Burn-Out wird nicht ernst genommen

Das weiß ich jetzt wohl kaum, wie lange das dauern wird. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich einfach nur möchte, dass es mir schnellstens wieder gut geht, oder?

Aber für gewöhnlich ist bei Burnout erstmal eine Auszeit sinnvoll, oder nicht? Ich sag das ganze ja nicht, weil ich Bock darauf hab, mal einen etwas längeren Urlaub zu machen, oder denkst Du das?

lilacampari meinte:

Das weiß ich jetzt wohl kaum, wie lange das dauern wird. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich einfach nur möchte, dass es mir schnellstens wieder gut geht, oder?

Aber für gewöhnlich ist bei Burnout erstmal eine Auszeit sinnvoll, oder nicht? Ich sag das ganze ja nicht, weil ich Bock darauf hab, mal einen etwas längeren Urlaub zu machen, oder denkst Du das?

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Nein ich denke das nicht.

Ich versuche nur besser zu verstehen was du eigentlich möchtest. Wenn du jetzt krank geschrieben wirst und dann in zwei Wochen wieder ins Geschäft gehst hat sich nichts geändert.

Da anscheinend deine Umwelt dich nicht ernst nimmt und du deine Umwelt diesbezüglich auch nicht umstimmen wirst, musst du kurzfristig Maßnahmen ergreifen, die innerhalb deines Einflussbereichs liegen.

Und diese Maßnahmen sollten sinnvollerweise zielgerichtet sein.

Deshalb meine Frage nach deinem genauen Ziel.
Du schreibst, dass du möchtest dass es dir wieder besser geht. Dazu müsstet du erst mal überlegen, was bedeutet es denn dass es dir wieder besser geht. Woran würdest du das merken?
Wann ging es dir das letzte Mal besser und was war da anders?

Und wenn du das raus gefunden hast, könnten wir überlegen, wie schaffst du es wieder in einen besseren Zustand zu kommen.

Diese Vorgehensweise ist ganz schön anstrengend und auch sehr nervig bisweilen, aber halt auch erfolgsversprechend, wenn man sich darauf einlassen kann, weil du selbst die jenige bist, die Einfluss auf die Situation nimmt.

Um ehrlich zu sein möchte ich in die Firma gar nicht zurückgehen. Die Zustände da sind unerträglich, aber das jetzt alles näher aufzuführen, würde den Rahmen sprengen.

Wie gesagt, derzeit schaffe ich es nicht, einen neuen Job zu finden. Aber ich bezweifel auch, dass ich momentan die Kraft hätte, was neues anzutreten. Ich möchte nicht nur eine Auszeit von zwei oder drei Wochen, schon etwas länger. Wie lang, kann ich nicht sagen. Wie lange braucht man, um sich von Burnout wieder zu erholen? Ich weiß es nicht...

Erstmal würde ich einfach nur gerne ein paar Wochen haben, um wieder richtig schlafen zu können. Und wenn ich dann neue Kraft geschöpft hätte, würde ich wie gesagt gerne versuchen, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und natürlich mich auch auf die weitere Suche nach einem neuen Job zu machen.

An eine Kur hatte ich auch schon gedacht, aber auf der anderen Seite bin ich nur ungern von zu Hause weg und habe auch Haustiere zu versorgen. Ich würde mich lieber ambulant betreuen lassen.

Aber erstmal möchte ich aus dieser Firma und dieser Situation raus. Immer mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass ich bei einer Krankschreibung über vielleicht zwei oder drei Monate auch einen neuen Job finden würde und in meine alte Firma nicht zurück müßte. Denn da wird es bestimmt nicht besser, ich denke mal nach einem längeren Krankenschein hätte ich da wohl eher noch mehr Mobbing als jetzt schon zu erwarten...

Wann es mir das letzte mal besser ging? Bevor ich vor 1,5 Jahren angefangen hab in dieser Firma zu arbeiten. Da ging es mir noch gut, ich hatte Energie und Spaß am Leben. Mittlerweile hat mir dieses tägliche Niedergemacht werden und dieser Druck durch den Chef jegliche Kraft und Lebensfreude genommen. Ich hab keine Kraft mehr, mich um Hobbys, Freunde, den Haushalt oder meinen Ehemann und vor allem um mich selbst zu kümmern. Ich stehe manchmal da und breche in Heulkrämpfe aus, weil mich die einfachsten Routinearbeiten total überfordern und ich plötzlich nicht mehr weiß, wie ich den Herd anstellen soll, meine Autotür aufschließen soll oder die Zähne putzen soll.

Langfristig gesehen will ich schon auch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, weil ich auch denke, dass ich mit psychischen Problemen zu kämpfen hab, die es überhaupt erst ermöglicht haben, dass ich soweit ins Burn-Out rutsche. Und natürlich ist es mein Ziel, so schnell wie möglich aus dieser Firma wegzukommen und in absehbarer Zukunft gestärkt einen neuen Job anzutreten.

Aber mir fehlt auch ein bißchen die Kraft mir über solche "Zukunftsvisionen" Gedanken zu machen. Im Moment ist einfach mein sehnlichster Wunsch zur Ruhe zu kommen, so schnell wie möglich aus diesem Hamsterrad rauszukommen und ich will irgendwie nur noch schlafen, nichts als schlafen...

lilacampari meinte:

Um ehrlich zu sein möchte ich in die Firma gar nicht zurückgehen.
Aber erstmal möchte ich aus dieser Firma und dieser Situation raus.
Wann es mir das letzte mal besser ging? Bevor ich vor 1,5 Jahren angefangen hab in dieser Firma zu arbeiten.

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Na da hast du jetzt aber klar identifiziert, was dich so fertig macht.

Wie wäre es mit Kündigung? Das wäre doch besser als deine Gesundheit kaputt zu machen.
Und du musst doch nicht in der gleichen Branche einen Job suchen.. vielleicht findest du etwas aus Aushilfskraft.

Rechne mit deinem Mann eure finanziellen Möglichkeiten durch, was ihr alles einsparen könnt und trefft dann eine Entscheidung. Hast du noch Urlaub?

Wenn das alles nicht geht und du weiterhin dort arbeiten musst um euren Lebensunterhalt zu verdienen, dann musst du deine Einstellung ändern:
z. B. zum Mobben gehören immer mindestens zwei und und du kannst bestimmen, ob du dich gemobbt fühlst.

Und es gibt bestimmt noch andere Situationen, die du für dich umdeuten kannst.

Welche Möglichkeiten siehst du? Fantasiere mal!

Lilacampari,


Wenn Du in deinem Betrieb nicht zurück möchtest,dann wechsel.Denn dieser Belastung ist deinem Körper auf Dauer nicht gut zu bekommen.Selbst in einer Reha ,wird man dich umgehend zwecks Umschulung oder ähnliches beraten.Man wird dir Adressen mitgeben und vieleicht sogar telefonisch mit deiner Krankenkasse sprechen.So war es jedenfalls bei mir.Dann lieber eine längere Auszeit,als irgendwann der Zusammenbruch,und der wird kommen....das sag ich dir als Betroffene.Ausserdem musst Du auch deine Lebenssituation versuchen zu bereinigen.Denn alles zusammen ergibt Burn Out.....Es wird eine lange Zeit dauern bis es dir wieder besser geht.Bei mir waren es knapp 8 Monate.Für deine Situation zu Hause,sprich Tiere,Kinbder usw,wird sich was finden.Denn wenn DU nicht mehr da bist ,geht es dennoch weiter.
Alles weitere wird jetzt an Dir liegenb,du musst handeln.lg fuchs

Ja, wechseln will ich jobmäßig auf jeden Fall, aber wie ich ja schon geschrieben hatte, suche ich seit Monaten intensiv nach was neuem, bisher aber ohne Erfolg.

Mittlerweile schaff ich es aber kaum noch, mich aufzuraffen um Bewerbungen zu schreiben, weil einfach die Erschöpfung und die Hoffnungslosigkeit zu groß sind. Seitdem ich weiß, dass ich morgen ins Büro zurück muss, hab ich wieder kaum geschlafen und kann vor Migräne kaum einen klaren Gedanken fassen.

Ich hoffe ich finde zeitnah einen Arzt, der mir Glauben schenkt. Ich verstehe das nicht, von so vielen hab ich das mittlerweile gehört oder gelesen, dass sie wegen Burn-Out für Monate aus dem Verkehr gezogen wurde. Ein Fall ist mir sogar bekannt, wo jemand einfach nur die Symptome aus dem Internet auswendig gelernt hat und sich etwas kränklich geschminkt zum Arzt begeben hat - und schon war sie für 6 Monate aus dem Verkehr gezogen ohne wirklich Burn-Out zu haben.

Und ich weiß kaum noch wie ich durchhalten soll, und mir glaubt kein Arzt...

Hallo,

bist du auch auf andere Krankheiten untersucht worden? Wortfindungsstörungen, Durchfall, Herzklopfen - das hört sich so nach Schilddrüse an. Muß aber ehrlich sagem, bin selber an der SD erkrankt und bin dadurch schnell mit meiner Diagnose. Jedoch eine Möglichkeit darüber nachzudenken.

Gruß Taram

Ja, das ist alles untersucht worden und die Werte sind bestens...

Mittlerweile wünsche ich mir sogar sehnlichst, dass ich zusammenbreche oder beim Sekundenschlaf morgens im Auto einen schweren Unfall baue - dann wird mich endlich ein Arzt ernst nehmen müssen...

Hallo,

magst du deine Schilddrüsenwerte mal hier aufschrieben. Viele SD - Ärzte kennen sich nämlich gar nicht soooo gut aus, wie sie tun. Nur weil deine Werte in der Norm liegen, heißt es noch lange nicht, dass es dir gut gehen muß. Jeder Mensch hat seine Wohlfühldosis. Hier in Deutschland wird z.B. ein Wert bis zu 4,0 angegeben und in Amerika und gaaanz wenige Labore in Deutschland benutzen einen neuen Wert, der geht dann nur bis 2,5. Vielleicht gehts du auch einfach mal ins SD - Forum. Mich machen deine Wortfindungsstörungen und der Durchfall echt stutzig, ebenso das Herzklopfen.

Gruß Taram

Ich finde es wirklich lieb, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht, was hinter meinen Symptomen stecken könnte. Da ich aber schon Erfahrungen mit Depressionen und Burnout habe und vor einigen Jahren bereits einmal in teilstationärer Behandlung war (allerdings damals eher Depressionen als BO, aber irgendwo geht das ja zum teil auch miteinander einher), bin ich mir sicher, dass mein Problem zurückgekehrt ist.

Gerade weil mich mein Hausarzt damals sofort zum Neurologen geschickt hat und eben dieser Neurologe, bei dem ich am Freitag war, mich damals nach einigen Wochen Auszeit in eine Tagesklinik geschickt hat, weil sich bei mir damals auch so allmählich Suizidgedanken entwickelt haben, verstehe ich es umso weniger, dass man mich einige Jahre später, wo ich wieder in einer ähnlichen Situation bin, nicht wirklich ernst nimmt und meine Erschöpfung als "Frühjahrsmüdigkeit" abgetan wird.

Damals hab ich sehr lange gewartet, bis ich einen Arzt konsultiert hab, weil ich mich damals so geschämt habe. Ich bin erst nach einem totalen Zusammenbruch zum Arzt gegangen. Nun merke ich, dass ich wieder auf genauso einen Zusammenbruch zusteuer und will dem vorbeugen - aber jetzt nimmt mich keiner der Ärzte ernst?

Ich habe heute per Mail den Psychologischen Krisendienst meiner Stadt kontaktiert, in der Hoffnung, dass die mir sagen können, was ich machen soll...