Die Tat aber ist die gleiche warum dann nicht auch die Strafe? Hier wird ein Menschenleben unterschieden in schlimm und nicht ganz so schlimm weil der Mörder erst zwölf war.
Findet wer das richtig?
Oh vorsicht, das ist eine eher gefährliche Denkweise.
Also Du sagst übersetzt: Wir nehmen das Ergebnis der Tat und extrapolieren DARAUS die Strafe.
Also: Ein Mensch tot= Strafe X
Ein Mensch halt tot= Strafe Y
Ein Mensch 2 Wochen im Krankenhaus =Strafe Z
usw: Also nicht die Motive, die Umstände und die Täter betrachten?
NUR das Ergebnis?
Dann gibt es zB auch keine Notwehr mehr: Wenn der Mensch tot ist, wäre es das gleiche, ob es aus Notwehr, Unachtsamkeit, oder purer Mordlust passiert ist: Mensch tot= Strafe X
Und dann gäbe es auch keine Frage mehr nach der Verfassung des Täters: Wenn zB ein Autofahrer am Steuer einen Herzinfarkt hatte und dabei in eine Gruppe Menschen rast....
Oder was wäre dann mit dem Vorsatz: Nehmen wir an, ein Mensch schlägt einen anderen brutal zusammen mit dem Vorsatz ihn zu töten, aber der hat Glück und überlebt leicht verletzt: Super: KLeine Strafe TROTZ Tötungsabsicht.
Aber einer, der zB nur in einem kleineren Streit einen anderen schubst und der fällt so blöd, dass er sich das genick bricht: Mord!
Oder nehmen wir an, zwei Kinder prügeln sich und eins fällt dabei tödlich: Dann ist das Leben dieses Kindes doch auch nicht weniger wert gewesen, als zB das der kleinen Luise, oder? Und das leid der Eltern ebenso unermesslich. Aber der Täter? Ist der Genauso zu bewerten wie die beiden Mädchen? Niemand käme auf diese Idee.
Ja, Du kannst jetzt sagen, das wäre was anderes, aber das ist es halt nicht.
Es geht hier um einen Grundsatz der Betrachtungsweise: WIE und nach welchen Kriterien wollen wir, dass unsere Gerichte ein Verbrechen einstufen?
Sollen sie NUR das Ergebnis sehen (den Sachschaden, den Personenschaden, usw), oder NUR die Täter?
Nein: So läuft es nicht und es kann so auch nicht laufen: Es muss schon immer beides gesehen werden.
Und da spielt das Motiv, die Verfassung und auch das Alter des Täters eben eine entscheidende Rolle.
Das macht doch DEN entscheidenden Unterschied.
NICHT das Leben des Opfers wird bewertet: Das leben eines Menschen wird niemals bewertet und misst sich doch auch nicht an der Höhe der Strafe eines Mörders.
Die Schwere der Schuld, die der Täter auf sich geladen hat wird bewertet! DARUM geht es.
ich glaube, jetzt wissen wir auch, wo wir hier aneinander vorbeireden: Die Höhe der Strafe sagt NICHTS über die Anerkennung des Lebens der Opfer aus. DAs hat nichts miteinander zu tun, auch wenn es sich für manche vielleicht so anfühlt.
Was wäre das denn auch für eine Welt, in der wir Menschenleben werten und in Strafhärte aufwiegen?
Das wäre doch krass und grauenhaft!