Also ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich finde, diese Diskussion ist wieder nur ein typisches Herumpfuschen an den Symptomen, anstatt zu versuchen, die Grunderkrankung nachhaltig zu heilen.
Den Kindern gebe ich an der Tat ehrlich gesagt noch die geringste Schuld. Da ist vorher etwas gewaltig schief gelaufen in deren jungem Leben. Und da ich ja im Bildungsministerium arbeite bekomme ich die ganzen Missstände hautnah mit, sowohl auf staatlicher, als auch auf familiärer Seite. Ein gutes Beispiel ist ein Fall, den ich kürzlich mitbekommen habe.
Ein Schüler hat einen Verweis bekommen, weil er gewalttätig gegen Mitschüler und respektlos gegen Lehrer war. Noch am gleichen Tag standen die Eltern in Schlabberhosen und mit Bierfahne beim Schulleiter und haben dem Gewalt angedroht. Auf seine Frage hin, ob sie dem Sohn denn keinen Anstand beigebracht hätten, war die Antwort sinngemäß, dass sie als Eltern doch nicht für die Erziehung zuständig wären, wofür gäbe es schließlich eine Schulpflicht. Und die Lehrer sollten ihren Sohn gefälligst mal unter Kontrolle bringen, er würde zu Hause nur noch nerven und alles kaputt schlagen.
Sowas erlebt man im Bildungssektor tausendfach. Und genau das sind dann die Problemkinder. Jetzt diskutieren wir darüber, die Kinder einfach früher wegzusperren, anstatt wenigstens mal in Erwägung zu ziehen, grundlegend an unserer Familien- und Bildungspolitik etwas zu verändern.
Aber dazu müsste man ja mal eine Partei wählen, deren Fokus nicht auf Wirtschaftswachstum und tatenlosem Populismus liegt. Geht ja garnicht, dann nehmen uns die bösen Grünen ja unsere Autos weg. Lieber sperren wir unsere Kinder ein und machen noch ein paar Jahre weiter business as usual mit der FDP und/oder der Union, also den Parteien, die die heutige Elterngeneration in großen Teilen mit ihrer Politik so verkorkst haben. Ich finde das fast schon pervers. 🙈