Das kann nur ein Psychologe beurteilen. Gutes Elternhaus ist dehnbar. Ab wann ist ein Elternhaus ein gutes Elternhaus? Wenn die Kinder materiell versorgt wurden? Wenn sie Liebe haben? Wenn sie in einem großen Haus mit Garten wohnen? Wenn sie eine Nanny haben? Wenn die Eltern arbeiten oder nicht arbeiten?Was ist mit der These, wenn wirklich beide Mädchen ein gutes Elternhaus hatten?
Ohne Gewalt und Vernachlässigung.
Es gibt Mädchen, die kommen auf die schiefe Bahn, weil sie vieles übergestülpt bekommen haben und die Eltern Anforderungen stellen, denen sie nicht gerecht werden und dann gibt es Kinder, bei denen nichts davon stimmte und die trotzdem ihren Weg gegangen sind.
Was am Ende wie wird ist doch von vielen Faktoren abhängig. Von den Genen, vom Umfeld.
Ich habe erst kürzlich eine 37 Gradsendung gesehen mit dem Thema was haben wir nur falsch gemacht? Da war die Mutter Richterin und man konnte nur zwischen den Zeilen erkennen, was da falsch gelaufen sein könnte. Nach außen war alles perfekt.
Und zum Thema Mobbing: Ich habe eher das Gefühl noch nie wurde in Sachen Mobbing so viel getan wie jetzt. Wir haben Schulsozialarbeiter an vielen Schulen. Als ich Schülerin war, gab es das alles so noch nicht. Tenor der Lehrer war: Macht das unter euch aus. Ist nicht unsere Aufgabe. Wir vermitteln nur Wissen.
Das Problem heute sehe ich eher, dass Mobbing stark über social media ausgetragen wird. Das gab es damals so bei uns noch nicht. Da blieb das mehr oder weniger in der Schule und wenn man sich zu Hause eingeschlossen hat, hatte man da wenigstens seine Ruhe. Da war das zu Hause ein geschützter Ort. Heute ist es das nicht mehr. Da sind die Computer im Kinderzimmer.
Ob in dem Fall von Mobbing die Rede ist, das ist doch aber noch gar nicht sicher? Wenn ein Streit eskaliert ist das nochmal was anderes als Mobbing, das sich über mehrere Monate zieht.