ich will eigentlich nur, dass sich jemand um mich kümmert und schäme mich dafür

ich traue mich oft nicht, meine gedanken auszusprechen, weil ich im grunde weiß, dass sie egoistisch und kindisch sind.
ich habe ein total verklärtes bild von der realität und weiß das auch. aber diese erkenntnis hilft mir nicht, diese gedanken loszuwerden.

hier ein beispiel;
im fernsehn reagieren menschen so, wenn sie mitbekommen, dass es jemandem nicht gut geht und ein problem hat.
als ich 15/16 war ungefähr hat meine mutter in meinen sachen eine rasierklinge gefunden (in dem kontext war klar, dass ich die nicht zum rasieren verwende). sie hat mich dann aufgefordert, ihr meine arme zu zeigen, was ich nach einigem hin und her getan habe. sie hat sich meine arme angesehen, "okay" gesagt, und dann war das thema beendet.
entweder hat sie bewusst so getan, als hätte sie meine narben nicht gesehen, oder sie waren nicht auffällig genug, dass sie sie gesehen hat. oder sie fand sie nicht schlimm genug, um es als problem zu sehen.
(zum kontext: ich habe mich damals regelmäßig geritzt, aber immer nur oberflächlich. wenn man direkt drauf schaut, sieht man die narben, aber ich so fallen sie nicht auf wenn man nicht genau hinschaut.)
genau so wenig hat es meine eltern interessiert, dass ich fast nie zum essen zuhause war
als ich antidepressiva verschrieben bekommen habe und das erwähnt habe, fand meine mutter das übertrieben. sie hat nicht nachgefragt, sondern direkt angenommen, dass ich keine medikamente brauche.

ich bin erwachsen und sollte die art von aufmerksamkeit und unterstützung, die ich mir wünsche, nicht mehr brauchen.
ich glaube, dass ich die auch gar nicht mehr brauchen würde, wenn ich sie früher bekommen hätte. ich kann einfach nicht loslassen, dass ich mich als kind/jugendlicher immer unerwünscht und vernachlässigt gefühlt habe.

Da steht:
"ich traue mich oft nicht, meine gedanken auszusprechen, weil ich im grunde weiß, dass sie egoistisch und kindisch sind. "

Es fehlt Dir an Selbstbewußtsein.
So wie man Dich hier liest, sind Deine Gedanken nicht "egoistisch und kindisch".
Im Gegenteil: tiefgehend.

"ich glaube, dass ich die auch gar nicht mehr brauchen würde, wenn ich sie früher bekommen hätte. ich kann einfach nicht loslassen, dass ich mich als kind/jugendlicher immer unerwünscht und vernachlässigt gefühlt habe."

Ein solches Defizit aus der Kindheit begleitet einen durch ein ganzes Leben. Das ist normal und geht vielen Leuten so. Diese bloße Erkenntnis ist ein Anfang.

Solche Defizite sind auch nie die Schuld des Kindes.

Du hast viele Leidensgenossen, bei denen du garantiert Verständnis finden kannst.

Saccharina meinte:

@Kaleido, hast du gesehen? @Leyn streckt dir seine/ihre Hand entgegen.

Hast du vor sie zu nehmen?

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Ich denke auch, dass hier schon ein Anfang gemacht ist.

Kaleido meinte:

ich weiß nicht, wie ich mein problem in worte fassen soll, ohne dass es komplett scheiße, unreif, kindisch und egoistisch klingt. vielleicht treffen diese attribute auch einfach zu und deshalb kann es nicht anders klingen.

fakt ist, dass ich mich nie geliebt, gewollt oder akzeptiert gefühlt habe. ich schade mir selbst und hoffe insgeheim, dass es jemand merkt und verständnisvoll und positiv darauf reagiert. gleichzeitig verstecke ich diese verhaltensweisen aber, also ist es eigentlich doch nicht, um aufmerksamkeit zu bekommen.

wenn ich versuche, online über diese dinge zu reden, werde ich abgewiesen und meine threads gelöscht. und offline therapie hat mir bisher nichts gebracht.

ich habe niemanden, mit dem ich reden kann. ich bin unsichtbar, unbrauchbar, ungewollt. ich will, dass sich jemand um mich kümmert, aber ich möchte auch niemanden belasten, keine umstände machen.

mir kommt alles sinnlos vor, als wäre ich einfach nicht zum leben geeignet.

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Was du hier beschrieben hast kenne ich auch, sehr gut sogar wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

Hier kannst du alles schreiben was dich bewegt es gibt genug User die vielleicht ähnlich denken oder fühlen. Und die hören dir zu, ich auch.

Hallo Kaleido,

deine Gedanken finde ich gar nicht so kindisch.
Dir geht es doch darum, einen Menschen zu haben, der sich für dich, deine Gedanken und Wünsche interessiert. Du weisst nur nicht, wie finden ......
Im Grunde wollen fast alle Menschen jemanden haben, bei dem oder der sie sich zu Hause fühlen können. Allerdings - dafür muss man auch etwas geben .....

Du hast hier einen ersten und mutigen Schritt getan. Und nun ? Ergreife die Hände, die dir geboten werden. Wie ? Schreib doch den Menschen, deren Beitrag dir gefallen hat ein kurzes Dankeschön . Hier oder persönlich. Du wirst Reaktionen bekommen. Sicher.
Sieh dich nicht als Last, sondern als sympathischen Menschen.

MarinaM meinte:

Hallo Kaleido,

deine Gedanken finde ich gar nicht so kindisch.
Dir geht es doch darum, einen Menschen zu haben, der sich für dich, deine Gedanken und Wünsche interessiert. Du weisst nur nicht, wie finden ......
Im Grunde wollen fast alle Menschen jemanden haben, bei dem oder der sie sich zu Hause fühlen können. Allerdings - dafür muss man auch etwas geben .....

Du hast hier einen ersten und mutigen Schritt getan. Und nun ? Ergreife die Hände, die dir geboten werden. Wie ? Schreib doch den Menschen, deren Beitrag dir gefallen hat ein kurzes Dankeschön . Hier oder persönlich. Du wirst Reaktionen bekommen. Sicher.
Sieh dich nicht als Last, sondern als sympathischen Menschen.

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Das ist ein guter Ansatz und zudem wahr.

Warum hat dir Therapie nichts gebracht?

Ich glaube, das hier ist ein wichtiges Thema für dich:



Sei liebevoll und geduldig mit dir.
Du bist jung und wirst deinen Weg finden!