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Heiz- und Ölkostenexplosion / Inflation?

Styx.85

Aktives Mitglied
Schade eigentlich, dass der Thread wieder so ein wenig Richtung Jammern, Neiddebatte, Moralisierung und Weltschmerz abdriftet...

Ich fand die ursprüngliche Fragestellung bezüglich der Inflation, warum sich die Deutschen das gefallen lassen und wie man damit umgehen soll eigentlich sehr anregend.

Da hier einige User aber wohl in Sylt oder Tegernsee leben, die Gehaltsabrechung der Vorgesetzten einsehen können, ganze Autopreislisten aus dem Handgelenk schütteln und zudem noch Ziele und Zwecke der internationalen Finanzpolitik zu kennen glauben (übrigens ein hochgradig komplexes bis sogar chaotisches System), ist das natürlich interessanter.

Ich für meinen Teil fände es irgendwie zielführender, gemessen an der ursprünglichen Fragestellung, Strategien auszutauschen, wie man mit der gegenwärtigen Situation umgeht.

Krisen gab es früher und es wird sie auch noch später geben. Doch wie reagiert ihr denn konkret darauf?

Ich bin vor allem durch die hohen Benzinpreise getroffen. Ich bin Pendler, fahre einen Verbrenner (Mittelklasse, Bj 2018) mit einem Verbrauch von ca. 5,5 L / 100 km Diesel und lege täglich insgesamt 100 km zurück (50 km einfach). Heizung und Warmwasser läuft bei uns zum Glück über Pellets + Solar. Strom wurde in meiner Region moderat teurer (ca. 5%), nachdem er letztes Jahr um 1,5% gefallen war.
Dazu muss man sagen, dass es mein Arbeitgeber ganz gut durch Corona geschafft hat. Die Lohnerhöhungen dieses und letztes Jahr waren nicht grandios, aber ok. Für nächstes Jahr sind die Aussichten sehr gut, wenn es nicht zu Rohstoffengpässen und Lieferausfällen kommt, von daher sollte auch bei der Gehaltsverhandlung wieder ein bisschen was mehr drin sein.

Soweit zur Ausgangslage.

Um der Teuerung entgegenzuwirken habe ich bislang folgende Maßnahmen getroffen:

- Mit meinem AG die Möglichkeit zum Home Office von 1 Tag / Woche auf 2 Tage / Woche erweitert unabhängig von Corona (Argumentation war leicht, AG war kooperativ). Das gab schon mal ne schöne Sprit Ersparnis.

- In den Wintermonaten, wenn Autofahren eh kein Spass macht, bin ich per Monatskarte auf Öffis umgestiegen. Dauert zwar etwas länger, aber man kann bereits auf der Fahrt dank LapTop arbeiten (erste Mails checken etc.). Habe ich auch dieses Jahr vor. Fahrkarte wird bezuschusst vom AG. Reduziert meine jährliche Fahrleistung mit PKW und somit auch meine Versicherungskosten + Reparaturbedarf (Verschleiß).

- Jährliche Steuererklärung machen, am Besten mit einer guten Software. Als Pendler sowieso obligatorisch.

- Ich versuche zu einem möglichst hohen Anteil investiert zu sein, hauptsächlich Aktienfonds. Das bringt die Kuh erstmal vom Eis, langfristig gedacht. Und nein... Aktien, Fonds und Gold sind gerade gute Anlageklassen für "den kleinen Mann", da die Einstiegssummen und laufenden Kosten quasi beliebig gering sind, was man von einer Immobilie beispielsweise nicht sagen kann (gilt in der Regel auch für Kunstgegenstände, Schmuck, Oldtimer etc.). Ich könnte hier nur jedem raten, einfach mal zu checken, was man monatlich so an suboptimalen Investments hat (Bausparer, Riester, junge Lebensversicherung etc.). Das alles kündigen / einfrieren und das frei werdende Geld in einen ETF Sparplan packen. Ist nur ein Vorschlag...

- Wenn dazu die Möglichkeit besteht, den eigenen Garten als Anbaufläche nutzen statt sinnloser Blumenbeete oder Rasenflächen. Da geht einiges. Und die Arbeit bleibt fast die gleiche.

- Bleuchtung wo möglich, komplett auf LED umgestellt... gerade bei uns im Außenbereich war doch noch die ein oder andere Glühbirne unbemerkt im Einsatz.

- Wenn die Möglichkeit besteht, beim Arbeitgeber duschen... geht bei uns seit Lockerung der Corona Prävention wieder, machen viele, die mit dem Rad zur Arbeit kommen und steht jedem offen.

Ansonsten bin ich grade auf der Suche nach einer Fahrgemeinschaft. Da hat sich leider noch nichts ergeben, kaum ein Kollege kommt aus meiner Ecke.

Da ich für meinen durchaus gut ausgestatteten und komfortablen Diesel vermutlich nicht mehr viel auf dem Gebrauchtwaagenmarkt bekommen werde, plane ich ihn noch möglichst lange zu fahren.
Danach wäre ein Stromer durchaus eine Option, falls bis dahin doch Tempo 130 auf BAB eingeführt wurde, sowieso. Auch bin ich erstmals am Überlegen und rechnen, ob Leasing für mich nicht doch die bessere Option wäre. Wenn es einen Technologiesprung bei Akkus gibt, was zurzeit durchaus jederzeit passieren kann, wären ältere Modelle ein recht krassen Preisverfall ausgesetzt. Das Risiko würde ich gerne auf den Leasinganbieter abwälzen.
Dienstwägen für den Privatgebrauch bekommen in meiner Firma übrigens nicht mal mehr die wirklich hohen Tiere, sondern nur noch Außendienstler, die nachweislich hauptsächlich beruflich unterwegs sind. Hier habe ich bei meinem Chef schon die Absage bekommen :-(

Was unternehmt ihr denn Konkretes bzw. was habt ihr schon versucht, um eure Ausgaben zu senken, ohne jetzt zu viel Komfort einzubüssen?
 
Zuletzt bearbeitet:

gittazi

Aktives Mitglied
E Autos sind was für wohlhabende Leute. Die neuste Technologie ist nur was für Leute, die Eigenheim samt Wallbox haben. Bei uns kann man sich ein Haus leisten, wenn man über 1-2 Mio. verfügt.
Man kann wunderbar ein Auto auf der Straße laden, ich mache das seit 10 Monaten und finde das leichter, als ich gedacht hätte und ich habe nicht mal eine Garage, wo ich eine Wallbox installieren könnte.

An unserer Schule sehe ich bei den Eltern deutlich, dass Bildung in direkter Korrelation zu Veränderungsbereitschaft besteht. Je gebildeter Menschen sind, desto eher hinterfragen sie Althergebrachtes und probieren neues, wie ein Elektroauto. Da wir den Klimaschutz seit 2020 sehr ausführlich im Unterricht behandeln, sehe ich es auch als meine Pflicht an, hier objektiv und umfangreich zu informieren.

Ich wünsche mir, dass Benzin und Diesel hoffentlich bald dauerhaft über 2,- Euro kosten, damit auch die letzten Verirrten mit ihrem Diesel gezwungen sind, ihre rückwärtsgewandte Sichtweise zu überdenken.
 

Findi

Mitglied
Ich wünsche mir, dass Benzin und Diesel hoffentlich bald dauerhaft über 2,- Euro kosten, damit auch die letzten Verirrten
Die letzten Verirrten die darauf angewiesen sind, damit ihren Arbeitsplatz erreichen zu können?

Gerade auf dem Land, ist der größte Teil auf ein Auto angewiesen und die wenigsten können sich die neuesten elektronischen Automobilarten leisten. Mir tun die Leute nur noch leid, wenn sie überwiegend für den Sprit, für den Arbeitsweg arbeiten gehen müssen.

In Städten mit annehmbarer Infrastruktur ist es zum Glück möglich, die meisten Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen zu können. Aber was ist mit denen, die nicht in solchen Städten und auf dem Land leben? Es ist einfach nicht durchführbar und unrealistisch, sämtliche benzinbetriebene Autos abzuschaffen.
 
G

Gelöscht 118973

Gast
Ich wünsche mir, dass Benzin und Diesel hoffentlich bald dauerhaft über 2,- Euro kosten, damit auch die letzten Verirrten mit ihrem Diesel gezwungen sind, ihre rückwärtsgewandte Sichtweise zu überdenken.
Und was soll das bringen? Dann sitzen die Leute ohne ausgebauten Nahverkehr, hoher Kosten, mangelnder Ladeinfrastruktur und ohne E-Auto da, weil es gar nicht genug Produktionskapazität gibt?! Und es ist auch nicht sinnvoll in kurzen Zeiträumen jegliche Technologien ersetzen zu wollen
 

Rose

Urgestein
Ich wünsche mir, dass Benzin und Diesel hoffentlich bald dauerhaft über 2,- Euro kosten, damit auch die letzten Verirrten mit ihrem Diesel gezwungen sind, ihre rückwärtsgewandte Sichtweise zu überdenken.
Ich würde mir dann wünschen, das du meine Miete zahlst und meine Einkäufe.....

Alter 🤦‍♂️🤦‍♀️🤦‍♂️
 
S

Spiegelmeister

Gast
Hallo.

Ich habe 2 Themen, die zusammenhängen.

Zum einen frage ich mich, warum die Deutschen sich das alles so gefallen lassen mit den Preiserhöhungen. Das sind beim Benzin glaube 99 Cent pro Liter nur Steuern die wir zahlen.

Wer kann sich das noch leisten?

Und dann eben auch Inflation, dieses Wort, das auch sehr besorgniserregend ist.

Was bedeutet es für Geld, wenn man ich sage jatzt mal 50000 Euro auf dem Konto hat, in 10 Jahren?
Ist das abschätzbar?

Hier gibt es wohl einige Threads über Anlegermöglichkeiten, aber die sind mir als Voll-Laie einfach zu kompliziert.

Aber warum schaffen das andere Länder, ihre Bürger nicht so auszunehmen wie Deutschland?
Wen meinst du mit ( die deutschen )?
Welche Länder schaffen das und wie?
Erstaunliche Erkenntnisse lassen sich gewinnen, wenn man sich statt mit einem Fernseher mit der Wirklichkeit an einen Tisch setzt.
Praktische Erfahrung lässt Wahrscheinlichkeit mitunter ziemlich alt aussehen.
Für und Wider abzuwägen ist nur der erste Schritt.
Achtsamkeit fördert Selbsterkenntnis und damit auch Selbstbestimmung.
Sie wird besonders wichtig für uns, wenn die Art wie wir Leben, nicht mehr zu unserer Gefühlswelt passt.
So werden wir der Maler unseres eigenen Selbstbildes, Gestalter einer harmonischen Zukunft.
Warum bist du dann noch hier, wenn es Länder gibt mit Paradisischen Zuständen?
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Bei meinem Job nicht möglich.

Doppelte bis 3-fache Fahrtzeit, je nach Uhrzeit.
Kosten utopisch, da 3 versch. Landkreise.

Beispiel: ich kann in der gleichen Zeit (30 Minuten) in einen Ort laufen, wie auch die Busfahrt (Umwege) beansprucht. Die Einzelfahrt in diesen quasi Nachbarort kostet 10 €, da es in einen anderen Landkreis geht.
Zudem ist die Verbindung in diese Richtung extrem schlecht. Da muss ich aber künftig zum Job entlang.

Müsste ich in die entgegengesetzte Richtung und bliebe so in "meinem" Tarifbereich, sähe das völlug anders aus.
Leider gab es in diese Richtung aber keine Arbeitsstelle.

Fahrkarte wird bezuschusst vom AG
Es gibt keinen Fahrtkostenzuschuss.

- Jährliche Steuererklärung
Sowieso. Durch gewisse Umstellungen fiel letztes Mal eine 4-stellige Nachzahlung an. Diesmal sollte das wieder normaler laufen.

laufenden Kosten quasi beliebig gering sind, was man von einer Immobilie beispielsweise nicht sagen kann
Davon kann ich ein Lied singen, betrachte die Investition aber als sinnvoll.

eigenen Garten als Anbaufläche nutzen
Habe ich gut gestartet, dann kam zum sehr schlechten Gartenjahr eine OP. Shit happens.
Im Frühjahr wieder, bis dahin hoffe ich genug Energie dafür zu haben.

Bleuchtung wo möglich, komplett auf LED umgestellt
Auch erledigt.

beim Arbeitgeber duschen
Geht nicht.

Auch versucht, Ergebnis: nix, nada, niente.

Und eben der zusätzliche Holzkochherd, der noch vor dem Winter rein soll, später, wenn Leitungen verlegt sind, getauscht wird durch wasserführendes Modell.

Jetzt wird es nicht schön:
Weniger umweltbewusstes Einkaufen, weniger Bio, weniger ab Hof, sondern: günstiger.

Umweltbewusstsein, Unterstützung regionaler Anbieter, das muss man sich leisten können. Stark downgraden, weniger Arbeitsstunden, hohe Fahrtkosten, bei gleichbleibenden Verpflichtungen und steigenden Preisen, da ist das nicht mehr im gewünschten Maße drin.
Da bin ich mir gezwungenermaßen selbst dann der Nächste.
 
T

Tahhamet

Gast
Das ist wirklich ein deutsches Phänomen.
Lieber verarmt man still und heimlich als dass man den Mund aufmacht.
Könnten ja die Nachbarn denken man sei bedürftig.

Und die alten Menschen mit ihren kleinen Renten interessieren leider eh keinen, ob die jetzt im Kalten sitzen oder sich Wärme vom Mund absparen.
Warst du denn schon mal im Ausland, hast da gelebt, das du es beurteilen kannst?
Wo ist es den besser als bei uns, warum wollen alles nach Germany, weil es uns so schlecht geht?
Den Mund darf hier jeder aufmachen, auch schon vorher, wenn er meint nicht das zu erhalten was ihm zusteht.
Eigenverantwortung ist der Preis der Freiheit, das Purgatorium des Denkens.
Die Menschen sind grob in drei Kategorien zu unterteilen: Die Wenigen, die dafür sorgen, daß etwas geschieht..., die Vielen, die zuschauen, wie etwas geschieht..., und die überwältigende Mehrheit, die keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht.
Das Beste aller Argumente ist immernoch man selbst, oder sind alle arme Renter.
Wie alles weitergeht wissen wir oft nicht vorher.
Und manchmal ist das auch besser so.
 

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G Die persönlichen Kaufentscheidungen in Zeiten der Inflation Finanzen 53

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