Was diese Erfahrung des TE angeht... das lässt sich recht gut erklären... es sind Pärchen die aus dem erweiterten Freundeskreis heraus entstanden sind.. oder eben vielleicht auch über Arbeit oder ein Hobby. Hier kann eine Bindung entstehen, weil man sich längere Zeit in einer vertrauten Umgebung regelmäßig sieht und Aussehen und Geld etwas in den Hintergrund rückt.
Wer hingegen als Durchschnittsmann auf Kaltansprache im Supermarkt oder Cafe etc. sowie auch auf Online Dating angewiesen ist, der macht erschreckend oft übelste Erfahrungen auf dem heutigen Partnermarkt. Da spielen dann nur Oberflächlichkeiten wie Aussehen, Einkommen, sozialer Status, Unterhaltungsfaktor etc. eine Rolle. Deshalb auch oft diese latent frauenfeindliche Einstellung dieser Männer (ich meine nicht den TE) ... kann ich halbwegs nachvollziehen wenn man nur ignoriert und aussortiert wird.
Das, was du im ersten Absatz schreibst, denke ich auch.
Über die Erfahrungen der Männer im öffentlichen Bereich oder beim Online Dating kann ich selber nichts sagen, aber es klingt für mich nachvollziehbar, dass es da sehr oft nur um Oberflächlichkeiten geht. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass Männer, die sehr oft abgewiesen werden, sehr traurig, sehr enttäuscht und bitter sind. Aber deswegen dann Frauenfeindlichkeit? Wut, Hass? Es hat jeder Mensch das Recht, sein Privatleben zu führen wie er oder sie will - wenn er einigermaßen anständig bleibt. Es gibt kein Recht auf Partnerschaft und Sex. Ich weiß genau, wie ich mich gefühlt hab, als offenbar wurde, dass meine Mutter mich ihr Leben lang (bis dahin) als
ihren Besitz angesehen hat. Als den Hund, der an ihre Kette gehört. Ich bin heute noch gottfroh, dass ich, als sie mich damals nicht in Ruhe gelassen hat, erst bei der Polizei und dann beim Rechtsanwalt war und ihr mit seiner Hilfe eine Unterlassungsklage angedroht hab. Diese Sprache hat sie dann verstanden. Sie hat meine Grenzen respektiert und mich in Ruhe gelassen, und ich konnte mich wieder FREI fühlen! Ich weiß, hier gehts um eine andere Frau und eine ähnliche, nicht die gleiche Situation, aber der Anspruch ist ein ganz ähnlicher: "Ich brauche jemanden, der mir sehr nah ist, und der
muss,
muss,
muss mich mögen und bei mir bleiben!!! Und wehe, das passiert nicht!!!"
Genau das ist ein narzisstischer Zug. Keine Liebe, kein echtes Interesse, da ohne Respekt.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass viele Männer sehr traurig, einsam, depressiv sind, wenn sie allein bleiben. Und das tut mir auch leid. Das ist für niemanden schön; für alleinstehende Frauen, die einen Partner wollen und keinen finden, genauso. Allerdings finde ich auch, dass viele dieser Männer, die dann Frauenhass entwickeln, endlich lernen sollten, dass keine einzige Frau die Pflicht hat, eine bestimmte Beziehung einzugehen. Oder überhaupt. Ich glaube, ganz viele dieser Frauenhasser haben in ihrer Vorstellung vom Leben nie in Betracht gezogen, dass sie eventuell leiden müssen. Leiden war jahrtausendelang (außer im Krieg) in erster Linie was für die Frauen. Für die "Weiber". Nicht für die "starken" (bzw. eher gewalttätigen) Männer, die sich geholt haben, was sie wollten, die mit ihren Frauen gemacht haben, was sie wollten. Wurscht, wie sich Millionen von Frauen jahrtausendelang weltweit ihr Leben lang gefühlt haben.
Leiden gehört zum Menschsein dazu. Und ich weiß sehr gut, was ich da schreibe, ich habe auch sehr viel gelitten. Man sollte halt versuchen herauszufinden, ob es nicht doch einen Weg raus gibt, und einer der besten ist der Weg, den benutzer92 gehen will, nämlich eine Psychotherapie zu machen.