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Geistesblitz während Sozi ^^

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S

Stan

Gast
mikenull meinte:
Ich weiß, das ist eine Art Ökosteuer, aber es wird auf Dauer nicht anders funktionieren können.
Da stimme ich Dir zu. Aber solange noch irgendwelche Gruppen durch Subventionen bevorzugt werden, wird dies leider nicht passieren.

Einfaches Beispiel:

Der Mensch, der in der Stadt lebt, in kurzer Zeit, sogar zu Fuß, seinen Arbeitsplatz erreicht, der wird nicht subventioniert, obwohl er teure Miete zahlt.

Der andere, der aufs Land zieht, mit dem Auto die Straßen verstopft, der bekommt steuerliche Erleichterung, obwohl er weniger Miete zahlt. Wird jetzt ja reduziert.

Wer subventioniert denjenigen, der durch das Leben in der Stadt, am Arbeitsort, durch sein Verhalten Energie einspart?
 

mikenull

Urgestein
Ich glaube ja auch gar nicht ernsthaft, das sich die Systeme ändern könnten. Es ist ja vielmehr anzunehmen, daß wenn sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt auch nur etwas erholt, genauso weitergemacht wird wie bisher.
Es ist aj auch längst so, daß man sich allenthalben mit den 5 bis 7 Millionen Arbeitslosen abgefunden hat. Die Frage dreht sich lediglich noch darum, in welcher Höhe der Arbeitslose unterhalten werden soll. Diese Entwicklung wird weitergehen bis meinetwegen 27 Millionen auf der Straße stehen. ( nach J. Rifkin das mögliche Potential ) Die große Lüge besteht immer darin, daß Politiker sagen, die "Arbeit wäre zu teuer". Dies stimmt eben nicht: Energie und Rohstoffe sind zu billig. Der Mensch ( unser Mensch ) steht eben nicht in Konkurrenz zu irgendeinem Polen oder Chinesen ( das hört sich nur griffiger an ) sondern in der Konkurrenz zur Maschine bzw. der Energie. Früher wurde die steigende Produktivität der Maschinen einfach damit ausgeglichen das an anderer Stelle neue Arbeitsplätze entstanden. ( Bergleute wurden in andere Berufe umgeschult ) Das hat früher funktioniert - aber inzwischen werden die Menschen dauerhaft entlassen und durch Maschinen und Roboter ersetzt. Und kein Mensch kann mit einer Maschine konkurieren - es sei denn die Maschine wäre ( bei den Energiepreisen ) in etwa so teuer wie der Mensch.
 
G

Gel06

Gast
Störer meinte:
Der andere, der aufs Land zieht, mit dem Auto die Straßen verstopft, der bekommt steuerliche Erleichterung, obwohl er weniger Miete zahlt. Wird jetzt ja reduziert.
Seitdem ich auf dem Land lebe, frage ich mich sowieso, warum das nicht jeder will.
Aber das weniger an Miete steht irgendwie natürlich auch mit der Anzahl der verfügbaren Stellen in Verbindung. Gäbs hier mehr Jobs, wollten hier mehr Leute hin, würden die Mieten teurer. Und noch etwas hat mich hier erstaunt: Der öffentliche Nahverkehr ist tatsächlich billiger als die reinen Spritkosten für die Strecke mit dem Auto. Das kannte ich aus Köln nicht, wo die Straßen wirklich verstopft sind (das kann man hier nämlich nicht behaupten).
Und - ich kann ja immer nur für uns reden - verbrauchen wir hier trotz der größeren Entfernungen wesentlich weniger Sprit als in der Großstadt. Hier ist immer freie Fahrt, fast durchgehend Landstraße und Ampeln gibt es eigentlich auch nicht. Wenn ich überlege, was mich 20 Kilometer durch Köln an Sprit gekostet haben, frage ich mich wieder, warum nicht jeder aufs Land will.

Gel06
 
Zuletzt bearbeitet:
K

kasiopaja

Gast
Störer meinte:
Einfaches Beispiel:

Der Mensch, der in der Stadt lebt, in kurzer Zeit, sogar zu Fuß, seinen Arbeitsplatz erreicht, der wird nicht subventioniert, obwohl er teure Miete zahlt.

Der andere, der aufs Land zieht, mit dem Auto die Straßen verstopft, der bekommt steuerliche Erleichterung, obwohl er weniger Miete zahlt. Wird jetzt ja reduziert.

Wer subventioniert denjenigen, der durch das Leben in der Stadt, am Arbeitsort, durch sein Verhalten Energie einspart?
Was aber ist mit denen, die schon immer auf dem Land leben und eben nur in der sehr weit entfernten Großstadt Arbeit bekommen?

Die ein Auto haben müssen, eben weil es keinen Nahverkehr gibt?
 

mikenull

Urgestein
Da ist im Prinzip der Weg der Regierung richtig - die Pendlerpauschale stetig zurückzufahren. Das wird auf lange Sicht dazu führen, daß wieder Menschen ( und in ihrem Windschatten auch wieder Gewerbe ) in die Städte ziehen. Es ist ja nichts weiter wie der umgekehrte Weg, der mal irgendwann eingeschlagen wurde. ( raus aus der Stadt )
 

Atoyot

Mitglied
Gel06 meinte:
Wenn ich überlege, was mich 20 Kilometer durch Köln an Sprit gekostet haben, frage ich mich wieder, warum nicht jeder aufs Land will.

Gel06
Die Menschen haben eben unterschiedliche Bedürfnisse. Der Urbantyp braucht Action, Kunst, Kultur, Vielfalt der Entfaltungsmöglichkeiten, andere wollen ein ruhiges, beschauliches Leben in relativ homogener Umwelt, wo es nicht überall brodelt und kracht. Die einen finden die Anonymität furchtbar, die anderen finden es furchtbar wenn jeder jeden an jeder Ecke kennt.
Denkbar wäre ja auch eine Mischform aus urbaner und ländlicher Lebensform.
 

mikenull

Urgestein
Diese Mischform gibt es ja. Es ist halt nur die Frage, ob der Staat die Aufgabe hat, seinen Bürgern bei der "Flucht" aufs Land, in Form von Subventionen - also Pendlerpauschale - auch noch zu helfen. Ohne diese Hilfe, wären vermutlich nicht so viele Leute aus der Stadt geflüchtet. Sicherlich, die Frage wegen derjenigen die schon immer auf dem Land gelebt haben und dort keine Arbeit finden, ist nicht zu lösen. Nur über die Zeit, denn irgendwann siedeln sich auch auf dem Land z.B. durch geförderte Selbstständigkeit wieder Betriebe an.
Man müßte natürlich auch mal über steigende Energiepreise und fallende Pendlerpauschalen nachdenken - die Situation wird sich in den nächsten 30 - 40 Jahren sicher dramatisch ändern - auch ohne Zutun des Staates.
 
K

kasiopaja

Gast
mikenull meinte:
Da ist im Prinzip der Weg der Regierung richtig - die Pendlerpauschale stetig zurückzufahren. Das wird auf lange Sicht dazu führen, daß wieder Menschen ( und in ihrem Windschatten auch wieder Gewerbe ) in die Städte ziehen. Es ist ja nichts weiter wie der umgekehrte Weg, der mal irgendwann eingeschlagen wurde. ( raus aus der Stadt )
Was aber ist mit den Menschen, die eben schon immer in der ländlichen Gegend wohnen, dort ihr soziales Umfeld , Familie usw. haben aber nur in der Stadt Arbeit bekommen?

Da fängt es doch an:

Jeder ruft immer nach stabilen sozialen Netzen. Also kann man dies doch nicht einfach aufgeben und in die Stadt ziehen.

Alle Freunde aufgeben nur für den Job.

Gerade in den dörflichen Leben ist das soziale Miteinander, das hier so viele wünschen und anstreben zum teil tief verwurzelt und wird gelebt.

Da kann man doch nicht einfach jemanden in die Stadt zwingen in die Anonymität.

Gruß. kasiopaja

PS: Ich gebe euch mal kurz ein Beispiel was ich mit dem gelebten Sozialnetz meine:

Ein befreundetes Paar hat angefangen zu bauen und der Bauträger ist abgehauen und hat auch teilweise Geld veruntreut.

Nun stehen sie da mit ihrem Bau.

Und dann passiert, was eben nur im Dorf passiert:

Es spricht sich rum und ortsansässige Bauunternehmer und Architekten, bieten von sich aus an die Sache zum Selbstkostenpreis mit fertigzustellen, soweit es in ihren Bereich fällt, weil sie nicht wollen, dass die zwei jetzt dumm dastehen.

Außerdem haben alle aus unserer Clique von sich aus angeboten, zu tun was sie können, wobei darunter Elektriker, Zimmermänner usw. sind.

Die, die nicht so begabt sind helfen später beim streichen und ausbauen.

Und keiner mosert , jeder sagt witzelt darüber, dass die beiden jetzt ein Cliquen-Bastelprojekt geschaffen haben , damit es niemandem langweilig wird.

Das ist zusammenhalt und das ist hier total normal.

Und da soll man weggehen, wegen dem Job.

Sowas stärkt die sozialen Werte, die immer jeder vermisst und die Wurzeln.

Die kommen nicht davon, dass jeder kreuz und quer irgendwelchen Jobs hinterher ziehen muss.

Man braucht auch eine Heimat.
 
K

kasiopaja

Gast
mikenull meinte:
Da ist im Prinzip der Weg der Regierung richtig - die Pendlerpauschale stetig zurückzufahren. Das wird auf lange Sicht dazu führen, daß wieder Menschen ( und in ihrem Windschatten auch wieder Gewerbe ) in die Städte ziehen. Es ist ja nichts weiter wie der umgekehrte Weg, der mal irgendwann eingeschlagen wurde. ( raus aus der Stadt )
Was aber ist mit den Menschen, die eben schon immer in der ländlichen Gegend wohnen, dort ihr soziales Umfeld , Familie usw. haben aber nur in der Stadt Arbeit bekommen?

Da fängt es doch an:

Jeder ruft immer nach stabilen sozialen Netzen. Also kann man dies doch nicht einfach aufgeben und in die Stadt ziehen.

Alle Freunde aufgeben nur für den Job.

Gerade in den dörflichen Leben ist das soziale Miteinander, das hier so viele wünschen und anstreben zum teil tief verwurzelt und wird gelebt.

Da kann man doch nicht einfach jemanden in die Stadt zwingen in die Anonymität.

Gruß. kasiopaja

PS: Ich gebe euch mal kurz ein Beispiel was ich mit dem gelebten Sozialnetz meine:

Ein befreundetes Paar hat angefangen zu bauen und der Bauträger ist abgehauen und hat auch teilweise Geld veruntreut.

Nun stehen sie da mit ihrem Bau.

Und dann passiert, was eben nur im Dorf passiert:

Es spricht sich rum und ortsansässige Bauunternehmer und Architekten, bieten von sich aus an die Sache zum Selbstkostenpreis mit fertigzustellen, soweit es in ihren Bereich fällt, weil sie nicht wollen, dass die zwei jetzt dumm dastehen.

Außerdem haben alle aus unserer Clique von sich aus angeboten, zu tun was sie können, wobei darunter Elektriker, Zimmermänner usw. sind.

Die, die nicht so begabt sind helfen später beim streichen und ausbauen.

Und keiner mosert , jeder sagt witzelt darüber, dass die beiden jetzt ein Cliquen-Bastelprojekt geschaffen haben , damit es niemandem langweilig wird.

Das ist zusammenhalt und das ist hier total normal.

Und da soll man weggehen, wegen dem Job.

Sowas stärkt die sozialen Werte, die immer jeder vermisst und die Wurzeln.

Die kommen nicht davon, dass jeder kreuz und quer irgendwelchen Jobs hinterher ziehen muss.

Man braucht auch eine Heimat.
 

Atoyot

Mitglied
kasiopaja meinte:
Das ist zusammenhalt und das ist hier total normal.

Und da soll man weggehen, wegen dem Job.

Sowas stärkt die sozialen Werte, die immer jeder vermisst und die Wurzeln.

Die kommen nicht davon, dass jeder kreuz und quer irgendwelchen Jobs hinterher ziehen muss.

Man braucht auch eine Heimat.
Das ist wirklich ein Problem: Politiker beklagen den Verlust der Werte, fordern die Erneuerung der Werte: Gemeinschaft, Familie, Solidarität zwischen den Generationen... Aber der Mobilitäts- und Flexibilitätsdruck höhlt doch die Geltung der Werte und emotionalen Bindekräfte ständig aus, oder wie seht ihr das? Wie kann das zusammengehen, beides zu fordern?

Ich denke dabei (für mich persönlich) dass man durchaus ein "Familienbewußtsein" haben kann wenn man in weiter voneinander entfernten Städten lebt. Aber man muss seine Grenzen der Mobilitätsbereitschaft haben dürfen, für manche ist es eine Region, für manche ein Bundesland, für andere ein Land oder gar ein Kontinent, oder wie seht ihr das? Es gibt eben Menschen deren ganze Substanz an die Verwurzelung in einem bestimmten Ort gebunden ist und die nicht woanders heimisch werden können, auch heute.
 
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