Nachtgespenst
Aktives Mitglied
Ja, das stimmt, dass sich die Situation für pflegende Angehörige durch eine Notlüge wie sie hier vorgeschlagen wurde nicht ändert. Und mir persönlich (die durch die Pflege von Angehörigen eine mehrjährige Lücke im Lebenslauf hat) ist das deshalb im Prinzip auch herzlich egal. Allerdings finde ich es nicht so cool, wenn ich darüber nachdenke, dass diese Notlüge möglicherweise von sehr vielen Menschen gebraucht wird und von potentiellen Arbeitgebern daher eventuell auch schnell als Notlüge eingeschätzt wird - selbst wenn es in meinem Fall dann keine Notlüge sondern die Wahrheit ist. Mein Glück ist, dass ich in einem Bereich arbeite, in dem ich mir über Lücken im Lebenslauf keine Sorgen machen muss.Hä? Was hat das mit anderen Menschen zu tun? Ich glaube, dass das anderen Pflegenden relativ am Allerwertesten vorbei geht. Weder verschlimmert noch verbessert das ihre eigene Situation und wertet ihre Leistung auch nicht ab.
Und um nochmal auf das eigentliche Anliegen einzugehen: ich fände es grundsätzlich von Vorteil eine Umschulung/Neuorientierung in einem Bereich zu machen, in dem die Hürden für Berwerbungsgespräche und Stellen nicht so hoch sind. Einmal, weil ich selber mir mit Notlügen und geschönten Wahrheiten gleich zu Beginn einen großen Druck machen würde und zum anderen, weil ich Angst hätte dann auch schnell "aussortiert" zu werden, wenn ich mal nicht die allerbeste Leistung bringen kann. Aber das sind nur meine persönlichen Bedenken und natürlich hat nicht jede/r das Glück in einem Bereich arbeiten zu können und zu wollen, in dem eine Lücke im Lebenslauf nicht gleich ein Ausschlusskriterium ist. Wenn man die Wahl hat, würde ich halt trotzdem immer dazu raten dies bei der Berufswahl zu berücksichtigen.