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Kann keinem mehr was beibringen

Eine Schnecke und ein Igel wandern durch die Wüste. Es regnet plötzlich. Wie schnell wächst die Palme? Mit Rechenweg.

Ich habe Mathematik wirklich niemals in meinem ganzen Leben verstanden und kein Mathelehrer konnte mir das beibringen. War immer fleißig und mit viel Schweiß habe ich es von der 1 bis zur 13 Klasse auf eine 4 in Mathe gebracht.


Ich gebe Dir allerdings Recht. Der Sohn meines Lebensgefährten hatte seine Prüfung zur Mittleren Reife. Ich ahbe mich schon immer gewundert, wieso die das oder das nicht in Mathe durchnehmen. In der 10 Klasse waren die noch bei der Bruch- und Prozentrechnung. Ich bin 1972 eingeschult und habe dies mit Abschluß der 7. Klasse beendet. Dann wurde es spätestens in der 8 Klasse abstrakter....ich habe nie verstanden, was die überhaupt von mir wollten. Meine REchenwege waren DIN4 Seiten lang, weil ich irgendwie zu keinem Ende fand. Ich kannte auch nicht das Ziel. Kurvendiskussion in der 11. ging, weil ich da eher wußte, was das Ziel war...

Trotzdem weiß ich eben von dem Sohn meines Freundes, wei sehr das Niveau gesunken ist. die jungen Leute jammern heutzutage....alles wird schwieriger. Das der Sohn mit 14 Jahren durch langes Nachdenken sagte, daß Goethe ein Dichter war, erstaunte mich doch sehr (positiv). Viell. sind Dichter heutzutage ausgestorben. Er hat auch nie ein Buch lesen müssen...Wir hatte immer Bücher zu Lesen oder Gedichte...

Lehrer sein möchte ich auch nicht.

Aber viell. sprichst Du mal mit den Schülern und fragst konkret nach, was nicht verstanden worden ist...

Viell. wirst Du durch Gespräche fündig, woran es liegt.

Alles Gute Dir

Kolya

P.S.: Alternativ Job suchen? Ich kenne einen Lehrer der als Leiter oder so in einer Behindertenwerkstatt arbeitet. Nur finanziell wirst Du Abstriche machen müssen...
 
Wenn ich Kommentare zu diversen Nachrichtenseiten lese, dann finde ich die Rechtschreibfehler so kreativ, dass ich sie regelrecht bewundere. Je nach Thema ist hier davon auszugehen, dass Erwachsene schreiben, die ihren Schulabschluss lange in der Tasche haben und im Berufsleben stehen.

Wenn in der Nachbarschaft handschriftliche Hinweiszettel in Bezug auf Mülltonnenleerung oder Paketabgabe hängen, sind drei bis vier Hammerfehler pro Satz völlig normal. Da frage ich mich oft, was mit den Leuten los ist.

"... Tonnen sind morgen drann..."

"Packet bitte abgeben..."

Ich weiß definitiv, dass diese Leute Deutsche sind. Meine Oma von der Dorfschule konnte früher fehlerfrei schreiben. Ich frage mich echt, was da abgeht.

Und dann sind da so Sachen, von denen ich immer dachte, dass jeder sie selbstverständlich wüßte. Dass der Begriff "Gutmensch" eine negative Bedeutung hat, scheint vielen Menschen nicht klar zu sein, obwohl der Begriff ständig in der öffentlichen Diskussion auftaucht.

Dass Deutschland ein Demographieproblem hat und überaltert ist, ist zahlreichen Zeitgenossen ebenfalls nicht bekannt, obwohl das Thema ständig diskutiert wird und man das im Umfeld in der Regel auch deutlich bemerkt.

Begriffe wie Down Syndrom oder Dialyse sagen vielen Menschen gar nichts, obwohl diese Leute ständig Medien konsumieren, wo diese Themen doch immer wieder auftauchen und erklärt werden.

Ich habe, wenn ich Diskussionen starten wollte, schon unglaubliche Überraschungen erlebt und bin da heute vorsichtig geworden. Gerade die Leute, denen es an Wissen feht, kommen sich nämlich besonders klug vor und neigen dazu, selbstgefällig, überheblich und aggressiv aufzutreten.
 
Gerade die Leute, denen es an Wissen feht, kommen sich nämlich besonders klug vor und neigen dazu, selbstgefällig, überheblich und aggressiv aufzutreten.

"Ich weiß, dass ich nichts weiß" fällt mir dazu nur ein. Je mehr man "weiß", gebildet ist, desto klarer wird einem, wieviel Wissenslücken eigentlich noch bestehen.

Offen gestanden fehlt mir jetzt der Zusammenhang zum Thema 😕

Unsere Omis beherrschten besser die Rechtschreibung als unsereins, obgleich durch den Krieg die Schule oft ausfiel bzw. Mädchen ja "sowieso heiraten" und auf Bildung nicht sehr geachtet wurde.

Viell. ändern sich auch einfach die Gegebenheiten. Viell. machen es sich Eltern und Lehrer auch viel zu einfach.

Wir mußten früher "richtig schreiben" - heute können die Kinder schreiben, was sie eben hören. Da kan es jut vorkommen, das mann mit ner fümf in madde nach hause komt.

Es wird auf akurates Arbeiten nicht viel Wert gelegt. Warum soll ich etwas falsch lernen, um es später richtig bzw. gar nicht zu lernen😕

Ich bin auch oftmals erschrocken über junge Leute, die nicht recherchieren können. Dabei sind die jetzt 2000 Geborene mit Google & Co großgeworden. Ich habe noch in Lexikas geschaut oder den Deutschen Duden zur Hand genommen. Man mußte jede Vokabel aus dem Dictionary mühsam heraussuchen und wurde in der Schule ausgelacht, wenn man das Wort nicht korrekt ausgesprochen hat. Ist doch heute mit Leo eine Angelegenheit in Sekunden.

Na, ja...die Jugend wird die Wirtschaft schon wuppen. Ich lerne auch durchaus arrangierte junge Leute kennen.

Pauschalisieren kann man nicht.

Eigentlich finde ich die heutige Jugend ganz cool. Ich glaube auch, wir waren rebellischer...

Keine Ahnung...

Praktikanten und Studenten fördere ich ganz ganz doll auf der Arbeit und das macht auch Spaß. Nee, so schlecht sind die jungen Leute gar nicht...

Viell. sollten Mathematik Lehrer einfach mal nachfragen, was nicht verstanden worden ist. Mir fehlte auch der Bezug zu Mathe. Ich kann das Ziel nicht, ahnte nicht, worauf der Lehrer hinaus wollte. Einfach nur doof...

Liebe Grüße

Kolya
 
Genau das ist es
was hier deutlich wird.
Das wird nicht gemeinsam dafür gesorgt, das es besser wird, jeder politisiert und weiß wie es geht.
Es werden Schuldige gesucht.
Versagen wird angeklagt bei Kindern, Eltern, Lehrern.
Ein Status Q hin nun her gedreht, der bekannt ist, aber nichts dafür getan das sich was ändert.
Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.
 
Genau das ist es
was hier deutlich wird.
Das wird nicht gemeinsam dafür gesorgt, das es besser wird, jeder politisiert und weiß wie es geht.
Es werden Schuldige gesucht.
Versagen wird angeklagt bei Kindern, Eltern, Lehrern.
Ein Status Q hin nun her gedreht, der bekannt ist, aber nichts dafür getan das sich was ändert.
Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.

Der Beitrag bezieht sich mutmaßlich auf die Beiträge hier, wenn ich das nicht falsch sehe. Er könnte aber auch die konkrete Situation des Kollegen in seinem Kollegium, seiner Schule meinen.

Ich zitiere: "Das wird nicht gemeinsam dafür gesorgt, dass es besser wird, jeder politisiert und weiß wie es geht.
Es werden Schuldige gesucht."

Ein Kernsatz, der das Problem trefflich beschreibt und der zugleich den Schluss nahelegt, dass sich an der Schule nichts ändern wird und dem Problem des Kollegen nicht abgeholfen wird.

Das hat allerdings gar nicht so viele komplizierte Gründe, im Gegenteil, sie sind simpel und gravierend zugleich.
Und sie liegen eigentlich auf der Hand:

Den Schülern wird offenbar gestattet, sich einen einzelnen Kollegen herauszunehmen, sich zu verweigern, ohne dass dies für sie Konsequenzen hat. Schulleitung und Kollegium ziehen nicht an einem Strang.

Junge Menschen registrieren sehr schnell, bei welchem Lehrer sie sich was leisten dürfen und bei wem nicht.
Wird dieser Strategie durch Schulleitung und einer Mehrheit im Kollegium Vorschub geleistet, verlieren auf Dauer nicht nur Schüler, es verlieren vor allem diejenigen in den Kollegien, die sich abstrampeln.

Am Ende verliert die Schulgemeinschaft, weil Grundsätze- unabhängig von der Person des Schülers, des Lehrers - nicht durchgesetzt werden. Auf diese Weise opfert man Kollegen um eines Ellenbogen-Systems willen.

"Der Fisch stinkt vom Kopfe her". Dieser Satz gilt in solchen Fällen mehr denn je. Da brüsten sich Schulleitungen und einzelne Kollegen ihrer Fähigkeiten, beschreiben ein Schulprofil, das der Wirklichkeit kaum standhält, und- so ist das leider - kommen damit durch.

Versagen und Scheitern dagegen werden an einzelnen Schülern, einzelnen Kolleg/innen festgemacht.
So schafft man Opfer. Ich könnte auch sagen: Diese Struktur schafft Täter und Opfer. Am Ende verlieren alle.

Burbacher
 
Ich gebe Dir allerdings Recht. Der Sohn meines Lebensgefährten hatte seine Prüfung zur Mittleren Reife. (...) In der 10 Klasse waren die noch bei der Bruch- und Prozentrechnung. Ich bin 1972 eingeschult und habe dies mit Abschluß der 7. Klasse beendet.
Meine Schüler können das nach der 10. Klasse noch nicht. Ich wäre froh, wenn die Schulen, von denen meine Schüler kommen, das ihren Schülern wenigstens noch beibringen würden. Und sei es in der 10. Klasse.

Ist aber nicht so. Meine Schüler können, wenn sie auf meiner Schule ankommen, weder 3 % von 200 Euro ausrechnen noch kriegen sie raus, was wohl die Hälfte von 2/3 ist.

Vor ein paar Jahren habe ich es dann wenigstens noch geschafft, meinen Schülern das beizubringen. Aber das ist nun vorbei, ich werde sie mit dieser totalen Unkenntnis bis zur Uni weiterreichen. Weiterreichen müssen. Mit entspreched schlechtem Gewissen meinerseits den Professoren gegenüber.

Aber viell. sprichst Du mal mit den Schülern und fragst konkret nach, was nicht verstanden worden ist...

Viell. wirst Du durch Gespräche fündig, woran es liegt.
Vergiss es, das hilft überhaupt nichts mehr. Es liegt ja einfach daran, dass sie keinerlei Kenntnisse mehr mitbringen. Brüche und Dezimalzahlen, ja teilweise sogar natürliche Zahlen sagen denen so wenig wie chinesische Schriftzeichen.

Und die Einsicht bzw. der Wille, daran mal was zu ändern, ist eben auch nicht mehr da.

P.S.: Alternativ Job suchen? Ich kenne einen Lehrer der als Leiter oder so in einer Behindertenwerkstatt arbeitet. Nur finanziell wirst Du Abstriche machen müssen...

Hier vor Ort müsste ich finanziell erhebliche Abstriche machen, ja.

Anderswo nicht unbedingt. Aber so einfach ist das mit dem Umziehen ja auch nicht, wenn man ein Haus hat und verheiratet ist. Bin ja nicht alleine auf der Welt.
 
Ich hab mir das Ganze hier mal eine zeitlang mit angesehen und hätte mal eine Frage an den TE.

Warum dürfen Lehrer dumme/faule Schüler nicht einfach mal durch die Bank weg schlecht benoten? 😕

Das hat mich ja sogar schon in der Schulzeit gewundert, man selber und andere Mitschüler reißen sich den Hintern auf und 80% hoffen darauf, dass dann halt in der Klausur am Ende eine Aufgabe gestrichen wird, weil die Mehrheit es ja nicht konnte und somit der Schnitt wieder gehoben wird.
 
Ich hab mir das Ganze hier mal eine zeitlang mit angesehen und hätte mal eine Frage an den TE.

Warum dürfen Lehrer dumme/faule Schüler nicht einfach mal durch die Bank weg schlecht benoten? 😕

Das hat mich ja sogar schon in der Schulzeit gewundert, man selber und andere Mitschüler reißen sich den Hintern auf und 80% hoffen darauf, dass dann halt in der Klausur am Ende eine Aufgabe gestrichen wird, weil die Mehrheit es ja nicht konnte und somit der Schnitt wieder gehoben wird.

Danke für diese Antwort, ist es doch auch eine Frage der Gerechtigkeit, dass man jenen, die sich dem Lernen verweigern, diese Verweigerung nicht auch noch durch eine gute Note quittieren darf.
Und in der Tat fühlen sich gute und fleißige Schüler durch ein solches Vorgehen auch in ihrer Leistungsbereitschaft und -Fähigkeit weder richtig wahrgenommen, noch gerecht beurteilt.

Burbacher
 
Ich hab mir das Ganze hier mal eine zeitlang mit angesehen und hätte mal eine Frage an den TE.

Warum dürfen Lehrer dumme/faule Schüler nicht einfach mal durch die Bank weg schlecht benoten? 😕

Hydrargyros, du hast natürlich völlig recht: Wenn die Klasse komplett schlechte Leistungen zeigt, sollte sie komplett schlecht benotet werden.

Wenn man das so machte, gäbe es diese ganze Misere auch gar nicht. Die Schüler würden frühzeitig merken, dass sie so nicht durchkommen, und dann anfangen zu lernen.

Die ganze Misere kommt genau daher, dass man in solchen Fällen schnell die Schuld beim Lehrer sucht und den armen, armen Schülerchen so schlechte Noten doch nicht zumuten will.

Diese Super-Pädagogen, die immer auf der Seite der Schüler sind und immer darüber wachen, dass bloß keinem Schüler ein Haar gekrümmt werden dürfe, kapieren leider nicht, dass so natürlich kein Schüler mehr die Notwendigkeit sieht, etwas zu lernen.

Aber diese Politik, dass keinem Schüler etwas böses geschehen sollte, schon gar nicht in Form einer schlechten Note, die kommt von ganz oben. Man muss ja unbedingt die Abiturientenquote erhöhen. Und ein Schüler, der mal sitzen bleibt, ist ja länger als nötig in der Schule.... was das ein Geld kostet... Also muss dann jeder Lehrer, der es wagt, einem Schüler in der Sekundarstufe I eine 5 aufs Zeugnis zu schreiben, erstmal einen langen Bericht schreiben, mit Lern- und Förderempfehlungen für den Schüler.

Ich habe jetzt grade eine Klassenarbeit zurückgegeben, bei der nur ein Drittel der Schüler eine ausreichende Note hatte. Aber ich habe schon großes Glück, dass ich einen Schulleiter habe, bei dem ich das darf. Bei meinem letzten Schulleiter war das schon einiges schwieriger. Und ich denke, viele Schulleiter würden einem das ganz schnell abgewöhnen. Als Vorgesetzte haben die da schon ihre Methoden für...

Insbesondere ist bei so schlechten Klausuren der Aufstand der Eltern vorprogrammiert. Der Aufstand findet beim Schulleiter statt. Der hat darauf natürlich keinen Bock und macht dem Lehrer so lange die Hölle heiß, bis nie wieder eine Klausur so schlecht ausfällt.

Es ist immer dasselbe: Gibst du als Lehrer gute Noten, so sind alle glücklich und zufrieden mit dir. Wahrscheinlich hast du auch noch gute Beförderungschancen. Ob deine Schüler was können oder nicht, wird nie einer merken. Also kehre die Probleme unter den Teppich und alles ist gut. Dass der nächste Lehrer bzw. Professor anschließend verzweifelt, ist ja nicht dein Problem.

Nennst du als Lehrer aber all den Mist auch wirklich mangelhaft, so hast du keine Rückendeckung von irgendjemandem. Man wird aus allen Rohren auf dich schießen. Schüler, Eltern, dein Superpädagogen-Kollege, der grad Klassenlehrer ist, dein Schulleiter und, wenns hart auf hart kommt, auch noch die Regierung.

Glaub mir, Hydrargyros, irgendwann kapieren die meisten Lehrer, was von ihnen erwartet wird. Und dann kommt genau der Mist dabei raus, an dem ich grad verzweifle :-(

Ich bin nun auch weichgekocht. Sobald meine Mathematik-Kollegen beschließen, dass wir jeden beliebigen Unsinn noch mindestens mit ausreichend bewerten sollten, werde ich das mitmachen. Auch wenn ich eine Weisung bekomme, so zu handeln. Auch wenn die Weisung mir nur durch die Blume gesagt wird, denn offiziell wird das ja niemals jemand tun.

Aber noch ist bei uns unklar, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Es ist zwar allmählich jedem klar, dass grade in extremer und bislang ungeahnter Geschwindigkeit alles total den Bach runtergeht, aber noch weiß keiner, wohin die Reise nun gehen soll. Einige Lehrer wollen weiter versuchen, alles zu kaschieren, andere (insbesondere Mathematik) wollen das eher nicht mitmachen.
 
Nicht jeder kann Häuptling werden, für mache ist eben nach dem kleinen ein mal eins Schluß.
Das kann der beste Lehrer nicht... auch wenn die Erzeuger es andres sehen... korrigieren.
Gibt eben verschiedene Lehrer / leerer , die einen für die Schule , die andern für die Mülltonnen.
Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.
Wer will sucht Wege; wer nicht will sucht Gründe.
 

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