°grisou°
Aktives Mitglied
Da ist dann wohl Eigenverantwortung gefragt. IN diesen Zeiten sollte man sich eine gehörige Portion Medienkompetenz aneignen und schlicht nicht jedem Clown bei Youtube alles glauben.Soll aber nicht heißen, dass alles digitale oder neue schlecht ist, ist halt nur ein starkes Schwert und das kann so und so genutzt werden.
Bei manchen habe ich das Gefühl, da geht es nicht mehr darum, sich zu informieren, sondern man sucht jemanden, der die eigenen starren Ansichten bestätigt. Es wird weder hinterfragt, wer dieser Clown eigentlich ist, welche Kompetenzen er hat oder überhaupt welchen Background er hat. Mir passiert es so oft, dass ich diese Youtuber überprüfe und spätestens nach dem dritten Klick auf einer rechtsradikalen Seite lande.
Eigentlich erwarte ich, dass Leute, die mir Quellen präsentieren, auch deren Seriosität überprüft haben.
Natürlich sind mittlerweile auch die klassischen Medien nicht mehr so verlässlich wie sie es mal waren, auch da geht es häufig nur noch um Geldmacherei, aber eben darum nimmt man ja auch nicht die erste beste Quelle, sondern überprüft so eine Aussage durch etwas Recherche.
Mit der Zeit bekommt man eine Ahnung, wer tatsächlich seriös und glaubhaft ist. Da muss man nicht mehr ganz so streng sein. Aber wenn ich eine Quelle nicht kenne und wenn diese Quelle dann noch auf Youtube ist, checke ich doch erst mal, wie vertrauenswürdig die Aussage ist.
Gerade auf Youtube gab und gibt es viel an Manipulation und eben auch eine große Verseuchung durch rechte Gruppen. Da stellen sich dann vermeidlich linke Quellen als rechte Propaganda raus. Darum muss man dort so vorsichtig sein.
Eigentlich sind Diskussionen gar nicht mehr möglich. Man kann sich nicht mit Leuten auseinandersetzen, deren einzige Argumente lauten "ich habe Recht" - "ich habe trotzdem Recht" - "ich habe immer noch Recht".Danke für den Beitrag, ich stimme dir völlig zu. Diese Argumentationsstrategien machen mürbe & nehmen die Lust am diskutieren. So ziehen sich diejenigen, die Lust auf Auseinandersetzung & interessanten Austausch haben immer weiter zurück und das Feld wird den Lauten überlassen, die sich im Recht wähnen.
Vielfach kommt man in Diskussionen keinen Schritt mehr voran, weil Leute immer wieder die gleichen Argumente wiederholen. Dann muss man immer wieder zurück zum Anfang und von vorne anfangen mit dem Erklären. Ein in die Tiefe gehen ist so gut wie unmöglich.
Das hängt so häufig damit zusammen, dass schnelle und einfache Lösungen für hochkomplexe Probleme präsentiert werden. Oder mit anderen Worten, es werden Vorurteile gepflegt und offensichtlich mit jedem Aussprechen zementiert.
Wirklich spannend ist die Tatsache, dass man herausgefunden hat, dass die politische Haltung im Gehirn ablesbar ist. Ich denke, es ist keine große Überraschung, was sich da zeigt.
Die erste Studie konnte beweisen, dass sich konservative Probanden weniger schnell auf neue Aufgaben einstellen können. Der zweite Versuch ermittelte eine deutlich niedrigere Ekelschwelle bei Konservativen, sowie einen Zusammenhang zwischen niedriger Ekelschwelle und erhöhter Homophobie. Das dritte Experiment zeigte, dass Konservative mehr Probleme mit der Verarbeitung konträrer Informationen haben. Und in allen drei Untersuchungen wurden eindeutige anatomische Unterschiede der Gehirne festgestellt!
Präziser gesagt haben Konservative eine im Vergleich zu Liberalen deutlich vergrößerte rechte Amygdala. Diese ist im Gehirn für das Entstehen von Angst und die Verarbeitung von Gefahren zuständig. Bei den Liberalen hingegen ist der anteriore cinguläre Cortex größer und aktiver, welcher für das Lernen, das Sozialverhalten und die Entscheidungsfindung verantwortlich ist.
Politik im Gehirn
Konservativ oder liberal? Alles eine Sache der Einstellung, oder spiegeln sich politische Tendenzen in unserer Gehirnstruktur wieder?
scilogs.spektrum.de
Spannend aber finde ich, was sich daraus ergibt.
Das sagt aus, wie wichtig auch hier die Fähigkeit ist, sich selbst reflektieren und hinterfragen zu können. Wir werden also nicht nur vom Algorithmus der Sozialen Medien manipuliert, sondern auch von unserem eigenen Gehirn, das Informationen eben keineswegs neutral verarbeitet, sondern basierend auf unserer Haltung einfärbt.Arbeitet unser Gehirn also auch nach dem Prinzip Filterblase – bestehende Einstellungen werden weiter verstärkt? Zumindest in dieser Untersuchung zeigt sich, dass dies genauso passiert. Die Forscher sehen die verschiedenen neuronalen Reaktionen als Hinweis darauf, dass sich die politischen Einstellungen als Reaktion auf die Videos verstärken. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine voreingenommene Verarbeitung im Gehirn zu einer entsprechenden Interpretation politischer Informationen und einer anschließenden Polarisierung der Einstellungen führt", erklären die Forscher. "Zusammen werfen diese Ergebnisse ein Licht auf die psychologischen und neuronalen Grundlagen, wie identische Informationen von Konservativen und Liberalen unterschiedlich interpretiert werden."
Das macht dann vielleicht auch oft die Kommunikation schwierig. Wie oft frage ich mich "will der mich jetzt verarschen?", aber nein, vielleicht nimmt er tatsächlich nur eine andere Perspektive ein. Vielleicht versteht die Person tatsächlich nicht an welchem Punkt seine Meinung von konservativ ins rechte Spektrum abrutscht. Und vielleicht sehe ich nicht, an welchem Punkt meine Haltung links extrem wird.
Wenn wir dann nicht gelernt haben, wie man miteinander kommuniiziert und sich auf Statements wie "ich habe Recht", "nein, ich habe Recht" versteift, dann kommt keine der beiden Seiten weiter.