T
Tyra
Gast
Hi Lexie,
An sich ist hat Christentum ja auch mal als Sekte angefangen...Im Volksmund hat dieser Begriff Sekte immer ne negative Konnotation...Ich sehe den Begriff erstmal wissenschaftlich neutral...und in einer Sekte eine Gruppe mit hierarchischer Struktur in der einer oder eine Gruppe von Menschen ein Regelwerk vorgeben, dem eine grössere Menschengruppe Folge leistet...
Mir machen Sekten auch an sich keine Angst, es sei denn sie sind zu machtgeil und ihre Mitglieder zu verstiegen in ihr Dings, sodass sie beanspruchen, dass alle so denken und handeln wie sie...
Ich als dominantes Monadentierchen bin recht sekten-ungeeignet....hab ich mal in Diskussionen mit den Zeugen Jehovas, denen ich mal Gelegenheit gegeben habe mich zu "bekehren", festgestellt hatte...ich hab deren Konzept auseinandergenommen und nix brauchbares für mich finden können...)Witzig war, dass die mir nach und nach die komplette Garde ihrer intellektuellen Führer vorbeigeschickt haben, und enttäuschenderweise rhetorisch nicht viel bei rum kam...na ja meine Dialektik oder Philosophie mit dem Hammer-Methode hat auch nicht viel übrig gelassen....)
Was Scientology betrifft...ich hab mal in Soziologie Seminaren darüber diskutiert, mich zwar nie näher mit dem Inhalt befaßt, kann aber trotzdem sagen, dass mir dieses ebenfalls hierarchische Dings nicht sehr zusagt...
Aber in Hinsicht auf Zen-Praxis finde ich hierarchische Strukturen in Dojo oder der gesamten Sangha (Gemeinschaft) so mit Meister, Mönchen etc. schon o.k. Im Buddhismus läuft die Sache mit der Unterwerfung ja eher anders.... paradox..indem ich mich vor Buddha und dem Meister verbeuge, verbeuge ich mich ja auch vor mir selber....denn die hierarchischen Prinzipien stehn ja nicht über mir, sondern sind in mir selber drin oder so ähnlich...damit kann ich durchaus klarkommen.
Allerdings hab ich ein Problem mit zu grossen Abhängigkeitsverhältnissen, die meine Individualität und auch Freiheit/Selbstbestimmung gefährden und Dogmen, die mir andere vor die Nase setzen...Und wenn jemand um die Ecke kommt mit der Behauptung nur er wisse was die ultimative und rein objektive WAhrheit und Lebensweise etc. sei, dann reagiere ich allergisch...zumal es in meinen Augen nur subjektives Wissen von TEilwahrheiten gibt und kein Mensch in der Lage ist...verstandesgemäß die Mega-Superwahrheit zu erkennen, geschweige denn zu präsentieren oder repräsentieren...
Ein uralter griechischer Philosoph schrieb bereits:
"Und das Genaue freilich erblickte kein Mensch, und es wird auch nie jemand sein, der es weiß (erblickt hat) in Bezug auf die Götter und alle Dinge, die ich nur immer erwähne; denn selbst wenn es einem im höchsten Maße gelänge ein Vollendetes auszusprechen, so hat er selbst trotzdem kein Wissen davon: Schein (Meinen) haftet an allem"....(Xenohanes)
Wer also so überkandidelt ist zu behaupten er habe die WAhrheit + Weisheit dieser WElt für sich gepachtet, der tut das wohl in HInsicht auf einen recht plausiblen Hintergedanken: Macht auszuüben über andere...nix anderes macht Kirche, nix anderes tut Scientologie....
Anders ist das übrigens im Buddhismus mit dem Erleuchtungsgedanken....denn der, der Erleuchtung erfährt...und zwar per Intuition nicht Wissen etc...der verzichtet darauf, die ihm dadurch gegebene Macht auch auszunutzen....also liegt im Wesen der Erleuchtung selber die eigene Beschränkung...diese Erleuchtung ist somit was individuelles, was da bleibt, wo es hingehört und sich nicht machgierig nach den Gesetzen des EGO benimmt...
Zum Thema Rhetorik hab ich in meinem Bücherregel noch was gefunden: Roman Hofmeister: Handbuch der Redekunst /Rhetorik (2Bände)..aber ich denke an sich gibt es noch unzählige weitere Literatur (vgl. Jens Tipps...mit Schopenhauer etc.) und auch Kommunikationsratgeber, die man sich noch reinziehn kann....
Am besten kann man so was aber live üben in Uni-Seminaren oder Managerkursen oder VHS-Kursen etc. denn wie du schon sehr treffend gesagt hast: es kommt nicht nur auf den Inhalt an, sondern v.a. auch auf das Wie der Rede....auf Gestik, Mimik, den gesamten Habitus etc...
Übrigens meinte ich mit schwache Menschen nicht generell schwache Menschen, ich denke jeder Mensch hat seine Schwachstellen...und ein geschickter Manipulator findet so etwas im Gespräch oft heraus...Jede Zeit hat auch ihre Schlagworte und Hauptthemen auf die der Normalbürger reagiert und anspricht...Jugendliche sehe ich ebenfalls als ungefestigte und nach Orientierung suchende Gruppe als gefährdet an...es kommt aber immer auf den Background des Einzelnen an, wie sehr er oder sie Selbstbewusstsein in der Kindheit entwickeln konnte, wie sehr eigene Denk- und Urteilsfähigkeit entwickelt ist, ob Alternativen erkannt und genutzt werden etc.
Hast recht, mit dem Irrglauben :ich bin nicht manipulierbar, kann man ganz besonders auf die Schnauze fallen....es ist besser immer ein wenig vorsichtig und aufmerksam zu sein...
Fand die Infos über diesen Scientology-Übervater Hubbard oder so...echt interessant...ach ja erinnere mich....auch wieder so ein an sich recht gefährliches darwinistisches Konzept....siehe Drittes Reich, die ja ähnlich drauf waren...mit ihrem Rassenhass und diesem Arier-Gesülze...boah....grauenvoll...Ich glaub ich muss mir das Hubbard-Hauptwerk doch mal reinziehn und auseinanderklamüsern....mit den Thetanen das klingt ja echt putzig...so wie aus Shakespeares Sommernachtstraum diese Titania...allerdings werden die Thetanen doch wohl eher weniger putzig drauf sein, was??
So, jetzt hab ich wieder nen halben Roman geschrieben...aber zu dem Thema kann man sich auch in den unendlichen Weiten verlieren, Mensch!
Guck mir noch kurz die Links in den Vorbeiträgen an und dann aber ab Marsch fertig für Party machen...
Lieber Gruss +noch schönes Wochenend!
Tyra
An sich ist hat Christentum ja auch mal als Sekte angefangen...Im Volksmund hat dieser Begriff Sekte immer ne negative Konnotation...Ich sehe den Begriff erstmal wissenschaftlich neutral...und in einer Sekte eine Gruppe mit hierarchischer Struktur in der einer oder eine Gruppe von Menschen ein Regelwerk vorgeben, dem eine grössere Menschengruppe Folge leistet...
Mir machen Sekten auch an sich keine Angst, es sei denn sie sind zu machtgeil und ihre Mitglieder zu verstiegen in ihr Dings, sodass sie beanspruchen, dass alle so denken und handeln wie sie...
Ich als dominantes Monadentierchen bin recht sekten-ungeeignet....hab ich mal in Diskussionen mit den Zeugen Jehovas, denen ich mal Gelegenheit gegeben habe mich zu "bekehren", festgestellt hatte...ich hab deren Konzept auseinandergenommen und nix brauchbares für mich finden können...)Witzig war, dass die mir nach und nach die komplette Garde ihrer intellektuellen Führer vorbeigeschickt haben, und enttäuschenderweise rhetorisch nicht viel bei rum kam...na ja meine Dialektik oder Philosophie mit dem Hammer-Methode hat auch nicht viel übrig gelassen....)
Was Scientology betrifft...ich hab mal in Soziologie Seminaren darüber diskutiert, mich zwar nie näher mit dem Inhalt befaßt, kann aber trotzdem sagen, dass mir dieses ebenfalls hierarchische Dings nicht sehr zusagt...
Aber in Hinsicht auf Zen-Praxis finde ich hierarchische Strukturen in Dojo oder der gesamten Sangha (Gemeinschaft) so mit Meister, Mönchen etc. schon o.k. Im Buddhismus läuft die Sache mit der Unterwerfung ja eher anders.... paradox..indem ich mich vor Buddha und dem Meister verbeuge, verbeuge ich mich ja auch vor mir selber....denn die hierarchischen Prinzipien stehn ja nicht über mir, sondern sind in mir selber drin oder so ähnlich...damit kann ich durchaus klarkommen.
Allerdings hab ich ein Problem mit zu grossen Abhängigkeitsverhältnissen, die meine Individualität und auch Freiheit/Selbstbestimmung gefährden und Dogmen, die mir andere vor die Nase setzen...Und wenn jemand um die Ecke kommt mit der Behauptung nur er wisse was die ultimative und rein objektive WAhrheit und Lebensweise etc. sei, dann reagiere ich allergisch...zumal es in meinen Augen nur subjektives Wissen von TEilwahrheiten gibt und kein Mensch in der Lage ist...verstandesgemäß die Mega-Superwahrheit zu erkennen, geschweige denn zu präsentieren oder repräsentieren...
Ein uralter griechischer Philosoph schrieb bereits:
"Und das Genaue freilich erblickte kein Mensch, und es wird auch nie jemand sein, der es weiß (erblickt hat) in Bezug auf die Götter und alle Dinge, die ich nur immer erwähne; denn selbst wenn es einem im höchsten Maße gelänge ein Vollendetes auszusprechen, so hat er selbst trotzdem kein Wissen davon: Schein (Meinen) haftet an allem"....(Xenohanes)
Wer also so überkandidelt ist zu behaupten er habe die WAhrheit + Weisheit dieser WElt für sich gepachtet, der tut das wohl in HInsicht auf einen recht plausiblen Hintergedanken: Macht auszuüben über andere...nix anderes macht Kirche, nix anderes tut Scientologie....
Anders ist das übrigens im Buddhismus mit dem Erleuchtungsgedanken....denn der, der Erleuchtung erfährt...und zwar per Intuition nicht Wissen etc...der verzichtet darauf, die ihm dadurch gegebene Macht auch auszunutzen....also liegt im Wesen der Erleuchtung selber die eigene Beschränkung...diese Erleuchtung ist somit was individuelles, was da bleibt, wo es hingehört und sich nicht machgierig nach den Gesetzen des EGO benimmt...
Zum Thema Rhetorik hab ich in meinem Bücherregel noch was gefunden: Roman Hofmeister: Handbuch der Redekunst /Rhetorik (2Bände)..aber ich denke an sich gibt es noch unzählige weitere Literatur (vgl. Jens Tipps...mit Schopenhauer etc.) und auch Kommunikationsratgeber, die man sich noch reinziehn kann....
Am besten kann man so was aber live üben in Uni-Seminaren oder Managerkursen oder VHS-Kursen etc. denn wie du schon sehr treffend gesagt hast: es kommt nicht nur auf den Inhalt an, sondern v.a. auch auf das Wie der Rede....auf Gestik, Mimik, den gesamten Habitus etc...
Übrigens meinte ich mit schwache Menschen nicht generell schwache Menschen, ich denke jeder Mensch hat seine Schwachstellen...und ein geschickter Manipulator findet so etwas im Gespräch oft heraus...Jede Zeit hat auch ihre Schlagworte und Hauptthemen auf die der Normalbürger reagiert und anspricht...Jugendliche sehe ich ebenfalls als ungefestigte und nach Orientierung suchende Gruppe als gefährdet an...es kommt aber immer auf den Background des Einzelnen an, wie sehr er oder sie Selbstbewusstsein in der Kindheit entwickeln konnte, wie sehr eigene Denk- und Urteilsfähigkeit entwickelt ist, ob Alternativen erkannt und genutzt werden etc.
Hast recht, mit dem Irrglauben :ich bin nicht manipulierbar, kann man ganz besonders auf die Schnauze fallen....es ist besser immer ein wenig vorsichtig und aufmerksam zu sein...
Fand die Infos über diesen Scientology-Übervater Hubbard oder so...echt interessant...ach ja erinnere mich....auch wieder so ein an sich recht gefährliches darwinistisches Konzept....siehe Drittes Reich, die ja ähnlich drauf waren...mit ihrem Rassenhass und diesem Arier-Gesülze...boah....grauenvoll...Ich glaub ich muss mir das Hubbard-Hauptwerk doch mal reinziehn und auseinanderklamüsern....mit den Thetanen das klingt ja echt putzig...so wie aus Shakespeares Sommernachtstraum diese Titania...allerdings werden die Thetanen doch wohl eher weniger putzig drauf sein, was??
So, jetzt hab ich wieder nen halben Roman geschrieben...aber zu dem Thema kann man sich auch in den unendlichen Weiten verlieren, Mensch!
Guck mir noch kurz die Links in den Vorbeiträgen an und dann aber ab Marsch fertig für Party machen...
Lieber Gruss +noch schönes Wochenend!
Tyra