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ich glaub, jetzt werde ich wirklich verrückt....

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U

Unregistriert

Gast
Hallo,Jessi,
also:was Dir hier so geschrieben wird....ist echt der Hammer!!!
Ich stehe völlig fasziniert...HUT AB...die Posts hier sind zum "An die Wand hängen"...ich meine:als Sprüche für üble Zeiten...
und...was Luiserl so schreibt,bringts auch mal wieder auf den Punkt.Ich habe die ganze Zeit überlegt...warum haben wir eigentlich kein Problem mit Dir (und anderen kleinen grünen oder "blauen" hihihi... Giftzwergen)...aber dafür umso mehr mit diesen..hm... sag ich mal vorsichtig "Lebenskünstlern" ?
Daher: all das was Du schreibst,zeigt zumindest UNS Deine zwei Seiten...die Du selbst irgendwie nicht siehst.
Und...WIR sehen: Du bist ganz stark positiv und ganz heftig negativ...und das ist schön so.Nachvollziehbar,erklärbar,unverstellt...BEIDE Seiten!!!
Nur..Du selbst nimmst nur EINE Seite wahr.
Und..die Dich hier nicht ätzend,unausstehlich...hoffnungslos finden,sind alle(denke ich) Leute,die selbst durch tiefste Abgründe gingen.und deshalb gelassen beide Seiten akzeptieren.Und nie mehr gegen ihre eigene finstere Seite wettern.(Natürlich hoffen,daß man gefälligst nicht zuuuuu fies wieder wird *grins*oder zu depri oder zu destruktiv...*mir-Mühe-geb*)
Was will ich damit sagen...hm...na so ungefähr...und Du läßt Dich eben doch innerlich nicht so zu,wie Du bist.Obwohl Du es schon paarmal sagtest...vorhattest.
Und..diese Bemerkung:immer verglichen worden mit jemandem...das trifft ja doch auf Dich völlig zu!!!???Das ist so elementar eingebrannt---im Unterbewußtsein.
Na gut...bin jetzt irgendwie aus der Konzentration raus...und nicht so durchgeistigt wie die anderen )-:...und grüße Dich deshalb immerhin wenigstens ganz lieb...
"Lieber ein grünes Giftzwerglein als eine weißgestrichene Edelnonne" Yeah!

Micky
 

maximilian

Aktives Mitglied
Hallo Jessi,
ich bin auch der Meinung ein Mensch hat immer beide Seiten, ob das grau sein nennen kann, oder nicht doch einzelne taten/gedanken komplett der hellen oder der dunklen seite zuordnen sollte, weiß ich nicht. ich hab bis jetzt immer letzteres betrieben, teile meines wesens der hellen seite zugeordnet und teile der dunklen. Was ich festgestellt habe, ist, das sich eine seite meist verselbstständigt, wenn man sie nicht beachtet. Heißt, wenn man sich für einen guten, moralischen menschen hält (meist das problem von oberflächlingen) kann sich die dunkle seite unbeobachtet austoben, die leute sind ärsche und merkens noch nicht mal, und wenn du dich für einen "schlecht"handelnden menschen hältst, kann sich deine helle seite unbeobachtet austoben, in form von schönen hilfepostings hier zum beispiel. Dementsprechend halt ich es für mich persönlich für einen guten Weg mich selbst für einen "schlechten" Menschen zu halten, halte so die dunkle seite mehr unter kontrolle.naja im moment bin ich erstaunlicherweise wirklich mal echt ausgeglichen.

ich schlage auch öfters mit der faust gegen wände und türrahmen, manchmal hab ich mich auch ein bißßel mehr unter kontrolle und mache schöne laute musik an, am besten böhse onkelz ("böhse menschen, böhse lieder" ;D), und dann schön laut texte mitschreien (geht natürlich nur vor-und nachmittag), man kann auch in kissen/sofalehnen schlagen, das bringt auch einen effekt, muss man halt öfters zuschlagen. Wenn man draußen unterwegs ist empfehle ich gegen die kleinen mülltonnen treten, die gehn nicht kaputt und es zeigt wirkung (umfallen).aber lass das mit dem kopf bleiben, kann mir nicht vorstellen dass das gesund ist, wenn man sich sowas angewöhnt.

Versuch es einfach zu kanalisieren. Wut zu haben ist gut, versuche nicht die Wut loszuwerden, sondern versuche sie zu spüren, versuche deinen körper zu fühlen wie er sich anfühlt wenn er wütend ist, verkrampfe dich absichtlich. Es ist für mich immer ein guter weg gewesen, die gefühle zu steigern, zu provozieren, sie auszuleben bis man wieder "gereinigt" ist. Das ist der Trick wie kleine Kinder psychisch gesund bleiben, wenn sie wütend sind toben sie bis es vorbei ist, wenn was weh tut/traurig ist weinen sie bis es vorbei ist, man muss die dinge zulassen/ausleben/rauslassen.( im zivi hat man mir immer beigebracht, dass sich selbst schaden zufügen psychisch gesehn schlimmer ist als sie an anderen auszulassen und am besten ist natürlich an gegenständen toben)

zum thema die gedanken werden gedacht, ich denke mir so, schlecht ist die einstellung nicht, du nimmst dadurch einen gewissen abstand zu deinen gedanken ein. das ist schonmal ein guter weg, weil es öffnet den weg, die gedanken nicht als notwendig, gegeben hinzunehmen, sondern sich selbst bewußt zu machen, dass man im gleichen augenblick auch ganz andere gedanken haben könnte. viele menschen sind in ihren gedankengängen gefangen und es fehlt ihnen die vorstellungskraft, dass sie von jetzt auf sofort ganz andere gedanken/einstellungen/meinungen haben könnten. dadurch sind sie viel mehr in ihrem wesen gefangen.

Wenn du wiederkehrende gedanken hast die dich quälen, das erlebt man als drogenkonsument öfters unter halluzinogenen drogen (ich übte praktisch auf LSD/Pilze die geistkontrolle, weils da noch schwieriger ist), es gibt verschiedene möglichkeiten aus gedanken-kreisen herauszukommen, die techniken funktionieren aber nicht sofort perfekt, man muss sie üben und sich am anfang freuen, dass man die gedanken mal für ne halbe minute verdrängt hat, mit der zeit gehts besser.

die möglichkeiten sind, erstens: (ganz simpel) atemkonzentration, entweder versuchst du, als alternative geistbeschäftigung sozusagen, langsam und tief zu atmen (dabei kann man "ein/aus" denken, oder einatmen oder ausatmen oder beides von 1 bis 10 hochzählen), man kann auch (was schwieriger ist, weil man meist automatisch anfängt ihn zu steuern) den atem nur beobachten, und kann dann ebenfalls begleitend zählen,oder "ein/aus" denken. ich hab schon 3 mal richtig panik(schweißausbruch bis es ne pfütze war, extremes herzrasen, fluchtverlangen) auf pilz bekommen, das hat dann am besten gewirkt.
(aber wie man merkt, wenn es schon panik war, war ich vorher auch in der selbstkontrolle nachlässig, hab die angst nicht mehr von außen anschauen können, hab mich von ihr beherrschen lassen (ist mir erst vor paar monaten erst wieder passiert, war durch "Magnolia" abgelenkt und hab nicht gemerkt, wieviel angst der film mir schon machte, dann war film vorbei und ich war auf einmal allein mit der angst und nicht mehr in der lage was dagegenzumachen, dann bekam ich angst, dass die angst die ganze wirk-zeit bleibt, wo man sich dann krass reinsteigerte,naja war auch aus der übung))

wenn es nur angst war, oder kreisende gedanken, gibt es so einen trick sich den gedanken vorzustellen (als gedankenblase, oder anderes bild) und sich vorzustellen dass er ausserhalb des kopfes ist. Ich stelle mir dann immer die gedankenblase vor mir schwebend vor und stopf sie, wenn sie richtig stresst (zum einschlafen oder so) noch ein paarmal in einen imaginären müllschredderer (klingt sicher komisch, aber sich selbst gedanken/geist-zustände in comic-bildern vorzustellen, macht einen die kontrolle einfacher, sie sind greifbarer).
dritte möglichkeit die ich habe, ich "spalte" mich in eine zweite sichtweise, und versuche mich mit mir wie ein außenstehender zu unterhalten, über den gedanken, beruhige mich selbst, indem ich den teil der mit dem gedanken beschäftigt ist, mal lieb zuspreche, von wegen: "he du, ganz ruhig, atme mal durch, alles wird gut, brauchst keine angst zu haben, es passiert nichts schlimmes, nachher ist der gedanke wieder weg, warte mal ab", das versuch ich mittlerweile in jeder situation in der ich das gefühl habe eine situation stresst mich (aufräumen, blöde träume, straßenbahn fahren, einkaufsschlange, etc etc), mir selbst einen berater/tröster dazuerfinden.
Und das sind alles selbstgefundene möglichkeiten, ich bin sicher auch bei dir gibt es methoden die richtig gut funktionieren, wenn sie hier nicht stehen, musst du einfach mal rumprobieren. Du bist den gedanken nicht ausgeliefert!

das mit den endlosbriefen ist klar ziemlich nervig, vielleicht solltest du dennoch erstmal versuchen viel zu schreiben, jeden aspekt erstmal in worte fassen, nichts vergessen. ich hab zum beispiel zu eine blöde schrift dass ich briefe eh nochmal abschreiben muss, dabei verkürzen sie sich automatisch, musst du im schlimmstenfall halt zweimal abschreiben/komprimieren, du hast ja, denk ich mal, zeit, kannst du das abschreiben auch erst nach ein paar tagen jeweils machen. setzen lassen, und ich finde ja, briefe dürfen auch bis zu 10 seiten lang sein( meine wunschlänge ist ca 4-5 seiten), darüber wirds dann natürlich arg grenzwertig.

kann luiserls tip mit dem absichtlichen alleinsein nur unterstreichen. ich bin mittlerweile sogar schon auf dem komischen trip mir im moment keine partnerin zu wünschen, weil es mich nur ablenken würde, von der selbstveränderung. es gibt einen unterschied zwischen alleinsein und einsamkeit der wie tag und nacht ist.

so ich hoffe mal dass unter meinem geschriebsel vielleicht noch was verwertbares drunter ist.
wünsche dir das beste,
der Max
 
J

Jessi

Gast
Hallo Ihr Lieben,

ich wollt euch ganz herzlich danke sagen für all die Anworten auf diesen Thread. Derzeit bin ich gesundheitlich nicht ganz so in der Lage, intensiv auf alle Beiträge einzugehen (in meinem Kopf scheinen irgendwelche Bauarbeiter mit nem Hammer unterwegs zu sein), doch ich habe mir gerade alles ausgedruckt und werde mich jetzt erstmal in die Stadt (Geschenke kaufen) und dann zurück in mein Bettchen begeben, um dort in aller Ruhe nachzulesen und vor allem drüber nachzudenken.
Was mir gleich als erstes aufgefallen ist: so oft sprecht ihr von Wut und ja, wahrscheinlich habt ihr Recht, vielleicht bin ich oft wütend auf irgendwas oder irgendwen, nur merken tu ich das so gut wie nie (bis auf die Wut auf mich selbst, die dafür um so heftiger). Ich bin im Grunde genommen eine wirklich friedfertige Person, mit der man noch nichtmal richtig streiten kann.
So, jetzt begeb ich mich aber mal in die kalte Welt da draußen, brrrrr.....

ich habe euch alle wirklich lieb gewonnen, ich dank euch vielmals für eure Mühe, die ihr euch mit mir gebt. Ich werde alles dafür tun, dass sie nicht umsonst war.

Liebe Grüße
Jessi
 
J

Jessi

Gast
Hallo ihr Lieben,

Lange habe ich mir mit der Antwort auf die vielen Posts hier zeit gelassen und ich möchte auch gar nicht wissen, wie oft ich diese durchgelesen habe.
Gern möchte ich noch auf die Posts eingehen, hab ehrlich gesagt aber auch ein wenig Angst davor, gerade bei Luiserls Post einiges eventuell falsch verstanden zu haben. Ist für mich nicht ganz einfach gewesen, alles zu verstehen, doch habe ich mir Mühe gegeben und hoffe, wenigstens einen Teil davon richtig verstanden zu haben.

Liebe Luiserl,

lang habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was du über „bewusst“ und „unbewusst“ geschrieben hast. Auch über das ICH und das DU, obwohl mir ehrlich gesagt das DU ziemlich schwer gefallen ist.
Du hast mir den Rat gegeben mich hinzusetzen und aufzuschreiben, was mir an meinem Umfeld „stinkt“, was mich anödet, anekelt, ich albern finde. Das habe ich getan, nicht innerhalb von einer Stunde, sondern es hat Tage in Anspruch genommen, weil erst durch intensives Nachdenken überhaupt ein paar Dinge auf das Blatt gekommen sind, denn im Grunde genommen liebe ich gerade die Menschen, die in meiner unmittelbaren Umgebung leben und ich habe mir zum Grundsatz gemacht, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, ohne ihre Eigenschaften, Charakterzüge oder Taten zu bewerten, auch wenn ich nicht mit allen konform gehen kann. Es viel mir sehr schwer, diese Dinge wirklich zu formulieren, weil mir so vieles so nichtig vorkam, ich das Gefühl hatte, eine Art Verrat zu begehen damit und ich hatte ein wenig mit meinem Gewissen zu kämpfen, doch letztendlich hab ich ein paar wenige Punkte zusammen bekommen. In Bezug auf Leben und Umstände, hm, eine noch viel schwierigere Aufgabe für mich gewesen. Im Grunde genommen darf ich mich gar nicht beschweren, dass ist mir mal wieder bewusst geworden, ich habe eigentlich alles, was man zum leben benötigt, eine schöne Wohnung, einen tollen Job, Freunde, Familie, Haustiere, alles, was man braucht. Und gerade, als ich wieder anfing, mir selbst mal zu sagen: „boa, jessi, schau, du hast alles, was du brauchst also beschwer dich nicht!!!“ da viel mir auf, dass ich die meisten Dinge davon gar nicht haben will, dass sie mich belasten, so sehr ich auch daran zu hängen scheine.
Und damit krieg ich auch gleich die Überleitung zu deinem Satz:

„Und dann gehe Stück für Stück vor und suche danach, ob es genau diese Dinge sind, die Du in Dir nicht aufkommen lassen möchtest, weil Du sie nicht leiden kannst“

Es hat mich am Anfang zum lachen gebracht, später war ich mehr als erschüttert, denn als ich gesehen hatte, was mich an anderen Menschen so enorm stört, was mich an diesem Leben so enorm stört, da merkte ich, dass ich kein Stück anders bin, oder sagen wir besser: das ich kein Stück anders lebe, obwohl ich doch eigentlich weiß, dass ich es teilweise abgrundtief verabscheue, was ich da tue oder eben nicht tue. Wie oft merke ich innerlich, dass mich Dinge einfach tierisch aufregen, total wütend machen, dass ich nicht mehr weiß, wohin damit und doch handel ich so, wie man es erwartet, wie es wohl „normal“ ist, weil alle so sind. Mir viel auf, wie wenig Individualität ich nach außen hin zeige, wie stark angepasst ich mich selbst in das System, wie es hier wohl üblich zu sein scheint, gepresst habe. „Nimm dir gefälligst ein Beispiel an…..!!!!“ ja, das hab ich sehr oft gehört, heute sag ich’s mir selbst.
Doch kennt nicht jemand diesen Zwiespalt, einfach das genau zu wollen, dieses Leben sich nicht anders vorstellen zu können und doch daran zu zerbrechen??? Spiele ich seit Jahren ein „falsches Spiel“ mit allen? Mit mir selbst??? Es ist ja nicht unbedingt ein schlechtes Spiel, wenn auch falsch, aber es tut ja niemanden weh???? Geh ich einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes und löse mich dadurch selbst auf???
Naja, hier mache ich mal den Punkt, auf alle Fälle sind viele viele Fragen in mir aufgekommen, auf die ich keine Antwort weiß, bin wieder mal an dem Punkt angelangt, was an mir echt ist, was an mir „ICH“ ist und was ich mir davon selbst aufgedrückt habe. Manchmal weiß ich einfach nichtmal mehr, was ich wirklich selbst will und was ich selbst von mir verlange, obwohl ich’s eigentlich nicht will. Habe das Gefühl, da gibt’s irgendwie noch eine kleine Jessi in mir, die von der großen Jessi zu einem soliden, verantwortungsbewusstem Leben, nach den wichtigen Dingen im Leben strebend, erzogen wird, jeden Tag aufs neue. So, Punkt an dieser Stelle. Du hast dir soviel Mühe gegeben und wenn ich das, was du geschrieben hast, völlig falsch verstanden habe, dann tut es mir aufrichtig leid.
Hm, lange habe ich mir Gedanken gemacht, ob mir eine Zeit in „Einsamkeit“ wirklich gut tun würde und wie ich Dir bereits angedeutet habe, kann ich mir nicht vorstellen, ohne jemanden um mich rum wirklich existieren zu können. Letztendlich weiß ich jedoch, dass ein Leben hier in dieser Stadt, diesem System, in welchem ich gefangen zu sein scheine, mir meine Kraft raubt. Es gab eine Zeit, da habe ich mich ernsthaft mit dem Gedanken befasst, wegzuziehen, doch wie so oft finde ich wirklich kräftige Argumente dagegen, die wohl aus der „Vernunfts-Jessi“ entspringen. Wenn ich vernünftig bin (und ich würde mich im Grunde genommen schon als so eine Person bezeichnen, auch wenn ich ein paar unvernünftige Laster habe), dann lass ich das bleiben. Hier habe ich Freunde, Familie, Menschen, die mich lieben, die ich liebe. Aber das wichtigste K.O. – Kriterium…. Ich werde so schnell keinen Job finden, der so gut bezahlt ist (für meinen Ausbildungsstand meine ich) und der soviel Arbeitsplatzsicherheit bietet (ich arbeite in einem großen Konzern, unternehmensbedingte Entlassungen quasi unmöglich). Alles Ausreden, ich weiß, doch habe ich mich selbst zur Vernunft erzogen und mir immer wieder gesagt, dass das, was ich jetzt erreicht habe, gerade beruflich, sehr viel Kraft gekostet hat und ich es nicht so einfach wegschmeißen sollte.
Ich sagte immer, ich habe keine Wünsche mehr in meinem Leben. Und doch, wenn ich ehrlich zu mir bin, wäre dieser Schritt und sei er auch noch so schwer, einer meiner größten Wünsche (und im Moment auch wohl der einzige, den ich ernsthaft habe) in diesem Leben. Ich wünsche mir nichts mehr auf dieser Welt, als alles abzubrechen, wegzugehen, neu anzufangen, die Fehler, die ich hier gemacht habe, nicht noch mal zu machen, denn ich habe daraus gelernt. Ich wünsche mir meinen Freiraum, der hier so schier unmöglich ist, weil an jeder Ecke, an jedem Häuschen ein Auge auf mich gerichtet ist. Ich würde gerne ich – selbst sein, doch brauche ich eine „neutrale“ Umgebung, um das überhaupt erkennen zu können. Ich möchte die Möglichkeit haben, mir die Menschen, denen ich nah sein will, neu auszusuchen, und nicht durch die schon bereits bestehende Nähe gefangen zu sein, sich nicht lösen zu können, weil alles bereits so vertraut ist, dass die Angst größer ist als der Wunsch. Ich möchte so gern auf die Straße gehen können, ohne das Gefühl zu haben, irgendetwas erdrückt mich, engt mich ein, obwohl gar nichts um mich rum ist. Ich möchte von meinem schlechten Gewissen weg, welches ich jedem einzelnen gegenüber habe, sobald ich ihn/sie sehe.
Ja, aber ich bin ja vernünftig und versuche, diesen Wunsch einfach mal ganz weit weg zu schieben.
Danke Luiserl, für die Mühe, die du dir gegeben hast, für die Hilfe. Es ist nicht immer leicht mit mir und gerade deshalb bin ich unendlich dankbar.

Von ganzem Herzen liebe Grüße
Jessi

P.S. auf den Rest antworte ich später noch, soviel auf einmal schaff ich irgendwie nicht…. Aber ich vergess es nicht….
 
J

Jessi

Gast
Hallo Julie,

das was du in deinem ersten absatz geschrieben hast, erfordert ein hohes maß an phantasie, die mir glaube ich einfach fehlt, oder ich sie vielleicht einfach nur nicht richtig einzusetzen weiß. herausfinden worauf ich so eine wut habe? das habe ich im grunde genommen in groben zügen, jedoch ists schwer, wenn sich diese wut gegen einen selbst richtet. mich selbst umarmen ist so unheimlich schwierig, wenn man sich selbst nicht wirklich ausstehen kann.
hm, deine zweite aussage, kann ich nicht nachvollziehen. wenn liebe realität ist, warum dann nicht wut etc.... letztendlich sind alles emotionen, geprägt durch irgendetwas..... liebe ist ein gefühl sowie wut. was macht die liebe realistisch????
natürlich ist der abgrund, den ich mir bildlich vorstelle nur solange da, wie ich ihn mir in meinem kopf ausmale. habs wie gesagt schonmal mit etwas positiverem denken versucht und mich in einer anderen umgebung gesehen, doch habe ich dann das gefühl, mich selbst immer wieder anzulügen, irgendwann gehts einfach nicht mehr, diese bilder festzuhalten und dann spüre ich, wie alles doppelt und dreifach zurückschlägt. kanns nicht wirklich beschreiben, aber nach ein paar guten tagen (die immer seltener werden) habe ich das gefühl, die augen wieder aufzumachen und das alte, öde bild vor mir zu sehen. weiß nicht. kanns wirklich nicht beschreiben.

ich dank dir auf alle fälle für deine anregungen, doch kannst du mir auch sagen, WIE man sowas macht? wie kann ich mich mit diesen aussetzern, die ich immer mal wieder zu habe, annehmen, wenn sie 1. körperlich ganz schön zusetzen und 2. sich in meinem hirn ausbreiten, als wäre das ein unbewohntes land, auf dem man mit belieben bauen kann????

liebe grüße
jessi
 
J

Jessi

Gast
Hallo Micky,

ja, du hast Recht, ich habe die Posts, die in diesem Thread geschrieben wurden ausgedruckt, so ziemlich das erste (oder vielleicht zweite) mal, dass ich soetwas überhaupt gemacht habe, weil ich mich nicht imstande gefühlt habe, das alles auf einmal in irgendeiner form aufzunehmen, vor allem drüber nachzudenken, viele Dinge, die ich vorher noch niemals irgendwo gelesen hatte, gehört hatte. Viele Dinge, die hier so im allgemeinen geschrieben werden, habe ich zu hauf in meiner Therapiestunde gehört (mittlerweile hab ich die aufgegeben), viele Dinge, die ich theoretisch alle wußte, doch nie umgesetzt bekommen habe. Daher war ich wirklich fasziniert von den Ratschlägen, die ich bekommen habe.
Hm, warum habt ihr kein Problem mit mir??? Liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten hier mit nicht sonderlich vielen positiven Dingen rechnen, zumal dass hier ja nicht unbedingt das "Sonnenschein und alles ist super" - Forum ist. Man stellt sich schon auf das ein oder andere im Vorfeld ein glaube ich. Naja, und was noch dazu kommt: Wenn man einfach in diesem Moment nicht auf soetwas kann, dann läßt man den Rechner aus und gut ist. Sich selbst ausstellen geht aber ziemlich schwer (nur mit entsprechenden Hilfsmitteln).
Kannst du mir sagen, wo ich stark positiv bin? Ich meine nicht unbedingt in "gute Ratschläge" geben, denn wie gesagt, theoretisch weiß ich ja schon irgendwie ne Menge, was mich aber nicht unbedingt zu einem positiven und guten Menschen macht. Manchmal komme ich mir sogar richtig derbe bescheuert vor, weil ich versuche, gute Tipps zu geben, obwohl ich doch selbst nicht in der Lage bin, diese zu befolgen, selbst habe ich gut reden, aber in der Lage bin ich nicht, mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Boah, na, wie man sieht, fällt mir mal wieder auf, wie jämmerlich ich eigentlich bin, groß posaunen und nix dahinter.
Wo ist meine gute Seite??? Wie du schon gesagt hast, ich selber seh sie wohl nicht, doch vielleicht ist sie auch einfach nicht da oder viel zu selten da, viel zu schwach, um von meinem minderbemittelten Hirn erfasst zu werden.
Und wieder hast du Recht, wenn du sagst, ich lass mich nicht zu so wie ich bin. Und wiedermal wiederhole ich mich: ICH WILL AUCH NICHT SO SEIN!!! VERDAMMT!!!! Je mehr ich mich bemühe, mich anzunehmen, desto größer wird die Abneigung.
Es gibt so heftige Zeiten, indenen ich ganz tief stürze, meine ganzes aufgebautes Scheinleben zusammenfällt wie das Strohhäuschen des Schweinchens, welches vom Wolf weggepustet wird. Ich schlage gerade dann um mich, verletze die mir liebgewordenen Menschen wirklich tief, obwohl niemand etwas dafür kann, außer ich selbst. Macht mich wirklich das aus? Ist das die Jessi, die ich in irgendeiner Form lieben und annehmen soll? Schräge Vorstellung für mich.

"Lieber ein grünes Giftzwerglein als eine weißgestrichene Edelnonne" - tja, ich bin wohl ein Giftzwerg in einem Edelnonnenkostüm, grummel.

Viele liebe Grüße
Jessi
 
J

Jessi

Gast
Hi Max,

Die Vorstellung mit der dunklen und hellen Seite, die sich wie auch immer unbemerkt austobt, ist ja ganz schön, aber glaubst du wirklich daran? Also was ich nachvollziehen kann, dass es Leute gibt, die glauben, der Messias in Person zu sein und dabei mehr Müll produzieren als die Müllverbrennungsanlage beseitigen kann, jedoch wenn man von deiner Theorie ausgeht, dann hälst du dich im Unterbewußtsein ja doch für einen guten Menschen, denn wenn dir die Theorie so bewußt ist, dann weißt du, dass du durch das sich einreden eines "schlechten Menschen" gute Dinge hervorbringst, also in Wirklichkeit doch ein "guter" bist. Also alles nur eine Form der bewußten Selbsttäuschung :)

Ja, das mit dem Kopf ist wirklich ziemlich ungesund (hatte noch zwei Tage lang Kopfweh und Übelkeit gehabt). Mit lauter Musik komme ich leider nicht wirklich mehr weiter (obwohl ich dir beipflichten muß, Onkelz haben mal gewirkt). Tja, die Wut zulassen, ausleben, ist nicht so einfach, wenn man diese Art der Gefühle jahrelang kaum gekannt hat. Ich war nie wirklich wütend und sauer, bin nie "ausgerastet", weder im Freundes- und Familienkreis und schon gar nicht in einer Parnterschaft. Generell bin ich ein ziemlich friedensüchtiger Mensch, glaube ich zumindest, doch die letzten Jahre hat sich das alles so geändert, vor allem gesteigert. Da habe ich doch glatt vor Silvester vor Wut meinen gesamten Gläserbestand auf den Boden geschmissen (nicht so alle "Ehekrise" und jetzt dreht sie völlig durch, ich war allein zu Hause), einfach, weil ich nicht wußte wohin damit, hab deinen Rat mal angenommen und ins kissen oder Sofalehne geschlagen, nur irgendwie fehlt mir die schmerzende Geräuschkulisse in den Ohren. Dabei war ich eigentlich schon wieder etwas ruhiger, aber als ich mir etwas zu trinken holen wollte, viel ein Glas auf den Boden und diese Unfähigkeit, ein Glas einfach mal aus dem Schrank zu nehmen, ohne dass etwas dabei kaputt geht, hat mich mal wieder auf 180 gebracht, sodass dann alle Gläser flogen. Nur wird das auf Dauer ein wirklich teurer Spaß, wenn man seinen Gläserbestand immer wieder neu auffüllen muß :)
Hm, aber was ich gemerkt habe in den vergangenen Wochen: Meist ist es gar nicht die Sache an sich, warum ich wütend bin, dass ich so ausraste, sondern macht mich eher die Tatsache rasend, dass ich überhaupt wütend bin. Wenn mir z.b. irgendetwas nicht wirklich passt, dann merke ich, dass ich innerlich manchmal ziemlich wütend werde, aber verstehe überhaupt nicht, warum, denn früher hat mich so gut wie gar nichts gestört, diese ganze Aufregerei über Kleinigkeiten, Nichtigkeiten, die Kraft wollte ich nie dafür aufbringen, mich da jetzt drüber aufzuregen. Also hielt ich immer meinen Mund, schob die Dinge ganz weit weg und gut wars. Und heute????? Heut bin ich sowas von überempfindlich, dass ich ständig bei jedem kleinsten Kram an die Decke gehen könnte, wenn ichs ausleben würde (was ich nicht tue, denn im Grunde genommen weiß ich ja, dass es Schwachsinn ist). Hm, weiß nicht, ob ichs erklären konnte, aber mich regt halt viel mehr auf, dass ich mich überhaupt aufrege über soviel Blödsinn… will ja nicht zur Zicke mutieren, doch erfordert das derzeit irgendwie ein hohes Maß an Selbstbeherrschung.

Tja, die Tipps mit den Gedanken kontrollieren, ist so eine Sache. Du übst unter Drogen die Kontrolle, weils da extrem wird, ich habe den Vorteil, dass ich so meine störenden Gedanken loswerde oder besser gesagt, besser damit umgehen kann. Mir ist das sehr bewußt geworden, dass ich auf Pappe ziemlich krasse Gedanken hatte, sie auch in die Tat umsetzen wollte, jedoch ohne Funken Angst dahinter. Sie haben mich null-komma-null gestört, war völlig normal irgendwie für mich, darüber nachzudenken. Seitdem lass ich die Finger von LSD, weil sie mich Dinge tunlassen würden, dich ich dann nochnichtmal mehr bereuen könnte, weil ich einfach nicht mehr da wäre.
Gedankenkontrolle durch Atemübungen, funktioniert nicht, hat mir mein Therapeut auch empfohlen, ebenso eine zweite Person dazudenken und auch den Gedanken bewußt "verfliegen lassen". Doch irgendwie fehlt mir dazu die Phantasie. Wie macht ihr das? Ich komme mir super blöd vor, wenn ich anfange, mit mir selbst zu reden (wenn auch nicht unbedingt laut, sondern ebenfalls in Gedanken), ich kann mir nix vorstellen, was irgendwie nicht da ist. Wie geht sowas (ich meine jetzt mal im drogenfreien Zustand).

Liebe Grüße
Jessi
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo,Jessi,
leider wenig Zeit....
Was finden wir/ich gut an Dir?
Du bist wahrhaftig,Du hast viel mehr Gefühl als Du selbst merkst,Du bist nicht scheinheilig oder verlogen,Du trampelst nicht rum auf anderen...bist sehr einfühlsam...auch wenn Du nicht "reagierst",wie Du es von Dir erwartest...

Du solltest den Riesenschmerz rauslassen...die Wut zugestehen an den oberflächlichen Behandlungen,die Dir passiert sind...

Nicht die "Masse der Ratschläge" ...sondern die Art,Leute ernst zu nehmen z.B....Toleranz(nur Dir selbst gegenüber nicht...)
mir fällt nicht mehr ein auf die Schnelle...Gruß!!!!

Micky
 

maximilian

Aktives Mitglied
Hi Jessi,
teilweise ist es absichtliches selbstbelügen, teilweise halte ich mich wirklich für nen schlechten menschen und teilweise für nen guten menschen, und insgesamt denk ich einfach, dass ich ein mensch bin.
der als ICH Probleme hat, zugriff auf seine Persönlichkeit zu erlangen.

wut rauslassen muss man erstmal wieder lernen/üben. Ich find das gut mit den Gläser, die waren nicht wichtig, sind nur gläser, und danach hast du dich sicher ein wenig erleichtert gefühlt.
wenn dir so der schmerzlaut fehlt, dann versuch mit der faust gegen türrahmen oder gegen trockenbauwände.
Das klingt als würde sich deine wut schon ihre vernünftigen wege suchen.

wie ich das mache, mit mir zu reden, oder mir solche bilder vorzustellen, mit nem beiläufigen ironischen grinsen im gesicht, mich auch bei selbstgesprächen mal auslachen (wenn du mal jemand in der Straßenbahn auf einmal fett grinsen siehst dann hat derjenige vielleicht grad wieder gemerkt, wie drauf er ist ;) ), oder mir zwischendurch mal was anderes lustiges vorstellen-phantasie austoben (damit man das nicht bierernst nimmt), man kann die die Gedankenblase ja auch einfach mal enorm aufblasen, dass sie einen total an die zimmerwände drückt, oder sie versuchen lassen zurück in den Kopf zu kommen (das stell ich mir als bild jetzt schon sehr lustig vor, wie man versucht diese blase zu hindern durch nase und ohren wieder rein zu kommen, bis sie einem dann rund um den kopf hängt und man nur noch durch blasen-kaugummi-wand nach draußen schauen kann), etc. etc... kann man mit anderen phantasiebildern sicher genauso lustige sachen machen.

ich weiß das es funktioniert,
ich weiß aber auch, wenn mich jemand anschauen/in mich rein schaun würde, er das ziemlich strange finden würde, wenn man irgendwo rumsteht und mit sich selbst gespräche führt. aber wie gesagt, mit so nem leicht ironischen ton, sich selbst nicht ganz so ernst nehmen, währenddessen auch mal über sich lachen können, kann man das schon machen, und es wirkt trotzdem. dass muss man auch üben und erstmal die ersten kleinen positiven effekte spüren, bis man das wirklich ernst nehmen kann, am anfang probiert das jeder nur so zum spaß mal aus, sobald man aber merkt, na hoi, das klappt ja, macht mans immer wieder.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Hi Jessi
ich wollt dir nur noch mal was zur visualisierung sagen (gedankenblase z.B.).
Ich seh mich persönlich da immer wie so ein Windows-System, lauter Programme laufen im Hintergrund ab (unterbewußtsein) und deren Steuerung kann ich schlecht oder nicht erreichen, aber zum glück gibt es die graphische Benutzeroberfläche, die hat zwar an sich nichts mit den einzelnen Programmen zu tun, sie gestattet einem aber den zugriff, so muss man nicht irgendwelche codezeilen auswendig lernen, sondern es reicht die dateien in den papierkorb zu "tragen". ich empfinde mich da sehr ähnlich, manchmal gehts mit einer visuellen Steuerung sehr viel einfacher auf seine unterbewußten Funktionen zuzugreifen, man muss halt sich selbst nur die passende Benutzerobergfläche raussuchen die einem gefällt (gab ja z.B. noch IBM-OS2, Apple-Mac., und von Linux gibts sicher auch eine). Also such dir die passende Symbolik und dann hast du zugriff auf deine im hintergrund laufenden Programme ;).
vielleicht hilfts...
gruß Max
 
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