Ich frage mich ebenfalls, wie die Geschwister drauf sind.
Gerade wegen der Sache mit dem Pflegeheim sind wir aktuell auch dabei, dass mir mein Elternhaus überschrieben wird. Meine Eltern sehen es nicht ein, dass alles, was sie sich jahrzehntelang mühsam vom Mund abgespart haben, alles in in Pflegeheim fließt (vor dem Pflegeheim haben sie sowieso Angst). Wir Kinder haben natürlich ebenfalls ein Interesse daran, dass das nicht passiert...
Bei uns wird es so laufen, dass ich das Haus kriege, mein Bruder das Barvermögen (das soll schließlich auch in Sicherheit gebracht werden). Meine Eltern kriegen ein Nießbrauchsrecht, das Haus wird also auf dem Papier mir, in der Praxis dennoch ihnen gehören.
Ich kenne aber auch andere Fälle, wo die Geschwister das nicht zuließen. Also entweder direkt klagten oder anschließend kein Wort mehr mit dem in ihren Augen übervorteilten Geschwisterkind sprachen. Deshalb muss man sowas natürlich vorher besprechen. Den Geschwistern muss hier klar sein, dass das Haus vermutlich draufgehen wird, wenn es nicht JETZT überschrieben wird. Dann gibt es gar nix mehr zu erben, der Staat dankt. Ebenso dürfen sie nicht vergessen, dass du keinerlei Interesse daran hast, die Pflege (ich nehme an, dass die Eltern durchaus erwarten, dass du auf Dauer zumindest Dinge wie Kochen und Putzen übernimmst, sodass sie mithilfe eines Pflegedienstes im Haus bleiben können) alleine zu stemmen, wenn du nichts davon hast. Denn wenn du nur die Arbeit hast, das Haus am Ende aber gar nicht kriegst, wäre es für dich sinnvoller, woanders zu wohnen, wo du dann auch deine Ruhe hast.
Deine Geschwister sollten sich also überlegen, ob sie lieber das Risiko eingehen, dass gar nichts mehr bleibt, in der Hoffnung auf ein volles Drittel des Erbes. Oder ob sie sagen "egal, nach meinem Tod fließt es ohnehin an dich als nächste Erbin zurück" und lieber jetzt eine kleinere Summe nehmen, mit der sie dafür aber auch gleich wirtschaften können.