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ich glaub, jetzt werde ich wirklich verrückt....

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Gast
hi jessi

vieles von dem du schreibst kommt mir sehr bekannt vor - ich wiederhole mich, ich weiss, aber ich finde es persönlich schon interessant, weil ich bisher auf keinen menschen gestossen bin, der so "irr" ist : ).

die meisten haben ja alles im griff und wissen alles und haben für alles ne antwort und ihre ziele im leben.

es gibt menschen, die sich nicht die mühe machen, wie du. meine arbeitskollegen meinen, dass ich mir die probleme alleine schaffe, sogar meine eltern und meine ganze umgebung meint das. weil ich "zu viel denke". ich denke, dass die zuwenig denken und längstens den kopf in den sand gesteckt haben. und drunter leiden. aber sie finden es einfacher an all den paradoxien nicht zu rütteln oder geschweige denn überhaupt daran zu denken. ich weigere mich bis heute, dass ich das problem bin und dass ich die probleme durch mein denken verursache.
ne ameise ist ne ameise und ein mensch ist ein mensch: das heisst, dass er denkt. ich finde, dass es zum menschen gehört und deshalb nicht unterdrückt werden darf. sind wir denn schafe?????????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
galileo hat man auch gehasst und in den kerker geschmissen, weil er die wahrheit gesagt hat und damit die vormachtstellung gewisser menschen in frage gestellt hat. da kriegt man natürlich feinde. ist ganz normal. ich stehe zwar diesen entdeckungen meistens gespalten gegenüber, weil ich sehe, dass all die tollen entdeckungen nicht zu mehr "wohlstand und frieden" geführt habe und weil ich das gefühl habe, dass jeder fortschritt wieder zu weiterer unterdrückung und ausbeutung genutzt wird.

über die wut: meine therapeutin meinte, dass ich als kind gemerkt habe, dass es meinen eltern nicht sonderlich gut ging, dass sie probleme hatten in ihrem leben und ich deshalb rücksicht genommen habe und meine wut oder meine probleme nicht an sie rangetragen habe. stattdessen hockte ich im zimmer und habe mich fertig gemacht. weil ich es den eltern nicht antun konnte. egal wie sehr ich mich manchmal im recht gefühlt habe, besonder als ich älter wurde, aber mir wurde das richtig eingetrichtert, von wegen familie, liebe und respekt und helfen und verständnis. so hat sich viel aggression in mir aufgestaut und die selbstzerstörung durfte beginnen.
diese anforderungen an mich als kind habe ich in mich aufgesogen und stehe nun meinen mitmenschen so gegenüber und erwarte von ihnen, dass sie gefälligst auch nett und friedlich und verständnisvoll zu sein haben. und wenn sie es nicht sind, flippe ich aus. dann sprechen mein vater und meine mutter aus mir. ablösungsprozesse sind nicht einfach. und ich kenne viele andere, die mich als versager anschauen, weil ich noch - wieder - bei meinen eltern lebe. ich finde, dass es nicht reicht, wenn man einfach wegzieht, weit weg von den eltern und den kontakt abbricht. aber es ist egal, was andere denken. ich lebe in meinen umständen und muss dementsprechend handeln. ausserdem, als ich wieder nach hause einzog und das geschah unter grossen schmerz und versagergefühlen, habe ich mich meiner geschichte wieder gestellt. das war mühsam und manchmal denke ich, hätte ich einfach das weite suchen sollen und alles vergessen. aber es ist nunmal so gekommen und nicht anders. ich habe viel über meine familie gelernt und über mich. über den einfluss den sie hatten. über das leben das sie hatten. vor ein paar tagen hatte ich so eine erkenntnis: meine eltern waren deshalb so streng mit mir, weil sie mich nicht ständig begleiten konnten, weil sie beide zweischicht gearbeitet haben. meine mama war nicht zu hause. ich war oft alleine. und da sie mich nicht draussen irgendwohin begleiten konnten, haben sie mir immer voll angst gemacht, weil sie sich anders nicht zu helfen wussten. sie wollten nicht, dass ich von männern vergewaltigt werde, sie wollten nicht, dass ich unter ein auto laufe, sie wollten, dass ich gross werde. und deshalb haben sie mich eingeschlossen und zum teil grosse märchen erzählt und ängste in mir geschürt. die strenge, die sie an den tag gelegt haben, hat mein leben echt versaut. aber erst heute kann ich nachvollziehen, dass sie nicht anders konnten, weil sie selber mit ihrem leben überfordert waren und ihr bestes gaben. früher war ich einfach nur sauer.
das ändert meine vergangenheit nicht. das geschehene ist geschehen. aber ich kann jetzt neu starten. es ist mein einziger trost. und das verständnis hilft mir nicht einfach mich und alles andere zu hassen.
natürlich finde ich es schade. es hätte nicht sein müssen. ich hätte mir viel schmerz und enttäuschung sparen können. ich bin in sackgassen gelandet und habe sehr selbstzerstörerische dinge gemacht. und tue es noch zum teil.
ich habe mich für alles verantwortlich gemacht. ich war dafür zuständig dass es anderen gutging. und habe mich dafür "geopfert". und als ich dann niemand mehr hatte, zu dem ich schauen konnte, habe ich sone richtige krise gestartet, weil ich völlig im aus war. voll im elend....
ich habe nichts mehr verstanden. weder die welt mit ihren schizophrenen vorgaben - als kind muss man immer ehrlich und aufrichtig sein. das gute, ein engel. während die erwachsenen mit lügen arbeiten. ich verstand nicht, weshalb die menschen sich so wehtaten, weshalb jeder gegen jeden gekämpft hat. sehen die denn nicht das leid die sie anrichten??? sehen sie nicht, welche illsuionen sie bauen und sich damit fertig machen??? weshalb kann man nicht einfach ehrlich sein?
ich denke, das macht jede generation durch. und ich denke, jeder mensch, der das sieht, hat es nicht einfach im leben. es ist viel einfach - so scheint es - mitzumachen. die beine rasieren, mitlächeln, mithypen, miterfolgreich sein. dabei ist es nur die angst, denke ich, dass die leute nicht wagen mal innezuhalten und nein zu sagen. ängste sind mächtig. die politik und die werbung arbeitet damit. es ist schändlich. weil ich denke, dass gerade die politik eigetnlich aufklärungsarbeit leisten sollte und nicht wie im mittelalter mit angst arbeiten oder den menschen die verantwortung abnehmen, weil man sie als zu doof abstempelt. jeder mensch hat ein gehirn und ein herz.
und ich finde es nicht verwunderlich, wenn man in dieser welt ausflippt. entweder ist man in seiner watteburg und schön vom rest der welt abgeschirmt oder man hat einen weg gefunden, um gegen schwachsinn und lügen anzukämpfen. wie auch immer das aussehen mag.
ich plädiere nicht dafür wildschreiend um sich zu schlagen. das führt dich nur ins irrenhaus und führt zum herzinfarkt oder schlaganfall. ich glaube, dass sich in den gefühlsreaktionen vieles vermischt. gefühle aus der vergangenheit und gefühle von heute. diese ohnmacht als kind, die man vor den heutigen problemen wieder spürt. ich denke, es ist wichtig, diese ohnmacht und wut zu verstehen. weil man dann einen teil davon abarbeiten kann und sich den problemen von heute stellen kann. als erwachsene. es ist nicht das innere kind das antwortet, mit der enttäuschung und der sehnsucht nach liebe. sondern es ist das erwachsene, das an was glaubt und darauf reagiert.
dann fällt es auch viel einfacher ne eigenen meinung wiederzugeben. weil man es ruhig tun kann. weil man sich nicht in einer defensiven position befindet, wie damals als kind. den chef anschreien geht nicht. aber ich kann in einem ganz ruhigen ton, meine überzeugung wiedergeben. und dann gibt es viel weniger stress. so wie andere ihre meinung immer wieder zum besten geben, kann ich das nun auch tun.
ich merke immer wieder wie sich zum heute, das alte, nicht verarbeitete gesellt. und ich dann überheftig reagiere. manchmal lasse ich es durch mich durchziehen. einfach innerlich. manchmal, wenn ich denke, oi, oi, oi, bin grad an der grenze meiner selbstbeherrschung und gleich springe ich dem typen an die gurgel, dann gehe ich einfach weg. punkt aus schluss. irgenwohin, wo ich meine gefühle nicht unterdrücken muss. wo ich wütend rumschreien kann, ohne die konsequenzen fürchten muss. wenn ich das tun kann, dann nach ein paar stunden, komme ich manchmal dahinter, was hinter der wut steckt.
ich weiss nämlich, dass ich auf diese menschen auch was projiziere. es ist viel einfacher den hass laufen zu lassen. hass kann mächtig sein. aber es nützt mir überhaupt nichts, mich dafür abzuurteilen und deshalb die gefühle gleich zu verdrängen. erst wenn ich durch sie hindurchgehe - ohne jemanden zu prügeln oder anzufauchen oder sonstwas - erkenne ich, was dahinter steckt. aber das ist nicht ganz einfach. ich wäre gerne normal und glücklich. wie alle anderen. würde mich voll und ganz der friedensarbeit widmen. würde und wäre, wenn.
aber ich kann mein erbe nicht ignorieren. es bestimmt mich, hat mich geprägt. ich lerne am meisten daraus, wenn ich es anschaue. ich würde viel lieber draussen party machen und mit einem freund zärtlich rumschmusen. aber eben. ich sehe für mich keinen anderen weg. ich merke, dass ich davor nicht wegrennen kann. und ich kann es auch nicht unterdrücken. ich weiss, dass ich sonst mal amok laufe oder einfach den hass weitergebe. und weil ich weiss, wie schlimm das ist - ich habe meine kindheit im gegensatz zu vielen anderen nicht vergessen - will ich da durch. ich will verstehen. und weil ich so massive ängste habe, tut mir die therapie auch gut. weil sie das manchmal aus mir rauskitzelt. weil ich es jahrelang gewohnt war, alles unten zu behalten was nicht sein darf. aus angst vor den konsquenzen. aber ich konnte so nicht mehr weiterleben. und deshalb gehe ich dadurch, weil ich keinen anderen realistischen ansatz sehe. der traumprinz wird nicht vorbeikommen und die menschen untereinander nicht frieden schliessen.
mir ist bei dem versuch, meine gefühle zuzulassen aufgefallen, wie fest mich die panik überfällt. vielleicht ergeht es dir auch so? die stimmen der anderen sind noch stark in mir und ich trage heftige konflikte aus. und deshalb gehe ich zur therapeutin, damit sie mir hilft, mich meienr angst zu stellen, damit ich nicht total in panik gerate. ich glaube, es ist diese angst, diese konflikt in mir drin, die machen, das ich dem lieber ausweiche, dass ich das nicht will. ausserdem weil ich zu verstrickt mit meiner familie bin und ich über viele dingen nicht mit ihenn reden kann, weil es sie schlicht überfordert. aber es muss raus.
ich kann nur sagen: glaube an dich!!! vertraue dir und deiner weiblichen kraft :), du trägst viel wissen in dir ohne es zu wissen. du bist stärker als du denkst. du bist mutig. hadere nicht, wenn du nicht gleich auf den mond fliegen kannst. bedenke, was du schon alles durchlebt hast, was du alles durchgestanden hast, was du alles schon im leben gelernt hast!!!

ich möchte dich in den arm nehmen, wenn ich sehe, wie du wütend wirst, dich fest in meinen arm nehmen und drücken und dir sagen, du bist ok, so wie du bist und dir für nen kurzen moment die wärme der geborgenheit geben. darf ich??? *drück dich ganz fest*

lg und eine gute woche
puma
 
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Unregistriert

Gast
Hallo,Puma..das hast Du schön geschrieben..in sehr vielen Ansichten und Erfahrungen stimme ich mit Dir überein.
Die Leute tun aber oft nur so,als hätten sie alles im Griff,weil sie nicht so klar denken können---und erkennen,daß sie auch genug Probleme haben.
Bin jetzt vom Lesen ganz konfus...was wollt ich schreiben..naja..Beine rasieren ist schon mal höchst sinnlos(bin aber blond*grins*...da entfällt das).
Denken ist Fluch und Segen.
Wenn jemand von Euch den "Traumprinz" findet...bitte zum clonen herschicken (-:
Vergangenheit ist manchmal zu heftig,um sie zu "verarbeiten".
Man müßte bestimmte Bereiche der Erinnerung einkapseln können.
Bitter sind auch die Überlegungen,was hätte nicht sein müssen,wie wären Schicksale anders verlaufen.
Selbstzerstörung mach ich höchstens indirekt...indem mir nichts einfällt,um mich zu regenerieren....indem ich zu viel dem Körper zumute und die Grenzen ignoriert habe.
Nein sagen lerne ich gade....gebe mir Mühe.Für's Denken entschuldige ich mich schon lange bei niemandem mehr(bekennend arrogant?)...und selbsternannte "Autoritäten" belächle ich (aber...ich muß auch nirgendwo buckeln ! Das ist ein winziger positiver Aspekt der ansonsten finsteren "Null-Karriere").
Was eigentlich fehlt---Euch und mir auch,ist ein grundgütiger Mitmensch,der uns mal erlaubt,schwach sein zu dürfen....ohne es zu mißbrauchen in irgendeiner Art....gerade,weil man immer zu stark sein muß/mußte ....

Also: in diesem Sinne...ich umarme Euch mal schwesterlich!

immer noch optimistische Grüße von der
Micky
 
U

Unregistriert

Gast
Unregistriert meinte:
Hallo,Puma..das hast Du schön geschrieben..in sehr vielen Ansichten und Erfahrungen stimme ich mit Dir überein.
Die Leute tun aber oft nur so,als hätten sie alles im Griff,weil sie nicht so klar denken können---und erkennen,daß sie auch genug Probleme haben.

Bin jetzt vom Lesen ganz konfus...was wollt ich schreiben..naja..Beine rasieren ist schon mal höchst sinnlos(bin aber blond*grins*...da entfällt das).
Denken ist Fluch und Segen.
Wenn jemand von Euch den "Traumprinz" findet...bitte zum clonen herschicken (-:
-ich stell mir einfach meinen ex vor und in meinem geiste ist er dann der traumprinz. es ist phänomenal. wozu man die phantasie alles einsetzen kann.
und jetzt: bitte alles losclonen :)

Vergangenheit ist manchmal zu heftig,um sie zu "verarbeiten".
Man müßte bestimmte Bereiche der Erinnerung einkapseln können.
Bitter sind auch die Überlegungen,was hätte nicht sein müssen,wie wären Schicksale anders verlaufen.

-ja, es ist schwer. man bleibt dann ewigs in soner komischen schlaufe hängen und kann nicht mehr aufhören fertig zu analysieren, was wäre wenn, und hätte ich doch, müsste ich nicht eigentlich, und wäre es nicht besser gewesen und was wäre gewesen, wenn dann so und so, aber wenn man es so betracht, man bedenke, kann man nicht doch...


Selbstzerstörung mach ich höchstens indirekt...indem mir nichts einfällt,um mich zu regenerieren....indem ich zu viel dem Körper zumute und die Grenzen ignoriert habe.

- leg dir schöne musik ein und schwing einfach deine hüften a bissel dazu. ohne gross zu überlegen. experimentier rum und schaue,wie es sich anfühlt..
dass mach ich manchmal. nachdem ich gekifft habe. ich denke, ich hätte aerobic-yoga-kickbox-kursinstruktorin für junge kinder werden sollen.
aber leider häng ich in der realität so an realistischen sachen fest, die einfach nunmal sind. da nützt die beste phantasie nichts.

- ja, zu sich und seinen grenzen und die der anderen einfach stehen können.

Nein sagen lerne ich gade....gebe mir Mühe.Für's Denken entschuldige ich mich schon lange bei niemandem mehr(bekennend arrogant?)...

- (bekennend arrogant?)
nein!!! total genial!!! : ))

und selbsternannte "Autoritäten" belächle ich (aber...ich muß auch nirgendwo buckeln ! Das ist ein winziger positiver Aspekt der ansonsten finsteren "Null-Karriere").

- mir scheint, dass ich oft und immer wieder buckeln muss(te!) - sozusagen, irgendwie. ich versuche nein zu sagen.... NEIN....N E I N .... und dann JA.... J A A A A.

Was eigentlich fehlt---Euch und mir auch,ist ein grundgütiger Mitmensch,der uns mal erlaubt,schwach sein zu dürfen....ohne es zu mißbrauchen in irgendeiner Art....gerade,weil man immer zu stark sein muß/mußte ....

Also: in diesem Sinne...ich umarme Euch mal schwesterlich!

- das fühlt sich grad sehr gut an! richtig wohlig!! ..

immer noch optimistische Grüße von der
Micky


apropos rasieren: ich bin dunkelhaarig und das am ganzen körper und reichlich. ich fühl mich wie ein kleines äfflein...
jetzt kann ich langsam darüber lachen.

; )

lg puma
 
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