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Komplizierte Beziehungsprobleme, Veränderung beim Partner.

Trinitiy

Mitglied
Ich werde versuchen am Wochenende mit ihm darüber zu reden bei der richtigen Gelegenheit. Das macht mir schon ganz schön Angst. :cry:
Warum macht es dir Angst? Du hast doch geschrieben, dass er eher einsichtig reagiert.
Du kannst ja sagen, es könnten Hormonstörungen als Ursache sein, die evtl von etwas organischem kommen, oder auch zu hoher Blutdruck, oder wirklich sehr viele zig andere Dinge, die einfach mal abgeklärt werden müssen. Das wird er doch sicher verstehen, wenn er auch selbst schon die Veränderung wahrnimmt?
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @edda13
ich denke auch, er braucht Hilfe.

Ich würde noch einmal versuchen, ihm das deutlich zu sagen: "Dein Verhalten macht mir Angst, ich mache mir Sorgen um dich, um mich, ich denke, die Situation ist gerade zu belastend, zu viel für dich. Bitte nimm doch Hilfe an." Das ist doch ein Zeichen von Stärke, wenn man zugibt, dass man Hilfe braucht. In diesem Fall emotionale Hilfe, einen Therapeuten. Du kannst ihn nicht therapieren.

Tatsächlich klingt das nach einer leichten Hypomanie. Das ist doch eigentlich gut in den Griff zu bekommen, mit einfachen Mitteln vermutlich, regelmäßiger Schlaf, Entspannung, Bewegung, gesunde Ernährung, den Stress mal loswerden, indem er mit jemandem geschulten darüber sprechen kann.

Er muss das auch nirgendwo kommunizieren, nicht in der Familie, im Freundeskreis, schon gar nicht beim Arbeitgeber, wenn er da Bedenken hat.

Ich drücke dich. Ich kann mir vorstellen, wie belastend das ist. Da ist der Mensch, den du liebst, der hilflos ist, überfordert. So überfordert, dass du in die Schusslinie gerätst.

Wenn er sich nicht überreden lässt, dann lass dich selbst mal beraten, bei einem Therapeuten, in einer Beratungsstelle, vielleicht haben die noch andere Ideen, wie man an ihn rankommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Er ist nicht so der sportliche Typ, er spielt 1x in der Woche mit Freunden Fußball aber in letzter Zeit hat er das zeitlich nicht geschafft. Auch andere Hobbys kommen grade eher kurz. Kann schon sein dass ihm da auch der Ausgleich fehlt.
Bewegung ist ein geniales Ventil, um Stress gesund zu begegnen und ihn abzubauen. Es muss ja kein Hochleistungssport sein, es reichen schon flotte Spaziergänge oder regelmäßig mit dem Rad zu fahren. 10.000 Schritte am Tag gelten als Richtschnur, ein durchschnittlicher Büromitarbeiter kommt gerade mal auf 1.500.

Es gibt auch tolle Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, Meditation, Yoga, Traumreisen etc. Falls er so etwas lieber mag - übrigens alles auch online, wenn man nicht raus will.

Habe noch einen weiteren tollen Tipp für dich, ja, sogar für euch, denn das könntet ihr sogar gemeinsam machen, sofern ihr beide berufstätig seid und in die Rentenversicherung einzahlt. Die Rentenversicherung ist nämlich der Träger, über den dieses für euch völlig kostenlose Programm gegenfinanziert wird: https://www.rv-fit.de/DE/home/home_node.html

Das Programm ist genial, denn es bedient die wichtigsten gesundheitlichen Handlungsfelder Ernährung, Bewegung und Mentale Gesundheit, ist also auf Ganzheitlichkeit und auch auf Nachhaltigkeit angelegt. Man kann sich mittlerweile einfach anmelden, sucht sich einen Träger in Wohnortnähe und dann geht es los. Die Rentenversicherung finanziert das voll, um Frühverrentung ihrer Mitglieder entgegenzuwirken. Das Programm hat einen Gegenwert von über 1.000 Euro, du selber zahlst nichts, und du bekommst sogar die Fahrtkosten zur Trainingseinrichtung erstattet.

Ich befasse mich beruflich mit diesen Themen, falls du dich wunderst, halte deinen Partner nach erster Einschätzung einfach für mental erschöpft. Alles, was du schreibst, klingt danach. Aber es gibt Hilfe: kurzfristige wie RV Fit oder eigeninitiativ durchgeführte Bewegung/Entspannung, mittelfristige wie das Novego-Programm gegen Stress und theoretisch auch langfristig über einen Therapeuten - auf die wartet man in D aber sehr lange. Es ist aber gut möglich, dass er den überhaupt nicht braucht, wenn er sich Strategien zur Stressbewältigung aneignet und sie verinnerlicht.

Die von mir angeführten Links führen auf niedrigschwellige Angebote. Theoretisch könnt ihr auch bei eurer Krankenkasse mal nach Präventionskursen fragen. Die sog. Präventionsdatenbank findet sich auch ganz sicher auf der Homepage eurer Krankenkasse. Google mal danach. Jeder Versicherte hat ca. 200 Euro Präventionsbudget pro Jahr. Auch darüber könnt ihr Maßnahmen gegenfinanzieren.

Noch etwas fällt mir ein zum Thema Krankenkasse. Jede Krankenkasse bietet sog. Gesundheitsreisen an. Auch ein tolles Angebot. Das sind zielgruppenspezifische Kurzreisen (ca. 1 Woche) zu den verschiedensten Themen überall in Deutschland, Küste, Berge, was man halt am liebsten mag. Man selber bezahlt Unterkunft and Anreise, die Kosten für das Begleitprogramm trägt die Krankenkasse voll. Das wäre doch eine super Gelegenheit für eine gemeinsame Auszeit, von der ihr beide profitieren und bei der ihr eure Probleme mal aktiv in Angriff nehmen könnt. Als Beispiel hier mal das Angebot der pronova BKK, da ich nicht weiß, bei welcher Krankenkasse ihr seid: https://www.pronovabkk.de/leistungen/praevention-und-frueherkennung/bkk-aktivwoche.html
Es gibt es aber bei jeder Kasse und ihr könnt es kombinieren, falls ihr nicht bei derselben seid. Habe ich übrigens selber schon mal ausprobiert - ich war damals am Schliersee und habe darüber wieder in regelmäßigen Sport reingefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:

repairandcare

Mitglied
Wir sind seit 6 Jahren zusammen und führen eine in vielerlei Hinsicht sehr schöne Beziehung, doch in letzter Zeit gibt es Veränderungen, die mich belasten und ich nicht weiß wie ich am besten damit umgehen soll. Bitte keine vorschnellen Verurteilungen und sensible Antworten, da ich mit niemandem darüber sprechen kann und es für mich ein Strohalm ist mich hier an das Forum zu wenden.

Mein Freund und ich sind beide Anfang 30 und wie gesagt seit ca. 6 Jahren zusammen. Wir sind beide eher sensible und verletzliche Menschen mit nicht so einfacher Lebensgeschichte und haben ineinander endlich Liebe und ein Zuhause gefunden. Mein Freund ist ein ganz wunderbarer, feinfühliger und sanfter Mensch und eigentlich der erste bei dem ich mich sicher und geborgen fühlen kann. Er sich bei mir auch. :)
Das war nicht immer ein einfacher Weg weil wir durch schlechte Vorerfahrungen beide auch viel Vertrauensbrüche und Verletzungen erleben mussten. Aber wir haben viel geschafft und sind sehr zusammen gewachsen.

Vor einem halben Jahr gab es bei meinem Freund ein paar Veränderungen im Beruf und er stand dadurch sehr unter Stress und Druck. Das hat sich zunächst in eher depressiven Stimmungen ausgedrückt. Ich habe versucht ihn gut zu unterstützen und es ging dann auch wieder aufwärts.

In den letzte Wochen wird es leider wieder schwieriger, es fing wieder mit viel depressiven Gefühlen an, aber veränderte sich dann dahin, dass er sehr gereizt, ungeduldig und auch aufbrausend allem und jedem gegenüber ist, vor allem mir. Für mich ist das sehr ungewohnt weil ich diese Seite an ihm nicht kenne und deswegen bin ich auch überfordert von einigen Situationen, die sich immer wieder zutragen, in denen er sehr dominant und cholerisch ist. Es ist dann schwer etwas richtig zu machen und ich weiß weder, wie ich mich verhalten soll noch wie ich ihm helfen kann.
Vor genaueren Schilderungen möchte ich derzeit lieber absehen, weil ich große Angst habe, dass mein Freund irgendwie abgestempelt oder verurteilt wird.

Für mich ist es ungewohnt und auch oft erschreckend, wenn er diese Verhaltensweisen zeigt, die ich in all den Jahren nicht von ihm kennengelernt habe.
Deswegen suche ich vor allem Erfahrungsberichte, von Paaren die so eine Wesensveränderung bei ihrem Partner schon erlebt haben durch Stress oder aus sonstigen Gründen und wie man lernt, damit umzugehen.

Danke! :)
Es ist tatsächlich wichtig, dass man eine Person nicht als was auch immer abstempelt, nur weil sie sich plötzlich auf eine bestimmte Weise verhält.

Menschen wie ihr es seit, haben es oft nicht einfach im Leben, weil noch zu viel ausgenutzt, schikaniert und ausgebeutet wird.

Ich kann und will natürlich nicht beurteilen was für ein Mensch er jetzt wirklich ist.

Du solltest ihn nicht unter Druck setzen und nicht das Gefühl geben nicht genug zu sein.
Zeige ihm, dass du ihn immer geliebt hast.

Vielleicht ist er momentan auch sehr gestresst auf der Arbeit und überfordert.

Gib ihm die Möglichkeit sich dir zu offenbaren.
Du musst ja eigentlich wissen wie es ist er zu sein.
 

LFM

Aktives Mitglied
Naja eigentlich ist das ein Teil des Problems. Wir haben eher mehr Sex als bei uns normalerweise der Fall ist, weil er auch ein stärkeres Bedürfnis danach hat. Was okay für mich ist. Aber grade beim Sex ist es dann oft schwierig weil er plötzlich so dominant und aufbrausend wird.

Er ist nicht so der sportliche Typ, er spielt 1x in der Woche mit Freunden Fußball aber in letzter Zeit hat er das zeitlich nicht geschafft. Auch andere Hobbys kommen grade eher kurz. Kann schon sein dass ihm da auch der Ausgleich fehlt.
Hm. Was ist oder war denn sonst immer so normalerweise der Fall? Wäre es denn auch in deinem Sinne, dahin wieder zurück zu kommen?

Ich denke nun eher, er sucht sich geradezu den mentalen Ausgleich und um sich abzureagieren durch den Sex. Ist halt leicht verfügbar für ihn solange du da mitspielst. Nicht gut.

Andererseits weis ich halt nicht, ob er freiweillig dazu bereit wäre oder ob du ihm nahe gelegt bekommst, solche Angebote wie hier von meinen Vorgängerposts verlinkt wurden, anzunehmen um sie einmal auszuprobieren.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Andererseits weis ich halt nicht, ob er freiweillig dazu bereit wäre oder ob du ihm nahe gelegt bekommst, solche Angebote wie hier von meinen Vorgängerposts verlinkt wurden, anzunehmen um sie einmal auszuprobieren.
Das hört sich jetzt so an als müsse man die Beziehung/Lage/den Partner erst pathologisieren, bevor man kurieren kann.

Ich sehe z. B. die von mir verlinkten Angebote völlig anders. Da geht es um Prävention, also etwas zu tun, um erst gar nicht krank zu werden und zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu intervenieren. Für die Erkrankung sind Arzt oder Therapeut zuständig, die meisten der von mir genannten Maßnahmen setzen aber viel früher an und richten den Fokus darauf, was gesund erhält.

Und so würde ich damit auch an ihn herantreten. "Guck mal hier, was es gibt. Wäre das nichts für uns, um unser seelisches Immunsystem zu stärken?" Ist auch kein Getrickse, sondern trifft den Punkt: Man tut etwas, um gesund zu bleiben. Deshalb eignet sich das alles auch für beide - und man tut gleich noch etwas für sich als Paar.
 
Zuletzt bearbeitet:

57-55

Sehr aktives Mitglied
Vor vielen Jahren hatte ich einen Burn-out, recht heftig.
Einige der Dinge, die Du schilderst, kommen mir in diesem Zusammenhang sehr bekannt vor.
Selbstverständlich können wir hier nur Vermutungen anstellen.
Ein Besuch beim Arzt, ein umfassender Check-up, wäre sinnvoll.
Dabei müssten dann allerdings auch psychische Probleme angesprochen werden.
Allerdings ist eine Grundvoraussetzung, dass er es auch möchte, zwingen oder überreden funktioniert da nicht. Nur, wenn er frei und offen mit dem Arzt redet, ist es sinnvoll.
 

LFM

Aktives Mitglied
Das hört sich jetzt so an als müsse man die Beziehung/Lage/den Partner erst pathologisieren, bevor man kurieren kann.

Ich sehe z. B. die von mir verlinkten Angebote völlig anders. Da geht es um Prävention, also etwas zu tun, um erst gar nicht krank zu werden und zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu intervenieren. Für die Erkrankung sind Arzt oder Therapeut zuständig, die meisten der von mir genannten Maßnahmen setzen aber viel früher an und richten den Fokus darauf, was gesund erhält.

Und so würde ich damit auch an ihn herantreten. "Guck mal hier, was es gibt. Wäre das nichts für uns, um unser seelisches Immunsystem zu stärken?" Ist auch kein Getrickse, sondern trifft den Punkt: Man tut etwas, um gesund zu bleiben. Deshalb eignet sich das alles auch für beide - und man tut gleich noch etwas für sich als Paar.
Der Wille muss halt da sein, es zu tun.
 

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