Aus rein taktischen Gründen wäre ich mit einer Zahlungsweigerung und einer Anzeige vorsichtig, denn ein Inkassounternehmen interessiert erst einmal nicht, von wem sie Geld holen und nach meiner Kenntnis gibt es sehr wohl Ausbildungsberufe im z.B. Bankenbereich, in dem finanzielle Probleme zu einem Aus führen können.
Als Erstes würde ich ein anderes Konto bei Deiner Bank eröffnen, weil der Verdacht eines Missbrauchs besteht. Das sollte machbar sein. Eine andere Bank lehnt Dich womöglich nicht ab, da es es ein Gehaltskonto ist, auf dem regelmäßig Buchungen eintreffen. Banken mögen das. Natürlich sollte Deine Mutter davon nichts mitbekommen, damit sie das nicht weiter ausnutzen kann. Dann solltest Du offensiv werden und Deine Gläubiger schriftlich per Einschreiben davon in Kenntnis setzen, dass Deine Kontodaten widerrechtlich verwendet wurden. Aber was nützt das, wenn Du offenbar über Monate diese Buchungen nicht hast zurückgehen lassen? Der "Anschein" ist hier nicht unmaßgeblich.
Und damit sind wir bei der Beweisbarkeit: da spricht so einiges leider gegen Dich. Bekanntlich mahlen die Mühlen der Justiz etwas langsam und das ist sehr zu Deinem Nachteil Womöglich wird eine Anzeige gegen Deine Mutter nur als "Verschleierungstaktik" gewertet. Bevor Du eine Anzeige startest, kannst Du diese ganzen Dinge bei einer Polizeiwache zu Protokoll geben. Damit machst Du es öffentlich und nachweisbar, aber es passiert noch nichts. Jetzt geht es erst einmal darum eine Beweiskette aufzubauen, damit dieses Kartenhaus nicht über DIR zusammen bricht.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du Geld, um zum Beispiel erst einmal Anzahlungen unter Vorbehalt zu leisten. Damit verzögerst Du massivere Schritte gegen Dich und bekommst etwas "Luft". Aber die nutzt Dir nur etwas, wenn Du Dich mit den Gläubigern in Verbindung setzt und klar und deutlich Deine Position vertrittst: Du hast das nicht beauftragt. Also ist auch kein Vertrag mit Dir zustande gekommen. Aber Du musst das beweisen können.
Um es deutlich zu sagen und ich weiß sehr wohl, wie das klingt: es geht NUR um Geld. Du MUSST jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Dass das Deine eigene Mutter war, zählt erst einmal nicht. Jetzt geht es um DEINE Situation und wie DU da Schritt für Schritt wieder raus kommst. Womöglich wird es Dich einiges kosten, denn es zählt leider nur, was Du beweisen kannst. Nicht einen auf Panik machen, nicht emotional werden, es geht NUR um Geld.
Was jetzt ansteht:
- Gläubiger per Einschreiben! informieren und eine Anzahlung unter Vorbehalt anbieten
- Protokoll bei der Polizei, mit der Bitte, es noch nicht weiter zu verfolgen
- Bitte verstoße nicht gegen das Postgeheimnis! Du darfst Deiner Mutter Briefe nicht öffnen!
- Schicke auch Deiner Mutter ein Einschreiben, das ihr dieses Vorgehen untersagt. Ja, das klingt blöd und lächerlich, aber wie willst Du beweisen, dass Du das wolltest und nicht willst? -> Beweiskette
- Erstelle eine möglichst genaues Protokoll dieser Abläufe mit Datum. Sollte es zu einem Prozess kommen, dann hilft das dem Gericht und Dir. Aber es MUSS der Wahrheit entsprechen.
- Neues Konto eröffnen.
- Gibt es auf Deiner Seite Leumundszeugen, die zu Dir stehen und auch vor Gericht bezeugen, dass Du eine ehrliche Haut bist? Auch das kann ein Mosaiksteinchen sein, das das Bild zu Deinen Gunsten verändert.
- Beantrage einen Beratungsschein beim Amtsgericht, dann kann Dir ein Anwalt gestellt werden
Erst wenn Du sinnvolle Dinge ins Rollen gebracht hast und ein Ende des Dramas FEST STEHT, kannst Du Dich mit der emotionalen Seite beschäftigen. wirklich erst dann. Sonst kann jeder Ausbruch, jeder falsche Schritt Deine Position gefährden. Komm zur Ruhe und entscheide ganz rational. Ja, das geht und das kannst Du, denn das zeigen schon Deine Zeilen. Nochmal: es geht nur um Geld. Du packst das Schritt für Schritt.