Einsamkeit ein gesellschaftliches Problem?

Einerseits kann die Gesellschaft dazu beitragen, dass man nicht vereinsamt, andererseits kann die Gesellschaft genauso gut zur Vereinsamung beitragen.
Ich finde, die Eigenverantwortung kann man in keinem Fall ausklammern.

Heute wird deutlich mehr Wert auf individuelle Autonomie und Unabhängigkeit gelegt als vielleicht vor 10 Jahren noch. So mein pers. Eindruck!
Das führt zwangsläufig zu immer mehr Abstand zum nächsten Menschen. Wenn auch ungewollt. Wenn, dann bleibt es meistens nur oberflächlich, weil keiner dem anderen zu nah kommen möchte? Ich vermute es.

Ich bin durch mein Handicap zwar stark beeinträchtigt, aber ich spüre zudem oft Berührungsängste bzgl. meiner Behinderung. Ist das überwunden, dann spüre ich die Angst vor der persönlichen Nähe. Letzteres habe ich auch. Nicht wegen der Gesellschaft, sondern wegen der vielen persönlichen Verletzungen und Enttäuschungen die ich erfahren habe, nicht nur in partnerschaftlichen Sinn. In meinem Fall bedeute das letztlich auch etwas Angst vor Nähe. = Heute brauche ich deutlich länger, um mit jemanden warm werden zu können. Aus schlichtem Selbstschutz. Ich denke das geht vielen so.

tibur meinte:

Mit früher ist vielleicht auch vor einigen Jahrzehnten gemeint.

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Da wurde es halt noch nicht so thematisiert.

natürlich ist Einsamkeit ein total vielschichtiges Problem und ja- natürlich hat es neben der persönlichen Komponente eine gesellschaftliche. Es gibt zB x Untersuchungen dazu, wie sehr Einsamkeit die Gesundheit belastet und welche Folgen das für unsere Gesellschaft hat.
Also Sowohl Ursachen als auch Folgen sind vielschichtig und haben natürlich auch gesellschaftliche Komponenten.

In diesem Sinne ist dann allerdings alles ein gesesllschaftliches Thema.

Gemeint war aber doch vielmehr, ob Menschen aufgrund bestimmter gesellschaftlicher Entwicklungen geradezu zwangsläufig einsam sind und dem haben die meisten widersprochen.

Als Erwachsener ist es dann auch schwer soziale Defizite, fehlendes Selbstbewusstsein etc. loszuwerden.

Violetta Valerie meinte:

Es gibt zB x Untersuchungen dazu, wie sehr Einsamkeit die Gesundheit belastet und welche Folgen das für unsere Gesellschaft hat.

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Da hast du absolut Recht! Ich habe mal gelesen - ich glaube auch von @Hr. Pinguin - dass das Gefühl der Einsamkeit für den Körper und die Psyche genauso schädlich ist, wie starkes Rauchen.

Walin meinte:

Ich habe mal gelesen - ich glaube auch von @Hr. Pinguin - dass das Gefühl der Einsamkeit für den Körper und die Psyche genauso schädlich ist, wie starkes Rauchen.

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Ich denke auch, dass Einsamkeit chronisch werden kann, das heißt, wenn man erst einmal eine Weile das Gefühl der Einsamkeit erlebt und an sich wahrgenommen hat, dann findet man selbst ohne fremde Hilfe nur noch schwer wieder raus.

Ja Einsamkeit kann definitiv chronisch werden.
Und die fremde Hilfe ist schwer zu finden.

...und ich habe davor große Angst!!!
ich weiß, OT, aber ich musste das mal dringend los werden.

MissVerständnis meinte:

...und ich habe davor große Angst!!!
ich weiß, OT, aber ich musste das mal dringend los werden.

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Umso bedenklicher finde ich es, wenn man den Betroffenen quasi selbst die Schuld zuschiebt, im Sinne von "kümmer dich halt drum und gehe zu sozialen Ereignissen. Bist ja selber schuld, wenn du allein bist."