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Introvertierte Alltagserlebnisse

G

Gelöscht 130458

Gast
Angst vor Bewertung und Kritik?


Unsicherheit?


Vermeidung aus Unsicherheit und der Angst vor falschen Verhalten?


Hi Ruheblume,
für mich klingt das danach, das du Angst davor hast Fehler zu machen, das Gefühl hast "nicht richtig" zu sein.
Kein Kontakt zu Fremden haben möchtest, damit sie nicht möglicherweise einen Fehler bei dir entdecken.
Du siehst dich wohlmöglich mit den Augen der anderen. Dir ist es wichtig was jemand über dich denkt, dir ist es wichtig, alles richtig zu machen.

Kommt das hin?
Kommt perfekt hin! :) Das sind tatsächlich auch Dinge, die ich mit meinem Therapeuten bespreche und versuche, aufzulösen. Kommt womöglich irgendwie von meiner Persönlichkeit bzw. aus der Kindheit, wobei ich eine okaye Kindheit hatte. Bei besseren Freunden und Arbeitskollegen etc. geht die Unsicherheit irgendwann weg und da bin ich auch gern bereit, die anfängliche Unsicherheit zu investieren, um die Personen besser kennenzulernen. Aber bei Alltags-Bekanntschaften geht das natürlich nicht so schnell und daher nervt das eher...
 
G

Gelöscht 130458

Gast
Ich versteh's nicht.
Da wird sich beschwert unsere Gesellschaft sei kalt und unnahbar geworden, aber dir begegnen lauter freundliche Menschen und darüber wird sich dann auch beschwert.
Wie? Irgendwer, den du mal getroffen hast, hat sich über eine kalte Gesellschaft beschwert und deswegen darf jemand anderes (ich) kein psychisches Unbehagen in sozialen Situationen haben? Die Ableitung verstehe ich nicht...
 

Savay

Aktives Mitglied
Kommt perfekt hin! :) Das sind tatsächlich auch Dinge, die ich mit meinem Therapeuten bespreche und versuche, aufzulösen. Kommt womöglich irgendwie von meiner Persönlichkeit bzw. aus der Kindheit, wobei ich eine okaye Kindheit hatte. Bei besseren Freunden und Arbeitskollegen etc. geht die Unsicherheit irgendwann weg und da bin ich auch gern bereit, die anfängliche Unsicherheit zu investieren, um die Personen besser kennenzulernen. Aber bei Alltags-Bekanntschaften geht das natürlich nicht so schnell und daher nervt das eher...
Ich hatte mich mit dem Thema schon intensiv beschäftigt.
Daher stechen mir gewisse Marker sofort ins Auge.
Bei mir sind die Ängste und das Unbehagen jedoch oft noch extremer. Schon viel besser als früher, aber in manch Situation kommt es auch wieder voll zurück.
Ich schreib das jetzt aus meiner Sicht, damit es nicht wie eine Diagnose klingt 😉
Mir hat viel was über die Therapie bei dysfunktionalen Perfektionismus im Netz zu finden ist, geholfen.
Es gilt als Zwangsstörung, eine Art Zwangsdenken.
Immer die Frage im Kopf, was denken die anderen über mich.
Dabei geht es einem noch nicht mal wirklich um Perfektion, sondern nur darum perfekt auf andere zu wirken. Das Perfektionsstreben ist nur eine Maske hinter der man seine Fehlerhaftigkeit und Gewöhnlichkeit verbergen möchte.

Die Therapieansätze gehen daher in die Richtung, seine eigene Fehlerhaftigkeit anzunehmen.
Dann weiter zu erforschen was man denn befürchtet, wenn man Fehler macht oder sich nicht richtig verhält. Die Suche nach dem inneren Dogma, warum man besonders sein oder alles richtig machen muss, was gibt es dafür? Usw. Aber diese Fragen sollte ein Therapeut stellen, weil man selbst für die wahren Absichten und verborgenen Überzeugungen oft blind ist. Ein Therapeut erkennt zb Widersprüche, blockierendes und ausweichendes Verhalten.

Da es als ein Kreisen um sich selbst bezeichnet wird (was denken die anderen über mich, bin ich gut genug usw) wird in der Therapie dazu angeregt den Blick wieder auf ein Du und ein Wir zu richten.
Von der Ich-Haftigkeit zum Wir-Gefühl. Das schmälert die eigene Problematik mit allem möglichen, schon ungemein.
Es gibt einiges an Literatur zu diesem Thema. Ich hatte mir einige Vorträge auf YouTube angeschaut. Dieser hier ist recht amüsant sogar.
 

Savay

Aktives Mitglied
Bei besseren Freunden und Arbeitskollegen etc. geht die Unsicherheit irgendwann weg
Evtl bis du dir sicher bist, das u.a. keine Abwertung oder Verlassen werden droht?
Wie kommst du mit direkter Kritik klar?


Ich denke oft entwickelt man dieses Perfektionsstreben, wenn man nur für gute Leistung "geliebt" und akzeptiert wird.
Da erscheint eine Kindheit als ok, wenn man den Erwartungen der Eltern zb leicht entsprechen kann. 🤔
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hey @Ruheblume was würdest Du den generell von dir sagen, bist du extrovertiert oder introvertiert, oder eher dazwischen? Da finde ich eine Einschätzung von Lesern hier eher zu voreilig.
Icke z. Bsp. bin von Natur aus extovertiert, habe aber soziale Störungen, und bin auch dadurch sehr zurück gezogen.
 
G

Gelöscht 130458

Gast
Evtl bis du dir sicher bist, das u.a. keine Abwertung oder Verlassen werden droht?
Wie kommst du mit direkter Kritik klar?


Ich denke oft entwickelt man dieses Perfektionsstreben, wenn man nur für gute Leistung "geliebt" und akzeptiert wird.
Da erscheint eine Kindheit als ok, wenn man den Erwartungen der Eltern zb leicht entsprechen kann. 🤔
Ja, man merkt, dass du ähnliche Themen hast bzw. dich mit sowas auseinandersegesetzt hast :) Kritik kann ich echt schlecht ab und ziehe mich dann schnell zurück. Und negative Beziehungserfahrungen, wenn auch nicht traumatisch oder so, haben wohl laut meinem Therapeuten meine Kindheit geprägt.

Haben sich denn deine Probleme verbessert bzw. hast du einen guten Weg zum Umgang damit gefunden?
 
G

Gelöscht 130458

Gast
Hey @Ruheblume was würdest Du den generell von dir sagen, bist du extrovertiert oder introvertiert, oder eher dazwischen? Da finde ich eine Einschätzung von Lesern hier eher zu voreilig.
Icke z. Bsp. bin von Natur aus extovertiert, habe aber soziale Störungen, und bin auch dadurch sehr zurück gezogen.
Hey, ja ich bin eher introvertiert, aber nicht extrem. Also im Alltag, auch mit neuen Leuten kann ich mich ganz normal unterhalten, es ist aber eben anstrengend. Und grössere Partys und Gesprächsrunden mit mehreren Leuten etc. finde ich besoders anstrengend und brauche danach Ruhe, was wohl auf Intriversion hinweist.

Das ist ja interessant (bzw. für dich wohl blöd), dass du extrovertiert+zurückgezogen bist. Ist das dann nicht ein (anstregender) Widerspruch in deinem Alltag?
 

Savay

Aktives Mitglied
Haben sich denn deine Probleme verbessert bzw. hast du einen guten Weg zum Umgang damit gefunden?
Ja etwas. Ich kann schon oft gegen steuern. Aber der Fokus liegt immer noch zu oft darauf was denken die anderen 🙄
Führt dann auch oft zu Trotzverhalten, zb mit total verdreckten Auto rum fahren. Ich mag es für die anderen Leute nicht sauber machen. Und was jemand über mich denkt wenn ich mit dem dreckigen Auto rum fahre soll mir egal sein. Klappt eigentlich schon ganz gut 🙃 keine Ahnung ob das förderlich ist.

Was besser klappt ist sich ein Stück weit auch in andere hinein zu versetzen und ein Wir Gefühl entstehen zu lassen. Nicht immer nur an sich denken, wie man auf andere wirkt oder ob man sich richtig verhält, sondern wie man anderen eine Freude bereiten oder ihnen behilflich sein kann. Da ich aber auch die Tendenz zu Co-abhängigen Verhalten habe, muss ich bei mir rückfragen ob ich das auch will und ob es dem entspricht was mir wichtig ist.
Zb beim Grüßen, sollte ich es nicht nur für andere tun, sondern auch weil ich es will, oder eben nicht.
Es geht ja letztendlich nicht darum etwas so zu tun wie andere es erwarten, sondern sich so zu verhalten wie es den eigenen Werten und Wünschen entspricht.

Da gibt's diese Sterbebett Frage, etwas extrem vielleicht^^ aber wenn man auf dem Sterbebett liegt und zurück blickt, was hätte man gerne anders getan, wie sich anders verhalten usw.
Gehört es zb dazu einen offen freundlichen Kontakt zu anderen Menschen gehabt zu haben?
Andere zu einem Lächeln zu verhelfen finde ich zb schön. Und das kann ich schon damit erreichen das ich nett grüße.

Also dieses weg vom Ich hin zum Du finde ich schon am wirkungsvollsten.
Oft wird aber das genaue Gegenteil fast schon proklamiert. Man solle auf sich schauen, was man fühlt, was man will usw. Das mag eine bestimmte Problematik beheben aber dann auch zu einer neuen führen. Das man nämlich nur noch um sich kreist.
So etwas wie Erfüllung durch die Hingabe an eine Sache oder Person ist dann nicht möglich.

Und viele suchen aber genau das, diesen Flow durch Hingabe. Und diese Hingabe ist dann auch selbstlos.
Das wäre das, wo ich hin kommen wollen würde.
 

Savay

Aktives Mitglied
Icke z. Bsp. bin von Natur aus extovertiert, habe aber soziale Störungen, und bin auch dadurch sehr zurück gezogen.
Kenn ich auch so. Galt immer als die Ruhige und Introvertierte. Für mich war es aber Angst und Schüchternheit die mir den Mund zu klebte.
Das hatte mich früher auch oft wütend gemacht wenn ich den Stempel Introvertiert aufgedrückt bekam.

"Ich bin nicht echt, wer bin ich eigentlich?" Ein Zitat aus diesem Vortrag einer Patientin.
Diese Frage kenne ich auch von mir. Typisches angstvolles Kreisen um sich selbst, anstatt einfach zu leben.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hey, ja ich bin eher introvertiert, aber nicht extrem. Also im Alltag, auch mit neuen Leuten kann ich mich ganz normal unterhalten, es ist aber eben anstrengend. Und grössere Partys und Gesprächsrunden mit mehreren Leuten etc. finde ich besoders anstrengend und brauche danach Ruhe, was wohl auf Intriversion hinweist.

Das ist ja interessant (bzw. für dich wohl blöd), dass du extrovertiert+zurückgezogen bist. Ist das dann nicht ein (anstregender) Widerspruch in deinem Alltag?
Super anstrengender, besch... Widerspruch sag ich dir!
Zurück zu dir.
Wenn das Zusammensein mit Menschen für dich sehr anstrengend ist, kann das auch Hochsensitivität hinweisen.
Das kann entweder bedeuten, dass man hochsensibel ist, oder aber auch ein Symptom einer Traumafolgestörung sein. (Auch das ist bei mir unklar.)
Wenn du allerdings ja eher introvertiert bist, ist es auch wieder logisch, dass der Umgang mit Menschen dich anstrengt.

Der Unterschied zur Sozialphobie ist, dass das nicht früher mal anders war. Introvertiert ist man ja von Natur aus.

So, das ist mein Beitrag dazu. :)

Hoffe, du findest für dich mehr Klarheit. Dann kann man ja einen Umgang damit finden im besten Fall.
 

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