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Leute, die sich nicht für rechts halten aber AFD wählen

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Andreas900

Sehr aktives Mitglied
In dem Kontext, ob die AfD rechts ist, vielleicht interessant der Beitrag von Prof. Dr. Christian Rieck, der nachfolgend den Freiheitsindex vorstellt:
Im wesentlichen kommt er zu dem Ergebnis, dass Linke und Grüne das Gefühl haben ihre Meinung sehr offen sagen zu dürfen, während sich die restliche Mehrheit immer weniger traut öffentlich ihre Meinung zu sagen, auch weil sie immer sofort in die rechte Ecke gestellt wird.
Im Erhebungszeitraum von 1990 bis heute hat sich der Anteil der Menschen, der glaubt noch frei reden zu dürfen von 78 auf 40% praktisch halbiert!

Das Institut für Demoskopie kommt z.B. zum Schluss, dass 77% der Deutschen der Meinung ist, dass man auch weiterhin "Zigeunerschnitzel" sagen darf. In der öffentlichen Wahrnehmung und den ÖRR Medien wird dies aber als absolutes Tabu deklariert.

Insofern ist die AfD vielleicht garnicht so weit rechts, sondern andere Parteien wie die SPD und Grünen sind extrem weit links. In Umfragen will oft die Mehrheit nicht diese linksextreme Politik.

Anstatt die AfD als rechtsextrem zu beschimpfen, könnten andere Parteien ja vielleicht mal anfangen demokratisch zu handeln und zu tun, was die Menschen wollen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Oder kann es sein, dass man viele Menschen nicht so einfach den Stempel aufdrücken kann, weil es nicht nur das rechts und das links gibt? Sondern dass Menschen durchaus sehr unterschiedliche Meinungen zu sehr vielen Themen aus allen politischen Spektren haben können, und sie demnach gar nicht eindeutig zuzuordnen sind?
In dem Zusammenhang finde ich übrigens sehr spannend dass Menschen Grün wählen und für Zuwanderung sind. Sie treten aber auch offen ein für Rechte und ein freies und unbeschwertes Leben im Rahmen LGBTQIA+

Ich hole mir also massenhaft Menschen ins Land die mit LGBTQIA+ gar nichts anfangen können und die Leute teils angreifen. In Berlin (Artikel kann ich auf Nachfrage suchen) ein Club für homosexuelle Menschen protestiert weil gegenüber eine Flüchtlingsunterkunft geöffnet werden sollte.

Wer also massiv für Zuwanderung ist und LGBTQIA+ sollte sich eigentlich schon seit Jahren fragen ob man überhaupt verstanden hat wie man da wählen sollte.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
In dem Zusammenhang finde ich übrigens sehr spannend dass Menschen Grün wählen und für Zuwanderung sind. Sie treten aber auch offen ein für Rechte und ein freies und unbeschwertes Leben im Rahmen LGBTQIA+

Ich hole mir also massenhaft Menschen ins Land die mit LGBTQIA+ gar nichts anfangen können und die Leute teils angreifen. In Berlin (Artikel kann ich auf Nachfrage suchen) ein Club für homosexuelle Menschen protestiert weil gegenüber eine Flüchtlingsunterkunft geöffnet werden sollte.

Wer also massiv für Zuwanderung ist und LGBTQIA+ sollte sich eigentlich schon seit Jahren fragen ob man überhaupt verstanden hat wie man da wählen sollte.
Das ist innerhalb der linken und grünen Gedankenwelt durchaus logisch.

Denn linke Ideologie geht ja von einer Aufhebung von Ungleichheit und als Unterdrückung begriffenen Sozialstrukturen zugunsten der wirtschaftlich oder gesellschaftlich Benachteiligten aus.

Das heißt: Man muss nur alle Menschen von Strukturen und finanziellen Nöten befreien, dann werden sie sofort zu guten Menschen. Also gib allen Zugewanderten Morgen ein bedingungsloses und großzügiges Grundeinkommen, dann werden sie die Rechte aller LGBTQIA+ Personen achten, alle Religionen toll finden und ein Leben in vollkommender Harmonie führen.

Nach der linken Ideologie sind die Menschen ja im Prinzip immer gutherzig. Es sind immer nur böse Wirtschaftskonzerne, Staaten, Superreiche und generell die Ungleichheit, die an Allem Schuld ist.
Beseitigt man alle Unterschiede, sind Menschen sofort herzensgut! Hat man im Kommunismus ja auch versucht.

Die Zugewanderten sind insofern auch nie böse. Sie wurden immer nur durch Strukturen in ihrer Heimat verdorben und müssen jetzt gerettet werden.

In der linken Ideologie ging es nie primär um den Schutz von LGBTQIA+ Menschen oder generell den Schutz von Menschen, es ging immer nur darum Menschen gleich zu machen.

Deswegen wäre es innerhalb der linken Ideologie auch nicht nachvollziehbar Ausländern nicht die gleichen Rechte in Deutschland zu leben einzuräumen wie Deutschen. Sofort würde ein Satz fallen wie "es gibt ja auch Deutsche die...."
Die staatsrechtliche Idee einer Staatsbürgerschaft und damit verbundenen Rechten und Pflichten ist der Linken vollkommen fremd. Nicht umsonst sagt Habeck, dass ihn "Patriotismus ankotzt".

"Arbeiter aller Länder vereinigt euch!"
Es geht nicht um Staatsgrenzen, es geht darum, dass alle Menschen auf der Welt gleich gemacht werden.
Es geht darum den Menschen, die viel haben, viel zu nehmen um es denen zu geben, die wenig haben. Ob das gerecht ist, ist egal.
Denn nochmal: Gerechtigkeit, Schutz oder Pflichten sind den Linken egal.

Das sind man im extrem ja auch bei antifaschistischen Institutionen. Dort wird es als legitim angesehen, Gewalt gegen Menschen auszüben, welche der von Linken geforderte Gleichheit zu wider laufen. Auch unsere linke Innenministerin Faeser hat Beamte wie den Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz einfach seines Amtes entfernt, weil er ihr politisch im Weg stand.

Und wenn Migranten Straftaten gegen Deutsche oder insbesondere LGBTQIA+ Menschen begehen, wirst du dazu nie von linker Seite Kritik hören. Das Thema wird unter den Teppich gekehrt indem man jedem, der darauf hinweist unterstellt ausländerfeindlich zu sein.

So wie in der DDR alle abweichenden Meinungen als faschistische Propaganda aus dem Ausland deklariert wurden.
Die Linke setzt sich nicht kritisch mit den negativen Konsequenzen ihres Handelns auseinander. Das hat sie nie!

Warum nicht? Weil sich sich selbst als moralisch überlegen sieht und ihr Handeln als alternativlos. Deswegen konnten sich in linksextremen Gesellschaften leicht Diktaturen herausbilden. Die linke Ideologie meidet den demokratischen Diskurs und ist davon geprägt demokratischen Konkurrenten mit einer Unterdrückungspolitik zu begegnen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Das ist innerhalb der linken und grünen Gedankenwelt durchaus logisch.

Denn linke Ideologie geht ja von einer Aufhebung von Ungleichheit und als Unterdrückung begriffenen Sozialstrukturen zugunsten der wirtschaftlich oder gesellschaftlich Benachteiligten aus.

Das heißt: Man muss nur alle Menschen von Strukturen und finanziellen Nöten befreien, dann werden sie sofort zu guten Menschen. Also gib allen Zugewanderten Morgen ein bedingungsloses und großzügiges Grundeinkommen, dann werden sie die Rechte aller LGBTQIA+ Personen achten, alle Religionen toll finden und ein Leben in vollkommender Harmonie führen.

Nach der linken Ideologie sind die Menschen ja im Prinzip immer gutherzig. Es sind immer nur böse Wirtschaftskonzerne, Staaten, Superreiche und generell die Ungleichheit, die an Allem Schuld ist.
Beseitigt man alle Unterschiede, sind Menschen sofort herzensgut! Hat man im Kommunismus ja auch versucht.

Die Zugewanderten sind insofern auch nie böse. Sie wurden immer nur durch Strukturen in ihrer Heimat verdorben und müssen jetzt gerettet werden.

In der linken Ideologie ging es nie primär um den Schutz von LGBTQIA+ Menschen oder generell den Schutz von Menschen, es ging immer nur darum Menschen gleich zu machen.

Deswegen wäre es innerhalb der linken Ideologie auch nicht nachvollziehbar Ausländern nicht die gleichen Rechte in Deutschland zu leben einzuräumen wie Deutschen. Sofort würde ein Satz fallen wie "es gibt ja auch Deutsche die...."
Die staatsrechtliche Idee einer Staatsbürgerschaft und damit verbundenen Rechten und Pflichten ist der Linken vollkommen fremd. Nicht umsonst sagt Habeck, dass ihn "Patriotismus ankotzt".

"Arbeiter aller Länder vereinigt euch!"
Es geht nicht um Staatsgrenzen, es geht darum, dass alle Menschen auf der Welt gleich gemacht werden.
Es geht darum den Menschen, die viel haben, viel zu nehmen um es denen zu geben, die wenig haben. Ob das gerecht ist, ist egal.
Denn nochmal: Gerechtigkeit, Schutz oder Pflichten sind den Linken egal.

Das sind man im extrem ja auch bei antifaschistischen Institutionen. Dort wird es als legitim angesehen, Gewalt gegen Menschen auszüben, welche der von Linken geforderte Gleichheit zu wider laufen. Auch unsere linke Innenministerin Faeser hat Beamte wie den Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz einfach seines Amtes entfernt, weil er ihr politisch im Weg stand.

Und wenn Migranten Straftaten gegen Deutsche oder insbesondere LGBTQIA+ Menschen begehen, wirst du dazu nie von linker Seite Kritik hören. Das Thema wird unter den Teppich gekehrt indem man jedem, der darauf hinweist unterstellt ausländerfeindlich zu sein.

So wie in der DDR alle abweichenden Meinungen als faschistische Propaganda aus dem Ausland deklariert wurden.
Die Linke setzt sich nicht kritisch mit den negativen Konsequenzen ihres Handelns auseinander. Das hat sie nie!

Warum nicht? Weil sich sich selbst als moralisch überlegen sieht und ihr Handeln als alternativlos. Deswegen konnten sich in linksextremen Gesellschaften leicht Diktaturen herausbilden. Die linke Ideologie meidet den demokratischen Diskurs und ist davon geprägt demokratischen Konkurrenten mit einer Unterdrückungspolitik zu begegnen.
Richtig guter Beitrag Andreas! Danke Dir! Ich verstehe das ja auch, mir fällt es nur schwer dass wirklich ein paar Prozent der Bevölkerung so denken. Und bin auch nicht unglücklich drüber, dass "Die Linke" in der Bundesrepublik kaum noch eine Rolle spielt.

Zwei Ergänzungen noch dazu: Ich bin immer vorsichtig bei Leuten die alle gleich machen wollen, die Welt retten wollen und sich so um Gerechtigkeit sorgen. Im Endeffekt wollen Sie Menschen "wie mir" meist etwas wegnehmen.

Der Leistungsgedanke ist auch nicht da. Sich angleichen zu wollen heißt in diesen Kreisen aus meiner Sicht nicht, sich anzustrengen und "aufzuschließen". Nein, man möchte den Anderen auf das eigene Niveau runter reißen. Neid kommt da auch oft getarnt als Umweltschutz daher. Wer sich keinen Urlaub leisten kann möchte den Anderen den Urlaub auch verbieten und kommt dann mit der Umweltbelastung durch Flüge etc.

Das Problem für eine Volkswirtschaft: Wenn Du mehr Menschen hast die die "fleißige" Mittelschicht (auch die sind in mancher Augen schon reich) runter reißen wollen heißt das meist dass es wirtschaftlich bergab geht. Dann bekommen alle das gleiche Stück vom Kuchen, der zu einem kleinen Keks geworden ist.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Richtig guter Beitrag Andreas! Danke Dir! Ich verstehe das ja auch, mir fällt es nur schwer dass wirklich ein paar Prozent der Bevölkerung so denken. Und bin auch nicht unglücklich drüber, dass "Die Linke" in der Bundesrepublik kaum noch eine Rolle spielt.

Zwei Ergänzungen noch dazu: Ich bin immer vorsichtig bei Leuten die alle gleich machen wollen, die Welt retten wollen und sich so um Gerechtigkeit sorgen. Im Endeffekt wollen Sie Menschen "wie mir" meist etwas wegnehmen.

Der Leistungsgedanke ist auch nicht da. Sich angleichen zu wollen heißt in diesen Kreisen aus meiner Sicht nicht, sich anzustrengen und "aufzuschließen". Nein, man möchte den Anderen auf das eigene Niveau runter reißen. Neid kommt da auch oft getarnt als Umweltschutz daher. Wer sich keinen Urlaub leisten kann möchte den Anderen den Urlaub auch verbieten und kommt dann mit der Umweltbelastung durch Flüge etc.

Das Problem für eine Volkswirtschaft: Wenn Du mehr Menschen hast die die "fleißige" Mittelschicht (auch die sind in mancher Augen schon reich) runter reißen wollen heißt das meist dass es wirtschaftlich bergab geht. Dann bekommen alle das gleiche Stück vom Kuchen, der zu einem kleinen Keks geworden ist.
Wenn man es ganz plakativ sagen will, ist das der Kernunterschied zwischen links und rechts.
  • Rechts akzeptiert Ungleichheiten und beschränkt sich darauf Infrastruktur, Rechtssicherheit, Chancengleichheit und Nothilfe zu gewährleisten.
  • Links will Ungleichheiten aktiv beseitigen und versucht durch Regeln, Verbote, Subventionen, Umverteilung Menschen gleich zu machen und auch moralisch auf einen gleichen Kurs zu bringen.
Deswegen sind die Diktaturen, die aus beiden Systemen (wenn sie ins Extreme abdriften) entstammen auch logisch.
Rechtsextreme fördern die Ungleichheit durch Ausgrenzung anderer Menschen und Linksextreme unterdrücken die individuelle Entwicklung von Menschen durch ihren Gleichheitszwang - was wie du sagst, dazu führt, dass man alle Menschen auf ein bestimmtes Niveau herunterreißt.

Ich persönliche sehe das Problem in der Deutschen Kultur darin, dass wir uns dem rechten Extrem historisch bedingt sehr bewusst sind, aber das linke Extrem gerne ignorieren oder sogar fördern, weil Linken ihre aufdiktierte Gleichmacherei als Gleichberechtigung vermarkten. Dem folgen viele Menschen, weil sie glauben, dass dies gerecht sei.

Ungleichheit ist dabei kein unfaires gesellschaftliches Konstrukt, sondern erstmal das Wesen des Menschen. Es gibt Menschen, die schlauer, fleißiger oder sonstwie erfolgreicher sind als Andere. Das ist grundsätzlich gut für eine Gesellschaft, weil Schlaue und Fleißige einen hohen Nutzen für die Allgemeinheit haben, z.B. weil sie irgendeine tolle neue Technologie erfinden.

Sie werden reich, weil sie etwas tun, was Menschen wollen.
Reichtum bekämpfen heißt also umgekehrt etwas zu bekämpfen, was Menschen wollen.
Deswegen führt linke Ideologie in Versorgungsengpässe.
Wer Preise für etwas deckelt, sorgt langfristig dafür, dass der Markt weniger von diesem Produkt bereitstellt und damit ein Versorgungsengpass entsteht.

Im Grunde verstehen das die meisten Menschen auch, aber sobald der linke Eingriff für sie selber einen Vorteil darstellt (z.B. Mietpreisdeckel) sind sie doch dafür.
Und das ist das perfide und verführerische an linker Politik: Sie schafft für Menschen auf den ersten Blick kurzfristige Vorteile - auch wenn sie langfristig bestehende Markt und Versorgungsstrukturen zerstört. Aufgrund des zeitlichen Versatzes verstehen viele Menschen nicht dass A immer zu B führt. Bereits in der DDR galt: Wenn etwas knapp war, war nie die eigene Fehlplanung Schuld, sondern immer "ausländische Agenten" oder sonstwer.

Und genauso gibt sich die linke Politik der SPD und Grünen auch nicht selber die Schuld warum Menschen AfD wählen, sondern es liegt an den vermeintlichen Lügen der Rechten und den angeblich dummen Bürgern.
Achja und Putin ist sowieso an allem Schuld. Selbst als sich der aufgestellte Haushalt der Ampel als verfassungswidrig erwies, war aus Sicht der Ampel die CDU Schuld, weil die dagegen geklagt hatte. Also selbst an einem verfassungswidrigen Handeln ist nicht der Täter Schuld, sondern der, der das aufdeckt..... linke Logik.

Entsprechend beschränkt sich Kritik am politischen Gegner (hier AfD) darauf diesen zu diffamieren. Und ja, es gibt reichlich an der AfD zu kritisieren, aber das eigentlich Kernproblem (und auch der Hauptgrund für die Stärke der AfD) ist das was Merkel begonnen hat und ihr Stiefsohn Scholz mit den Grünen weiterführt: Eine als alternativlos dargestellte Politik, die sich aus dem demokratischen Diskurs losgelöst hat.

Ich habe zuvor ja den Freiheitsindex vorgestellt. Es gibt immer mehr Menschen, die an dem Diskurs nicht mehr teilnehmen, entweder weil sie angegriffen wurden oder Anfeindungen fürchten oder sich von niemandem vertreten fühlen.
DAS ist eigentlich unseres größtes demokratisches Problem: Nicht der vermeintliche Kampf gegen Rechts sondern wie schaffen wir es wieder, dass sich die Menschen argumentativ austauschen? Wie schaffen wir es wieder, dass ein echter demokratischer Diskurs mit verschiedenen alternativen Handlungsvorschlägen geführt wird?
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Nachdem hier dem Schubladendenken par excellence sehr viel Raum eingeräumt worden ist, möchte ich diese ganzen Thesen doch deutlich in Frage stellen.

Linke und Rechte als politisches Gegensatzpaar? 60 Prozent der AfD-Wähler konnten sich laut einer Umfrage vom März 2023 vorstellen, eine von Sahra Wagenknecht angeführte Partei zu wählen. Es zeigen sich erstaunliche Gemeinsamkeiten bei den Unterstützern der Linkspartei und der AfD. Etliche Umfragen kamen zu dem Ergebnis, dass es zahlreiche Ansichten gibt, die Wähler im linken und im rechten Spektrum teilen .Was die Wähler von Links und Rechts vor allem eint: Die Gegnerschaft zur Globalisierung.

Es gibt Menschen, die sich als links bezeichnen, weil sie darunter verstehen, dass der Staat in die Wirtschaft intervenieren müsse. Gleichzeitig wollen sie keine Ausländer im Land haben – was gerade bei ostdeutschen Linke-Wähler sehr stark verbreitet ist. Und Wagenknechts geplante Partei positioniert sich wirtschaftspolitisch links, gesellschaftspolitisch aber rechts und das ist tatsächlich etwas Neues in Deutschland.

Während Wagenknechts Bündnis in Sachen Gesellschaftspolitik der AfD ähnelt, liegt der Hauptunterschied in der Wirtschaftspolitik. Die AfD steht von ihrem Ursprung her für eine nationalliberale Wirtschaftspolitik. Mit sozialer Gerechtigkeit hat sie wohl wenig am Hut.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Mit sozialer Gerechtigkeit hat sie wohl wenig am Hut.
Ein Thema, das mir persönlich wichtig ist. Und ich stelle inzwischen fest, dass es eigentlich derzeit kaum Parteien gibt, die sich noch dafür wirklich einsetzen. Es gibt zwar Parteineugründungen, aber keine dieser Parteien hat die Themen auf dem Schirm, die mir eigentlich wichtig wären. Und selbst die traditionellen Parteien scheinen die soziale Gerechtigkeit allmählich aus den Augen zu verlieren.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Nachdem hier dem Schubladendenken par excellence sehr viel Raum eingeräumt worden ist, möchte ich diese ganzen Thesen doch deutlich in Frage stellen.

Linke und Rechte als politisches Gegensatzpaar? 60 Prozent der AfD-Wähler konnten sich laut einer Umfrage vom März 2023 vorstellen, eine von Sahra Wagenknecht angeführte Partei zu wählen. Es zeigen sich erstaunliche Gemeinsamkeiten bei den Unterstützern der Linkspartei und der AfD. Etliche Umfragen kamen zu dem Ergebnis, dass es zahlreiche Ansichten gibt, die Wähler im linken und im rechten Spektrum teilen .Was die Wähler von Links und Rechts vor allem eint: Die Gegnerschaft zur Globalisierung.
Absolut ja, es gibt Gemeinsamkeiten im linken und rechten Lager und es ist generell unglücklich eine Partei eindimensional als links oder rechts zu beurteilen.

Deswegen finde ich die generelle Diskussion "Ist ein AfD Wähler rechts?" insbesondere im Sinne von "rechtsradikal" sehr unglücklich. Es reduziert den Wähler auf eine eindimensionale Ebene und spricht ihm alle Gemeinsamkeiten aber auch Vorurteile zu, die man einem rechten Wähler gegenüber hat.

Gerade die von dir genannte Tatsache, dass viele AfD Wähler auch die Wagenknecht Partei wählen würden, legt z.B. nahe, dass die meisten AfD Wähler keineswegs so marktliberal sind wie man ihnen gerne verächtlich vorwirfst.
Überhaupt ist es stets befremdlich man Wählern sagt warum sie eine Partei wählen. Das sollte man die Wähler schon selber sagen lassen.

Es gibt Menschen, die sich als links bezeichnen, weil sie darunter verstehen, dass der Staat in die Wirtschaft intervenieren müsse. Gleichzeitig wollen sie keine Ausländer im Land haben – was gerade bei ostdeutschen Linke-Wähler sehr stark verbreitet ist. Und Wagenknechts geplante Partei positioniert sich wirtschaftspolitisch links, gesellschaftspolitisch aber rechts und das ist tatsächlich etwas Neues in Deutschland.
Die Wagenknecht Parte ist in gewisser Weise neu aber keine neue politische Ebene. Betrachtet man Politik eben nicht nur als links und rechts sondern mehrdimensional in konservativ und progressiv, dann kann man Wagenknecht als linkskonservativ einordnen. Den Begriff linkskonservativ benutzt Wagenknecht ja auch selber. Wobei Politik noch viele weitere Ebenen hat.

Dies ist von dem klassisch linkprogressivem Gedanken abzugrenzen, der von einem egalitären Menschenbild und einer eher revolutionären Idee (liberté, égalité, fraternité ) beseelt ist.
Entsprechend lehnt Wagenknecht Einflüsse von außen, grüne Ideen und gesellschaftlichen Fortschritt eher ab und trifft sich politisch da mit Parteien wie der AfD, teilweise aber auch der CSU.

Indess sagst du völlig richtig...
Während Wagenknechts Bündnis in Sachen Gesellschaftspolitik der AfD ähnelt, liegt der Hauptunterschied in der Wirtschaftspolitik. Die AfD steht von ihrem Ursprung her für eine nationalliberale Wirtschaftspolitik. Mit sozialer Gerechtigkeit hat sie wohl wenig am Hut.
... dass der Hauptunterschied in der Wirtschaftspolitik liegt. Wobei ich dies anders bezeichnen würde. Es geht weniger um soziale Fragen als um die Grundordnung und Freiheit der Wirtschaft. Also Wagenknecht will eine staatliche gesteuerte Wirtschaft - was zum Glück(!) die Mehrheit der Deutschen ablehnt.

Die Ausrichtung der Wirtschaft dürfte aber der Mehrheit der AfD- oder Wagenknecht-Wähler egal sein. Gemein haben sie eher, dass sie unzufrieden sind und innerhalb der großen Parteien keine Alternativen sehen. Der vielleicht größte Unzufriedenheitsherd ist die Migration aber auch die Rolle Deutschlands in der Welt, der demografische Wandel und die Lebenshaltungskosten tun ihr übriges.

Für diese Menschen entsteht der Eindruck, dass sie auf ihre Kosten alles tun sollen, was der Rest der Welt und alle Generationen vorher nicht getan haben.
Und dieser Eindruck ist nicht falsch. 80% der Weltbevölkerung lebt in aufstrebenden Staaten, die ihre eigene Entwicklung im Fokus haben. Länder, in denen es Menschen Morgen vermutlich besser haben werden als heute.
In Deutschland ist das unwahrscheinlich. Die Grünen sprechen auch ganz offen von einer Schrumpfwirtschaft.
Sprich: Es gibt inzwischen links und rechts ein konservatives Lager, welches Angst um die Zukunft Deutschlands hat. Aus meiner Sicht ist diese Angst mehr als gerechtfertigt.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Wer also massiv für Zuwanderung ist und LGBTQIA+ sollte sich eigentlich schon seit Jahren fragen ob man überhaupt verstanden hat wie man da wählen sollte.
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.

Ich denke die meisten aus dieser Gruppe können schon für sich selber sprechen und überlegen schon genau ,wen sie wählen wollen und wen nicht, und brauchen keine Denkanstöße von Leuten, die meinen beurteilen zu können, wie LGBTQIA -Menschen wählen sollten - ich kann da zumindest sehr gut drauf verzichten.
 

Rose

Urgestein
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.
Dafür sind wir dann wieder gut genug und sonst sind die LGBTQIA+ Community eh egal.
 
Status
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