Anzeige(1)

Investieren in Krisen-Zeiten - ein Gedankenaustausch

Mir wurden von meiner verstorbenen Oma eine Hand voll Genossenschaftsanteile einer kleinen Bank vererbt.
Die Auszahlung beträgt meist um die 2% des angelegten Geldes pro Jahr, wird jedes Jahr neu festgelegt. Lässt sich eigentlich ganz gut mit Dividende vergleichen, ist in diesem Fall aber ein eher geringer Prozentsatz und auch hier hängt das davon ab wie gut es für das Unternehmen läuft.
Der Vorteil ist dass man die Anteile zum selben Preis zu dem man sie erworben hat auch wieder auslösen kann. Also keine Schwankungen wie bei Kursen. Kann man aber auch als Nachteil betrachten, es gibt eben auch keine Kurssteigerungen. Außerdem ist die Anzahl an Anteilen begrenzt und war in diesem Fall damit verbunden dass man Kunde bei der Bank sein musste. Also ein Konto dort haben muss.

Fazit: Solange das Unternehmen jetzt nicht Konkurs geht hat man eine geringe Verzinsung und keine Kursverluste, aber auch keine Gewinne.

Okay, danke dir. Das war auch etwa das, was ich mir erhoffe. Um Gewinn geht's mir gar nicht, ich möchte nur nicht unnötig Geld verlieren.
Vermutlich ist es aber gar nicht so einfach, Genossenschaftsanteile zu erwerben, denke ich. Davon gibt's ja nicht unendlich viele. Mein Energielieferant ist genossenschaftlich organisiert, aber ich weiß nicht, ob es in den aktuellen Zeiten eine gute Idee wäre, sich da einzukaufen.
 
Wie die New York Times damals titelte: Deutschland hat die dümmste Energiepolitik der Welt.
Die Planungssicherheit für mögliche Investoren in den Energiesektor ist einfach nicht gegeben. An den AKWs wurde z.B. nur noch das aller Nötigste getan, weil man davon ausging dass sie abgeschaltet werden. Wenn sie jetzt doch weiter laufen sollen, aber man nicht weiß wie lange, wird es entsprechend aufwändiger, sprich teurer. Man fährt hier bestenfalls auf Sicht, langfristiges Investieren sieht anders aus.

Viele Anbieter hat es ja auch schon erwischt und sie konnten sich nicht mehr halten, Zulieferung von Solar und Windrädern ist auch pleite gegangen. Kommt jetzt alles aus China, damit wir so tun können als ob die Herstellung keine umwelttechnische Katastrophe wäre. Der Schaden passiert ja nicht bei uns, so kann man weiter den Moralapostel spielen.
Was den Erfolg angeht würde ich eher weiter auf Konzerne wie Chevron setzen. Also dort wo wir betteln gehen müssen wenn uns der Saft ausgeht.
 
Wie die New York Times damals titelte: Deutschland hat die dümmste Energiepolitik der Welt.
Die Planungssicherheit für mögliche Investoren in den Energiesektor ist einfach nicht gegeben. An den AKWs wurde z.B. nur noch das aller Nötigste getan, weil man davon ausging dass sie abgeschaltet werden. Wenn sie jetzt doch weiter laufen sollen, aber man nicht weiß wie lange, wird es entsprechend aufwändiger, sprich teurer. Man fährt hier bestenfalls auf Sicht, langfristiges Investieren sieht anders aus.

Viele Anbieter hat es ja auch schon erwischt und sie konnten sich nicht mehr halten, Zulieferung von Solar und Windrädern ist auch pleite gegangen. Kommt jetzt alles aus China, damit wir so tun können als ob die Herstellung keine umwelttechnische Katastrophe wäre. Der Schaden passiert ja nicht bei uns, so kann man weiter den Moralapostel spielen.
Was den Erfolg angeht würde ich eher weiter auf Konzerne wie Chevron setzen. Also dort wo wir betteln gehen müssen wenn uns der Saft ausgeht.

Die US-Amerikaner halten uns ja eh für Sozialisten, was mir ganz recht ist. Hauptsache keine amerikanischen Verhältnisse in Deutschland.
 
Wie die New York Times damals titelte: Deutschland hat die dümmste Energiepolitik der Welt.
Die Planungssicherheit für mögliche Investoren in den Energiesektor ist einfach nicht gegeben. An den AKWs wurde z.B. nur noch das aller Nötigste getan, weil man davon ausging dass sie abgeschaltet werden. Wenn sie jetzt doch weiter laufen sollen, aber man nicht weiß wie lange, wird es entsprechend aufwändiger, sprich teurer. Man fährt hier bestenfalls auf Sicht, langfristiges Investieren sieht anders aus.

Viele Anbieter hat es ja auch schon erwischt und sie konnten sich nicht mehr halten, Zulieferung von Solar und Windrädern ist auch pleite gegangen. Kommt jetzt alles aus China, damit wir so tun können als ob die Herstellung keine umwelttechnische Katastrophe wäre. Der Schaden passiert ja nicht bei uns, so kann man weiter den Moralapostel spielen.
Was den Erfolg angeht würde ich eher weiter auf Konzerne wie Chevron setzen. Also dort wo wir betteln gehen müssen wenn uns der Saft ausgeht.

Ich stimme dem zu und deswegen ist es für mich auch Tabu gezielt in Unternehmen zu investieren, die politisch diktiert werden. Also ich investiere z.B. nicht in europäische Energieversorger.

Wobei man oft nicht weiß, wo die Politik eingreift. Vor Corona hätte ich es auch für unwahrscheinlich gehalten, dass die Politik den Luftverkehr mal eben lahmlegt und die Lufthansa teilweise verstaatlicht. Aber gerade der Öko- und der Sozialaspekt treibt die deutsche Politik zu immer mehr Eingriffen, welche die Wirtschaft auf langer Sicht immer mehr schaden.

Nun möchte ich dies nicht zu einem Politikthread machen, aber eines sollte den Anlegern klar sein. Egal in was sie investieren, sie sollten über den deutschen Tellerrand blicken, nicht danach investieren was uns unsere Politik oder Medien erzählen, sondern breit gestreut.

Ich kann verstehen wenn jemand nach sozialen und ökologischen Investments fragt, er sollte aber nie die Risiken übersehen, weil solche Investments oft weniger streuen oder man gar all sein Geld in wenige und meist nur deutsche Unternehmen packt. Auch die tollste Genossenschaftsbank kann pleite gehen. Wenn man geringes Risiko will, sind ETFs fast alternativlos.
 
Hat jemand von euch Erfahrungen mit Genossenschaftsanteilen oder anderen Geldanlagen neben Sparbuch und Aktien? Die meisten Aktien sind eher nicht mit meinen Werten vereinbar und ich hab sogar noch ein uraltes Sparbuch mit Zinsen und ganz guten Konditionen. Aber sollte das mal irgendwann aufgelöst werden, wäre eine Alternative gut.

Ich finde, hier sollte man mehrere Dinge in Bezug auf den Investitionsgedanken hinterfragen.

Zunächst die Genossenschaftsanteile:

Geben eine sehr maue Rendite ab. Du sagst, dir ginge es nicht um Gewinn... kann man sehen wie man will, doch mit Genossenschaftsanteilen machst du dank hoher Inflation Kaufkraftverluste... jährlich.
Genossenschaftsanteile zu kaufen ist eigentlich recht simpel. Oft haben Banken diverse Angebote. Renditen sind jedoch höchstens bei 3.5% jährlich. Alles darüber ist in der Regel mit einem Konkurs-Risiko verbunden.

"Alte Sparbücher":

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Alter eines Sparbuches mit dessen Zinssatz zu tun haben sollte. Der Zinssatz ist grob an den Leitzins orientiert und der war lange Zeit bei 0.
Ich hatte auch ein "altes Sparbuch" welches direkt nach meiner Geburt angelegt wurde. Die Zinsen sind jährlich gefallen, die Anlage war ein Kaufkraftverlustgeschäft.
Was du eventuell meinst sind "alte kapitalbringende Versicherungen" oder meinetwegen eine andere Form der festverzinsten Festgeldanlage. Ein klassisches Sparbuch jedenfalls, egal bei welcher Bank, ist momentan der Tod jedes Vermögens.

Investition und Ethik:

Ich weiß, dass du in deiner sozialistisch angehauchten Denkweise recht stark verankert und leider wenig offen für Neues bist. Doch sollte dir bei all deinen Überlegungen klar sein, dass unser, also auch dein Wohlstand auf einem Industriemix basiert, der durchaus nicht deinen Ansprüchen in Bezug auf Ethik genügt, aber dennoch das Fundament für diese bildet.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst... alleine die Möglichkeit, Geld zu akkumulieren und dieses wie auch immer anzulegen ist ein Ausdruck von Wohlstand und der kommt in Deutschland, ja in der gesamten Welt nicht von Biobauerhöfen, alternativen Wohnprojekten und karitativen Einrichtungen, auch wenn die Werbung vielleicht etwas anderes suggeriert.
Du bist aktuell Konsument, Anleger und Nutznießer dieser Gegebenheiten oder was glaubst du wie deine dich verzinsende Hausbank dein Geld anlegt?

Vor sich hergetragene Moral beim Investieren hat somit immer etwas chimärenhaftes ebenso wie das Picken sozialistischer Aspekte in einem durch und durch kapitalistischen Vorgang.

Moral und diese ganz besondere Form einer etwas weltvergessenen Ethik wie sie in Deutschland immer mehr "en vouge" wird kann nur auf einer stabilen Basis aus Wohlstand wachsen. Das wusste schon Maslow mit seiner Pyramide.

Das anfänglich persönliche Benefit von Vorzeige-Moral ist ein gutes Gefühl der vermeintlichen Überlegenheit, einem Schweben über den Dingen.
Doch man vernächlässigt sträflich die Vermögens-Basis welche sowohl beim kleinen Moral-Sparer als auch beim großen Staatskonstrukt Deutschland immer mehr brökelt.
Bricht die Basis weg... ists mit der Moral dann auch nicht mehr weit her, wie wir nun an den politischen Diskusssionen rund um Rüstung, Schulden, AKWs und Kohle beobachten dürfen.

Von "Genossenschaftsanteilen" mag ein gewisser sozialistischer Hauch ausgehen, der dich anspricht. Jedoch sind sie näher an einer klassischen Aktie wie du glaubst, nur mit mehr Vorteilen für das ausgebende Unternehmen und mehr Nachteilen für den "Sparer".

Ich empfehle ein tiefgehenderes Verständnis für finanzielle Aspekte und weniger Haltung in diesem Bereich.
 
@Styx.85 ups, ich hab bei meinem Sparbuch Zinsen mit Prämien verwechselt. Die bekomme ich jährlich.

Auf den Rest gehe ich nicht ein. Dir ist wahrscheinlich klar, dass ich dich ebenfalls als wenig fortschrittlich und eher reaktionär empfinde, aber da sind unsere Perspektiven, aus denen wir die Welt betrachten, einfach recht gegensätzlich.
 
@Styx.85 ups, ich hab bei meinem Sparbuch Zinsen mit Prämien verwechselt. Die bekomme ich jährlich.

Auf den Rest gehe ich nicht ein. Dir ist wahrscheinlich klar, dass ich dich ebenfalls als wenig fortschrittlich und eher reaktionär empfinde, aber da sind unsere Perspektiven, aus denen wir die Welt betrachten, einfach recht gegensätzlich.

Es wäre echt mal interessant zu wissen, wie oft das Konstrukt "Sozialismus" eigentlich scheitern muss, bis seine Anhänger verstehen, dass der Gedanke eben nicht fortschrittlich sondern längst verlebt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist.

Diese kollektive Amnesie und Geschichtsvergessenheit, die immer neu aufkeimende Idee der Überlegenheit einer selbstzerstörerischen Moral ist einfach nur bemerkenswert und in der DNA kommunistischer Umtriebe wohl genauso verankert wie der eigentliche Hass auf Privatbesitz und breite hohe Bildung der arbeitenden Bevölkerung.
 
Ich glaube es handelt sich dabei um einen immer wiederkehrenden Zyklus von Aufstieg und Verfall.
Frei nach dem berühmten Zitat: Die erste Generation baut auf, die Zweite verwaltet und die dritte studiert Theaterwissenschaften.

Oder auch:
Schlechte Zeiten schaffen starke Menschen.
Starke Menschen schaffen gute Zeiten
Gute Zeiten schaffen schwache Menschen
Schwache Menschen schaffen schlechte Zeiten

Das Prinzip von dezentraler Entscheidung in Eigenverantwortung bei Investition und Redite, mit Grundsäulen wie Rechtssicherheit, Privateigentum etc., ist in Sachen Wohlstand, aber auch anderen Formen der Lebensqualität wie geringere Kriminalität und Umweltschutz, einfach umgeschlagen.
Aber je weiter die Menschen davon weg sind, desto mehr scheint sich die Annahme durch zu setzen Strom käme aus der Steckdose und zivilisatorische Errungenschaften oder Wohlstand ansich sei einfach vom Himmel gefallen. Quasi gegeben und die dafür eigentlich notwendigen Säulen könnten einfach weg.
Und da sich die negativen Effekte erst zeitversetzt einstellen kann man das durchaus eine Weile betreiben, bevor der Schmerz so groß wird sich wieder mit der Realität beschäftigen zu müssen.


Was ich aktuell bemerkenswert finde ist dass der Euro es geschafft hat noch schneller abzustürzen als der Dollar. Glaube aktuell bei 98 Cent. Vermute das hat mit einer Flucht aus dem Euro in den Dollar zu tun, wegen der Zinserhöhung und weil in der USA die Löhne angezogen haben. Importe für die USA müssten damit dann ja auch günstiger werden, was dann doch ein selbstverstärkender Effekt sein müsste, oder?
Zumindest wenn die Exporte der mit den Importen hergestellten Waren dann nicht in die EU gehen, sondern beispielsweise nach England, Asien etc. Ich meine die Amerikaner halten sich auch selbst nur bedingt an die Russlandsanktionen.
 
Darf ich hier mal nachfragen?

Machst du wie Thomas von Finanzfluss ein 70 World und 30 EM-Portfolio?

Dir ist schon klar, dass in dem World über 60 Prozent der Aktien zu US-Unternehmen gehören, weil das ca. der Marktkapitalisierung entspricht? Wenn du nach dem BIP anlegen würdest, dürfte die USA lediglich mit ca. 25 Prozent vertreten sein. Dann müsstest du aber mit sieben bis acht ETF arbeiten. Einen für Nordamerika, einen für Europa, einen für Pazifik/Japan etc. Ist natürlich aufwendiger, das zu rebalancen.

Vielleicht habe ich deinen Beitrag auch falsch gelesen. Ich bin nur darauf gestoßen.

Ansonsten geht es mir vom Gehalt her ähnlich wie dir, nur dass ich noch ein bisschen mehr netto habe und nur noch zwei Tage die Woche richtig arbeiten muss. Der Rest ist entspannt mit immer mal so ca. zwei Stunden am Tag verbunden, aber auch nicht jeden Tag. Ich gebe aber ein bisschen mehr aus, weil ich mir auch mal einen Urlaub etc. gönne und gerne mal ins Steakhaus gehe.

Wenn ich jetzt alles sparen würde und in zehn Jahren abnippel, hätte ich davon ja auch nichts. Zu investieren halte ich aber für sehr, sehr sinnvoll. Reichtum ist aber mehr, als nur das Geld auf dem Konto oder die Anteile im Depot.

Hallo @Sunnyside , vielen Dank für die Nachfrage.

Tatsächlich sieht mein Portfolio aktuell so aus:

ca. 65 % MSCI World ( A2H9QY)
ca. 25 % MSCI EM (A2H9Q0)
ca. 10% Smallcaps USA/Russell2000 (A2H582)

Im Endeffekt ist es ein klassises 70/30 Welt/EM Portfolio, aber halt angereichert mit der Faktorprämie von Smallcaps, wobei ich da auch nicht komplett glücklich bin, weil es eben nur Nordamerika ist.

Thomas von Finanzfluss kenne ich auch, habe mir da ein paar Videos angeschaut und mich teilweise bestätigt gesehen. Ansonsten habe ich etwas gegooglet / im Internet gelesen und das Buch von Gerd Kommer gelesen zu "Souverän investieren mit ETFs"

Insgesamt ist es mir klar mit der Verteilung auf Nordamerika bspw. anhand der Marktkapitalisierung. In meinen Augen ist das vor allem eine Sache des Glaubens. Glaube ich, dass Nordamerika und Europe (=die westliche Welt) auch in mehreren Jahrzehnten noch den Ton angeben bzw. eine große Rolle spielen in der Welt? Definitiv Ja.
Ich weiss, dass es andere Meinungen dazu gibt, aber wissen kann es keiner. Selbst wenn ETF diversifiziert sind, ist ja trotzdem ein Bestandteil die Spekulation/der Glaube daran, dass die Zukunft gut aussieht/grundsätzlich so wie die letzten 100 Jahre.

Ich habe diese Form gewählt, weil es einfach ist und recht sicher funktioniert. Leider hatte ich bisher noch nicht viel mehr Kapazität, um mich da mega tief einzulesen.
Ich denke aktuell, dass es besser ist so ein Portfolio zu haben statt gar keins.

Ich denke aktuell aber auch, dass ein Portfolio aus 5-7 ETFs ja doch etwas mehr an Aufwand bedeutet, oder?

Mich würde aber auch interessieren welche ETFs ihr genau drin habt, gerade @Andreas900 ,am besten mit WKN oder ISIN.
Ich schaue z.B. nach Aktions ETFs bei meiner Bank, die keine Ordergbühren kosten, spielt das bei euch auch eine Rolle?
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
R Worin das gesparte Geld investieren? Finanzen 34

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben