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Das Leben als hässliche Frau - Suche den Austausch

janina73

Aktives Mitglied
Als hässliche Frau kann man sich zumindest sicher sein, dass der Mann an der Seite einen wirklich liebt und auf Äußerlichkeiten nicht viel gibt. Das böse Erwachen kommt, wenn die Haut schlaffer wird und erste Fältchen wirft, dann ziehen sich die Männer, die einst mit ihrer schönen Freundin angaben, ganz schnell zurück und plötzlich heißt es, ich liebe dich einfach nicht mehr so wie früher... nun ja, wenn man das Liebe nennen kann ;) Dieser Gefahr setzt du dich zumindest nicht aus.

Stimmt, aber auch dagegen kann man etwas tun :'Sport, Kosmetik,Botox, Hyaluronsäure etc.
WENN man es ändern möchte.
Und es geht nicht nur um Männer, sondern ICH will mich auch noch im Spiegel anschauen können.

Janina
 

Bad_Attitude

Aktives Mitglied
Ich finde es auch immer traurig bis deprimierend, dass es in den Medien immer nur darum geht, wie die Frau sexy und attraktiv zu sein hat, was ja im krassen Gegensatz zur scheinbar so mächtigen Emanzipationsbewegung steht. Man sollte meinen, die Emanzipation hätte dazu geführt, dass die Frau als Mensch und Persönlichkeit betrachtet wird und nicht als Sexualobjekt.
Und ich hätte mir von der Emanzipation gewünscht, dass die Frauen endlich aufhören sich so brennend für das Einkommen des Mannes zu interessieren, wo sie doch nun selbst alle Möglichkeiten haben Karriere zu machen.
 
G

Gast

Gast
Man hat ja nicht dieselben Möglichkeiten.

Als Frau wird man noch oft genug belächelt und für leichtere Arbeiten abgestellt, erhält immer noch dumme Angebote von schleimigen Kollegen, sich doch mal im Kopierraum zu treffen, kriegt immer noch weniger Kohle, und wird immer noch als Konkurrenz entweder über Gebühr gefürchtet, oder gleich nicht ernst genommen.

Also einerseits soll man sich das reindrücken lassen, andererseits mit den Nachteilen der angeblichen Emanzipation leben. Männer fangen sich dieses Verhalten doch selbst ein, fördern es, dann lebt halt damit. Wenn ihr ein hübsches Weibchen sucht, das euch in der Küche ein Sandwich macht, anstatt euren Intellekt zu bedrohen, und gefälligst immer weniger verdient als ihr, der Platzhirsch, dann bietet ihr auch was.
 

Invvo88

Aktives Mitglied
Man hat ja nicht dieselben Möglichkeiten.

Als Frau wird man noch oft genug belächelt und für leichtere Arbeiten abgestellt, erhält immer noch dumme Angebote von schleimigen Kollegen, sich doch mal im Kopierraum zu treffen, kriegt immer noch weniger Kohle, und wird immer noch als Konkurrenz entweder über Gebühr gefürchtet, oder gleich nicht ernst genommen.

Also einerseits soll man sich das reindrücken lassen, andererseits mit den Nachteilen der angeblichen Emanzipation leben. Männer fangen sich dieses Verhalten doch selbst ein, fördern es, dann lebt halt damit. Wenn ihr ein hübsches Weibchen sucht, das euch in der Küche ein Sandwich macht, anstatt euren Intellekt zu bedrohen, und gefälligst immer weniger verdient als ihr, der Platzhirsch, dann bietet ihr auch was.
Finde ich etwas unfair. Ja - ich find's auch nicht ok, dass Frauen für die selbe Arbeit weniger Geld erhalten. Sollte so nicht möglich - und schon gar nicht üblich sein. Aber wieso zur Hölle ist daran die Allgemeinheit der Männer schuld? Warum sollte ich schuld sein?^^ Ich persönlich möchte zum Beispiel gar nicht das Heimchen am Herd... Fand es in letzter Zeit bei Freundinnen eher erschreckend, wie viele von denen brav Schule, Abi und auch noch Studium machen - im Grunde genommen aber gar nicht arbeiten WOLLEN. Lebenstraum: Heimchen am Herd :/

Zugegeben - ich wohne ländlich - liegt's daran?

LG
 

Lafea

Mitglied
Interessant, dass der Thread tatsächlich so lange überlebt hat ;)

Also, um auf den letzten Eintrag zu antworten: Naja, so direkt kann die Allgemeinheit der Männer tatsächlich nichts für die ungleiche Behandlung von Männern und Frauen im Beruf. Das sind dann tatsächlich vor allem die Männer in den Führungsetagen, die meinen, eine Frau könne man aus welchem Grund auch immer (vielleicht weil sie es wagt, eine Gebärmutter zu besitzen :eek:) bei Gehalt und Stellenauswahl diskriminieren. Aber unter den Frauen haben die Schönen und Schlanken glaube ich immer noch bessere Karten - es sei denn, sie haben eine Chefin ^^

Was meine Probleme angeht: Ich habe zwar immer noch nicht die Einsicht erlangt, dass wahre Schönheit ja doch nur von innen kommt und es ja nur ein paar doofe, oberflächliche Leute gibt, die nicht so denken und die man ganz easy ignorieren kann, aber mittlerweile hat sich meine Verzweiflung darüber gemildert... ich habe mich mit den Umständen, auf die man als hässliche Frau trifft, weitestgehend abgefunden und lebe jetzt in einer Art passiver Resignationshaltung vor mich hin. Indem ich Männer meide, kann ich auch Situationen meiden, in denen ich wieder niederschlagende Erfahrungen mache. Und wenn ich doch wieder eine mache, dann denke ich mehr so in einer Art dumpfer Traurigkeit "Dass das jetzt passiert, hast du dir auch schon denken können", bin dann vielleicht einen oder zwei Tage traurig darüber, und dann vegetiere ich weiterhin vor mich hin und hoffe, dass ich bald aus irgendeinem Grund von dieser Welt abtreten kann - nur, falls sich jemand für einen kurzen Lagebericht interessiert ;)

Ich fühle mich oft schlecht, weil es tatsächlich viele, viele Menschen gibt, die liebend gern mein Leben und auch die damit verbundenen "Probleme" hätten. Aber trotzdem schaffe ich es einfach nicht, dankbar zu sein für das was ich hab.
Ich habe den Eindruck, dass man als hässliche Frau nur einen eingeschränkten Zugriff aufs Leben hat. Wie in einer Demoversion, für vollen Zugriff muss man das entsprechende Aussehen (also zumindest durchschnittliches Aussehen) mitbringen. Und für die Premiumversion muss man dann eben schon hübsch sein.

Es gibt einfach so viele Dinge, die ich wohl niemals in meinem Leben erleben werde:
Von einem Mann angesprochen werden, der nicht bis zum Umfallen gesoffen hat (Eigentlich überhaupt mal öfter angesprochen werden), dass sich jemand bei Tageslicht, im nüchternen Zustand für mich interessiert. Auch außerhalb von Orten wie einer Disko. Es wäre schön, wenn es der Normalzustand wäre, von Männern freundlich und entgegenkommend behandelt zu werden.

Ich will auch, wie die ganzen hübschen Mädchen, von einem Typen aus meiner Uni oder meinem Sportkurs angesprochen werden, eine niedliche Liebesgeschichte erleben mit richtigen Dates, in der er sich Mühe gibt, mich zu erobern, in der ER MICH nach einer Beziehung fragt und ich ihn nicht zu einer Beziehung überreden muss, die er dann sowieso nicht ganz ernst nimmt.
Wirklich, wenn man studiert, lernt man so viele Menschen und auch potenzielle Partner kennen, das ist die Zeit, in der man körperlich in seiner vollen Blüte steht und das auch genießen und nutzen sollte. Dieses ganze Spiel von interessierten Blicken, sich kennen lernen, durch Freunde, auf Partys, in einem Kurs oder auch einfach irgendwo auf dem Campus, ich beobachte es jeden Tag - aber ich darf nicht mitmachen. Durch meine Hässlichkeit bin ich aus diesem ganzen Geschehen exkludiert und darf nichts anderes als Zuschauen.

Ich will, dass mein Partner wirklich glaubt, dass ich etwas Besonderes und Wertvolles bin und er Glück hat, mit mir zusammen sein zu können, und auch selbst das Wissen haben können, dass ich tatsächlich etwas Besonderes bin und dass ich auch Alternativen hätte, wäre ich nicht mehr zufrieden. Ich will, dass mein Partner stolz auf mich sein kann und dass seine Freunde ihn meinetwegen beneiden. Ich will einen Partner, der mich nicht für selbstverständlich nimmt, weil er weiß, dass es genug andere gibt, die sich um mich reißen würden.
Ich will einen Partner, der mich als "Die Eine" sieht, und nicht nur als irgendeine Beziehung dazwischen, von der er weiß, dass er sie sowieso irgendwann beenden wird.

Ich will auch mal mit einem Mann schlafen, den ich wirklich körperlich anziehend finde und von dem ich weiß und merke, dass er mich wirklich begehrt und dass er sich nicht währenddessen eine andere vorstellt.
Ich will von jemandem geküsst werden und dabei Schmetterlinge im Bauch haben.

Ich will in den Spiegel und auf Fotos schauen können und wirklich mögen, was ich da sehe. Ich will mich schön machen können, ohne dass es sich wie eine jämmerliche Verkleidung anfühlt.

Ich will auch diese Macht über Menschen, die Schönheit mit sich bringt.
Ich will schön sein, um es den ganzen oberflächlichen Arschlöchern mal heimzuzahlen, sie fies abblitzen zu lassen und sie ebenso zu beleidigen, wie sie es bei mir tun, weil sie mich dann ernst nehmen und ich sie richtig kränken kann und nicht nur irgendeine verbitterte Hässliche bin, deren Meinung ja sowieso keinen Wert hat, weil "die ist ja hässlich."
...und ich will auch Sachen von Verkäufern geschenkt kriegen! :p


So, jetzt hab ich einfach mal ein bisschen Luft rausgelassen. Tut mir leid, wenn es gehässig klingt und der ein oder andere politisch unkorrekte Wunsch dabei war.
Ich weiß auch, dass meine Probleme nicht allein durch mein Aussehen, sondern auch durch meine Art und meinen Charakter entstanden sind (die sich wiederum durch meine Hässlichkeit zum Teil entsprechend entwickelt haben^^). Aber das ist es halt, irgendwann ist man verbittert, vereinsamt und verunsichert, und hat am Ende tatsächlich auch einen hässlichen Charakter...
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo,
Ich bin gar nicht sicher, ob das alles was mit dem Aussehen zu tun hat. Vielleicht liegt es einfach nur daran, das noch nicht der Richtige zur richtigen Zeit da war.

Mein Sohn 22j zb. sieht richtig Klasse aus, so ein Robert Urich und Mel Gibson Typ,gute Figur, muskulös, six pack, er hätte locker zehn junge Frauen an einer Hand haben können.
Und die Freundin die er hat, seine erste richtige ist, entschuldigung wenn ich das sage, etwas hässlich, sie ist zwar dünn, aber gefällt mir optisch gar nicht.
Was er an ihr findet müssen innere Werte sein, und ich werde ihm da sicher nicht reinreden, geschweige denn je ein Wort darüber verlauten lassen. Es ist seine Sache.
Nein, ich seh es auch nicht so, das er seine Schönheit an sie verschwendet, und doch eigentlich eine schönere Frau hätte abkriegen können.
Als ich sie das erste Mal sah war ich schon erstaunt.

Deswegen denke ich, es war halt der Richtige noch nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Ich zb. sehe recht gut aus, aber bei mir war auch der Richtige noch nicht am richtigen Ort.
Auch wenn man gut aussieht kann es passieren das einem Mr. Right nicht begegnet.
Ich weiß nicht wovon es abhängig ist.
Vielleicht muß man einfach mehr sich selbst sein, und sich gar nicht so sehr nach anderen orientieren. Sozusagen sein eigenes Ding machen. Ud wenn man IHM immer noch nicht begegnet, so hat man wenigstens sein Leben mit eigener Qualität gefüllt.


Liebe Grüße
Pecky
 

cucaracha

Urgestein
Pecky : Es ist gut ,wenn dein Sohn auf die inneren Werte geachtet hat.

Lafea :
Die ganze Art und Weise wie du schreibst hört sich offen, ehrlich ,interessant und klug an.
Ich bin mir sicher ,dass es Männer geben wird ,die sich für dich interessieren.
Menschen ,welche tatsächlich hässlich aussehen kenne ich fast gar nicht.

Ich könnte mir vorstellen ,dass du über Partnersuchbörsen im Internet Männer finden kannst.
In diesen Börsen reissen sich die Männer um Frauen.
Viele Frauen bekommen innerhalb einer Woche ca. 70 Zuschriften...da der Männerüberschuss in diesen Börsen so gross ist.
Meine Freundin berichtete ,dass viele kluge gebildete Männer dabei waren..

Versuche es mal..
 
M

Miss Sixty

Gast
Hallo Lafea,

mich würde mal interessieren, was für dich "hässlich" und was für dich "hübsch" ist. Wie müsstest du aussehen, damit du dich selbst als "hübsch" bezeichnen würdest?
Tut mir leid, falls die Frage hier schon mal gestellt wurde. Ich habe nicht alle Antworten gelesen.

Ich gebe dir recht, dass Sprüche wie "wahre Schönheit kommt von innen", "es kommt auf die inneren Werte an", etc. im Grunde nichts anderes sind als Trostpflaster. Eigentlich kann man solche Sprüche auch schon als Beleidigung ansehen. Ein Freund von mir hat einmal zu mir gesagt: "Du bist auf deine eigene Art und Weise schön". Na danke!

LG, Miss Sixty
 

SadandTired

Neues Mitglied
Guten Tag Lafea, (ich entschuldige mich für den langen Beitrag)

nachdem ich diesen Thread einige Zeit verfolgt habe, würde ich gerne ebenfalls etwas dazu sagen. Ich habe mich extra dafür registriert. Nun, zu allererst möchte ich der Threaderstellerin mein Beileid aussagen. Ich habe mir alle Beiträge durchgelesen und es tat wirklich in der Seele weh, zu erfahren, was Sie durchmachen mussten. Auch, weil ich selbst mich sehr gut mit dem Beschriebenen identifizieren konnte. Mein Aussehen ist ebenfalls unterdurchschnittlich. Ich erinnere mich, bereits in der vierten Klassenstufe gesagt bekommen zu haben, dass ich hässlich sei. Natürlich habe ich mir als Kind keine Gedanken darüber gemacht, vergessen tat ich es allerdings nie. Spätestens ab Anfang der Geschlechtsreife, in denen diese Thematik anfängt, eine Rolle zu spielen, traf es mich wie Ziegelstein auf den Kopf. In der Schule wurde ich gezielt gemobbt, verhöhnt und ausgelacht, nicht nur von Klassenkameraden, sondern von fast der gesamten Schule. Die Beleidigungen hatten alle etwas mit meinem Aussehen zu tun. Genauer: Mit meinem Gesicht. In der Klasse wurde ich, wenn das Lehrpersonal nicht hinsah, mit allem Möglichen beworfen, man hat mir offen gezeigt, dass sich niemand in meiner Nähe aufhalten wollte und ich saß immer alleine. Die Pausen waren für mich die Höllen auf Erden, mir wurde körperliche Gewalt angedroht, ich konnte nirgendwo hingehen ohne dass mir etwas über meine Hässlichkeit ins Gesicht gebrüllt wurde und das ging so lange weiter, bis ein Lehrer kam oder die Pause endlich vorüber war. Ich erinnere mich, dass ich mal eine Treppe hochgegangen bin, mir sind zwei Mädchen entgegengekommen und eine hat geschrien, wie man denn nur so hässlich sein kann. Mit den Jahren verbesserte sich die Situation zwar, ich wurde eher zu einer grauen Maus, die von den meisten einfach ignoriert wurde, allerdings bekam ich ab und zu trotzdem das ein oder andere böse Wort in meine Richtung zu hören, fast immer von den unteren Klassenstufen. Aber in der Schule hörte das alles nicht auf. Auch wenn ich auf die Straße ging, einfach so, zum Einkaufen oder zum Spaziergang, wurde ich von Jugendlichen angerempelt und auf mein Aussehen angesprochen, beleidigt, von völlig fremden Menschen denen ich nie etwas getan und mit denen ich noch nie zu tun hatte. Ich versuchte, mich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass das nur schlecht gelaunte asoziale Teenies sind, die einfach nur jemanden brauchten, den sie in ihren pubertären Verwirrungen fertigmachen konnten, doch irgendwie merkte ich, dass solche Sachen auf regelmäßiger Basis nur mir alleine passierten. Und irgendwann realisierte ich: ich bin wirklich hässlich.

Nun bin ich depressiv, habe Angst davor, mich draußen aufzuhalten (vor allem in der Nähe von Jugendlichen), habe kaum Selbstbewusstsein und halte mich fast jeden Tag nur im Hause auf. Auch Suizidgedanken plagen mich von Zeit zu Zeit. Zwar hat sich meine Situation gemildert und es gibt Momente, in denen ich mich positiv und lebendig fühle, diese verfliegen allerdings schnell, sobald ich etwas länger in den Spiegel schaue und meine ganzen Makel sehe (was ich so gut wie möglich vermeide)

Vielleicht glauben wirklich noch Leute an den "Schönheit liegt in Auge des Betrachters, Schönheit kommt von innen, ein guter Mensch zu sein ist wichtiger, als ein schöner Mensch zu sein" Mythos, aber ich kann inzwischen voll und ganz bestätigen, dass es bis auf wenige Ausnahmen Unsinn ist. Vom moralischen her ist es zwar richtig, aber so funktioniert die Welt leider nicht. Wie oft habe ich schon miterlebt, wie Personen mit einem schlechtem Charakter alles vergeben und verziehen wurde, nur weil sie hübsch sind. Ich habe schon unzählige Geschichten gehört und gelesen, in denen Menschen, mit denen es Venus nicht so gut gemeint hat, in der Schule, auf der Arbeit, im Freundeskreis, sogar in der eigenen Familie benachteiligt wurden. Wir sehen eben nur mit unseren Augen diese wiederum erkennen nur das visuelle und nicht die inneren Werte. Und wenn das Aussehen eben nicht so gut oder gar abstoßend ist, dann will den Charakter auch niemand "kennenlernen". Hässliche Menschen haben es viel schwerer sich zu beweisen und ihre Stärken zu demonstrieren, weil sie wegen ihrem Äußeren direkt als "Billigware" und "schlecht" abgestempelt werden. Das mag pessimistisch und übertrieben klingen, aber das ist die Wahrheit, die ich und anscheinend auch andere am eigenen Leibe durchmachen mussten.

Besonders bei Frauen, von denen Schönheit ja praktisch erwartet wird, ist das ein schwieriges Thema. Die ganzen Vorzeigeschönheiten, die wir täglich im Fernseher oder auf Plakaten auf der Straße sehen können den ein oder anderen Verunsichern oder gar sein Selbstbewusstsein senken. In Märchen sind die Prinzessinnen auch alle immer hübsch und rosig, die bösen Hexen hässlich. Ich habe zumindest noch keine Geschichte zu Gesicht bekommen, in der es andersherum war. Wir werden also von klein auf mit dem Gedanken "hübsch=gut, hässlich=schlecht" vertraut gemacht. Puppen und Zeichentrickfiguren müssen immer makellos aussehen, was verständlich ist, denn kein Mädchen würde Spielzeug mit hässlichen Puppen haben wollen. Uns wird von klein auf gezeigt, wie wir auszusehen haben, wenn wir den Schönheitsstandarten, die uns von den Medien aufgezwungen werden nicht zumindest irgendwie gerecht werden, dann werden wir auch dementsprechend behandelt.

Und das ist genau das, was so sehr wehtut und was uns hässliche Menschen so wütend macht. Wir können nichts dafür, dass wir so sind wie wir sind, wir haben nichts Falsches getan, aber wir werden von dem Großteil der Gesellschaft wie Dreck behandelt und wir können nichts dagegen tun. Außer durch plastische Chirurgie, was aber auch nicht allen und nicht immer hilft. Besonders die Häme und Beleidigungen, die wir, wie Sie bereits beschrieben haben, besonders seitens Männern/Jungen erleiden müssen machen einem zu schaffen. Was erwarten diese Leute, wenn sie einen mit Worten verletzten? Das wir uns das Leben nehmen? Auf mirakulöse Weise hübsch werden? Dürfen wir das Haus nicht verlassen, nur weil sie unsere Visagen nicht zufriedenstellen?

Nochmals möchte ich mich für den langen Text entschuldigen, aber ich musste diese Sachen einfach loswerden. Das Leben eines hässlichen Menschen ist schwer, aber alles, was wir tun können, ist es das Beste daraus zu machen.

Freundliche Grüße
 

Kognitiv

Mitglied
Nach reichlichem lesen in diesem Thema bin ich über dessen Komplexität etwas erstaunt.

Ich frage mich ja immer, warum man sich so einen Kopf über die Wertung, Gedanken und Anerkennung seiner Mitmenschen machen muss? Es ist ja nun wirklich nicht so das man auf der Straße nur Schönheitsidealen ohne Makel begegnet. Es ist immer eine bunte Mischung, jeden Tag und zu jeder Zeit. Und angeschaut wird man immer, egal wie man aussieht. Wichtig ist wie man diese Blicke interpretiert.

Bezüglich der Interpretation von Schönheit, natürlich gibt es (von mir aus auch wissenschaftlich errechnete) Ideale.
Dennoch ist Schönheit etwas individuelles. Es schafft nun mal nicht jeder aufs Cover eines Modemagazines. Na und? Es kann auch nicht jeder Auto fahren, obwohl es sehr viele Menschen jeden Tag tun.

;)
 

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