Vielen Dank nochmal für all eure Antworten.
Ich kenne ihn jetzt schon seit fünf Jahren, und in letzter Zeit läuft es wirklich alles andere als gut zwischen uns. Er hat ständig was zu kritisieren, und dieses Thema „weiblicher sein“ hat er vor ein paar Monaten zum ersten Mal angesprochen. Vor einem Monat hatten wir dann unseren längsten Kontaktabbruch überhaupt, der vier Wochen gedauert hat. In dieser Zeit dachte ich wirklich, ich hätte es endlich geschafft, von ihm loszukommen. Aber leider war ich zu schwach und habe ihm wieder geschrieben.
Der Grund für den Kontaktabbruch war auch, dass er mir aus dem Nichts geschrieben hat, ich wäre „männlich“ und dass ihn das stört. Er hat mir wieder nicht genau gesagt, was das Problem war. Wir haben in dieser Zeit nur geschrieben, und ich vermute, es lag daran, dass ich einmal nicht ans Handy gegangen bin. Daraufhin schrieb er mir: „Lass diese Tour, sowas machen Frauen nicht.“ Das hat mich ziemlich getroffen, aber trotzdem habe ich ihm dann irgendwann wieder geschrieben. Ich weiß, dass ich vermutlich abhängig von seiner Aufmerksamkeit bin und das Gefühl habe, nichts Besseres zu verdienen. Es belastet mich extrem, dass ich nicht stark genug bin, um ihn endgültig loszulassen und für mich einzustehen. Er hat mir sogar gesagt, dass er sich wahrscheinlich gar nicht gemeldet hätte, weil – Zitat – „die Frau dem Mann hinterherrennen muss, weil es die Natur so will.“
Zu der Situation, die ich in meinem ersten Post beschrieben habe: Ich war gerade bei ihm zuhause, obwohl ich mich in seiner Wohnung immer extrem unwohl fühle, weil sie wirklich schrecklich ist. Es war abends, und ich hatte mich hingelegt, als er irgendwas gesagt hat, was ich nicht richtig gehört habe. Ich habe also nicht geantwortet, während er für sich selbst gekocht hat. Kurz danach kam er zu mir, warf mir ein Stück Schokolade hin (was ich nicht wollte) und stellte mir noch etwas zu trinken hin (das ich ebenfalls nicht wollte). Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht brauche, und dann fing er an, mir Vorwürfe zu machen. Er meinte, dass ich eigentlich für ihn kochen und ihm etwas zu trinken bringen sollte.
Dann ging es weiter: Er begann, meine Mutter mit ins Gespräch zu ziehen, und meinte, dass meine „männliche“ Art an meiner Erziehung und meinem Sternzeichen liegen würde. Er sagte, meine Mutter sei auch nicht weiblich genug, und deshalb sei bei mir „alles durcheinander.“ Das hat mich wirklich getroffen, weil ich mich einfach nur hingelegt hatte und mich plötzlich mit all diesen Vorwürfen konfrontiert sah.
Wir hatten dann ein langes Streitgespräch, bei dem er mir immer wieder Vorhaltungen machte, dass ich kochen und fürsorglicher sein müsste. Ich war so verletzt, dass ich den ganzen Abend nur geweint habe. Aber anstatt auf meine Gefühle einzugehen, sagte er nur, ich solle aufhören zu weinen, weil ich ihn damit runterziehen würde. Er meinte, ich würde „die Waffen einer Frau“ einsetzen, also das Weinen, um ihn zu manipulieren. Er schlug sogar vor, dass ich zum Weinen rausgehen solle, damit ich ihn nicht belaste (obwohl er nur eine Einzimmerwohnung hat).
Ich wollte zweimal nach Hause fahren, weil es mir so schlecht ging, aber ich habe es einfach nicht geschafft. Am Ende bin ich erst am nächsten Morgen gegangen.
Ich weiß, dass das alles total toxisch ist, aber ich fühle mich so schwach und unfähig, für mich einzustehen und das Ganze zu beenden.