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Mein Freund muss ins Gefängnis

Ambro

Mitglied
Kommt drauf an was "vorher" war.

Das war "vorher". Er hatte ganz viel Zeit sich vorzustellen wie es im Gefängnis wohl so sein mag.

Du brauchst mir nichts zu erzählen. Ich habe schon auf dem Sozius einer Harley gesessen, da warst du noch nicht mal geboren.
Es ist jetzt so, wie es ist. Was genau bringt es zu sagen, dass er sich das vorher hätte überlegen sollen? Kann er es dadurch ändern oder Rückgängig machen? Ich glaube nicht.

Ich seh das ein bisschen anders.

Seine Eltern "ermöglichen ", dass ihr in eurer Komfortzone bleiben könnt. Langfristig gesehen eher negativ.....

So ähnlich wie Co-abhängige Angehörige, die in bester Absicht handeln, eher aber dazu beitragen, dass sich nichts ändert.
In welche Komfortzone bin ich denn? Mein Vater hat mich, als ich 17 war, vor die Tür gesetzt, und seitdem lebe ich bei anderen Leuten auf dem Sofa. Ich habe seit 8 Jahren kein Zuhause mehr. Jetzt, aktuell warte ich darauf, dass mein Bürgergeldantrag bearbeitet wurde. Der Wohnungsmarkt sieht auch gerade nicht so rosig aus. Ich werde nicht von heute auf morgen eine Wohnung finden. Das wird seine Zeit dauern. Ich bin daher sehr dankbar, dass ich hier wohnen darf und so etwas wie ein Zuhause habe. Ich muss mir aktuell keine Gedanken machen, wen ich frage und wo ich die Nacht über bleibe.
 

früher-vogel

Aktives Mitglied
Es ist jetzt so, wie es ist. Was genau bringt es zu sagen, dass er sich das vorher hätte überlegen sollen? Kann er es dadurch ändern oder Rückgängig machen? Ich glaube nicht.



In welche Komfortzone bin ich denn? Mein Vater hat mich, als ich 17 war, vor die Tür gesetzt, und seitdem lebe ich bei anderen Leuten auf dem Sofa. Ich habe seit 8 Jahren kein Zuhause mehr. Jetzt, aktuell warte ich darauf, dass mein Bürgergeldantrag bearbeitet wurde. Der Wohnungsmarkt sieht auch gerade nicht so rosig aus. Ich werde nicht von heute auf morgen eine Wohnung finden. Das wird seine Zeit dauern. Ich bin daher sehr dankbar, dass ich hier wohnen darf und so etwas wie ein Zuhause habe. Ich muss mir aktuell keine Gedanken machen, wen ich frage und wo ich die Nacht über bleibe.
Beispielsweise Schule oder Ausbildung machen und ggf. einen Nebenjob.....

Einen Dyskalkulie-Kurs könntest du auch besuchen bzw. ggf. online teilnehmen. Wird je nach Region z. B. von der Volkshochschule angeboten.
 

Ambro

Mitglied
Beispielsweise Schule oder Ausbildung machen und ggf. einen Nebenjob.....

Einen Dyskalkulie-Kurs könntest du auch besuchen bzw. ggf. online teilnehmen. Wird je nach Region z. B. von der Volkshochschule angeboten.
Ich werde das auch auf jeden Fall in Angriff nehmen. Es ist nur in meinem Fall nicht so einfach, eine passende Ausbildung zu finden. Und alles andere geht auch noch von heute auf morgen. Ich werde das alles in Angriff nehmen, sobald er im Gefängnis ist.
 

Ambro

Mitglied
Fang lieber jetzt damit an. Das braucht alles seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen.
Ich werde das alles definitiv jetzt nicht in Angriff nehmen. Ich gehe weiterhin arbeiten und kümmere mich um akut notwendige Dinge. Alles andere muss jetzt noch ein paar Wochen warten. Ich habe nur noch ungefähr 5 Wochen mit meinem Freund, und danach sehen wir uns 1 Jahr so gut wie gar nicht. Wir wollen die Zeit noch genießen, so gut es geht.
 
N

Nessi

Gast
Also nach den gefühlt Rückmeldung a la

" Bist du dir sicher, dass es mit ihm das Richtige ist?"

Oder

"Es hat ein Grund, dass er sitzt"

Kann ich dir als Erfahrung eines Inhaftierten folgendes erzählen:

Ich war mit meinem Freund 2 Monate zusammen , als er den Brief zum Haftantritt bekam. Wir kannten uns schon länger.
Ich habe Ihn trotzdem die ersten 3 Monate nur einmal wöchentlich besuchen dürfen. Er wird bald entlassen, dann waren es 1 Jahr und 9 Monate. Davon 1 Jahr und 6 Monate im offenen Vollzug.
Ich sag es dir, als Eine die vorher nie damit konfrontiert wurde, war ich selbst hilflos und überfordert mit dieser Situation.

Ich habe gehofft und geheult. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich hab's mit Klacks gemeistert. Ich kann dich absolut verstehen. Deshalb finde ich sollte jeder hier, der nur Vorwürfe von sich gibt - einfach mal lieber den Mund halten. Das hilft dir Threaderstellerin auch nicht!

Wie bin ich durchgekommen?
- Teamwork

So schlimm wie die Situation auch war, es ist ein Geben und Nehmen. Sich gegenseitig die Ohren vollheulen oder Vorwürfe in den Raum zu werfen, bringen rein gar nichts.
Als ich zu Besuch war, habe ich ihm alles erzählt was so passiert ist und was er gerade verpasst hat. Es hatte natürlich einen Beigeschmack, aber so war er auf Stand und war informiert. Natürlich war es nie einfach den Raum zu verlassen, aber ich habe positiv in die Zukunft geschaut und versucht nicht den Kopf hängen zu lassen , ich habe mir gesagt: das schaffen wir.

Ich war draußen stark für uns und er war da drin stark für uns. Der Support ist wichtig. Du wirst in dieser Zeit schnell merken, ob es das wert ist oder nicht und ob dein Freund es wertschätzt, dass du diese Zeit mit ihm durchstehst.

Sowohl du als auch dein Freund werdet psychisch dran zu knabbern haben. Dein Freund noch mehr.
Es ist aber wichtig für dich (!) dass du deinem geregelten Leben nach gehst , Schule - Arbeit - was auch immer. Freunde treffen , Spaß haben!
Lass dich davon nicht runterziehen und suhle dich nicht in Mitleid. Du kannst es nicht ändern und beschleunigen. Dafür ist allein dein Freund verantwortlich. Nur er kann sich informieren und veranlassen, ggf. durch anwaltliche Vertretung oder sich zumindest innerhalb der Strafanstalt mit den Sozialarbeitern auseinandersetzen.

Du wirst dich an die Situation gewöhnen müssen, da kommst du nicht drumherum.
Es klingt hart, aber du wirst dich dran gewöhnen. Das meine ich ernst.
Dein Thread ist ja schon etwas her, wie geht es dir heute?
Mein Freund wird ja bald entlassen und er hat gesagt, ohne mich hätte er es niemals geschafft so durchzuziehen. Man muss allerdings auch die Privilegien des offenen Vollzugs und der gesetzlichen festgelegten Sozialpläne beachten.

Wenn dein Freund nur ein Jahr sitzt hat er als Ersttäter in der Regel die Möglichkeit einer Halbstrafe (6 Monate) und 2/3 ( ca. 8 Monate).

Dann wird er entlassen.
Dies geht aber wie bereits oben auch nur, wenn er in der Strafanstalt auch psychologische Sozialhilfe in Anspruch nimmt und sich damit beschäftigt.

Ich wünsche dir alles Gute.
Denk dran, andere Menschen haben diese Schritt gewagt und haben es auch geschafft. 😊🍀 dann schaffst du es auch!
 

Ambro

Mitglied
Also nach den gefühlt Rückmeldung a la

" Bist du dir sicher, dass es mit ihm das Richtige ist?"

Oder

"Es hat ein Grund, dass er sitzt"

Kann ich dir als Erfahrung eines Inhaftierten folgendes erzählen:

Ich war mit meinem Freund 2 Monate zusammen , als er den Brief zum Haftantritt bekam. Wir kannten uns schon länger.
Ich habe Ihn trotzdem die ersten 3 Monate nur einmal wöchentlich besuchen dürfen. Er wird bald entlassen, dann waren es 1 Jahr und 9 Monate. Davon 1 Jahr und 6 Monate im offenen Vollzug.
Ich sag es dir, als Eine die vorher nie damit konfrontiert wurde, war ich selbst hilflos und überfordert mit dieser Situation.

Ich habe gehofft und geheult. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich hab's mit Klacks gemeistert. Ich kann dich absolut verstehen. Deshalb finde ich sollte jeder hier, der nur Vorwürfe von sich gibt - einfach mal lieber den Mund halten. Das hilft dir Threaderstellerin auch nicht!

Wie bin ich durchgekommen?
- Teamwork

So schlimm wie die Situation auch war, es ist ein Geben und Nehmen. Sich gegenseitig die Ohren vollheulen oder Vorwürfe in den Raum zu werfen, bringen rein gar nichts.
Als ich zu Besuch war, habe ich ihm alles erzählt was so passiert ist und was er gerade verpasst hat. Es hatte natürlich einen Beigeschmack, aber so war er auf Stand und war informiert. Natürlich war es nie einfach den Raum zu verlassen, aber ich habe positiv in die Zukunft geschaut und versucht nicht den Kopf hängen zu lassen , ich habe mir gesagt: das schaffen wir.

Ich war draußen stark für uns und er war da drin stark für uns. Der Support ist wichtig. Du wirst in dieser Zeit schnell merken, ob es das wert ist oder nicht und ob dein Freund es wertschätzt, dass du diese Zeit mit ihm durchstehst.

Sowohl du als auch dein Freund werdet psychisch dran zu knabbern haben. Dein Freund noch mehr.
Es ist aber wichtig für dich (!) dass du deinem geregelten Leben nach gehst , Schule - Arbeit - was auch immer. Freunde treffen , Spaß haben!
Lass dich davon nicht runterziehen und suhle dich nicht in Mitleid. Du kannst es nicht ändern und beschleunigen. Dafür ist allein dein Freund verantwortlich. Nur er kann sich informieren und veranlassen, ggf. durch anwaltliche Vertretung oder sich zumindest innerhalb der Strafanstalt mit den Sozialarbeitern auseinandersetzen.

Du wirst dich an die Situation gewöhnen müssen, da kommst du nicht drumherum.
Es klingt hart, aber du wirst dich dran gewöhnen. Das meine ich ernst.
Dein Thread ist ja schon etwas her, wie geht es dir heute?
Mein Freund wird ja bald entlassen und er hat gesagt, ohne mich hätte er es niemals geschafft so durchzuziehen. Man muss allerdings auch die Privilegien des offenen Vollzugs und der gesetzlichen festgelegten Sozialpläne beachten.

Wenn dein Freund nur ein Jahr sitzt hat er als Ersttäter in der Regel die Möglichkeit einer Halbstrafe (6 Monate) und 2/3 ( ca. 8 Monate).

Dann wird er entlassen.
Dies geht aber wie bereits oben auch nur, wenn er in der Strafanstalt auch psychologische Sozialhilfe in Anspruch nimmt und sich damit beschäftigt.

Ich wünsche dir alles Gute.
Denk dran, andere Menschen haben diese Schritt gewagt und haben es auch geschafft. 😊🍀 dann schaffst du es auch!
Ich glaube fest daran, dass unsere Beziehung das übersteht. Wir sind zwar erst kurz zusammen, aber unsere Beziehung ist stark. Wir haben lange genug rumgeeiert, bis wir zueinander gefunden haben. Außerdem haben wir auch schon vorher viel zusammen erlebt.
Wir dürfen uns zwar dann nur ein mal im Monat sehen, aber das schaffen wir auch. Die Chance ist nur leider gering, dass er früher entlassen wird.

Meine größte Angst ist, dass ihm im Gefängnis etwas passiert. Wir sind zwar nicht in Amerika, aber auch in deutschen Gefängnissen passiert genug. Mein Freund ist auf den ersten Blick ein „leichtes Opfer“, aber wenn er sich wehrt, dann endet es böse.
Außerdem wird es für mich auch schlimm. Ich weiß gar nicht, wie ich normal weiterleben soll, während er da im Gefängnis hockt. Und ja, es gibt Gründe, wieso er da ist. Ich empfinde es aber dennoch so. Ich muss natürlich weiter machen, arbeiten, gehen usw. Aber es wird schwer.
 

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