Hallo Aurelia,
danke für deine Antwort und dein Nachdenken über meine Frage. Ich finds total schön, dass du dir die Mühe gemacht hast, auf meine Frage zu reagieren! Ich schreib dir das, weil ich es auch von mir kenne, dass man manchmal, wenn man sich selbst und das Leben sehr schwarz sieht, gar nicht mehr darüber bewusst ist, dass man selbst ja auch einen Wert für andere hat.
Du schreibst:
Es hilft mir schon sehr mit jemandem darüber zu sprechen-
zu wissen dass ich anonym bleiben kann und es hilft mir wenn ich konkrete tipps für den Alltag bekomme, wie z.B.: meine vorhandenen Automatismen zu stärken, um aktiv zu bleiben
Das kann ich übrigens gut nachvollziehen. Es ist auch ein sehr großes Risiko, sich gegenüber realen Menschen zu outen, wenn man dick in der Sch... sitzt. Man könnte, anstatt Hilfe zu bekommen, auch noch einen zusätzlichen Tritt in den Hintern riskieren. Haben ja die meisten Menschen auch schon erlebt. Da wird man vorsichtig.
Das kann sich auch wieder ändern, man kann auch wieder lernen, Vertrauen zu fassen. Aber Menschen müssen sich auch als vertrauenswürdig erweisen, oder? Wie siehst du das? Hast du schon mal einem Menschen vertraut und dieses Vertrauen ist belohnt worden? Dieser Mensch hat dich nicht enttäuscht und dein Vertrauen war ganz gut und richtig für dich? Wenn du dich an so einen Menschen erinnerst, dann würde ich davon gerne was hören - bzw. lesen, wenn du magst. Wenn du das nicht erzählen willst, ist das natürlich auch vollkommen ok!
Aber das ist doch echt gutes Material, was du hier reingestellt hast: 1. Es hilft dir, anonym zu bleiben.
- Na, dann ist so ein Forum doch erstmal ein guter Ort für dich. Hier kannst du anonym bleiben, solange du willst!
2. Konkrete Tipps für den Alltag helfen dir auch?
- Na, Mensch, das hört sich gut an.
(Ich hab ja schon wieder so ne schräge Idee, wie es wohl wäre, wenn du einen neuen thread eröffnen würdest und um konkrete Tipps bitten würdest...
Du könntest dann vielleicht eine Sammlung anlegen...
Was würdest du denn von sowas halten?)
Ich glaub, hier sind jede Menge Leute ganz schön fit in Tipps geben. Hier haben einige Leute ja jede Menge Erfahrungen machen können, manche auch müssen - genau wie du ja auch.
Dann schreibst du:
Ich schaffe es nicht mich selbst einzuweisen oder andere darum zu bitten, aber kleinere Alttagshilfe anzunehmen, das gelingt mir wenigstens ab und zu.
Also ich kenne furchtbar grummelige Leute, die schaffen es NIEMALS von jemandem Rat oder Hilfe anzunehmen!
Wie machst du das, dass du es schaffst? Unter welchen Bedingungen hältst du die Hilfsangebote im Alltag an dich für so geeignet, dass du sie annehmen willst?
"Ab und zu" - da bist du vermutlich genau im Durschnitt des Bundesdeutschen Hilfe-Annehm-Quotienten
: die meisten Menschen nehmen "ab und zu" Hilfe an, manchmal ist das Hilfsangebot aber auch nicht geeignet, und dann lehnt man es ab.
Und, zuguterletzt dein Satz:
Ich weiß eigentlich gehöre ich in eine klinik. aber der weg dahin ist so schwer
Weiß Gott, ja, da hast du recht. Der Weg in eine Klinik ist so oft mit harten Brocken gepflastert! Das schreibst du: der Weg ist schwer. Wie klingt das in dir nach, wenn ich aus dem Satz folgendes mache:
Der Weg in die Klinik ist eigentlich nur schwer.
Ändert sich dadurch was in dir und deinem Empfinden dazu?
Viele liebe Grüße,
c_c (mit heute viel Zeit fürs Forum)