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Digitale Kommunikation – vermisse "früher"

hirnundherz

Mitglied
@LFM Das habe ich schon, aber trotzdem bimmelt dann das Handy und irgendwer schreibt etwas. Grade mein Ehrenamt hat auch eine What's App Gruppe für einen Stammtisch. Die Verabredungen sind anstrengend. "Bei mir wird's doch ne halbe Stunde später" "Ich hüpf grade in die Tram" "hihi guckt mal auf dem Weg ne lustige Katze gesehen". Oder mein Sportverein macht die Weihnachtsfeier. Natürlich braucht es auch dafür eine Gruppe. Da stellt eine Frau dann ne Stunde vor der Feier ein Video rein wie sie die Nachspeise zubereitet, die sie doch dann eh mit dorthin bringt. Oder die "ich komme 5 Minuten zu spät" Nachricht. Kommt doch einfach wie früher 5 Minuten zu spät und sag dann Entschuldigung. Fertig. Eine Freundin hat nun ernsthaft angefangen ihren Live Standort mit mir zu teilen, wenn sie zu unserer Verabredung kommt. Das hab ich ihr wieder ausgeredet. Ich will dieses ganze Zeug nicht mehr, es ist mir so lästig. Ich habe das Gefühl vor allem seit ein paar Jahren hat diese Art der Kommunikation oder die Digitalisierung irgendetwas Wesentliches in uns verändert. Wie Natanno schreibt, es fühlt sich an als wäre niemand mehr so richtig anwesend, präsent. Irgendetwas ist so schal geworden, so empfinde ich es.
 

LFM

Aktives Mitglied
Das hat jetzt nicht direkt etwas mit der Digitalen Welt zu tun, aber Vereine werden heute leider nur noch dazu genutzt, das Hobby direkt und unmittelbar auszuüben und darüber hinaus ist es oft - gerade in leistungsorientierten Sportvereinen - extrem schwierig, Leute kennenzulernen.

Daher treten auch viele Leute aus Vereinen wieder aus, die mit dieser Idee eingetreten sind und andere gehen gar nicht mehr hin.

Wir hatten im September im Verein Krisensitzung. Von 400 aktiven Leuten kommen nicht mal mehr 100 regelmäßig zum Training, der Rest zahlt zwar, aber ist mit dem Training nicht mehr dabei. Und immer mehr treten aus.

Auch das ist ein bisschen gesellschaftliches Phänomen: Vereine funktionieren nämlich nur über Ehrenamt, Verbindlichkeit usw. Und der digitale Smartphone User möchte weder verbindlich sein, darum geht er ja lieber ins 24/7 Fitness Center noch möchte er ein Ehrenamt ausüben.

Viele Vereine verlangen leider Gebühren, Arbeitsstunden usw und die Gegenleistung ist nicht direkt definiert. Bei Fitness Centern ist das klare Dienstleistung, daher bevorzugen gerade junge Leute letzteres.
Ist richtig.... Ich denke aber irgendwann kommt jeder Mensch nochmal dahinter, dass er sich eigentlich selbst etwas Gutes tut, unter Leute zu gehen . Das hat für mich auch etwas mit Entschleunigung zu tun.
Smartphonenutzung ist fas Gegenteil davon.
 

Natanno

Mitglied
@LFM Das habe ich schon, aber trotzdem bimmelt dann das Handy und Wie Natanno schreibt, es fühlt sich an als wäre niemand mehr so richtig anwesend, präsent. Irgendetwas ist so schal geworden, so empfinde ich es.
Ich war vorhin im Fitness Studio und habe das mal zu einer Uhrzeit beobachtet, zu der ich normal nie da bin. Ich bin normal morgens dort vor der Arbeit, da sind Rentner dort. Die sind anwesend, die sind aktiv, die schwätze mit einander, die sind gesellig. Und machen Sport.

Nachmittags fiel mir auf, nahezu jeder ist mit Smartphone in der Hand beschäftigt, egal welches Geschlecht. Jemanden ansprechen, egal wieso, es wäre quasi nur möglich, wenn ich ihn erschrecke, weil man garkeine Gelegenheit mehr hat, einen Blick zu treffen. Und wenn, dann sind die Leute so überrascht, dass man merkt, dass sie sozial komplett degeneriert sind.
 

hirnundherz

Mitglied
Ist richtig.... Ich denke aber irgendwann kommt jeder Mensch nochmal dahinter, dass er sich eigentlich selbst etwas Gutes tut, unter Leute zu gehen . Das hat für mich auch etwas mit Entschleunigung zu tun.
Smartphonenutzung ist fas Gegenteil davon.
Ja, das Smartphone sollte Dinge unkompliziert machen, aber es wurde nur alles verdichtet und beschleunigt und ein "Brei."
 

hirnundherz

Mitglied
Ich war vorhin im Fitness Studio und habe das mal zu einer Uhrzeit beobachtet, zu der ich normal nie da bin. Ich bin normal morgens dort vor der Arbeit, da sind Rentner dort. Die sind anwesend, die sind aktiv, die schwätze mit einander, die sind gesellig. Und machen Sport.
Ich stimme dir da total zu. Ich hab in manchen Kontexten auch mehr mit älteren Leuten zu tun und ich spüre da eine andere Atmosphäre und einen anderen Umgang als in meiner Generation (Mitte 30). Obwohl meine Generation ja so auf "achtsam" macht, finde ich etwas ältere Menschen viel natürlicher im Umgang in einer Gruppe. Ich sag's euch, das hat uns ruiniert und die Genertaion drunter, die um die 20jährigen, denen geht es auch nicht gut damit. Die kennen es nur garnicht mehr anders und merken nur, irgendwas ist nicht stimmig, aber können garnicht mehr genau benennen was eigentlich.
 

Natanno

Mitglied
Ja, das Smartphone sollte Dinge unkompliziert machen, aber es wurde nur alles verdichtet und beschleunigt und ein "Brei."
Ich glaube es ist wie eine Erfindung, die aus dem Ruder geraten ist. Wie ein Auto, das einen ursprünglich sicher von A nach B beschleunigen sollte und plötzlich ist die Bremse kaputt und das Ding fährt unkontrolliert weiter.

Smartphones sind mittlerweile ja Diskussion an Schulen, in einigen Ländern stehen sie komplett vor dem Verbot. Und wenn man bedenkt, welche psychischen Erkrankungen selbst Menschen schon erreichen, die vorher davon verschont blieben, so ganz unbeteiligt ist diese dauerhaft verfügbare digitale Welt da nicht dran.
 

Ice

Aktives Mitglied
Ja, das Smartphone sollte Dinge unkompliziert machen, aber es wurde nur alles verdichtet und beschleunigt und ein "Brei."
Naja, relativ. Ich genieße es schon, wenn ich wichtige Mails auch von unterwegs lesen kann, oder während ich auf einen Termin warten muss. Im Wartezimmer kann ich lesen, was mich interessiert oder mich sogar mit einer Meditation ablenken oder bestenfalls herunterfahren.
Wissen ist unheimlich schnell verfügbar, wenn man kritisch bleibt.
 

Natanno

Mitglied
Ich stimme dir da total zu. Ich hab in manchen Kontexten auch mehr mit älteren Leuten zu tun und ich spüre da eine andere Atmosphäre und einen anderen Umgang als in meiner Generation (Mitte 30). Obwohl meine Generation ja so auf "achtsam" macht, finde ich etwas ältere Menschen viel natürlicher im Umgang in einer Gruppe. Ich sag's euch, das hat uns ruiniert und die Genertaion drunter, die um die 20jährigen, denen geht es auch nicht gut damit. Die kennen es nur garnicht mehr anders und merken nur, irgendwas ist nicht stimmig, aber können garnicht mehr genau benennen was eigentlich.
Dieses "pseudo" Soziale der jüngeren Smartphone Generation ist etwas, was sich gesellschaftlich gut anhört, womit man quasi ins gleiche Horn bläst und die Fahne in den Wind hängt. Aber wirklich gelebt wird es von niemandem. Allein schon dadurch nicht, dass man mit dem Smartphone im Blick kaum noch Aufmerksamkeit fürs reale Umfeld hat.

Ich mag zb bei uns im Verein die Feiern, in denen ältere, dh. 60plus aktiv sind, die haben ein Smartphone, in einer Klapphülle, irgendwo in der Tasche. Das Ding ist nicht präsent, wird allenfalls genutzt um sich gezielt zu informieren. Ich mag es, wenn die Antwortzeit mal 1 Tag dauert, weil ich weiß, die Leute haben noch ein echtes Leben.

Bei uns hatten wir bei der Weihnachtsfeier die große Diskussion, über Nachwuchs. Und der Nachwuchs hockt lieber daheim und die Eltern sind da auch nicht unbeteiligt.

Kritik? Soziale Auseinandersetzungen? Fast nicht möglich. Bei der kleinsten Kritik sind bei uns einige sofort ausgetreten, haben gekündigt. Ich frag mich wie die im Job überstehenwollen, wo Kritik fast täglich am Start ist.
 

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