Wie lief denn Dein Weihnachtsessen, Reced?Ab Mitte 20, spätestens Anfang 30, driftet alles auseinander, egal, wie sehr man sich bemüht.
Ich habe das in dem Alter auch erlebt.
Leider hat mir das vorher niemand gesagt, aber das ist der normale Lauf des Lebens, jedenfalls in Deutschland.
Deshalb sind die Leute ja auch wie bekloppt dahinter her, nur ja eine Familie zu gründen, damit sie nicht nachher zu den Übriggebliebenen gehören, die in keine der üblichen Gruppen integriert werden. Selbst so manche gescheiterte Ehe wird deswegen auf dem Papier aufrecht erhalten. Wenn man keinen Partner mehr hat, wird man ja nicht mehr eingeladen, jedenfalls nicht am Wochenende.
Nur ein paar besonders barmherzige Samariter lasen solche Leute wenigstens mal unter der Woche ein. Und auch nur, wenn sonst niemand dabei ist.
Mir ging es ab Ende 20, Anfang 30 auch so, dass ich selber weniger Lust hatte, auszugehen und was mit Freunden oder Kollegen zu machen, schließlich sieht man sich 5x pro Woche. Andererseits lief es auch so, dass man mehr in familiären und beruflichen Verpflichtungen steckt. Da gibt es viele, die sich aufs Wochenende freuen und keine Lust haben, am Freitag- oder Samstagabend noch ein Treffen einzuplanen.
Dass ehemalige Freunde wegziehen und auch Familien gründen, ist normal. Als Solo das Paar treffen zu wollen, ist hierzulande eher schwierig. Da verstehe ich, wenn der Solomann Frustration spürt. Wenn dann trifft man sich paar- oder familienweise. Damit habe ich auch kein Problem, doch es gibt ja so viele Möglichkeiten, den Kontakt auch ohne persönliches Treffen aufrechtzuerhalten: soziale Netzwerke, Telefon, Videochat, Whatsapp.... traurig, wenn auch dies einschläft und die Ehemaligen einen "ghosten".
Eine Ehe macht langfristig nur Sinn, wenn beide damit glücklich sind. Teilweise bis ins 20 Jhd. waren viele Ehen nur Zweckgemeinschaften und da waren Seitensprünge nicht ungewöhnlich. Ich muss immer schmunzeln, wenn manche die früher niedrigere Scheidungsquote loben. Das hat mit Liebe und Glück aber nichts zutun.