Ehrlich gesagt,... ich glaube, dass du ein bisschen naiv bist. Ich meine das gar nicht böse, irgendwie hat das Charme, aber in Bezug auf deine jetztige Beziehung ist das... naja, blöd.
Ja, Trennung sagt sich so leicht. Wir kennen dich/euch auch nicht, aber wenn ich mir deine Texte durchlese, dann überkommt mich ein Gefühl des Mitleids. Ich persönliche will dir gar kein Ratschlag geben, wie du deine Beziehung richten kannst (wenn ich einen hätte), denn dann würde ich mich deiner bemitleidenswerten Situation anschließen und genau das fördern, was bei mir dieses Gefühl auslöst.
Ich habe im Übrigen auch 1,5 Jahre eine Fernbeziehung geführt (ca. 400km). Ich musste oft 10-14 Std. am Tag arbeiten, kam völlig kaputt und gestresst nach Hause, weil mich Klienten den ganzen Tag über therapiert haben und dennoch habe ich mich aufgerafft zumindestens am Telefon noch 10-20 min. von ihrem Tag zu hören und ihr eine gute Nacht zu wünschen. Jeden Tag. Wir haben versucht uns mindestens 1-2 Mal im Monat für ein Wochenende zu sehen. Ich habe meine Arbeitswoche entsprechend gestaltet, so dass ich freitags pünktlich Feierabend machen konnte. Wenn ich zu ihr fuhr, habe ich meine Sachen für's Wochenende mit zur Arbeit genommen und bin direkt von der Arbeit zum Bahnhof und habe mich 4 Stunden in den Zug gesetzt. Meine Arbeitskollegen wussten auch immer, dass man mich freitags mit nix zu nerven braucht.
Getan habe ich das nicht, weil ich musste, sondern weil ich es wollte und es mich gefreut hat, meine Freundin zu sehen oder zu hören. Und ja, es war oft anstrengend und ja, ich war auch mal genervt, aber das ändert nix am Fundamentalsten einer Beziehung - dem Willen zusammenzusein.
Ich bin sicherlich nicht der perfekte Freund und schon gar nicht der perfekte Mensch, aber ich habe eine Vorstellung davon, was man bereit ist zu tun für den Menschen, den man liebt. Man ist bereit Dinge zu opfern, wie z.B. persönliche Freiheit (zu einem gewissen Maß natürlich) und man tut das nicht, weil man das Gefühl hat, es sei das normierte Verhalten, dem man sich widerwillig zu beugen hat, sondern man tut es freiwillig, weil man es tun will.
Dein Freund scheint das alles nicht zu wollen. Just sayin'...