In einer Freundschaft sollte man zwar über alles reden können, aber nicht müssen. Jeder Mensch darf seine Geheimnisse haben. Auch innerhalb einer Freundschaft.
Das versteh ich leider nur zu gut. Ich bin Autistin mit ADS und hab auch keine guten Erfahrungen damit gemacht, das den Leuten zu erzählen. Entweder stell ich mich nur an oder das hat jeder mal oder ich werd behandelt, als wär ich geistig schwerbehindert. Nervig sind auch all die Klischees, die mit Autismus und ADS einher gehen. Bei Autismus werden einem Empathielosigkeit, Inselbegabungen und all so ein Mist angedichtet und bei ADS sind die Leute immer der Meinung, mit Ritalin könnte man ja völlig normal sein. Manche Autisten und AD(H)Sler sind deshalb schon dazu übergegangen, ihre Diagnose nicht mehr zu erwähnen und statt dessen nur die Symptome zu erwähnen. Dafür bekommt man wohl eher Verständnis als wenn man die Diagnose erwähnt. Vielleicht könntest du das ja auch machen. Einfach die Symptome erwähnen und erklären, was geht und was nicht.
Genau das ist es.
Nennt man die Diagnose, kommen damit oft automatisch Vorurteile. Depressive sind so, Menschen mit ADS alle so usw.
Es wird eine Schablone ausgepackt ubd übergestülpt ohne dabei die Individualität des Menschen noch gelten zu lassen. Dass eben nicht jeder gleich ist und sie eine Krankheit nur in Version X zeigt.
Selbst wenn man es erklärt, das verstehen viele einfach nicht.
Nur die Symptome nennen... hatte ich auch schon öfter versucht, endet meist darin, dass man dann nicht mehr für voll genommen wird. Oder manche halt meinen ja das sei ja die Krankheit, folglich sei ihr Verhalten dennoch korrekt, auch wenn es das nicht ist. Oder es heißt der psychisch Kranke interpretiere die Situarion ja falsch, verstehe Dinge falsch usw.
Was mir alles, wenn ich nichts davon erzähle halt nicht passiert.
Habe zB eine Bekannte, die eine Weiterbildung zu Heilerzieherin für Psychotherapie macht und an sich selbst gerne mal diverse Aspekte psychischer Erkrankungen diagnostiziert. Indem sie sagt jene ihrer Verhaltensweisen wäre typisch füe dies und manchmal sei sie eher typisch wie jenes.
Wenn sie dann meine Krsnkheit bei sich diagnostiziert denke ich mir, nö, bei mir zeigt sich das ganz anders und obwohl wir uns seit 3 Jahren kennen, hat sie diese Krankheit bei mir nie vermutet.
Würde ich ihr aber such nie sagen, weil dieses selbst und fremddiagnostizieren auf mich befremdlich wirkt. Weil Menschen hslt keine Schablonen sind.