Richtig guter Beitrag Andreas! Danke Dir! Ich verstehe das ja auch, mir fällt es nur schwer dass wirklich ein paar Prozent der Bevölkerung so denken. Und bin auch nicht unglücklich drüber, dass "Die Linke" in der Bundesrepublik kaum noch eine Rolle spielt.
Zwei Ergänzungen noch dazu: Ich bin immer vorsichtig bei Leuten die alle gleich machen wollen, die Welt retten wollen und sich so um Gerechtigkeit sorgen. Im Endeffekt wollen Sie Menschen "wie mir" meist etwas wegnehmen.
Der Leistungsgedanke ist auch nicht da. Sich angleichen zu wollen heißt in diesen Kreisen aus meiner Sicht nicht, sich anzustrengen und "aufzuschließen". Nein, man möchte den Anderen auf das eigene Niveau runter reißen. Neid kommt da auch oft getarnt als Umweltschutz daher. Wer sich keinen Urlaub leisten kann möchte den Anderen den Urlaub auch verbieten und kommt dann mit der Umweltbelastung durch Flüge etc.
Das Problem für eine Volkswirtschaft: Wenn Du mehr Menschen hast die die "fleißige" Mittelschicht (auch die sind in mancher Augen schon reich) runter reißen wollen heißt das meist dass es wirtschaftlich bergab geht. Dann bekommen alle das gleiche Stück vom Kuchen, der zu einem kleinen Keks geworden ist.
Wenn man es ganz plakativ sagen will, ist das der Kernunterschied zwischen links und rechts.
- Rechts akzeptiert Ungleichheiten und beschränkt sich darauf Infrastruktur, Rechtssicherheit, Chancengleichheit und Nothilfe zu gewährleisten.
- Links will Ungleichheiten aktiv beseitigen und versucht durch Regeln, Verbote, Subventionen, Umverteilung Menschen gleich zu machen und auch moralisch auf einen gleichen Kurs zu bringen.
Deswegen sind die Diktaturen, die aus beiden Systemen (wenn sie ins Extreme abdriften) entstammen auch logisch.
Rechtsextreme fördern die Ungleichheit durch Ausgrenzung anderer Menschen und Linksextreme unterdrücken die individuelle Entwicklung von Menschen durch ihren Gleichheitszwang - was wie du sagst, dazu führt, dass man alle Menschen auf ein bestimmtes Niveau herunterreißt.
Ich persönliche sehe das Problem in der Deutschen Kultur darin, dass wir uns dem rechten Extrem historisch bedingt sehr bewusst sind, aber
das linke Extrem gerne ignorieren oder sogar fördern, weil Linken ihre aufdiktierte Gleichmacherei als Gleichberechtigung vermarkten. Dem folgen viele Menschen, weil sie glauben, dass dies gerecht sei.
Ungleichheit ist dabei kein unfaires gesellschaftliches Konstrukt, sondern erstmal das
Wesen des Menschen. Es gibt Menschen, die schlauer, fleißiger oder sonstwie erfolgreicher sind als Andere. Das ist grundsätzlich gut für eine Gesellschaft, weil Schlaue und Fleißige einen hohen Nutzen für die Allgemeinheit haben, z.B. weil sie irgendeine tolle neue Technologie erfinden.
Sie werden reich, weil sie etwas tun, was Menschen wollen.
Reichtum bekämpfen heißt also umgekehrt etwas zu bekämpfen, was Menschen wollen.
Deswegen führt linke Ideologie in Versorgungsengpässe.
Wer Preise für etwas deckelt, sorgt langfristig dafür, dass der Markt weniger von diesem Produkt bereitstellt und damit ein Versorgungsengpass entsteht.
Im Grunde verstehen das die meisten Menschen auch, aber sobald der linke Eingriff für
sie selber einen Vorteil darstellt (z.B. Mietpreisdeckel) sind sie doch dafür.
Und das ist das perfide und verführerische an linker Politik: Sie schafft für Menschen auf den ersten Blick kurzfristige Vorteile - auch wenn sie langfristig bestehende Markt und Versorgungsstrukturen zerstört. Aufgrund des zeitlichen Versatzes verstehen viele Menschen nicht dass A immer zu B führt. Bereits in der DDR galt: Wenn etwas knapp war, war nie die eigene Fehlplanung Schuld, sondern immer "ausländische Agenten" oder sonstwer.
Und genauso gibt sich die linke Politik der SPD und Grünen auch nicht selber die Schuld warum Menschen AfD wählen, sondern es liegt an den vermeintlichen Lügen der Rechten und den angeblich dummen Bürgern.
Achja und Putin ist sowieso an allem Schuld. Selbst als sich der aufgestellte Haushalt der Ampel als verfassungswidrig erwies, war aus Sicht der Ampel die CDU Schuld, weil die dagegen geklagt hatte. Also selbst an einem verfassungswidrigen Handeln ist nicht der Täter Schuld, sondern der, der das aufdeckt..... linke Logik.
Entsprechend beschränkt sich Kritik am politischen Gegner (hier AfD) darauf diesen zu diffamieren. Und ja, es gibt reichlich an der AfD zu kritisieren, aber das eigentlich Kernproblem (und auch der Hauptgrund für die Stärke der AfD) ist das was Merkel begonnen hat und ihr Stiefsohn Scholz mit den Grünen weiterführt:
Eine als alternativlos dargestellte Politik, die sich aus dem demokratischen Diskurs losgelöst hat.
Ich habe zuvor ja den Freiheitsindex vorgestellt. Es gibt immer mehr Menschen, die an dem Diskurs nicht mehr teilnehmen, entweder weil sie angegriffen wurden oder Anfeindungen fürchten oder sich von niemandem vertreten fühlen.
DAS ist eigentlich unseres größtes demokratisches Problem: Nicht der vermeintliche Kampf gegen Rechts sondern wie schaffen wir es wieder, dass sich die Menschen argumentativ austauschen? Wie schaffen wir es wieder, dass ein echter demokratischer Diskurs mit verschiedenen
alternativen Handlungsvorschlägen geführt wird?