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Meine Kollegin mag mich nicht

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Bist du in einem größeren Unternehmen beschäftigt oder in einem eher kleineren Betrieb.
Wobei meine Frage eigentlich anders lauten müsste: Wäre es vollstellbar, dass euer Chef euch einen Mediator finanziert?
Falls du mit dem Begriff nichts anfangen kann findest du hier mal eine Erläuterung (bin gerade zu faul, um das in eigene Worte zu fassen 😁) https://karrierebibel.de/mediation/

Das Gute an einer Mediation ist, dass die Bedürfnisse beider Seiten über einen strukturierten Prozess zunächst herausgearbeitet werden und man dann Vereinbarungen trifft, um sich anzunähern. Wenn du so willst als Minimalziel einen gemeinsamen Nenner zu finden, als Maximalziel den Konflikt dauerhaft und vollständig zu lösen. Deinem Chef bräuchtest du nur zu sagen, dass es in eurer Zusammenarbeit hakt und du gerne professionall an der Konfliktlösung arbeiten würdest. Er muss dazu gar keine Details erfahren; auch das ist ein Vorteil. D. h. jeder wahrt sein Gesicht, niemand mach den anderen schlecht und wenn beide mitziehen, dringt nichts nach außen. Das Verfahren ist hochprofessionell und bietet sich für ganz viele Sachverhalte an - eben auch für Konflikte am Arbeitsplatz. Die Mediation kostet ein bisschen etwas, m. E. sind die Kosten noch ihm Rahmen - ein gelöster Konflikt kann aber nicht hoch genug bewertet werden: Die Stimmung verbessert sich, damit die Motivation und auch das Arbeitsergebnis.

Falls ihr eine Fortbildungsabteilung habt ließe sich ein passender Mediator darüber finden. In anderen Unternehmen kann HR, also die Personalabteilung helfen. Idealerweise nimmt man jemanden von Extern, so dass - im Interesse aller Beteiligten - einmal mehr Verschwiegenheit garantiert ist.

Vermeidung - in welcher Form auch immer - ist keine gute Strategie. Damit löst man keine Konflikte, sondern weicht ihnen aus. Außerdem würde sie sich ja trotzdem weiterhin die angenehmeren Arbeiten herauspicken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
In ihrem früheren Job war meine Kollegin die einzige Teamassistenz in der Firma. D. h. sie hatte recht viele Freiheiten und konnte ihre Urlaube, Fortbildungen und Homeoffice-Tage planen, wie sie Lust hatte. Das geht bei uns nicht, weil unser Chef darauf besteht, dass das Sekretariat jeden Tag besetzt ist. Wenn sie mal nicht ins Büro kommen möchte, muss sie sich jedes Mal im Vorfeld mit mir absprechen. Das geht ihr gegen den Strich.
Muss denn das Büro jeden Tag besetzt sein? Vielleicht könnte das die Lösung sein. Dein Chef verzichtet darauf zugunsten des Bürofriedens...

Deine Kollegin mag übrigens nicht dich nicht, sie mag nur nicht, dass sie immer da sein muss, wenn du nicht da bist. Vielleicht kann sie das gar nicht in Worte fassen. ;)

Auch dass sie die ungeliebten Aufgaben nicht übernimmt, liegt vielleicht daran, dass sie sich so viel anderes aufhalst.

Ihr müsst wirklich mal sprechen, entweder mit dem Chef oder mit einer externen Person, wie einem Mediator. Ich bin mir ziemlich sicher, das sind keine persönlichen, sondern strukturelle Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Komischerweise versucht sie auch immer wieder, Menschen zu gefallen, die nicht gerade nett zu ihr sind.
Das klingt nach einem Problem aus der Kindheit.

Das hilft dir zwar auch nicht weiter, aber nach deinen weiteren Beschreibungen schätze ich sie jetzt ganz anders ein. Ängstlich und unsicher.

Und an dir lässt sie alles aus, was sie sich Übergeordneten gegenüber nicht traut.
 
G

Gelöscht 129644

Gast
Und an dir lässt sie alles aus, was sie sich Übergeordneten gegenüber nicht traut.
Das im Umkehrschluss dann heißen könnte, dass Du TE vllt weniger freundlich sein solltest, damit sie auch der unliebsamen Arbeit nachkommt und nicht alles an dir hängen bleibt.

Vllt ist dein Problem auch, dass ihr euch gar nicht so unähnlich seid, denn mit dir kann sie das offensichtlich machen ;)
 

Lauralee

Mitglied
@Luisa1960 : Mein Chef ist sehr kompetent (fachlich und menschlich) und gehört zum Glück nicht zu den Vorgesetzten, die ihre Lieblinge im Büro haben. Es gibt keine Mitarbeiter/-innen bei uns, die er bevorzugt behandelt.


@Pfefferminzdrops : Ich bin in einem größeren Unternehmen beschäftigt und weiß auch, was ein Mediator ist. Eine andere Abteilung, mit der wir öfters zusammenarbeiten, hat sich im vergangenen Jahr wegen interner Schwierigkeiten von einem Mediator begleiten lassen.
Mir ist allerdings auch bekannt, dass so ein Mediator nicht gerade günstig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob die Firma für meine Kollegin und mich so viel Geld ausgeben würde, da wir in der Hierarchie recht weit unten angesiedelt sind.


@Soul-Sister : Mein Chef fände es gut und v. a. professionell, wenn das Büro jeden Tag besetzt wäre. In Ausnahmefällen hat er es aber auch schon durchgehen lassen, dass wir beide am gleichen Tag im HO waren.

Meine Kollegin war übrigens diejenige, die sich feste HO-Tage gewünscht hat (früher hatten wir immer an unterschiedlichen Tagen HO), sie wurden auf ihren Wunsch hin eingeführt. Jetzt kommt sie immer wieder mit der Frage, ob wir in Woche XY die HO-Tage tauschen können. Im Monat April wollte sie 5x tauschen, das war mir dann zu viel und ich habe es ihr nicht für jedes Mal zugesagt. Schließlich habe ich auch meine Termine. Umgekehrt frage ich nur ca. 2x im Jahr nach einem HO-Tausch. Von ihr kommt dann in einem gönnerhaften Ton: "Mal kucken, das muss ich mir noch überlegen!"

Diesen Spruch bringt sie auch häufiger, wenn ich mal frei nehmen möchte. Bei uns im System ist es so hinterlegt, dass der Urlaub erst von der Vertretung genehmigt werden muss, bevor der Antrag zum Chef wandert. Meine Kollegin reibt mir immer mal wieder unter die Nase, dass ich von ihrer Gunst abhängig bin, wenn ich mal einen Tag frei nehmen möchte.

Und nein, es ist leider kein strukturelles Problem. Meine Kollegin hat mir schon an unserem 4. oder 5. gemeinsamen Arbeitstag mitgeteilt, dass sie mich nicht mag. Das kam für mich wie aus heiterem Himmel. Ich fand sie bis dahin sehr lieb und hatte einen total positiven Eindruck von ihr. Wir wurden damals von meiner Vorgängerin eingearbeitet. Als diese mal nicht im Raum war, meinte meine Kollegin auf einmal zu mir etwas in die Richtung: "Boah, du bist so ein Ich-Mensch! Deine Vorgängerin ist ganz anders als du, viel sympathischer und menschlich... einfach superlieb." Ich bin damals aus allen Wolken gefallen.

Es kommt immer mal wieder vor, dass meine Kollegin mich als Ich-Menschen bezeichnet und mir Egoismus vorwurft. Z. B. waren mein Partner und ich dieses Jahr in der Faschingswoche beim Skifahren. Wenige Wochen vorher kam von ihr eine Bemerkung, so nach dem Motto, ich hätte mir die ganze Faschingswoche Urlaub genommen... das wäre ja so egoistisch und unfair, sie wolle auch mal an Fasching Urlaub haben.

Meine Kollegin und ich arbeiten beide seit fast 4 Jahren in der Firma. Sie hatte bis zum besagten Zeitpunkt noch nie erwähnt, dass ihr Fasching wichtig ist. Und ich hatte noch nie zuvor an Fasching Urlaub. Eigentlich verreise ich lieber außerhalb der Ferienzeiten. Aber im Februar war leider keine andere Woche möglich, weil meine Kollegin in allen anderen Wochen wegen Seminaren oder Gleittagen einzelne Tage nicht im Haus war.


@Werwiewas : Nach außen wirkt sie auch sehr ängstlich und unsicher. Deshalb hätte ich nicht gedacht, dass sie zu mir so boshaft sein würde. Anstatt dankbar und froh zu sein, dass sie sich mit so einer kollegialen Person wie mir das Büro teilt, macht sie mir den beruflichen Alltag schwer.

Immerhin habe ich der Frau damals den Job gerettet, als ihre Probezeit auf der Kippe stand. Sie hatte anfangs große Probleme mit den Aufgaben, ihre Fehlerzahl war überdurchschnittlich groß. Der Chef war sich lange nicht sicher, ob er sie nach der Probezeit noch behalten wollte. Dass sie immer noch da ist, hat sie zu einem großen Teil mir zu verdanken. Ich habe mich öfters mal nach der Arbeit, am Wochenende und an freien Tagen eingeloggt, ihre Fehler ausgebügelt und Aufgaben erledigt, die sie aus Zeitgründen nicht mehr geschafft hat. Sie wirkte sehr unsicher, tat mir einfach leid und ich wollte nicht, dass sie ihren Job verlor.


@SuiGeneris : Manche weniger beliebten Aufgaben erledigt sie inzwischen schon. Aber ich habe lange darum kämpfen müssen, damit sie es macht.


@unschubladisierbar : In unserer ersten Arbeitswoche habe ich zu ihr gesagt, dass ich mich um eine bestimmte Aufgabe kümmern wollte und sie dann Aufgabe X machen konnte. Dann kam von meiner Vorgängerin, die uns damals eingearbeitet hat, die folgende Aussage: "Lauralee, ihr seid hier beide gleichgestellt. Du kannst mit deiner Kollegin nicht reden, als ob du ihre Vorgesetzte bist. Wenn du möchtest, dass sie eine Aufgabe erledigt, musst du sie höflich bitten."
Das hat sich so tief in ihrem Inneren eingebrannt, dass ich gar keine andere Wahl habe, als eine höfliche Bitte zu äußern. Wenn ich sie nicht bitte, blockt sie komplett ab.
 
G

Gelöscht 129161

Gast
In unserer ersten Arbeitswoche habe ich zu ihr gesagt, dass ich mich um eine bestimmte Aufgabe kümmern wollte und sie dann Aufgabe X machen konnte. Dann kam von meiner Vorgängerin, die uns damals eingearbeitet hat, die folgende Aussage: "Lauralee, ihr seid hier beide gleichgestellt. Du kannst mit deiner Kollegin nicht reden, als ob du ihre Vorgesetzte bist. Wenn du möchtest, dass sie eine Aufgabe erledigt, musst du sie höflich bitten."
Das hat sich so tief in ihrem Inneren eingebrannt, dass ich gar keine andere Wahl habe, als eine höfliche Bitte zu äußern. Wenn ich sie nicht bitte, blockt sie komplett ab.

Eine Selbstverständlichkeit, aber daher könnte auch ihre Abneigung liegen. Ich verstehe da auch deine Einstellung nicht.

Du musst jetzt für dich einstehen. Ihr seid erwachsene Frauen, da werdet ihr doch einen normalen Kompromiss finden, ohne jetzt einen Mediator dazu holen zu müssen.
 

Lauralee

Mitglied
Eine Selbstverständlichkeit, aber daher könnte auch ihre Abneigung liegen. Ich verstehe da auch deine Einstellung nicht.
Ich bin keine dominante Frau, die gerne die Chefin raushängen lässt. Ganz im Gegenteil. Meine Kollegin hatte wie gesagt in der Anfangszeit große Schwierigkeiten mit den anspruchsvolleren Aufgaben. Also dachte ich mir, ich tue ihr einen Gefallen, wenn ich die schwierigere Aufgabe erledige und die leichtere Aufgabe ihr überlasse. Das Ganze ist ja schon fast 4 Jahre her. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie deswegen immer noch rumzickt.

Da sind so einige Dinge vorgefallen, die ich einfach nur merkwürdig fand. Z. B. hat sie mir vorgeworfen, dass ich zu laut sei. Einmal hat sie sich darüber beschwert, dass ich zu laut telefoniert habe, während sie sich einen Tee gemacht hat. Unser Wasserkocher ist nun mal sehr laut. Wenn ich telefoniere und sie sich gleichzeitig einen Tee macht, verstehe ich meinen Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung nicht mehr so gut und werde dann automatisch lauter. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein berufliches Telefonat wichtiger ist als Tee kochen und sie in so einer Situation mehr Rücksicht auf mich nehmen sollte als umgekehrt. Sie hätte mit dem Tee auch einen Moment warten können, bis ich das Telefonat beendet hatte (sie hat damit angefangen, als ich schon am Telefonieren war).

Meine Kollegin hat sich auch schon beschwert, dass ich zu laut auf der Tastatur tippe. Das Kuriose daran ist, dass sie viel lauter auf ihrer Tastatur tippt als ich auf meiner. Sie hat nämlich lange Fingernägel, meine sind kurz. Als ich ihr genau das gesagt habe, meinte sie: "Ja, aber dir macht das ja nichts aus. Mich stört das." Manchmal frage ich mich, ob mit ihr etwas nicht stimmt.

Ich habe schon viele Gespräche mit ihr geführt. Es gab auch mehrere Phasen, in denen es bei uns keine größeren Vorkommnisse gab und ich der Meinung war, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden hätten. Bis dann eines Tages der nächste Vorfall kam.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
@ Soul-Sister : Als diese mal nicht im Raum war, meinte meine Kollegin auf einmal zu mir etwas in die Richtung: "Boah, du bist so ein Ich-Mensch! Deine Vorgängerin ist ganz anders als du, viel sympathischer und menschlich... einfach superlieb." Ich bin damals aus allen Wolken gefallen.

Es kommt immer mal wieder vor, dass meine Kollegin mich als Ich-Menschen bezeichnet und mir Egoismus vorwurft. Z. B. waren mein Partner und ich dieses Jahr in der Faschingswoche beim Skifahren. Wenige Wochen vorher kam von ihr eine Bemerkung, so nach dem Motto, ich hätte mir die ganze Faschingswoche Urlaub genommen... das wäre ja so egoistisch und unfair, sie wolle auch mal an Fasching Urlaub haben.

Meine Kollegin und ich arbeiten beide seit fast 4 Jahren in der Firma. Sie hatte bis zum besagten Zeitpunkt noch nie erwähnt, dass ihr Fasching wichtig ist. Und ich hatte noch nie zuvor an Fasching Urlaub. Eigentlich verreise ich lieber außerhalb der Ferienzeiten. Aber im Februar war leider keine andere Woche möglich, weil meine Kollegin in allen anderen Wochen wegen Seminaren oder Gleittagen einzelne Tage nicht im Haus war.

@ unschubladisierbar : In unserer ersten Arbeitswoche habe ich zu ihr gesagt, dass ich mich um eine bestimmte Aufgabe kümmern wollte und sie dann Aufgabe X machen konnte. Dann kam von meiner Vorgängerin, die uns damals eingearbeitet hat, die folgende Aussage: "Lauralee, ihr seid hier beide gleichgestellt. Du kannst mit deiner Kollegin nicht reden, als ob du ihre Vorgesetzte bist. Wenn du möchtest, dass sie eine Aufgabe erledigt, musst du sie höflich bitten."
Das hat sich so tief in ihrem Inneren eingebrannt, dass ich gar keine andere Wahl habe, als eine höfliche Bitte zu äußern. Wenn ich sie nicht bitte, blockt sie komplett ab.
Das kann trotzdem ein strukturelles Problem sein, wie etwa die Anwesenheitspflicht und wenn die weg fällt, dann entspannt sich das wieder. Nach vier Tagen sagt dir deine Kollegin schon, du bist ein Ich-Mensch? Wie konnte das denn passieren. Ich denke, da solltest du mal ehrlich fragen, warum das so ist. Ob du überhaupt etwas ändern kannst in deinem Verhalten.

Ich kann verstehen, dass du die Führung übernimmst, nachdem das am Anfang so gelaufen ist, dass du sie viel unterstützen musstest, aber aus dem Modus solltest du wieder rauskommen. Ich denke, sie braucht das nicht mehr? Ihr solltet da auf einer Ebene gut zusammenarbeiten. Du bringst eine Hierachie da rein, die nicht drin ist. Eventuell müsst ihr das wirklich in neutralem Rahmen mal besprechen. Dass du ihr klarmachst, dass du am Anfang fordernder warst, weil sie offensichtlich Unterstützung gebraucht hat, du aber siehst, dass sie sich gut eingearbeitet hat und du das jetzt schätzt und sie auch so behandelst.

Eventuell ist sie auch ein bisschen neidisch auf dich? Solche Menschen gibt es doch auch, die bei Neid anfangen zu mauern. Hast du denn irgendetwas, was sie sich wünscht und nicht hat, einen Partner, schöne Reisen?... Das ist aber tatsächlich sehr unprofessionell. Da muss sie ihre Gefühle in den Griff bekommen. Vielleicht würde ich die privaten Gespräche dann auf ein Minimum reduzieren, damit ihr Neid möglichst wenig Futter bekommt.

Ich denke, das ist wahrscheinlich ein Zusammenspiel aus ungünstiger Struktur, Neid... Arbeitet ihr denn noch einigermaßen gut zusammen, wo es nötig ist oder leidet schon die Qualität der Arbeit?
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich bin in einem größeren Unternehmen beschäftigt und weiß auch, was ein Mediator ist. Eine andere Abteilung, mit der wir öfters zusammenarbeiten, hat sich im vergangenen Jahr wegen interner Schwierigkeiten von einem Mediator begleiten lassen.
Mir ist allerdings auch bekannt, dass so ein Mediator nicht gerade günstig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob die Firma für meine Kollegin und mich so viel Geld ausgeben würde, da wir in der Hierarchie recht weit unten angesiedelt sind.
Ich würde diesen Weg an deiner Stelle trotzdem versuchen. Größere Firmen haben auch oft Mediatoren in den eigenen Reihen. Dann sind die Kosten auch nicht so hoch. Mach dich doch vorab mal schlau, dann hast du diese Hausnummer auch direkt parat und musst keine Vermutungen anstellen. Ich sag es mal so: Ungelöste und dauerhafte Konflikte können sogar krank machen. Klassiker sind Magengeschwüre, es gibt aber auch ganz viele andere Erkrankungen bis hin zum psychischen Knacks. Fehltage kosten das Unternehmen ja auch, und es dauert nicht lange, dann hast du die Kosten für den Mediator raus. Eure Situation klingt verfahren, daher würde ich diesen Weg trotzdem versuchen.

Tatsächlich kenne ich solch ein Gezicke auch; ich war in meinem ersten Leben Vorstandsassistentin eines sehr großen DAX-Unternehmens. Als ich damals nach kurzer Elternzeit zurückkam, saß da auch eine Kollegin, der es nun gar nicht behagte, dass ihre Zeit als Erstassistentin enden sollte. Liebend gerne hätte sie den Job weiter gemacht und begannn dann tatsächlich auch, mir das Leben schwer zu machen, zumal ich teilweise auf ihr/en Entgegenkommen/good will wegen meines Babys angewiesen war. Richtig piefig wurde sie dann, als jemand zu ihr sagte, jetzt sei ich ja zurück, wann sie denn gehen würde. Ich habe mir das eine kurze Zeit angeguckt und sie dann angesprochen. Habe ihr dann in sehr verbindlichem Ton gesagt, dass das so nicht geht und dass ich das nicht länger hinnehmen würde. Dass wir 2 Möglichkeiten hätten: Untereinander - und was uns als gestandene professionelle und erwachsene Kräfte ja wohl auch möglich sein sollte - eine Lösung zu finden, mit der wir beide gleichermaßen gut leben könnten und bei der keine von beiden benachteiligt würde oder aber dass das offiziell über den Chef gehen würde. Habe ihr auch gesagt, dass wir keine Freundinnen werden müssten und ich daran auch kein Interesse hätte, aber ich mich im Job nicht länger ärgern wollte. Uns beiden war klar, dass das Thema bei unserem Chef nicht gut aufgehoben gewesen wäre; der hatte wahrlich anderes zu tun. Also haben wir die Köpfe zusammengesteckt und die Arbeit gut aufgeteilt und Spielregeln für ein konstruktives Miteinander aufgestellt. Das ganze war reinigend. Wir haben uns danach deutlich besser verstanden, es gab keine Ränkespielchen mehr und das Arbeiten machte wieder Spaß - auch wenn sie sich dann nach einiger Zeit doch wegbeworben hat. Wir konnten dann sogar wieder miteinander lachen.

Vielleicht wäre das auch noch einen Versuch wert. Werde verbindlicher im Ton und mach ihr klar, dass auch du ihr das Leben unbequem machen kannst, wenn sie sich nicht zurücknimmt. Auch du kannst sie bei Absprachen auflaufen lassen oder ihr unkollegiales Verhalten spiegeln bzw. dann auch für dich übernehmen. Legt Spielregeln für euer Miteinander fest, redet mehr. Akzeptiert aber auch Grenzen der Anderen. Oft ist nicht nur einer Schuld, sondern es schaukelt sich etwas hoch. Eure Unstimmigkeiten sind jedenfalls nicht im Sinn der Firma, also unprofessionell. Für mich ist das klassisches Assistentinnengezicke und ihr bedient hier das Büro-Büro-Vorurteil.

Diese 2 Wege könnt ihr m. E. gehen. Den Konflikt zu verschärfen, indem du Gleiches mit Gleichem vergiltst, ist m. E. allerdings die schlechteste Lösung für alle. Die Mediation durch einen neutralen Dritten halte ich für die beste Lösung. Das ist übrigens jetzt auch nichts Besonderes und wird viel häufiger in Anspruch genommen als man denkt, nur eben nicht an die große Glocke gehängt. ;)

Hattest du hier eigentlich schon einmal geschrieben? Der geschilderte Sachverhalt kommt mir irgendwie bekannt vor...
 
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