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Eltern im Alter: narzisstisch und bedürftig

Kathi3186

Neues Mitglied
Also, ich glaube, ich will einfach mal alles los werden. Ich hatte eine ganz deprimierende Kindheit. Ich hatte gesundheitliche Probleme und war praktisch permanent in Krankenhäusern. Mein Vater hat mich seit meinen jüngsten Jahren daran erinnert, dass ich eine „Missgeburt“ bin und er ein wirklich toller Vater ist, weil er mich nicht gleich ins Heim gesteckt hat. Meine Mutter war im Vergleich großartig. Sie hat sich viel mit mir beschäftigt. War aber immer sehr labil. Es ging bis zu dem, dass ich sie trösten musste, wenn was in meiner Behandlung schief ging - nicht umgekehrt. Streit, verbale und physische Gewalt standen an der Tagesordnung. Gegen mich und meine Mom. Was mir heute auffällt: meine Mom ließ sich von mir von meinem Vater verteidigen. Damals war ich etwa 10. Wenn er mich geschlagen oder beschimpft hat, war sie aber nicht da. Ich war aber auch stolz, dass ich meine Mama so toll beschütz habe - damals - mit 10 :( Dann gingen die gesundheitlichen Probleme meiner Mom los. Jedes Jahr war irgendwas anderes. Vor allem im Sommer, wenn es in den Urlaub ging. Ich weiß nicht warum, aber da drehten beide völlig durch. Meine Mutter hatte dann immer eine andere furchtbare Krankheit und mein Vater war dadurch genervt und ließ es an uns aus. Irgendwann war ich erwachsen. Dann wurde sie tatsächlich mit einer recht schlimmen chronischen Erkrankung diagnostiziert. Behandlung, Arzttermine, seelischer Support lag wieder bei mir. Meine eigene Behandlung haben wir dann irgendwann mal aufgrund von Komplikationen aufgegeben. Heute geht es mir gut: Job, eigene Familie - alles ok. Ich habe ein tolles Kind, dass ich über alles liebe. Ich hoffe, nicht die selben Fehler zu machen, wie meine Eltern damals. Meist gelingt es mir. Es war einige Zeit sehr schwer für mich. Bin noch immer körperlich recht eingeschränkt, will Teilzeit weiterarbeiten, weil ich weiß, dass ich mich letztlich nur auf mich verlassen kann und will aber auch für mein Kind da sein. Als es in den Kiga kam, waren wir alle drei (ich, Mann und Kind) permanent krank. Von den beiden Großeltern kam null Hilfe. Meine Mom liebt mein Kind und beschäftigt ab und zu mit ihm (alleine lassen kann ich sie aber nicht, wegen ihrer Krankheit) meinem Vater ist sein Enkelkind egal. War ok für mich, auch wenn ich wochenlang nicht geschlafen habe und echt Hilfe gebraucht hätte. Im Moment geht es aber meiner Mom richtig schlecht. Die Krankheit schreite voran. Das ist schlimm. Noch schlimmer ist, dass die beiden permanent streiten und sich gegenseitig aufwiegeln. Was mich aber extrem nervt ist, dass mein Vater mir 20 mal am Tag schreibt, wie arm er ist, weil er für meine Mom Sorgen und auch noch Kochen, Putzen und mal für sich selber Sorgen muss. Meine Mutter schreibt mir auch täglich mindestens 5 mal, dass sie nicht mehr kann. Ich hab Kind und Job, Haushalt und Familie. Ich organisiere Termine mit Ärzten für sie - nebenbei etc Als Ich heute am Telefon hing um irgendeine Dosis für meine Mom zu klären, hab ich am Spielplatz nicht ordentlich aufgepasst und meine Tochter ist gefallen und hat sich weh getan. Nichts schlimmes. Trotzdem. Diese fünffachbelastung macht mich fertig. Und sollte was mir mir oder meinem Kind sein, weiß ich genau, wer nicht helfen wird. Aber wenn ich es nicht mache, macht es mein Vater auch nicht und meiner Mom wird es noch schlechter gehen. Ich kann ihn nicht mal blockieren, da ich sonst vielleicht nicht erreichbar bin, wenn was mit meiner Mom sein sollte. Ich hab ihm geschrien, dass ich nicht seinen ganzen Kram erledigen kann, weil ich auf mein Kind aufpassen muss. Der erste Warnschuss war heute. Hab ihm geschrieben, dass sie runtergefallen ist. Er hat nicht mal gefragt, ob es ihr gut geht. Er kann bleiben wo er will. Ich will schon seit Jahren den Kontakt abbrechen. Die einzige, der ich helfen will, ist meine Mom. Nur sie hängen ja jetzt zusammen und ich will ihn auch nicht meine Meinung über ihn sagen, da er das an ihr auslassen wird. Was soll ich machen? Ich bin so frustriert
 

Salome64

Aktives Mitglied
Wenn deine Eltern schon wirklich pflegebedürftig sind, sollten sie einen Antrag auf Pflegestufe stellen. Dann bekommen sie entsprechende Unterstützung.
Bei der Vorgeschichte und dem immer noch eher subootimalen Verhalten deines Vaters würde ich einen Teufel tun und mich da einspannen lassen. Es stehen ihnen staat,ich Hilfen zu, die sollen sie nutzen.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Also, ich glaube, ich will einfach mal alles los werden. Ich hatte eine ganz deprimierende Kindheit. Ich hatte gesundheitliche Probleme und war praktisch permanent in Krankenhäusern. Mein Vater hat mich seit meinen jüngsten Jahren daran erinnert, dass ich eine „Missgeburt“ bin und er ein wirklich toller Vater ist, weil er mich nicht gleich ins Heim gesteckt hat. Meine Mutter war im Vergleich großartig. Sie hat sich viel mit mir beschäftigt. War aber immer sehr labil. Es ging bis zu dem, dass ich sie trösten musste, wenn was in meiner Behandlung schief ging - nicht umgekehrt. Streit, verbale und physische Gewalt standen an der Tagesordnung. Gegen mich und meine Mom. Was mir heute auffällt: meine Mom ließ sich von mir von meinem Vater verteidigen. Damals war ich etwa 10. Wenn er mich geschlagen oder beschimpft hat, war sie aber nicht da. Ich war aber auch stolz, dass ich meine Mama so toll beschütz habe - damals - mit 10 :( Dann gingen die gesundheitlichen Probleme meiner Mom los. Jedes Jahr war irgendwas anderes. Vor allem im Sommer, wenn es in den Urlaub ging. Ich weiß nicht warum, aber da drehten beide völlig durch. Meine Mutter hatte dann immer eine andere furchtbare Krankheit und mein Vater war dadurch genervt und ließ es an uns aus. Irgendwann war ich erwachsen. Dann wurde sie tatsächlich mit einer recht schlimmen chronischen Erkrankung diagnostiziert. Behandlung, Arzttermine, seelischer Support lag wieder bei mir. Meine eigene Behandlung haben wir dann irgendwann mal aufgrund von Komplikationen aufgegeben. Heute geht es mir gut: Job, eigene Familie - alles ok. Ich habe ein tolles Kind, dass ich über alles liebe. Ich hoffe, nicht die selben Fehler zu machen, wie meine Eltern damals. Meist gelingt es mir. Es war einige Zeit sehr schwer für mich. Bin noch immer körperlich recht eingeschränkt, will Teilzeit weiterarbeiten, weil ich weiß, dass ich mich letztlich nur auf mich verlassen kann und will aber auch für mein Kind da sein. Als es in den Kiga kam, waren wir alle drei (ich, Mann und Kind) permanent krank. Von den beiden Großeltern kam null Hilfe. Meine Mom liebt mein Kind und beschäftigt ab und zu mit ihm (alleine lassen kann ich sie aber nicht, wegen ihrer Krankheit) meinem Vater ist sein Enkelkind egal. War ok für mich, auch wenn ich wochenlang nicht geschlafen habe und echt Hilfe gebraucht hätte. Im Moment geht es aber meiner Mom richtig schlecht. Die Krankheit schreite voran. Das ist schlimm. Noch schlimmer ist, dass die beiden permanent streiten und sich gegenseitig aufwiegeln. Was mich aber extrem nervt ist, dass mein Vater mir 20 mal am Tag schreibt, wie arm er ist, weil er für meine Mom Sorgen und auch noch Kochen, Putzen und mal für sich selber Sorgen muss. Meine Mutter schreibt mir auch täglich mindestens 5 mal, dass sie nicht mehr kann. Ich hab Kind und Job, Haushalt und Familie. Ich organisiere Termine mit Ärzten für sie - nebenbei etc Als Ich heute am Telefon hing um irgendeine Dosis für meine Mom zu klären, hab ich am Spielplatz nicht ordentlich aufgepasst und meine Tochter ist gefallen und hat sich weh getan. Nichts schlimmes. Trotzdem. Diese fünffachbelastung macht mich fertig. Und sollte was mir mir oder meinem Kind sein, weiß ich genau, wer nicht helfen wird. Aber wenn ich es nicht mache, macht es mein Vater auch nicht und meiner Mom wird es noch schlechter gehen. Ich kann ihn nicht mal blockieren, da ich sonst vielleicht nicht erreichbar bin, wenn was mit meiner Mom sein sollte. Ich hab ihm geschrien, dass ich nicht seinen ganzen Kram erledigen kann, weil ich auf mein Kind aufpassen muss. Der erste Warnschuss war heute. Hab ihm geschrieben, dass sie runtergefallen ist. Er hat nicht mal gefragt, ob es ihr gut geht. Er kann bleiben wo er will. Ich will schon seit Jahren den Kontakt abbrechen. Die einzige, der ich helfen will, ist meine Mom. Nur sie hängen ja jetzt zusammen und ich will ihn auch nicht meine Meinung über ihn sagen, da er das an ihr auslassen wird. Was soll ich machen? Ich bin so frustriert
Hallo Kathie,

es tut mir leid, dass du eine so schlimme Kindheit hattest und jetzt durch deine Eltern so belastet bist.

Wenn deine Mutter chronisch krank ist, hat sie einen Pflegegrad? Wenn noch nicht, könntet ihr einen beantragen. Das würde dich auf Dauer entlasten.

Deinem Vater bist du nichts schuldig, aber den Kontakt zu ihm abzubrechen, ist schwierig, da er mit deiner Mutter zusammen lebt. Du kannst dich aber deutlich abgrenzen, indem du die Nachrichten von ihm ignorierst. Du hast selbst Familie und die sollte oberste Priorität haben. Auch dein Wohlbefinden sollte für dich im Vordergrund stehen, daher setze deutliche Grenzen. Denke daran, deine Eltern werden älter, deshalb solltest du jetzt was unternehmen und für deine Mutter Unterstützung suchen.
 

kasiopaja

Urgestein
An Deiner Stelle würde ich einen Pflegegrad und externe Hilfe organisieren.
Zur Not kannst Du für Deine Mutter auch einen Heimplatz suchen, da geht es ihr vermutlich besser als zuhause und eine kontinuierliche Pflege ist gewährleistet.
Natürlich muss sie das auch wollen.
Aber wenn sie sich da weigert, dann muss sie halt mit der jetzigen Situation klar kommen.
Du bist nicht dafür verantwortlich.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo Kathie, wie alt sind denn deine Eltern? Da du ein so kleines Kind hast, vermute ich, sie sind noch gar nicht so alt?

Es wurde ja schon geschrieben, unbedingt Pflegegrad beantragen und externe Hilfe in Anspruch nehmen. Und dann klare Grenzen setzen. Du kümmerst dich, aber nicht auf Kosten deines eigenen Lebens.

Auch für dich selbst solltest du Hilfe suchen, du hast eine große Last zu tragen, schon lange. Hast du mal an Psychotherapie gedacht?
 
G

Gelöscht 126878

Gast
Blockier die Nummer deines Vaters und stell deine Mutter vor die Wahl, ob sie Kontakt zu dir oder ihm haben will. Zieh eine klare Grenze, deine Familie geht vor. Wenn deine Eltern ihr eigenes Leben so verkackt haben das sie auf deine Hilfe angewiesen sind, ist das deren Problem und nicht deins. Alle Infos zu Pflegegraden und staatlichen Hilfen sind online verfügbar oder per Telefon erfragbar. Die müssen sich selbst drum kümmern. Du hast ein Kind, nicht drei.

Ich weiß das das hart klingt, aber deine Familie geht vor. Da darf es gar keinen Diskussionsbedarf geben. Du solltest deinen Eltern nur helfen, wenn für deine Familie alles erledigt ist, du dich um dich selbst gekümmert hast und dann noch Zeit und Energie hast.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Ich bin so frustriert
Verständlich.
Was soll ich machen?
So wie ich das gelesen habe, bist du dir bewusst, daß das so nicht weiter gehen kann.
Ich lese auch, daß du deine Eltern -> die Mutter nicht alleine lassen willst. :)

Ein Weg ist, daß du dich abgrenzt.
Signalisiere deinen Eltern, daß du dich gerne um sie sorgst, aber mit deinem Maß.

Du solltest prüfen in wie weit deine Eltern Pflege benötigen.
Spreche (zusammen) mit den Ärzten, der Krankenkasse, etc.
Laßt euch beraten.

Somit zeigst du Verantwortung (für Dich)

Es ist hart,
wenn du deinem Vater "verbieten" musst, der Mutter Essen/Nahrung zu geben,
da es für die Mutter am Besten ist
:(
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Deine Mutter war das, was man einen Enabler nennt. Sie hat die Misshsndlung zwar nicht durchgeführt, aber durch ihr Verhalten ermöglicht und sie nicht verhindert. Das ist schmerzhaft, das so zu sehen, aber es ist die Realität.
Auch dass sie DIR eine erwachsene Verantwortung aufgebürdet hat, während sie die ihre nicht wahrgenommen hat, war höchst ungesund und hat dich jetzt in das Dilemma gebracht, dass du glaubst, weiterhin für ihr Wohlbefinden zuständig zu sein.
In diesem Licht musst du die jetzige Situation auch betrachten. Dir wird wieder die Verantwortung für etwas aufgebürdet, wofür du keinerlei Verantwortung hast. Und deine Mutter nimmt ihre Verantwortung für sich selbst nicht wahr. Wahrscheinlich hat sie das nie gelernt.
Sprich mit ihr über die Unterbringung in einem Heim. Aber lass dich nicht zu sehr verstricken.

Hast du deine Kindheit mal aufgearbeitet?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kathi3186

Neues Mitglied
Vielen Dank für die Antworten!
Ja, das haben sie schon alles. Pflegegeld, Hilfe 2 mal die Woche und auch eine gute Ärztin. Trotzdem. Es ist nie genug Hilfe. Pflegeheim wäre ganz schlimm für sie. Das würde sie nie akzeptieren 😩
 

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