Danke für den Thread!
Eine Lösung für alle Menschheitsprobleme gibts nicht, denn wir haben alle ein Ego. Die Welt ist unvollkommen, irgendwo wird immer Krieg sein oder Not herrschen, und dann haben besonders egoistische und besonders kalte Menschen, die mit viel Intelligenz ausgestattet sind, Hochkonjunktur und gefallen sich auf den Prunksesseln der Macht, die sie dann genüsslich missbrauchen. Was sich dann wieder negativ auf die nächsten Generationen auswirkt, was wieder zu größeren Konflikten führt ...
Aber man kann schon an ein paar wichtigen Schrauben drehen, um die Gesellschaft möglichst human zu gestalten.
In erster Linie: Sich selbst reflektieren, die eigenen Macken und Schwächen genau kennenlernen, sich selbst heilen/lassen, sich selbst lieben. Viel über Bindung lesen und die eigenen Kinder bindungsbasiert aufwachsen lassen, d. h. einfühlsam mit ihnen umgehen etc.. Alle Familienmitglieder sind gleichwürdig und man sollte mit ihnen auch dementsprechend umgehen. Mein Traum wäre es, dass
alle werdenden Eltern bindungsbasierte Elternschulungen mitmachen müssten. Es gibt ein sehr sinnvolles kleines Büchlein von Prof. Karl Heinz Brisch namens "S. A. F. E. - sichere Ausbildung für Eltern", das sollten eigentlich alle werdenden Eltern lesen. Ein Kind, das sich sicher gebunden fühlt, hat mehr Neugier auf die Welt da draußen und ist selbstbewusster, natürlich auch sozial kompetenter, und bringt bessere Leistungen zustande. D. h. diese Kinder werden im Großen und Ganzen glücklicher als unsicher gebundene. Das ist keine Phrase, das ist erforscht. (z. B. Karin und Klaus E. Grossmann: "Bindungen - das Gefüge psychischer Sicherheit"). Ein anderer Name dafür ist die autoritative (nicht autoritäre!) Erziehung. Wer mehr geliebt wird, kann auch mehr andere Menschen lieben. Tolerieren sowieso. Wer selbstsicherer ist, hat auch weniger Angst vor dem Anderen und Fremden und kann leichter darauf zugehen. Wer in der Kindheit und Jugend viel Mitgefühl und gleichzeitig auch die Grenzen und Bedürfnisse der Mitmenschen erfahren hat, hat mehr Mitgefühl mit leidenden Menschen, Tieren und der Umwelt.
Sehr wichtig wäre auch eine andere Streitkultur bei Paaren. John Gottman und seine Frau Julie Schwartz Gottman erforschen seit 50 Jahren das Verhalten, die Emotionen und bestimmte physiologische Daten von Paaren, vor allem während Streits. Während dem Streit sollten unbedingt die
Hintergründe für die Position jedes Partners/jeder Partnerin geklärt werden: Welches sind die Werte, die Gefühle, die Hintergrund– und Kindheitserfahrungen, welche Träume und Ziele verfolgt der andere, die mit dem strittigen Thema zusammenhängen? Es geht eben nicht nur um das jeweilige Streitthema, es geht im Hintergrund immer um die eigentlich wichtigen Dinge.
Ich werde weiter unten diesen Punkt noch etwas ausführlicher darlegen.
Marshall B. Rosenberg hat Methoden propagiert und angewendet, durch die sich Konflikte leichter lösen lassen: durch die sog. Gewaltlose Kommunikation. Wichtigstes Mittel: Sich auf den anderen kognitiv und emotional einlassen. Immer wieder nachprüfen, ob man den anderen wirklich richtig verstanden hat. Anstatt gleich loszuschreien.
Dann ist natürlich die Gewaltenteilung ganz wichtig. Rechtsstaat. Sozialstaat.
Aussterben der Religionen. Alle oder fast alle Religionen sind m. E. sehr ambivalent und fehleranfällig, da sie von Dogmen ausgehen und im Großen und Ganzen die Menschen nicht zur Quelle (=erfahrbare Spiritualität in anderen Bewusstseinszuständen) führen, da man sonst Priester, Imame, Rabbis etc. nicht mehr bräuchte.
Abschaffung des Patriarchats. Lässt
alle Beteiligten leiden.
So wenig Hierarchien wie möglich, so viele wie nötig.
Abschaffung des Kapitalismus in seiner jetzigen Form. Unendliches Wachstum auf einer endlichen Erde bringt das, was wir alle zu spüren bekommen werden - naja, vor allem die kommenden Generationen
Und im Kapitalismus wird immer irgendwo jemand ausgebeutet.
In der Alt- und Mittelsteinzeit und in vielen indigenen Gesellschaften waren und sind die Menschen zumindest bezogen auf die Umwelt deutlich vernünftiger als wir. Mit Abstrichen; z. B. die Megafauna haben sie ausgerottet.
Kinder und Jugendliche in Demokratien zu weitgehendem Vertrauen in die Wissenschaften erziehen. (In Diktaturen ist es schwieriger.) Fehler passieren überall mal, und schwarze Schafe gibt es auch überall, aber so wie die meisten Menschen sich in ihrem Beruf bemühen, tun das auch die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Die Welt durch die Augen der Wissenschaften betrachten, soweit wie es irgend möglich ist. Was Spiritualität anbelangt, gehts dann irgendwann nicht mehr.
Spirituelle Techniken üben. Yoga, Meditation, Trance ... So viele Menschen, die in anderen Bewusstseinszuständen waren oder sogar ein Nahtoderlebnis hatten, erzählen, dass sie zeitweise in einem Zustand waren, in dem sich ihr Ich aufgelöst hat und sie erlebt haben, dass alles, was es gibt, EINS ist. Alle Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze ... sogar die Steine. Alles.