Das die Eltern von den Mörderinnen etwas schwerwiegendes falsch gemacht haben vermute ich auch .
Es sind aber Vermutungen und die sollen es auch bleiben, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Daher sage ich ja, es ist schwer als außenstehende Person da irgendwas zu sagen und deshalb finde ich es auch nicht richtig, dass die Medien sich jetzt auf die Eltern und die Familien stürzen.
Normal ist das was da passiert ist sicher nicht und auch hochgradig pathologisch.
Ungewöhnlich und zur Sorge bereitet hier, dass es nicht nur eine Täterin war und dass die Tat mit sehr viel emotionaler Kälte ausgeführt wurde.
Man sollte aber davon abkommen, das jetzt hier zum Anlass zu nehmen gleich die Strafmündigkeit hochzusetzen. Ich halte das dennoch für eine Ausnahme. Das passiert in dieser Schwere der Tat vielleicht einmal in fünf oder zehn Jahren.
Meine Erfahrungen aus der Praxis sind die, dass der Reifegrad von 12 jährigen Mädchen teils extrem auseinander geht. Es gibt solche, die haben mit 12 Jahren schon eine Weitsicht wie eine 18 Jährige und solche, die sind naiv wie 9 Jährige.
Solche, die mit 12 noch mit Puppen spielen und die, wo man sich insgeheim denkt, meine Mutter hätte mich in dem Styling und Outfit nicht auf die Straße gelassen.
Ich denke eher, mit der Aussage, dass vor 100 Jahren eine andere Entwicklung stattfand ist wohl eher der körperliche Reifegrad gemeint. Damals bekam man seine Periode durchschnittlich mit 14 oder 15 Jahren. Heute sind wir bei 9 oder 10.
Genauer gesagt ist das Alter 12 extrem schwierig, da der Körper oftmals schon weiter ist als der Kopf und hier Extreme aufeinander stoßen.
Wie ich geschrieben habe, außergewöhnlich an dieser Tat ist hier, dass es 2 Täterinnen waren und die Anzahl der Messerstiche sehr hoch.
Wenn man übrigens die Behauptung aufstellt, dass die Eltern versagt haben, könnte man auch den Schulsozialarbeitern oder den Lehrern die Schuld geben, denn Kinder verbringen heutzutage einen auffallend hohen Anteil ihrer Zeit in der Schule. Teils noch mehr Zeit als bei ihren Eltern zu Hause.
Ich schreibe das bewusst ironisch, um zum nachdenken anzuregen.