Eigentlich geht es das ja jetzt schon. Die Schönen und Reichen geben ihre Kinder jetzt schon nicht zu Kitas, in denen Kinder aus dem Brennpunktviertel aufwachsen. Die wissen auch um die Umstände. Dieser Trend ärgert mich, weil daran wieder deutlich wird, dass der finanzielle Hintergrund im Prinzip schon von klein auf über die Bildungschancen entscheidet.Das Kitasystem in Deutschland geht ganz klar in Richtung Privatkita.
Die Kinder aus dieser Schicht sind dadurch ja zum ersten Mal auch nur unter sich und lernen es nicht anders kennen und kriegen dadurch ja gar nicht den Blick, dass es auch andere Kinder gibt, denen es nicht so gut geht.
Es ist natürlich insgesamt was anderes wenn du mit 3 in einer Gruppe von 14 Kindern bist oder in einer mit 5 Kindern, wo die Erzieherin 5 Sprachen spricht.
In der Kita mit 14 Kindern ist die Erzieherin viel gestresster als in der mit 5, wo sie sich jedem Kind einzeln widmen kann.
Die Erzieherin mit den 14 Kindern schafft es gar nicht bedürfnisorientiert zu arbeiten, weil sie allein schon mit den Grundlagen überfordert ist und dann soll sie noch auf die Bedürfnisse eingehen. Das nervt und stresst und unter Stress passieren Fehler. Stress macht wütend und überfordert und macht aggressiv.
Und das muss nicht mal nur an der Erzieherin liegen, sondern am System. Wobei es auch von Haus aus Menschen gibt, die eher zu Aggressionen neigen, wie die Kitaerzieherin, die ich damals erlebt habe. Das ist aber wieder was anderes.
In jedem sozialen Bereich gibt es solche schwarzen Schafe. Das ist kein primäres Kitaproblem. Die gibt es in unserer Einrichtung auch. Schlimm wird es nur, wenn zu den schwarzen Schafen bestimmte Bedingungen dazu kommen, wo das Fass überläuft.
Ich kann nur zustimmen. Es sollte allgemein im sozialen Bereich stärkere Qualitätskontrollen geben. Fachkräftemangel bedeutet nicht, dass wir jeden einstelle sollten. Immerhin geht es hier um wehrlose Kinder.