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Mein Papa wird sterben

hoffnungslose

Aktives Mitglied
Hallo Ruheloser,

ja, du hast vollkommen recht.Er hat sich entblößt.Im Moment kämpft er mit dem Bewußtsein, das er jeden Tag ein Stück mehr seine Würde verlieren muß.Er wird auf die Hilfe anderer angewiesen sein.
Wir haben jetzt fast jeden Tag telefoniert.Ich bin als Scheidungskind aufgewachsen und hatte nie die Chance ihn richtig kennen zu lernen.
Er hatte sich in den letzten 4 Jahren sehr zurückgezogen, ich hatte schon gedacht es liegt an mir.Darin bin ich nämlich toll, ich suche immer erst die Schuld bei mir.Jetzt habe ich gemerkt, wie wertvoll die Zeit ist, die wir jetzt noch haben werden.Vor allem ist es eine ehrliche Zeit.
Schon vor langer Zeit habe ich mich von meiner Mutter gelöst, weil diese mir alles andere als gut getan hat.Meine Therapeutin sagt, ich habe mich selber gerettet dadurch, denn ich komme aus einer sehr schwierigen Familie.Wenn es meinen Vater nicht gegeben hätte, hätte ich wohl nie
erfahren das es auch schöne Dinge im Leben gibt.

Viele Grüße die Hoffnungslose
Mein Vater ist schon immer mein Vorbild gewesen
 

Omana

Urgestein
Erst im Angesicht des Todes wir es einem bewußt, daß wir alle bald gehen werden.

Ich finde es sowieso (mittlerweile) abartig, daß wir uns immer so aufregen....über dies und das. Das ist so unwichtig.

Vielleicht sollten wir lernen, das Leben zu genießen.

Es tut sehr weh, einen lieben Menschen gehen zu lassen.
Ich kann gut nachvollziehen. Ich habe meine Ma letzten Sommer begleitet. Und es tut mir immer noch weh. Ich vermisse sie so. Aber sie hat es nun geschafft. Sie ist da, wo wir alle mal hingehen.

Wir sterben alle. Früher oder später.

Umso wichtiger ist es......jeden Tag zu Leben.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Omana
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Liebe Hoffnungslose,

es ist sehr schön das Du mit Deinem Vater telefonierst. Verbringt möglichst viel Zeit zusammen, wenn es machbar ist. Wenn die Kraft Deines Vaters nachlässt, wird ihm Deine Anwesenheit gut tun. Für Dich ist das vielleicht kraftzehrend, aber auch wohltuend; er ist Dein Vater und da gibt es die natürliche Verbundenheit. Ich wünsche Dir viel Kraft und das Dein Vater nicht leiden muss.
Beate
 
P

Philos

Gast
Hallo!

Ich finde es nicht richtig dass man für Dich entschieden hat und Dir die schwere Krankheit Deines Vaters verheimlicht hat. Du hast ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren. Es kann niemand für Dich entscheiden was für Dich richtig und was falsch ist.

Hast Du Dich schon einmal mit dem Tod auseinandergesetzt? Was bedeutet für Dich der Tod? Es gibt gute Bücher über den Tod, die viel Hoffnung vermitteln können.
Ich habe mich persönlich in der Zeit einer schweren Erkrankung meines Vaters auf philosophischem Wege mit dem Tod beschäftigt und viel Hoffnung daraus erfahren.

Vielleicht ist dies ein Weg für Dich den Tod Deines Vaters annehmen zu lernen.
Ich wünsche Dir alles Gute!
 

hoffnungslose

Aktives Mitglied
Hallo Philos,

leider hatte ich schon sehr oft mit dem Tod zu tun.
Als meine Oma verstorben ist, bin ich mit ins Krankenhaus
und habe meiner verstorbenen Oma ein Küßchen auf die Wange gegeben
und habe mich mit einem Aufwiedersehen verabschiedet.
Es war merkwürdig, ich habe mich danach sehr zufrieden gefühlt.
Bei der Beerdigung, habe ich nicht geweint, diese Erfahrung hat mich sehr gestärkt.Ich denke mit dem Tod, habe ich nicht so ein Problem aber mit dem Weg der dort hin führt.

Viele Grüße die Hoffnungslose
 

seamoon

Mitglied
liebe hilflose.....

der weg ist mit vielen steinen bepflanzt und ich wünsche dir aus ganzem herzen kraft...klingt komisch,aber es ist wahr...wir werden uns alle einmal wieder sehen und es gibt hoffnung,wenn man sich von seinen liebsten verabschieden kann!!!!

genieße...auch wenns schwer fällt....genieße jede einzelne sekunde mit deinem papa...und sage ihm wie viel er dir bedeutet...

viel kraft und gottes liebe wünsche ich dir...
 

hoffnungslose

Aktives Mitglied
Ich danke euch allen, die mir so tröstliche Worte spenden.
Habe heute erfahren, das mein Papa morgen in ein anderes Krankenhaus
gehen wird.Er bekommt noch einmal eine sehr schwierige Op.
Meine Stiefmutter hat große Angst und wird zu ihm fahren.
Ich bete das er nochmal nach Hause kommt.

Viele Grüße von der Hoffnungslosen
 
P

Philos

Gast
Hallo Hoffnungslose!

Du hast ein Problem mit dem "Weg", der zum Tod führt... Ich denke, dass Du Krankheit und Leid damit meinst.

Wir nehmen die Krankheit eines Menschen als Außenstehende wahr. Was es bedeutet selbst davon betroffen zu sein, wissen wir nicht. Wir können es vielleicht erahnen, es uns vorstellen, doch verschließt sich uns diese Erfahrung, es sei denn, wir kommen selbst einmal in diese Situation. Doch auch dann ist und bleibt es eine individuell-subjektive Erfahrung.

Leiderfahrung erscheint uns sinnlos. Doch sie wandelt den Menschen und vielleicht steckt darin ja der Sinn von Leiderfahrung(en) im Leben. Es gab in der Vergangenheit und gibt auch noch heute Menschen, die freiwillig ein Leben wählen, das sich gegen Leiderfahrung nicht absolut abschottet und wehrt, sondern es annimmt. Diese Menschen berichten, dass mit der Zunahme an Leid auch etwas in ihnen an Macht zunimmt, das "größer" und "erhabener" als das Leid ist.

Vielleicht ist Deine Konfrontation mit dem Leiden von Menschen eine schicksalhafte Aufforderung dazu, Dich auf diese Lebensthematik einzulassen. In der Regel passt die Leiderfahrung nicht in unsere Gesellschaft, die auf Perfektionismus ausgerichtet ist. Doch das Leben ist nicht perfekt, sondern vollkommen. Zu dieser Vollkommenheit gehört auch das Leid im Leben!

Ich hoffe mit Dir, dass Deinem Vater und Dir - EUCH - die Zeit gegeben ist, in Würde Abschied nehmen zu können und Du in diesem Abfindungsprozess etwas lernst, das Dir später eine wesentliche und wertvolle Lebenserfahrung sein wird. Liebe bedeutet auch manchmal Schmerz. Der größte Liebesbeweis ist es manchmal, bereit zu sein, einen geliebten Menschen loszulassen, gehen zu lassen, will heißen, in Würde Abschied zu nehmen. Das bedeutet, sich selbst und seinen Schmerz zurückzunehmen um das Wohl des schwerkranken/sterbenden Angehörigen im "Hier und Jetzt" des Augenblicks in den Fordergrund zu stellen. Das bedeutet eine gewaltige Selbstüberwindung.

Eltern machen sich in der letzten Phase ihres Lebens oft große Sorgen um ihre Kinder. Du kannst Deinem Vater helfen, indem Du ihm vermittelst, dass Du mit seinem Tod - mit dem Leben - zurechtkommen wirst.
In vielen Städten werden seelsorgerische Trauer- und Sterbebegleitung angeboten. Du kannst mehr über diese Angebote bei den Pfarrämtern erfahren.

Jedoch ist das Prinzip Hoffnung nicht zu unterschätzen. Die Hoffnung solltest Du niemals aufgeben. Das Ziel, worauf sich Hoffnung richtet, kann sich ändern, doch Hoffnung sollte der Mensch sich bewahren. Mir sind Schicksale bekannt, wo Menschen bereits von den Ärzten aufgegeben wurden und dennoch von schwerer Krankheit genesen sind.

Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem/Eurem Weg!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gast

Gast
Hi, ich habe meinen Papa vor vier Wochen verloren. Ich bin im Moment 19 und er war 51. Er hatte 11 Jahre lang Krebs und alle Ärzte haben immer gesagt er müsste längst schon Tod sein bei diesem Krankheitsbild.Letzendlich hat ihn dannn die Behandlung, die ihm eigentlich helfen sollte umgebracht. ER vollkommen überraschend dann gestorben und ich hatte nicht mehr die Möglichkeit mich von ihm zu verabschieden.
Als erstes möchte ich dir sagen, dass es keioneswegs hoffnungslos ist, selbst wenn die Ärzte das oft gerne so schildern.
Als zweites, falls es wirklich total hoffnungslos ist und du siehst, dass es nun wirklich bald zuende ist, gebe ich dir den Tip dich von ihm zu verabschieden. Du solltest ihm sagen, dass du ihn liebst, solltest ihm nach seinen Wünschen für deine Zukunft fragen und immer bei ihm sein.
Und falls es dir hilft, kann ich dir auch noch sagen, dass es nach dem Tod nicht aus ist. Viele werden mich sicherlich jetzt für eine Spinnerin halten, aber jeder der es schon mal mit einer Nahtoderfahrung zu tun hatte, oder auch einen geliebten Menschen verloren hat und im Nachhinein bei ihm viele Merkwürdige Dinge geschehen sind, muss mir zustimmen.

ich kann dir sicherlich nicht sehr viel Trost zusprechen, aber eines musst du dir immer im Hinterkopf behalten: Ein Kampf ist erst dann verloren, wenn alles aus ist und wirklich aus ist es nie!!!

Ich bin in Gedanken bei Dir!
 
A

Alyrin

Gast
Liebe Hoffnungslose,
ich kann mich genau in deine situation hineinversetzten. Mir ging es ähnlich mein vater ist vor knapp 2 jahren gestorben an krebs und mir hat niemand gesagt wie ernst die situation ist. Ich wurde imemr irgendwie in sicherheit gewiegt und das wird alles wieder gute wird etc. ich ahbe alles erst nach dem tod erfahren. Aber ich habe mich auch lange mit diesem thema auseiandergesetzt und es versucht aus der sicht des kranken bzw der angehörigen zu sehen ich denken es ist einfach so das sie dich schützen wollen oder selbst nicht ganz mit der situation klarkommen. denn es ist nciht wirklich einfach sich selbst mit einem todesurteil abzufinden.



ich wünsche dir viel kraft und glück!

grüße Alyrin
 

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