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Ich hasse Menschen

Marie1881

Neues Mitglied
Ich bin ein Kind der 80er. Was ich damit sagen will.. Ich bin in einer Zeit gross geworden, in der noch eine Hand die andere gewaschen hat. Ich finde, unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren drastisch negativ verändert. Ellenbogengesellschaft trifft es auf den Punkt.

Ich arbeite seit über 10 Jahren unter anderem in einem Discounter. Klar, dass ich dort im Prinzip unter anderem den Dreck der anderen Leute wegmachen muss, keine Frage.. Aber ich finde, es hat sich in diesen 10 Jahren sehr verändert. Die Menschen werden immer dreister, frecher und meiner Meinung nach ekelhafter. Schmeißen Frischfleisch in die Tiefkühltruhe, weil sie zum Beispiel das Produkt tiefgefroren entdeckt haben und zu faul sind, das frische Fleisch wieder in die dafür vorhergehende Kühlzelle zu bringen.

Das gleiche geschieht mit unzähligen anderen Produkten. Es wird was fallen gelassen, geht kaputt, zb. Bier und es wird teilweise nicht für nötig gehalten, bescheid zu geben. Um Himmels Willen! Ihr müsst das nicht bezahlen! Der nächste sieht es nicht, und rutscht wohlmöglich noch darauf aus! Ach, ich könnte euch stories erzählen.. Es geht ja nicht nur darum.

Fremde Menschen nerven mich in den letzten Jahren generell schon alleine mit ihrer Anwesenheit. Allein, was man immer so hört, zb. von Freunden oder Bekannten. Da wird aus ner Arbeitskollegin ne Freundin und zack, hintergeht diese einen! Unfassbar, wie ich finde. Denn ich bin ein ehrlicher Mensch.

Das mögen viele von sich behaupten. Dennoch muss ich sagen, ich bin grundsätzlich ehrlich. Bei mir gibt's auch keine Notlügen! Ich finde, die Gesellschaft lügt sich eh schon jeden Tag genügend in die Tasche und dabei mache ich einfach nicht mit! Denn wie meine Oma immer schon sagte: Ehrlich wehrt am längsten!

Und ich habe schon ein bisschen Lebenserfahrung um sagen zu können, dass ich mit Ehrlichkeit die tollsten Erfahrungen gemacht habe und es mir um einiges das Leben erleichtert. Denn natürlich habe ich früher auch mal geflunkert.. Wer hat das nicht!? Dennoch sind diese Erfahrungen immer negativ gewesen, denn raus gekommen ist es fast immer! Und wenn nicht, dann hat mich auf jeden Fall ein schlechtes Gewissen geplagt. Darauf verzichte ich sehr gerne und fühle mich deshalb frei und wunderbar!

Die Gesellschaft zeigt mir fast täglich, dass sie nicht so ist und das nervt mich ungeheuerlich! Ich bin immer wieder erstaunt, wie unfassbar ekelhaft Menschen sein können. Es betrifft mich natürlich nicht immer selbst, das wäre unerträglich! Und deshalb hasse ich Menschen. Es hat vor einigen Jahren angefangen.. Wann genau, kann ich nicht sagen.. Anfangs dachte ich, es wäre eine Phase. Im Laufe der Zeit hat es sich aber eher verschlimmert als verbessert. Ich fing an, immer mehr Menschen zu hassen.

Damals war ich noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Wehe es hat sich einer neben mich gesetzt, geschweige denn voll gelabert. Und Wie die Teenager sich verhalten.. *grauenhaft*
Ihr kennt das vielleicht selbst, wenn einem der Duft der ungepflegten Menschen in die Nase steigt. Busfahren war jedesmal abartig.

Mir ist klar, dass Hass das Gegenteil von Liebe ist. Und das Hass anstrengend ist, zeige ich mir selbst Tag für Tag. Ich will die Menschen gar nicht hassen, denn so viel Bedeutung will ich ihnen um Himmels willen gar nicht geben! Ich hasse sie trotzdem. Sie ekeln mich an.

Meine Freunde, Familie und Bekannten hasse ich natürlich nicht. Im Gegenteil! Ich gebe mich nur mit Leuten ab, die mir charaterlich in den Kram passen. Mit allen anderen hab ich nichts zu tun. Mir sind Augenhöhe, Vertrauen und Loyalität sehr wichtig, ich kann keine Menschen um mich ertragen, die es nicht sind. Ich glaube, dass Facebook ect. die gute Gesellschaft kaputt gemacht hat. Leute geben sich als jemand aus der er oder sie nicht ist und enttäuscht und belügt damit andere Menschen.

Ich hasse auch Facebook! Die Leute müssen jeden scheiß posten! Was interessiert mich, was du zum Mittag gekocht hast!? Meine Oma hat früher jeden Tag frisch gekocht und niemanden hats interessiert! Lecker wars. Finds ja toll, dass man mit sozialen Netzwerken Menschen trifft, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, sich aus den Augen verloren hat.. What ever!? Aber für mich als Menschenhasserin, ist Facebook die Hölle! Ich hab eines Tages angefangen mich so dermaßen darüber aufzuregen, dass ich einfach die App gelöscht habe und seit dem auch kaum noch drin war. Will mich wegen manchen Leuten nicht ganz abmelden, denn meine Telefonnummer kriegt nicht jeder, aber jeder hat Facebook.

Manche fragen sich bestimmt, ob ich noch ganz richtig bin.. Oder behaupten, ich würde mich selbst nicht lieben.. Dem ist nicht so. Ich bin total im reinen mit mir selbst. Ich komme bestens auf mich klar und zähle mich selbst zu den glücklichen Menschen. Habe soziale Kontakte.. Bin zwar Single, aber das liegt wohl daran, dass ich sehr wählerisch geworden bin.

Ich würde nie jemanden weh tun, doch manchmal stell ich mir vor die Leute zu verhauen!
Vielleicht erkennt sich hier ja jemand wieder...? Es würde mich sehr interessieren, ob es noch so eine selbsternannte Menschenhasserin wie mich gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:

bash420

Mitglied
Hi Marie1881,

es ist in der Tat so, daß diese Welt nicht mehr richtig tickt - vielleicht hat sie das auch nie und man hat es nie bemerkt. Es geht nur noch um das "ich will das und das und was kann ich von dir bekommen ohne selbst etwas dafür tun zu müssen". Charaktereigenschaften wie Aufrichtigkeit, echtes Gefühl für Freundschaft, Partnerschaft etc. habe ich seit 20 Jahren nicht mehr erlebt. In einer Beziehung bzw. in der Kennenlernphase stellt sich schon nach 2-3 Wochen heraus, was die Person von einem wirklich will und das sind meist nur die niederen Beweggründe wie finanzielle Sicherheit, Sex, gratis Wohnen, ´n Kind für die eigene Lebensabsicherung etc. oder es geht um Geld oder nutzbare emotionale Bereicherung.

Was ich in den letzten 20 Jahren privat erlebt habe war eine falsche Welt. Es fragt doch keiner mehr ehrlich noch "Wie gehts dir?". Das fällt unter Smalltalk, denn den meisten ist es scheiss egal, wie es einem geht, solange sie das bekommen, was sie wollen. Gute Gespräche über Erlebnisse lauten heute: Ich war im Fussballstadion, Bayern Dortmund, hab 30 Pilsken gesoffen und ne alte flachgelegt und BOAH war die geil. Wie hiess sie? Keine Ahnung - Danke fürs Gespräch.

Heute saß ich auch im Bus und es hat sich ein Jugendlicher neben mich gesetzt. Der stank so derbe, daß ich errnsthaft darüber nachgedacht habe, ob ich ihn 3 Euro fürn Deoroller schenken soll. Und dann die geilen Leute an den Hauptbahnhöfen, die dich fürn Sitzplatz im Zug wegekeln oder dich blöd anmachen, selbst dann sich fein auf nem 4er Platz breit machen und daraus ein Ritual machen - erst mal schön Jacke aus, Schal aufhängen, dir den Arm fast vors Gesicht drücken beim Zeitungsblättern und dich dann auch noch blöd anschauen, wenn du dich belästigt fühlst. Am schlimmsten sind aber noch die Trolley-Spinner, die 3 Plätze brauchen um ihren Scheiss unterzukriegen, dir den verdammten Rollkoffer beim laufen vor die Füsse schieben und dann einen auf "ahahaha - war ja keine Absicht" machen - aber dann 3 KM/H laufen und in Schlagenlinie vor einem rumeiern damit du bloß nicht überholen kannst.

Und auf der Arbeit interessiert man sich künstlich für dich um deine Schwächen rauszufinden um karrieremäßig besser dazustehen, damit die Karten dann später gut gegen dich ausgespielt werden können. Nein, ich bin nicht verbittert. Die Gesellschaft ist einfach daneben und findet das völlig normal.

Vor kurzem hab ich eine Frau kennengelernt, die, wie sich herausstellte in einer Beziehung lebt. Großes Gelaber von Liebe, Kinder, Heirat nach 3 Wochen ohne sich je ein zweites mal gesehen zu haben. Da war alles unter Dach und Fach ihrerseits und ich war angewidert. Es stellte sich auch heraus, sie wollte mich warm halten, weil ihr Freund keine Kinder mehr wollte (er hatte welche mit einer anderen aus der früheren Beziehung) und sie wollte unbedingt kinder. Is klar, das ich den Kontakt abgebrochen habe.

Was ich damit sagen will - ich spühre Tag für Tag nur kalten Krieg auf den Straßen und schaue mir die Menschen an, bekomme Gespräche mit und Situationen und denke mir nur - was ne asoziale Welt!
 

Eisi

Aktives Mitglied
Marie1881,

Du bist nicht allein. Ich bin auch ein Menschenhasser, allerdings war mir das auf Dauer zu anstrengend, immer dagegen anzugehen. Es waren einfach zu viele. Aber ich habe noch etwas anderes erkannt: Nicht jeder, der in das Schema eines zu hassenden Menschens passt, gehört in die Kategorie. Ich habe inzwischen einige (aber nicht sehr viele) getroffen, die alle Anforderungen erfüllten, gehasst zu werden, aber als ich diese Personen dann zwangsläufig näher kennenlernen musste, aber habe ich meinen Irrtum eingestehen und meine Meinung ändern müssen.

Facebook ist nur ein Medium. Es erzeugt keine schlechten Menschen, es bringt sie nur näher an einen heran.

Das Gegenteil von Hass ist nicht Liebe und das Gegenteil von Liebe nicht Hass. Das Gegenteil ist bei beiden die Gleichgültigkeit.

Ich hoffe, dass der Hass Dich nicht langsam auffrist. Begegne den anderen Menschen einfach mit mehr Gleichgültigkeit. Das ist zwar nicht immer einfach, aber in all den Fällen wo es gelingt, verspürt man weniger das Verlangen, jemanden zu verprügeln...

Liebe Grüße... Eisi
 

bash420

Mitglied
@Johnny_B:
Jeder Tag kostet Nerven, egal welche Strategie man verfolgt bei Leuten, die nur an sich denken.

Eisi hat hier aber etwas gesagt, worüber wir mal ernsthaft nachdenken sollten.

"Das Gegenteil von Hass ist nicht Liebe und das Gegenteil von Liebe nicht Hass. Das Gegenteil ist bei beiden die Gleichgültigkeit."

Ich finde das ist sehr weise und das stimmt mich im Moment sehr nachdenklich im Bezug auf mein Verhalten.

@Eisi: Danke für diese Ansicht!
 

juka

Aktives Mitglied
Wer heutzutage im Einzelhandel arbeitet, muss tatsächlich ein dickes Fell haben. Meiner Beobachtung nach tendiert vor allem die Generation Smartphone zu einer gewissen Egozentrik. Das zeigt sich unter anderem dadurch, dass weniger Rücksicht genommen wird oder man überhaupt nicht mehr mitbekommt, was um einen herum passiert. Angenommen ich falle morgen am Bahnhof ohnmächtig um, dann wäre ich mir ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob überhaupt jemand zu mir käme - und falls ja, ob diese Person mir helfen- oder eher ein Video machen und es bei Facebook uploaden würde.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
.........es ist sehr einfach und mehr als oberflächlich zu sagen: ich hasse Menschen.....nur weil sie nicht so funktionieren oder sich verhalten, wie man es erwartet oder möchte. Meist wird man aus den selben Gründen auch selbst gehasst, weil man nicht in das Schema eines anderen Menschen passt. Nicht selten dienen die Verhaltensfehler der Anderen nur als Verstärker für die eigenen Unzulänglichkeiten, die man damit gerne zu überblenden versucht.

Jeder kehre vor seiner eigenen Tür - dieser alte Spruch kommt nicht außer Mode.
Und meist sind es die Menschen, die sich am meisten über andere aufregen, die nur einen Besen in die Hand nehmen, um alles unter den Teppich zu kehren......damit das Gefühl vorherrscht: bei mir ist alles sauber.
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied


Ich sehe es auch so wie Eisi: aber bin kein Menschen Hasser.. und Petra.

Erst ist/kommt die Liebe;
..dann Verzweiflung;
..dann der Hass:
..und dann..die Gleichgültigkeit.

..und Nobody ist Perfekt.

Ich für meines,versuche mit Liebe und Verständnis oder Großzügigkeit entgegen zu wirken, um damit besser Klar zu kommen.
Denn Menschen die manchmal Rücksichtslos,Oberflächlich,gestresst und unerträglich sind,Fehler machen,oder gar Krank sind.. ect;,.. gibt es Haufenweise.
Wer das Fokussiert,..der suche`t und der findet.

Wenn man meint ein guter Mensch zu sein,darf man es auch gerne Vorleben.

Zumindest habe ich damit mein Seelenfrieden.^^
 
Zuletzt bearbeitet:

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich persönlich würde aber sagen: wenn man die Menschen alle hasst, dann trägt man selbst auch zu der "kalten" Gesellschaft bei, die man doch eigentlich fürchtet und ablehnt. Jeder, der so denkt und sich so verhält, wie ihr das schildert, trägt meiner Ansicht nach durch eigene Kälte und Abgrenzungsverhalten dazu bei, dass sich andere wiederum abgestoßen und ausgegrenzt fühlen.

Wenn wir uns wirklich eine Gesellschaft wünschen, die warmherziger wird, mehr gegenseitige Solidarität zeigt, tolerant und freundlich wird, dann bleibt uns meiner Ansicht nach nichts anderes übrig, als bei sich selbst im eigenen Umfeld damit anzufangen. Solange jeder denkt, alle Menschen außer man selbst wären unsympathisch, dann verhält man sich wahrscheinlich genauso unsympathisch, wie man es den anderen Menschen vorwirft.

Daher habe ich für mich persönlich beschlossen, die z.T. miese Laune und das negative Verhalten anderer Menschen nicht mit gleichem Missmut zu erwidern, und mich überdies an denjenigen Menschen zu orientieren, die noch freundlich sind. Ich versuche, mich freundlich und mitmenschlich zu verhalten, und wenn andere Leute nicht oder negativ reagieren, dann ist das deren Sache. Aber ich möchte nicht, dass auch von mir eine negative Stimmung ausgeht.
 

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