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ich bin erwachsen und sollte die art von aufmerksamkeit und unterstützung, die ich mir wünsche, nicht mehr brauchen.
ich glaube, dass ich die auch gar nicht mehr brauchen würde, wenn ich sie früher bekommen hätte. ich kann einfach nicht loslassen, dass ich mich als kind/jugendlicher immer unerwünscht und vernachlässigt gefühlt habe.
Hallo Kaleido,
Ich versuch es mal, ich kann natürlich auch daneben liegen, da ich das ja selber kenne.
Das siehst Du absolut richtig. Nur leider kann man das, was fehlt nicht einfach Nachnähren, denn das hat was mit dem fehlenden Urvertrauen zu tun. das bekommt man nur von den Eltern, besonders von der Mutter. Das, was Dir fehlt, ist Identität. Deine Psyche/Seele ist somit wie obdachlos. Man irrt innerlich umher, weil es keinen emotionalen Ankerpunkt gibt und auch sonst bleibt alles nur wie in einem fremden Rahmen = nicht mal die Mutter schaut richtig hin. Damit fühlt man sich schon als Kind relativ wertlos. Das Ergebnis; man fühlt sich ungeliebt. Das ist wie eine große Wunde, eine die man nicht selber versorgen kann. An der Stelle steckt das Dilemma. Man braucht jemanden der sich darum kümmern kann. Als Mensch, von Mensch zu Mensch. Aber auf einer sehr tiefen Ebene.
Dieses Mütterliche Ding fehlt. Ich habe mich immer wie ausgestoßen gefühlt. Ich habe sehr lange gedacht, dass ich selber nicht lieben kann. Nicht lieben zu können, gab mir das Gefühl verloren zu sein. Tatsächlich war es nicht so. Nur im Innen.
Ich hatte meine Lehre begonnen und auch sonst ging fast alles so wie ich es mir vorgestellt hatte. Von außen betrachtet lief es prima.
Was Du tun kannst? Dir Dein Leben so gestalten, dass es Deins ist. Ganz aus eigenem Antrieb. Parallel dazu kannst Du das Therapeutisch lösen ( = von Mensch zu Mensch). Das ist sehr wichtig und das sollte man auch wollen!
Du wirst mit der Zeit ein Gespür für Deine eigene Persönlichkeit bekommen. Ganz bestimmt.
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Du bist alles andere als klein, Kaleido!
Du hast doch schon sehr viel geschafft, trotz allem!
Gib Dir/dem Problem viel Zeit und nimm Dir mehr Zeit für Dich. Stärke Deine Stärken! Das wird langsam wachsen müssen.
Glaub mir, damit bist Du nicht alleine. Vielleicht hast Du Dich ja schon mit dem Thema Selbstliebe beschäftigt. Sich selbst anzunehmen, mit all seiner Scham, dass ist mega viel.
Die Scham ist ein ziemlich großes Problem. Das verlinke ich lieber.
Scham: Bedeutung für die Entwicklung | Traumaheilung
Scham, die versteckte Emotion
Psychodynamik der Emotionsstörungen (univie.ac.at) Unter Punkt 8.1
Falls noch Bedarf - Therapieplatz, siehe hier:
Handlungsleitfaden für den Weg zum Therapeuten - Hilferuf Forum für deine Probleme und Sorgen