Weil das auch hierzulande so oft vorkommt...
Naja- aus er Zeitung kriegt man das wenigste mit.
Ich hab damals nach einer durch die Funkzentrale ausgelösten Grenzfahndung mit Personenbeschreibung einen mit einer Pistole im Hosenbund bewaffneten Taxiräuber kassiert, der wiederum mit einem Taxi einreiste.
Ich hatte die Beifahrerseite , mein älterer Kollege die Fahrerseite.
In dem Moment, wo ich sicher war, dass er es ist, musste alles blitzschnell gehen, das ganze mit Schusswaffe und dazu noch unter beengten Bedingungen, weil der arme Taxifahrer auch noch im Wagen saß.
Zeit für Überlegungen hat man nicht, entweder es klappt instinktiv oder man hat garantiert ein gewaltiges Problem.
Die Reaktion des Fahrers auf die Festnahme war , dass er kreidebleich wurde. Nachdem er auch noch den Grund kannte ging dann gar nichts mehr.
So etwa dürfte es den Polizistinnen auch ergangen sein, die ebenfalls unvorbereitet waren.
Dealer oder Kuriere mit einem Kilo und einem ordentlichen Adrenalinspiegel gabs öfter.
In dem Moment wo man es findet haben Betroffene nichts mehr zu verlieren. Man muss die Handschellen draussen haben und hoffen, dass es schnell geht. Erst kommt die Haft - da ist Ruhe. Aber die Drogenschulden vergisst niemand.
Ich seh den Typen aus Köln heut noch vor mir, wie er mit dem Kopf den Handtuchspender zertrümmert und versucht, den Heizkörper aus der Wand reissen und dabei zu seiner Beifahrerin (die Zeugin) im Nebenraum ruft: Engelchen, ich lieeebe Dich....
Als Einsatzkraft ist man oft, tatsächlich oder gefühlt, die ganze Schicht im Kriegsmodus und nutzt seine Freizeit, um das alles zu verarbeiten. Allerdings unbezahlt.