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Ich bin dagegen!!!

Alice85

Mitglied
Mich beschäftigt dieses Thema in letzter Zeit immer mal wieder.
Gerade im Internet fällt es mir doch sehr deutlich immer wieder auf das es immer die selbe Art von Mensch mit den selben Argumenten ist, die dagegen ist.
Da spielt das Thema erst einmal gar keine große Rolle.
Ob es nun Einwanderung, den Klimawandel, Transidente Personen, abweichende sexuelle Präferenzen, Corona, Impfungen oder 9/11 ist, die Liste ist endlos die argumentative Tiefe dagegen nicht.
Es wird von "besorgten" Bürgern immer und immer wieder ein und die selbe Laier durchgekaut.
Hier ein paar Beispiele:
Beispiel 1:
Klimawandel hat es schon immer gegeben das ist ein natürlicher Prozess.
Nur ein biologischer Mann ist ein richtiger Mann, das ist natürlich.
Gemeinsamkeit: Natürlichkeit

Beispiel 2:
Der Klimawahn ist ja auch nur eine Ideologie!
Der Genderwahn und seine Ideologie!
Gemeinsamkeit: Die Ideologie als abwertender Begriff.

Beispiel 3:
Mit Impfungen will man uns alle gefügig machen!
Hinter 9/11 stehen risen große Mächte!
Gemeinsamkeit: Die dunklen Mächte die niemand sieht.

Beispiel 4:
Ausländer klauen und sind kriminell!
Transfrauen wollen ja nur in Frauenumkleiden!
Gemeinsamkeit: Diese Personen sind kriminell!

Überall sind es immer die selben "Sorgen" welche ins Feld geführt werden um ein angebliches anscheinendes Übel verhindern zu wollen. Es werden durch die Bank auch immer die selben agrumentativen Gesprächsstrategien verwendet.
Mal von oben herrab. "Ein Transgender kann ja gar nicht für sich selbst entscheiden!" mal von unten herrauf: "Was ist die Wissenschaft sich im Bezug auf den Klimawandel irrt?" dann gibt es noch die allseits beliebten ich stelle mich auf deine Seite und hebel so deine Argumente aus Argumente wie: "Ausländer stehlen auch deine Steuergelder wenn sie hier nicht arbeiten gehen." Alles gewürzt mit einer ordentlichen Prise von Hass, Hetze, Zweifel, Panikmache und Wut.
Ich finde es furchtbar schade das Diskussionen im Internet, so, immer und immer wieder in die selben Muster verfallen und durch die immer wieder kehrenden und sich wiederholenden Argumentationsmuster dann schlussendlich in Destruktivität und Frust enden.
Denn eines vermisse ich bei diesen ganzen "Gegenargumenten" immer sehr und das auf Augenhöhe zu reden, dem anderen wirklich einmal zu hören und verstehen wollen. So habe ich oft das Gefühl als wenn es eine Menge Menschen im Internet gibt die ihren im realen Leben erlebten Frust einfach nur in so welchen Diskssionen raus lassen wollen ohne und ihre Meinung zum besten geben wollen ohne dabei überhaupt an einem konstruktiven Austausch interessiert zu sein. Hauptsache man brüllt so laut, so respektlos und so unreflektiert wie es nur geht, hauptsache man hat wenigstens im Internet eine feste Meinung, eine Meinung die in der realen Welt wohl auf wenig Zuspruch stoßen würde.
Ich frage mich wie man so etwas ändern könnte, ich sehe da aber auch ein Problem darin, nicht zuletzt weil das Internet in der heutigen Zeit häufig zur Meinungsbildung verwendet wird und der soziale Druck einer angeblichen Übermacht die "Dagegen" ist vielen Leuten zum Anlass gereicht auch dagegen zu sein, weil man will ja nicht außerhalb der Gruppe stehen.
Auch sehe ich eine Problematik in der Radikalisierung in diesen Gruppen denn was man in solchen Foren und Internetseiten liest ist meist nur die Spitze des informativen Sumpfes der Desinformation in dem so ein Mensch der dagegen ist, oft drin hängt.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht das solche Menschen sich leider oft nicht auf rationale oder wissenschaftliche Argumente einlassen können oder wollen. Je mehr man versucht diese zu überzeugen desto größer wird ihr Trotz es nicht wahrhaben zu wollen und einfach nur noch aus Prinzip dagegen zu sein, weil man will ja nicht wie die Masse sein, man ist der ein underdog unter vielen der versteht wie der Hase läuft.
Leider, wie gesagt, empfinde ich das als sehr problematisch da konstruktive Gespräche verhindert werden aber auch die Leute die dagegen sind immer, so mein Gefühl, die lautesten sind.
Und das finde ich furchtbar Schade.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Danke für den Beitrag, ich stimme dir völlig zu. Diese Argumentationsstrategien machen mürbe & nehmen die Lust am diskutieren. So ziehen sich diejenigen, die Lust auf Auseinandersetzung & interessanten Austausch haben immer weiter zurück und das Feld wird den Lauten überlassen, die sich im Recht wähnen. Dem gemäß sehen dann auch die Threads im Gesellschaftsforum oder auch Kommentarspalten bei social media aus. Zum Glück bildet das die Realität nur einseitig ab.

Teilweise wurde das Thema auch hier besprochen:

https://www.hilferuf.de/thema/diskussionsstil-im-gesellschaftsforum.270991/
 

neukat

Aktives Mitglied
Ich frage mich wie man so etwas ändern könnte
Ich denke das kann man nicht auf einfache Weise ändern!
Warum so viele Menschen so drauf sind ist leichter zu verstehen:
Ich glaube es fällt ihnen leichter irgendwelche Dinge als Grund für ihre eigenen Probleme verantwortlich zu machen.
(Einfachstes Beispiel: ich habe keinen Job > die Ausländer sind schuld)

Es wird sich nur ändern wenn man verhindert dass sich Gerüchte/Schwachsinn/Lügen über online Medien ungeprüft verbreiten lassen!
 

Chris#FR

Mitglied
Ich sage nur: Wenn nicht umfangreich informierte Menschen mit hoher Frustpotential und Unzufriedenheit pauschal über ganze, ich nenn sie jetzt mal Gruppen richten und meinen, es geht ihnen dadurch besser.
Dabei sollten sehr viele bei sich anfangen. Aber da das zu unbequem ist, aufwendig und nicht schön, zeige ich doch lieber auf andere und gebe ich Verantwortung ab.
Daher ist dann so jemand pauschal immer gegen alles.
Schrecklich....

Und spricht man diese Meute dann auf ihre gebrüllten Argumente an, wo die denn herkommen, kommt meist die Antwort: Steht alles im Netz - dann lesen Sie halt mal.
Da klatsch ich mir jedes mal ans Hirn.
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Jup, 100% Zustimmung. Ich bin auch völlig überzeugt, dass das Internet sehr stark dazu beiträgt, dass dieses Phänomen stärker wird, weil während früher solche Individuen als "Dorftrottel" (nicht als Beleidigung an irgendjemanden gemeint) es schwer hatten, sich zusammen zu schließen heute ihren Bestätigungsfix online bekommen können. Man merkt auch im politischen Diskurs ganz allgemein, sei es im Parlament oder in den Talkshows, dass der Stil wie man miteinander spricht deutlich kontraproduktiver geworden ist.

Kompromiss und das Diskutieren mit dem Wunsch sich annähern zu kommen weicht dem Bestätigungsdrang durch die Gruppe an Leuten, die die eigene Gedankenblase teilen. Selbst wenn man mit dem vollen Bewusstsein über diese Problematik in einem Disput geht, erwischt man sich immer wieder dabei, wie gerade der Trotz der Gegenpartei dafür sorgt, dass man selber ebenso eher auf die Bestätigung der Leute mit selben Gedanken hofft, als noch die Gegenpartei zu überzeugen. Das macht jeden Disput und jede Diskussion für mich sinnlos und nicht zielführend. Ich habe nichts von Diskussionen in denen ich weder mein Weltbild, noch den das Weltbild der Anderen erweitern kann. Ein trotziges "Nein das ist nicht so" ist kein Diskussionstil und das unabhängig davon ob man "recht" hat.
 

Sternstunde

Mitglied
Hallo Alice,
ja, ich kann gut nachfühlen, wie anstrengend es ist, mit diesen Menschen zu sprechen, dass es nicht auf Augenhöhe ist und dass die eigenen Argumente vollkommen abgeblockt und nicht gehört werden. Dass es ein festes Muster ist und es teilweise sogar willkürlich scheint, worum es eigentlich geht.

Und ich mag mich irren, doch zumindest bei dem einen Fall, den ich kenne passt es. Meinem Eindruck nach geht es tatsächlich gar nicht um die Gegenwart, sondern resultiert aus früheren negativen Erfahrungen, die nicht verarbeitet wurden. Zum Beispiel die Erfahrung in der Kindheit, nicht gehört worden zu sein oder dass die eigene Meinung nicht ernst genommen wurde, dass die Bedürfnisse und Wünsche nicht gesehen und darüber hinwegbestimmt wurde.
Diese Beziehungsverletzung setzt sich fort in einen Widerstand gegen 'die da oben', 'die Wissenschaft' oder 'die Gesellschaft'. Deswegen ergibt es auch wenig Sinn, da mit Argumenten dagegen zu gehen, weil das genau dieses Gefühl des 'nicht gehört werdens' bestätigt.

Letztlich schaue ich da immer, ob ich gerade die Kapazitäten haben, um zuzuhören. Es braucht ja nicht meine Zustimmung, es braucht nur Aufmerksamkeit und Verständnis für die Position des anderen. Wenn ich merke, dass ich das gerade nicht kann, weil es mich zu sehr auf die Palme bringt, respektiere ich meine Grenze und ziehe mich, wenn möglich, zurück.

Liebe Grüße,
Julia
 

Lenni

Aktives Mitglied
Überall sind es immer die selben "Sorgen" welche ins Feld geführt werden um ein angebliches anscheinendes Übel verhindern zu wollen. Es werden durch die Bank auch immer die selben agrumentativen Gesprächsstrategien verwendet.
Und das gibt es genauso bei der Gegenseite. Dort muss halt immer und überall der Kapitalismus oder Nazis oder der alte weiße Mann als Schuldiger und Erklärung herhalten. Aber es gibt auf beiden Seiten solche und solche: Es gibt auf beiden Seiten vernünftige Leute, die durchdachte Argumente vorbringen können, und eben die anderen, die nur ihre ewig gleiche primitive Schallplatte abspielen. Ich konzentriere mich auf die ersteren Leute und ignoriere die anderen. Das empfehle ich Dir auch.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
So habe ich oft das Gefühl als wenn es eine Menge Menschen im Internet gibt die ihren im realen Leben erlebten Frust einfach nur in so welchen Diskssionen raus lassen wollen ohne und ihre Meinung zum besten geben wollen ohne dabei überhaupt an einem konstruktiven Austausch interessiert zu sein. Hauptsache man brüllt so laut, so respektlos und so unreflektiert wie es nur geht, hauptsache man hat wenigstens im Internet eine feste Meinung, eine Meinung die in der realen Welt wohl auf wenig Zuspruch stoßen würde.
Das sehe ich genauso. Ich konzentriere mich auf die Menschen, die sachlich bleiben. Ob hier oder Social Media, es gibt Menschen die immer sachlich bleiben. Bei Menschen, die emotional werden oder zwischen den Zeilen schreiben dass Ihnen eigentlich alles zu doof lasse ich mich selten drauf ein. Oft wird auch versucht, Menschen mundtot zu machen. Wenn man argumentativ nicht weiter kommt heißt es denn gleich Du bist doof, rechts, Klimawandelleugner oder was auch immer.

Ich sehe das Internet auch eher als lose Unterhaltung, ich habe in meinem Umfeld keine Corona-Leugner, im Internet schon. Tiefgründige Gespräche sind daher im Internet eher selten, dafür habe ich aber Familie und Freundeskreis. Und natürlich findet sich im Internet, selbst hier auch mal jemand. Aber eher selten.

Wichtig ist es aber offen zu sein, andere Meinungen zuzulassen. Was ich hier lese würde mir im real life nie begegnen. Und das macht es doch spannend!
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Und das gibt es genauso bei der Gegenseite. Dort muss halt immer und überall der Kapitalismus oder Nazis oder der alte weiße Mann als Schuldiger und Erklärung herhalten. Aber es gibt auf beiden Seiten solche und solche: Es gibt auf beiden Seiten vernünftige Leute, die durchdachte Argumente vorbringen können, und eben die anderen, die nur ihre ewig gleiche primitive Schallplatte abspielen. Ich konzentriere mich auf die ersteren Leute und ignoriere die anderen. Das empfehle ich Dir auch.
Erstmal vorweg: Ich stimme deiner Kernaussage 100% zu. Aber mir stößt ein bisschen auf, Seiten zu etablieren nach "Meinungen" oder nach Position zum Anfang der Diskussion. Ein Diskussionsteilnehmer mit einer anderen Meinung als du ist kein Gegner, finde ich, sondern ein würdiger Kandidat für ein konstruktives, weitreichendes Gespräch. Meine Gegner sind die Leute, die sich eben auf so ein konstruktives Gespräch nicht einlassen wollen. Aufgrund der Natur, wie eine Diskussion statt findet, findet man diese "Gegner" selber oft nur bei den "Gegnern" mit der konträren Meinung und selten bei den Leuten mit derselben Meinung. So müssen auf beiden Seiten die konstruktiven Diskutanten aufpassen, nichts zu vermischen. Dann funktionieren auch konstruktive Dialoge im Internet.
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Manchmal entscheide ich mich übrigens komplett bewusst, eine Haltung der Gegenseite für ein Gespräch einzunehmen, um die Spre vom Weizen zu trennen und mein eigenes Weltbild noch mehr zu erweitern. Ich kann diese Taktik nur jedermann ans Herzen legen, manchmal werden einem Dinge bewusst, die sonst nicht möglich gewesen wären. Manchmal erwisch ich mich dann auch selber, dass ich Teile meiner Meinung für Fakten hielt und erlaube so mir viel besser, auch auf sachliche Argumente konträrer Meinung einzugehen.

Beispielsweise war ich schon immer stark gegen fanatisch, religiösem Veganismus. Aber ich habe ein viel besseres Verständnis dieser Seite über das Thema bekommen, als ich Vegan sein mal für 2 Wochen ausprobiert hab. Ich war erschrocken, wie bis zu dem Zeitpunkt mir sympathische Menschen eine Seite zeigten, die mich zutiefst erschütterte. Und das ist nur eines dieser Themen, wo sich ein offener Blick für Anderes lohnt!
 

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