Festnahmen führen aber nicht zwangsläufig zu Verurteilungen. Zumindest nicht in einem funktionierenden Rechtssystem. Hier lag einfach wieder der klassische Straftatbestand der falschen Hautfarbe vor.
Ich könnte Dir lang und breit erklären, wie lasch und willkürlich die türkische Urteilssprechnung teilweise ist, aber da es Dir anscheinend mehr um Polemik geht, spare ich mir das.
Ist die Türkei etwa noch ein Rechtsstaat? In anderen Ländern kann man keine deutschen Verhältnisse erwarten. Und in USA ist es ein ganzes Bündel von Faktoren, neben der Polizei die Ergebnisse auf Biegen und Brechen bringen muss, gibt es auch noch das dort übliche System der Juries aus Geschworenen, die angeblich unvoreingenommen die Bevölkerung repräsentieren sollen, die aber natürlich ihre ganzen Vorurteile mitbringen, und dass Richter dort in der Rangordnung gleich nach Gott kommen, absolute Unfehlbarkeit der Urteile inklusive. Immer wenn dort irgendwann festgestellt wird, dass ein Urteil falsch war, darf nicht sein was nicht sein kann, denn Zweifel an einem richterlichen Urteil sind dort in einem Rang mit Gotteslästerung, und statt den Fehler einzugestehen wird verzweifelt nach weiteren Fehlverhalten des Sträflings gesucht, welches das Urteil trotzdem rechtfertigen könnte, und sei es dass man auf angebliche sexuelle Belästigung geht, weil er als Kleinkind im Sandkasten mal einem anderen Kind an den Po gefasst hat (kein Witz, in diesem Land können schon 6Jährige wegen sexueller Belästigung vor dem Richter landen).
Allerdings muss man auch sagen, dass die meisten der Fehlurteile in Zeiten gemacht wurden, als es die modernen forensischen Untersuchungsmethoden noch nicht gab, insbesondere die Genanalyse. Diese Erfindung hat mehr Unschuldige in Freiheit gebracht als jede andere Maßnahme, und umgekehrt auch viele echte Verbrecher hinter Gitter, die sich Jahrzehnte nach ihren Taten schon sicher glaubten. Besonders interessant der Fall eines Serienkillers, nach dem Jahrzehnte gefahndet wurde und der aufflog, weil irgendein Verwandter von ihm sein Erbgut bei einer der Firmen die Ahnenforschung per Gentest anbieten, abgegeben hatte und die Polizei auf diese nützliche Datenbank Zugriff nahm, die Verwandtschaft war eng genug um genug Übereinstimmung für eine Verhaftung zu finden.