ich habe ein sehr schlimmes Problem und zwar ich bin sehr stark untergewichtig. Der Grund dafür ist, dass ich einfach zu wenig zu mir nehme und als "magersüchtig" abgestempelt werde.
Aber das Schlimmste: Wenn ich nicht freiwillig in einer Woche (!) in die Klinik für Essstörungen gehe, kommt das Jugendamt usw und werde "zwangseingewiesen". Und das möchte ich meinen Eltern auf keinen Fall antun!
Ich will das verhindern und vor allem nicht in die Klinik. Die Gewichtsprobleme werde ich mit Sicherheit in Griff bekommen. Die Klinik würde 3 Monate oder mehr dauern. Und jetzt ist der Sommer da und dann sowas! Mein Leben wird zerstört. Was soll ich nur machen?
Ich mach's kurz:
Dass du nicht in die Klinik willst, ist Symptom deiner Erkrankung. Mangelnde Krankheitseinsicht. Du willst dich also nicht über drei Monate stationär behandeln lassen, weil du es deinen Eltern "nicht antun" willst. Willst du es ihnen lieber antun, dass du stirbst? Was ist denn dabei, sich etwa drei Monate lang ärztlich stationär behandeln zu lassen? Andere kranke Menschen liegen noch viel länger in einer Klinik. Was sind schon drei Monate gegen ein ganzes Leben, das du noch vor dir hast?
Du wirst deine Gewichtsprobleme
mit Sicherheit nicht allein in den Griff bekommen. Sonst wäre es erst gar nicht soweit mit dir gekommen. Du willst dir nur nicht eingestehen, wie krank du bist. Du hast Angst, die Kontrolle an andere abgeben zu müssen.
Ich habe einen BMI von 14,3nund wiege 35kg

Es
ist Magersucht, ob dir diese Diagnose passt oder nicht. Es nützt dir nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Ja, du bist sehr krank, lebensbedrohlich erkrankt, und du kommst ohne professionelle Hilfe nicht mehr aus dieser Lage heraus. Wegen nichts und wieder nichts droht niemandem in unserem Rechtsstaat die Zwangseinweisung in eine Klinik noch wird diese vom Arzt oder Jugendamt befürwortet, wenn sie nicht notwendig ist.
Deshalb halte ich es in deinem eigenen Interesse für einen Segen, dass du noch minderjährig bist und zwangseingewiesen werden kannst, wenn du dich nicht freiwillig behandeln lässt. Ich an deiner Stelle würde mich allerdings kooperativ verhalten und freiwillig auf die Behandlung einlassen. Eines Tages wirst du dem Arzt und den Behördenvertretern noch dankbar sein.
Was ist eigentlich so schlimm daran, allein mit einer Situation nicht mehr fertig zu werden und sich helfen zu lassen? Es zeugt von viel mehr innerer Stärke und Reife, sich das einzugestehen, als sich und anderen etwas vorzumachen. Nicht Ärzte zerstören dein Leben, sondern du ganz allein, wenn du so weitermachst.