Du bist Deutschland!

Hätte gerne Jens Post als letztes stehen gelassen denn du triffst es so wie es mir nicht möglich war. Aber es scheint poblik zu werden hier im Forum dass man nicht mehr genau zuhören will oder nachfragen will was der andere sagen will nein dann hätte man ja keine Gelegenheit sein selbstdarstellerisches Geschwafel loszuwerden.

yssabeau meinte:

zunächst einmal bin ich nicht dein "mädchen" sondern eine erwachsen frau von bald 36 jahren. aber das nur am rande.....
===habe nie "mein" Mädchen gesagt. Ich wusste nicht dass Mädchen für dich als weibliches Geschlecht was beleidigendes hat.


...und das hätten sie sicher nicht erreicht, hätte damals auch nur ansatzweise die stimmung geherrscht, wie sie heute allgegenwärtig ist.
===die Stimmung herrscht aber aus dem Grund weil wir Zeugen wurden dass es auch nichts bringt sich ins Zeug zu legen. Was hatte diese Generation davon??????? es brachte keine positive Veränderung.


...ich habe auch kürzlich meinen job verloren und muß jetzt zusehen, daß ich wieder boden unter die füße bekomme....und zwar, INDEM ICH WAS TUE!!! oder sollte ich besser zu hause sitzen und lamentieren wie ungerecht und hoffnungslos meine situation ist??
===das zeigt nur dass du meine Post nicht mal ansatzweise verstanden hast sonst würdest du wissen worum es mir geht und mir nicht unterstellen dass ich dafür wär die Hände in den Schoß zu legen.

...ich habe immer mein eigenes geld verdient. ich war bisher noch nie vom staat, von einem mann oder sonstwem finanziell abhängig.
===da bist du keine Ausnahme und? nebenbei kannst du ganz deutsch sein oder???

....wir leben aber immer noch in einem der reichsten länder der welt und das, was wir hier als "armut" bezeichen würde woanders reichen um ganzen dörfern das überleben zu sicher..
===nur weil es alles im Überfluß gibt heißt es noch lange nicht dass es sich jeder leisten kann. Aber man will deutsch sein spricht nicht über Mißstände und verschließt besser die Augen als zuzugeben dass in diesem Land
100 000ende leben die nicht mal genug zu essen für ihre Kinder haben.


....es liegt vieles im argen. das bleibt unbestritten. unser bildungssystem ist marode. gelder versickern ehe sie die stellen erreichen, an denen sie gebraucht werden. es wird viel zu wenig zum schutz von kinder getan und unser sozialsysthem ermöglicht es leuten, die noch nie im leben gearbeitet haben, 5 handys, 3 fernseher und ebensoviele DVD player zu besitzen...
und gerade deshalb gehe ich wählen! weil es mir nicht wurscht ist, wer unser land regiert.
===nun bisher hat das Wählen wohl nichts gebracht wenn das "Arge"; das du unbestritten zugibst, noch immer herrscht.


....und ich finde die derzeitige situation nach der letzten wahl ausgesprochen richtig! ich finde es richtig, daß die parteien gezwungen sind sich miteinander auseinander zu setzen um einen weg zu finden den karren gemeinsam auf spur zu setzen und idiologien und persönliche befindlichkeiten hinten anzustellen.
===bisher hatte jeder die Chance seine Idiologie durchzusetzen und die persönlichen Befindlichkeiten der Wähler außer acht gelassen.


...was nun new orleans betrifft....auch mich hat das erschüttert.aber das ist das problem der USA ( wobei es micht nicht im geringsten überrascht hat, daß die dortige regierung versagt hat...aber das ist nun ein anderes thema)
===genau das ist es was ich meine ´du bist deutsch´signalisiert Ausgrenzung anderer (nicht mein Problem). Wie soll da ein Miteinander entstehen? Und die Überheblichkeit zu meinen nur andere versagen ist typisch deutsch. Ein Unglück in dem Ausmaß würde auch Deutschland versagen lassen.


Zum Schluß möcht ich sagen dass ich keine politische Diskussion haben wollte. Constanze fragte ob man sich mit der Kampagne identifizieren kann oder nicht. Darauf hab ich mit meinen Worten geantwortet dass ich es eher als Ärgernis empfinde. Habe schon gemerkt dass keine anderen Meinungen gelten dürfen als die, die sich hier bestimmte Hervortuer gebildet haben. Glaubte das Forum ist öffentlich gewinne aber immer mehr den Eindruck dass es privatisiert wird.

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Du bist Deutschland!

Wir sind das Volk, riefen einst die Frustrierten in Leipzig und
warfen nicht nur Reissäcke, sondern Mauern um. Inzwischen wissen wir
jedoch aus zuverlässiger Quelle, dass weder die Frustrierten, noch
sonst jemand das Volk ist. Nein, wir sind nicht das Volk! Wir sind
Papst! Eine lyrischere Paraphrase geistigen Vakuums lässt sich nur
schwer erdichten und erdenken.

Doch was wir sind, ist inzwischen Geschichte. Das Ich wird wieder
groß geschrieben. Ganz groß sogar. Ich bin 357.026,55 Quadratmeter
groß und die multipelste Persönlichkeit der Welt. Ich bin jetzt 82
Millionen! Ich bin der Schmetterling, der mit seinen Flügeln schlägt,
einen Reissack umwirft und einen Taifun entfacht, der den Baum
ausreißt, und dann merkt, dass er doch selbst dieser Baum ist. Ich
bin Deutschland. Ich feure mich an, wenn ich — von mir selbst an die
Wand gedrängt — dastehe und blutige Steaks auf einem stinkenden Grill
umdrehe.

Sie alle haben es mir gesagt, alle Medienmillionäre Deutschlands: die
Maischberger, Anne Will, Mr. Tagesthemen und Reich-Ranicki als
Beweise dafür, dass Integrität gestern war, Olli Kahn, eine
Tatortkommissarin, ein Tatortkommissar, ein maskierter Chirurg als
Vertreter der Chefärzte Deutschlands, eine Fahrradkurierin als
Vorstandsvorsitzende der Ich-AGs, ein Quotenschwarzer, eine
Quotenossi, der unvermeidliche Quoten-Jauch, der noch
unvermeidlichere Quotenzyniker Schmidt, ein Quotenrapper, ein
Quotenbehinderter, ein Quotenschriftsteller und der nette Dirigent
von der Waterkant. Habe ich irgendeinen vergessen, der die
Peinlichkeit noch vermehren könnte.

Alle haben sich unter dem Logo eines weglaufenden Männchens
versammelt, dass vor so viel nationaler Erbauung das Grausen bekommen
hat und ganz schnell rübermacht ins Ausland. Ich bin Deutschland, du
bist Deutschland. Wir sind 82 Millionen mal 82 Millionen multiple
Persönlichkeiten, gefangen in einem multimedialen Alptraum des
kommunikativ-industriellen Komplexes. Hätte ich doch bloß die
richtige Pille genommen!

Nein, ich habe mir nicht Zugang zu illegalen,
bewusstseinsverändernden Drogen verschafft, all das fand ich in dem
Sedativum der Unterschichten, ausgedacht von 20 Medienunternehmen. Da
sind sie alle versammelt, die Dealer der schleichenden
Volksverdummung, die Profiteure der Globalisierung und reden uns ein,
dass wir den Laden zusammenhalten und alles gut wird, wenn wir nur
die richtige Droge schlucken.

Ob sich diese satten Vorzeigeprominenten wirklich wünschen, dass wir
einen Taifun auslösen und ihre Reissäcke umwerfen? Sollen wir ihnen
mit unserem Willen wirklich einmal Feuer unterm Hintern machen?
Warten sie wirklich auf eine Tat, die einen Sturm heraufbeschwört,
der das Mittelmaß Deutschlands von den Bildschirmen fegt? Diese hoch
bezahlten Sprechblasen wollen uns doch nicht weismachen, dass sie den
Unsinn auch noch glauben, den ihnen junge und dynamische Werbetexter
als Manifest ins Plappermäulchen gelegt haben! Oder dass wir glauben,
sie glaubten das! Obwohl ich dem Großteil dieser Leute mittlerweile
alles zutraue.

Die wahrscheinlich vom Juniortexter der betreuenden Werbeagentur
verfassten Ergebenheitsadressen auf der Website der Initiative wollen
uns sogar glauben machen, dass es unter den 82 Millionen zahllose
informelle Deppen gibt, die diesen Schmarren tatsächlich ernst
nehmen. — Aber vielleicht gibt es die ja wirklich? Es muss sie geben,
wer würde sich sonst am Nachmittag die Telenovela geben?

Doch ich vergaß, ich bin ja 82 Millionen. Ich glotz' 82 Millionen Mal
TV, während ich 82 Millionen Chipstüten umwerfe, die einen Erdrutsch
an den Aktienmärkten auslösen und die Bierkonzerne in den Ruin
treiben. Ich bin 82 Millionen Mal stupider Stumpfsinn!

Wenn es in den Hirnen der 82 Millionen nicht so still wäre, könnte
ich es mit ihnen kaum aushalten. Aber mit 82 Millionen sprachlosen
Dichtern und Denkern im eigenen Oberstübchen lässt es sich gut leben.

Doch Vorsicht! Heute bin ich bloß Deutschland, aber morgen die ganze
Welt! Wäre ich nicht Deutschland, sondern Ausland (du bist
sechseinhalb Milliarden!), würde ich ganz schnell um diese
Abderitengrube einen meterhohen Zaun bauen, damit da ja keiner
herauskriechen kann!

von Jan Ulrich Hasecke

Zur INFO:
Jan Ulrich Hasecke ist freiberuflicher Werbetexter und PR-Berater. Er ist Mitglied der Plone Foundation und Gründungsmitglied des DZUG-Vereins, in dessen Vorstand er für den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig is

Danke Macho,
schon lange her dass ich so lachen konnte,
ich sehe durch dich wieder Hoffnung fürs Land ;-)

kein Land sondern Mensch meinte:

Danke Macho,
schon lange her dass ich so lachen konnte,
ich sehe durch dich wieder Hoffnung fürs Land ;-)

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Danke!

Man darf halt nie aufgeben, trozt allem Gesülze was einem so um die Ohren fliegt.

Schon Udo Lindenberg hat vor ca. 30 Jahren in einem Song festgestellt:

"Die Hirne sind total verödet,
macht ja nichts wenn man verblödet."

Das Schlimme ist, die Leute merken es nicht! Möglicherweise ist es ja auch so gewollt. Dann gibt es halt keine Konflikte.

Tja, die Mensch in diesem Land sind sehr still und satt geworden. Wenn ich manche aktuelle politische Entscheidung in die 60er Jahre zurückprojektieren würde, da kann ich mir sehr gut vorstellen, was dann auf der Straße losgewesen wäre.

yssabeau meinte:

...und unser sozialsysthem ermöglicht es leuten, die noch nie im leben gearbeitet haben, 5 handys, 3 fernseher und ebensoviele DVD player zu besitzen...

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Sorry, aber das ist populistischer Quatsch.

Wie soll sich jemand von 345 € im Monat 5 Handys, 3 Fernseher und ebensoviele DVD-Player leisten können?

Die paar Fälle, die das wohl betrifft, werden doch gerade durch die Wirtschaft mit diesen Dingen in eine Verschuldenssituation getrieben und Inkassos und Anwälte verdienen noch gut an ihnen. So sieht die Realität aus.

Aber Peter Scholl-Latour hatte Recht mit seiner Aussage, dass die Europäer immer noch glauben, sie leben auf einer Insel der Glückseligkeit. Die Leute bekommen dies ja auch vorgegaukelt und fallen darauf herein.

Selbst Chrustchov sagte vor vielen Jahren, das ist kein Leben, das ist ein Taumel.

Und in der Retrospektive betrachtet, er hatte und hat sogar heute noch Recht.

yssabeau meinte:

@macho.......

1. zugegebenermaßen war das beispiel überzogen.

2.was aber fakt ist, ist die ausgrenzung und ghettoisierung von sozialfällen. deren kinder haben kaum eine chance irgendwann mal einen anderen lebensweg einzuschlagen als ihre eltern. da wird dann nur geld -und sei es auch noch so wenig- reingeballert anstatt den menschen durch gezielte projekte, weiterbildung und förderung hilfestellung zu geben irgendwann mal für sich selber zu sorgen.

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Hallo Yssabeau,

zu 1. stimme ich Dir ohne Einschränkung zu. Das ist doch schon mal was.

Zu 2. muss ich Dir leider ein wenig widersprechen. Hoffe, Du verzeihst mir das.
Es geht doch nicht nur um die Ausgrenzung und Ghettoisierung von den sogenannten Sozialfällen. Es geht doch um das ganze Miteinander der Menschen in ihrer Umgebung, ihrem Stadtteil, ihrem Quartier in dem sie leben.

Und gerade da wird mittlerweile schon viel getan. So gibt es das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt", welches sich gerade dieser Probleme annimmt.

Ausserdem hat die Stadt Frankfurt als einzige Kommune im Bundesgebiet ein eigenes Programm aufgelegt, um den von Dir formulierten Anspruch gerecht zu werden. Da werden arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene ausgebildet, mit der Chance einer Betätigung nach dieser Ausbildung. Da geht es um Gewaltprävention usw, usw. Es werden Deutschkurse für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten, Nachbarschaftsfeste. Im Vordergrund steht nicht die bauliche Veränderung von Anlagen. Nein, wichtig ist die Aktivierung der Akteure vor Ort. Das sind die Einwohner, Nachbarn, Gewerbetreibende, Firmen, etc. Da haben sich Initiativen gebildet, die Jugendliche nach der Schule in Ausbildungsplätze vermitteln. Und das Programm hat Erfolg!!!

Aber damit Du dir mal ein eigenes Bild machen kannst, hier ist die Website über das genannte Programm in Frankfurt.

www.frankfurt-sozialestadt.de

ich denke, jedes land ist so, wie seine bewohner es machen. die meisten der leute hier im forum sind halt deutsche, die top-level domain ist .de ... jeder ist aufgefordert etwas zu tun. "frage nicht, was dein land für dich tun kann! frage, was kannst du für dein land tun!" - jfk. ein aufruf zum mitgestalten. gute idee eigentlich. ... lassen wir nicht die falschen die farbe der tapeten bestimmen ...

... äh, wer sind eigentlich diese falschen?

;-)

yssabeau meinte:

na siehste mal. endlich mal ein punkt in den wir uns einig sind.

solche projekte sind doch großartig! es wäre wünschenswert, daß sowas bald überall in den sozialen brennpunkten angeboten werden würde.

und zu nichts anderem soll doch das manifest auffordern. etwas tun. initiative zeigen. nicht immer nur bejammern und beklagen. statt dessen projekte und initiativen unterstützen. ändern was einen nicht paßt.

wenn alle ein bisschen was tun, kann doch auch was großartiges draus werden!

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Da gibt es schon mehr Projekte als man denkt.

www.sozialestadt.de

Und ich würde die Gebiete auch nicht als soziale Brennpunkte bezeichnen. Auch dort leben Menschen mit allen möglichen Problemen und Sorgen. Auch dort gibt es Akteure vor Ort, die sich für ihren Stadtteil einsetzen. Diese Akteure und Initiativen müssen unterstützt werden, damit es ein Selbstläufer wird.

Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf klingt doch auch ganz gut und ist weniger diskriminierend.

[...]

"jeder ist seines glückes schmied" - es gibt millionen schicksale, in deren ohren dieser satz zurecht wie blanker hohn klingt. frauen, die sich prostituieren müssen, um überleben zu können; kinder, die arbeiten müssen, um nicht zu verhungern. auch die tatsache, dass ganz besonders in deutschland der schulzweig, den die kinder besuchen rein statistisch erheblich von ihrer herkunft abhängt (mittelklasse- und oberklassekinder zum gymnasium...) sollte einem sehr zu denken geben. ich glaube aber nicht, dass die lösung dieses problems darin liegt, mit dem finger auf andere zu zeigen und zu behaupten, dass diese schweine schuld an der misere meines lebens sind. jeder hat die freie wahl, die verantwortung seines lebens bei irgendwelchen anderen zu suchen oder eben genau bei sich selbst. ich habe für verständis für jeden, der sich für das erste entscheidet. ich aber wähle das letztere und weiß, mir geht es besser damit.

Vorneweg: Ich bin nicht in Deutschland geboren, aber ich sehe mich trotzdem als Patriot. Meine Familie kam hier mit leeren Händen an und inzwischen haben wir einen Lebensstandard, der es uns erlaubt unsere eigenen Bedürfnisse zu erfüllen und unsere verwandten im Ausland zu unterstützen. Auch kann ich zur Uni gehen, was in vielen anderen Ländern nicht möglich gewesen wäre. (Kleiner einwand: Ich finde es nicht gut, dass es in Zukunft wohl etwas kosten wird, aber man sollte bedenken, dass es immernoch viel günstiger und sozial abgefederter ist als in anderen Ländern).

So, nun aber zu der Werbung, ich finde sie gut und wenn ich auch die Art der werbung nicht mag (wirkt wie Werbung von McDonalds), so finde ich doch die message wichtig.

Ich kann es nicht verstehen, dass es einige Familien als ihr verdientes Recht zu verstehen scheinen schon in der dritten Generation von Sozialhilfe zu leben und sich dann noch zu beschweren, wenn es zu wenig ist. So passiert in meinem Bekanntenkreis.

Oder die Rauchen und ein Handy haben aber angeblich kein Geld haben um ihren Kindern den sportverein zu bezahlen. Dabei kostet das Rauchen ein Vielfaches. Und wer ist Schuld daran, dass die Kinder nicht in den sportverein gehen? Natürlich der staat.