IQ Tests können durchaus valide Ergebnisse liefern: Voraussettung dafür ist aber, dass es ordentliche bzw. validierte Tests sind und nicht irgendwelche beliebigen Internet-tests.
Der IQ wird immer noch heiß diskutiert, insb. was er über die konkrete Intelligenz bzw. einen ganzen Menschen aussagt - zugrunde liegt hier die andauernde Diskussion, was Intelligenz eigentlich ist, woraus sie sich zusammensetzt und am Ende natürlich auch, ob diese genetisch bedingt ist oder erlernt wird. Aktuell geht man von einem hybriden Modell aus, d.h. die Intelligenz setzt sich durch genetische Faktoren und Umwelteinfluss zusammen.
Dann gibt es noch Intelligenzmodelle, die zwischen der klassischen Logik und emotionaler Intelligenz unterscheiden, sowie multimodale Modelle, die beide Intelligenzen in ein Modell zusammenfassen. Die emotionale Intelligenz konnte bislang aber noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt werden - es bleibt offen, welches der vielzähligen Modelle hier am nächsten liegt.
Der IQ hält sich deswegen so gut, weil dieser tatsächlich statistisch relevante Zusammenhänge und Vorhersagen liefern kann, wie z.B. Berufserfolg.
Anzumerken ist, dass klassische IQ Tests tatsächlich auf reine Logik ausgelegt sind, deswegen bestehen die Testitems z.B. aus vielen "Matheaufgaben".
Der IQ Test sagt also primär aus, wie gut du klassische Logik beherrschst. Das ist natürlich in vielerlei Hinsicht wichtig im (Berufs-)Leben. Aber natürlich gibt es so viele andere Faktoren, die einen Menschen "schlau" machen können, und nur weil die ET bislang kein einschlägiges Modell hat, ist nicht von der Hand zu weisen, dass es diese zwischenmenschlichen Faktoren nunmal gibt. Man kennt ja Leute die man im Volksmund als "Streetsmart" bezeichnet, an einem klassischen IQ Test aber vermutlich kläglich scheitern würden.
Kurzum: Ja, der IQ Test kann Zusammenhänge liefern und ist bis dato das am besten etablierte Intelligenzmodell; Aber der IQ macht einen Menschen nicht aus, und auch mit einem niedrigeren IQ kann man erfolgreich sein. Daher, was auch immer du tust, nimm dir dein Ergebnis nicht zu sehr zu Herzen.
Und man kann das natürlich in beschränktem Umfang trainieren, du wirst dich aber nicht zur Hochintelligenz trainieren können. Wie gesagt, genetisch & umweltbedingt.
Genau das ist wohl das problem mit klassichen IQ- Test, bzw der Vorstellung, die da dahinter steckt.
Es wird ein Teilbereich erfasst, der den Menschen auszeichnet, aber eben nur ein Teil ist: Logik und eher "Mathematische" Fähigkeiten spielen sicher eine Rolle bei allgemeiner Intellegenz aber das allein macht halt einen "cleveren" menschen nicht aus.
ZB kann durchaus eine total ausgeprägte Begabung für Kommunikation und Kreativität viel mehr zu einem lebensgewandten und erfolgreichen lebenslauf führen, als ein Mathegenius.
Komminukative Talente, kreativität, Zwischenmenschliche Begabungen, musische Talente, usw...all das gehört ja irgendwie auch zu einem menschen, den wir als "unfassend Intellegent" bezeichnen würden, oder?
Ich finde das zB gerade bei Kindern total auffällig: Da erlebt man zB Kinder, die unfassbar schnell in der Sprachentwicklung sind...also die sprechen mit 2 schon wie Vorschuldkinder und andere brabbeln da erst die ersten Wörter.
Das bedeutet aber nicht, dass diese Kinder dann zB zwangsläufig in Logik und Mathe fitter wären: Vielleicht sind gerade die Schweigsamen dann bessere "Tüftler".
Wer ist dann intellegenter?
ich denke, es ist ein alter Wunsch des Menschen, sich irgendwie "zu messen" und mit anderen zu vergleichen. Wir hätten gern eine Zahl, die uns sagt, wie viel wir vom Kuchen abbekommen haben, aber das wird wohl immer eine Illusion bleiben. Wir können uns in Teilbereichen annähern oder bei Einzelereignissen vergleichen und das kann ja auch sinnvoll sein, aber wenn es darum geht, uns als Person hinsichtlich unserer "hirnmäßigen Leistungsfähigkeit" einzugruppieren.....dafür sind doch solche Test zu ungenau.
Aber es ist doch schön, dass es für jede Begabung eine Spielwiese gibt, wo man die entwickeln kann....und es hindert einen auch niemand daran sich genau dort entwickeln zu wollen, wo man nicht so viel in die Wiege gelegt bekommen hat.