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Digitale Kommunikation – vermisse "früher"

hirnundherz

Mitglied
Hallo Forum, mich belastet immer mehr die digitale Welt und wie sich Kommunikation seither verändert hat.
Ich bin genervt vom chatten, jedoch ist das ja wie alle Welt heute miteinander in Kontakt tritt. Und ich brauche ja auch zwischenmenschlichen Kontakt, nur habe ich das Gefühl vom What's App schreiben werde ich nicht wirklich "satt" was zwischenmenschlichen Kontakte angeht. Spontan anrufen macht fast keiner mehr. Die Hemmungen jemanden einfach mal anzurufen sind viel größer geworden. Früher war das total normal, mal kurz durchzuklingeln auf dem Festnetz. Wenn jemand da war schön, wenn nicht eben nicht. Jetzt fühle ich mich zwar dauererreichbar und doch unverbunden.
Ich vermisse so sehr wie es früher war, als es daheim ein Festnetz Telefon gab, das geklingelt hat und Leute einfach mal nur kurz hören wollten oder man sich unkompliziert verabredet, paar Sätze austauscht. Man war irgendwo im Haus zugange, mehr mit sich selbst, nicht immer ein Gerät neben sich rumliegen.

Und es geht so viel Energie in diese Schreiberei, bis mal eine Verabredung zu Stande kommt. Auch immer geschriebene Worte finden zu müssen um zu beantworten wie es mir geht oder wie irgendetwas war nervt. Ein blödes Smiley als Antwort. Oder eben keine Antwort mehr... Chats die im Sande verlaufen... Freunde die Konflikte über What's App lösen. Ich ertappe mich wie ich Entwürfe verfasse um jemandem etwas mitzuteilen. Ich tu mich mittlerweile schwer spontan irgendwas rauszuhauen. Oder bekomme Sprachnachrichten, Monologe von Leuten. Als hätte man sich früher abwechselnd auf den AB gesprochen, während man zu Hause ist. Eigentlich absurd.

Wenn ich in der Bahn fahre glotzen 98 % der Leute auf ihr Handy. Das hat ein Ausmaß angenommen, das uns verschlingt so hab ich das Gefühl. Es bedrückt mich richtig das zu sehen und auch meine eigene Abhängigkeit von diesem Gerät.

Ich hab keine Lust mehr darauf, aber so funktioniert die Welt nunmal jetzt. Ich überlege mir wieder ein Nicht-Smartphone anzuschaffen, das wird einem heute aber schwer gemacht. Bin irgendwie total frustriert über diese Entwicklung. Geht es nur mir so?
 

Natanno

Mitglied
Ich sehe fast keine jüngeren Leute mehr draußen ohne Smartphone in der Hand herumlaufen.
Auch wenn - insbesondere hier im Forum oft wehement das Gegenteil behauptet wird - empfinde ich das "in Kontakt kommen" mit Menschen als erheblich schwerer als das vor noch 10 Jahren der Fall war.

Wieso? Weil man nahezu immer "aus dem Nichts um die Ecke kommt", da fast alle mit ihrem Telefon zu Gange sind und der Blick nicht mehr schweift, viele nehmen nichts mehr wahr und sind auch kaum im Hier und jetzt, sondern immer digital unterwegs.

Ich weiß nicht wie das bei den 20-30 Jährigen so ist, aber wie da so ein Abend im Wohnzimmer abläuft, würde mich interessieren, denn es ist selbst in meinem Alter um die 40 schon nervig, wenn das Ding ständig auf dem Tisch liegt und aufleuchtet und man irgendwo antwortet.

Ich glaube wir sind uns alle bewusst darüber, dass es kein Zurück gibt. Aber es gibt für mich schon Gegenden, in denen es extrem ist, Fitness Studios, Fußgängerzonen, Einkaufspassagen, Großstädte.
 

Ice

Aktives Mitglied
Man wird ja schon seltsam angeschaut, wenn man sagt, dass man noch ein Festnetzanschluss hat. Noch blöder, wenn man sagt, dass man es auch nutzt. Und um für die Spekulation auf eine Verschwörung beim Gegenüber zu sorgen, musst du dann noch sagen, dass du mit dem Ding sogar bis zu 4 Stunden an einem Stück telefoniert hast und das mit nur einer einzigen Person :D

Die Blicke - unbezahlbar ^^
 

Natanno

Mitglied
Deshalb finde ich es gerade deshalb so wichtig, sich ein Hobby, einen Sport, ein Ehrenamt, ein xxx zu suchen bei dem man mit Menschen zusammen kommt.
Das hat jetzt nicht direkt etwas mit der Digitalen Welt zu tun, aber Vereine werden heute leider nur noch dazu genutzt, das Hobby direkt und unmittelbar auszuüben und darüber hinaus ist es oft - gerade in leistungsorientierten Sportvereinen - extrem schwierig, Leute kennenzulernen.

Daher treten auch viele Leute aus Vereinen wieder aus, die mit dieser Idee eingetreten sind und andere gehen gar nicht mehr hin.

Wir hatten im September im Verein Krisensitzung. Von 400 aktiven Leuten kommen nicht mal mehr 100 regelmäßig zum Training, der Rest zahlt zwar, aber ist mit dem Training nicht mehr dabei. Und immer mehr treten aus.

Auch das ist ein bisschen gesellschaftliches Phänomen: Vereine funktionieren nämlich nur über Ehrenamt, Verbindlichkeit usw. Und der digitale Smartphone User möchte weder verbindlich sein, darum geht er ja lieber ins 24/7 Fitness Center noch möchte er ein Ehrenamt ausüben.

Viele Vereine verlangen leider Gebühren, Arbeitsstunden usw und die Gegenleistung ist nicht direkt definiert. Bei Fitness Centern ist das klare Dienstleistung, daher bevorzugen gerade junge Leute letzteres.
 

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