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Meinungen über Gewalt

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
D

Dr. House

Gast
Gutes Beispiel, Bluescreen.

Und wenn der Vergewaltiger nun nicht nur mein Kind missbraucht, sondern auch entführt hat und es ablehnt, den Aufenthaltsort zu nennen, kann er sicher sein, dass ich ihn ohne Ende foltern werde.
 
B

Benjamin-29

Gast
Schrieb ich doch: Mein Gerechtigkeitssinn.

Was gut und vernünftig ist, muss nicht immer gerecht sein.
Ich schildere mal, wie ich die Dinge sehe:

Wenn man einem 17-jährigen vorschlägt, den gewalttätigen Stiefvater der Freundin zu schlagen, dann hat das nix mit Gerechtigkeit zu tun. Mit so einer Aktion ist dem Opfer kaum jemals geholfen. Der meist einzige "Nutzen" bei solchen Aktionen wäre, dass man dabei die eigenen Agressionen abladen kann.

Wenn jemand trotzdem so eine Aktion vorschlägt, dann glaube ich ihm übrigens nicht, dass die Agressionen durch den Stiefvater entstanden sind. Ich denke eher, dass es dabei um Agressionen geht, die schon seit längerem in Unbewussten köcheln. Meist stammen diese Agressionen daher, dass derjenige, der jetzt gerecht sein will, früher selbst einmal unterdrückt worden ist. Es ginge dabei wieder nicht um die Interessen des Mädchens, sondern um die Eigenen.

House, ist dir aufgefallen, dass du dich erstmal erkundigt hast, ob der Stiefvater körperlich unterlegen ist? Erst als du die Information hattest, dass du es mit einem Schwächeren zu tun hättest, bringst du Gewalt als "Lösung" ins Spiel.
Das ist typisch für Leute, die selbst einmal unterdrückt wurden. Sie definieren die eigene Stärke dadurch, dass sie Gewalt gegen Schwächere ausüben. Das sind meist Problemlösungsstrategien, die sie selbst aus der Sicht des Unterdrückten gelernt haben. Das tragische dabei ist, dass der Stiefvater klassischerweise auch ein ehemals Unterdrückter ist, der seine Agressionen nun an der schwächeren Stieftochter auslässt. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
 
B

BlueScreen

Gast
Gutes Beispiel, Bluescreen.

Und wenn der Vergewaltiger nun nicht nur mein Kind missbraucht, sondern auch entführt hat und es ablehnt, den Aufenthaltsort zu nennen, kann er sicher sein, dass ich ihn ohne Ende foltern werde.
In diesem Fall könnte ich dir das auch nicht verübeln.

Ein liebender Vater ist bereit ALLES zu tun, um sein Kind wieder zu bekommen.
 
D

Dr. House

Gast
Benjamin, was für einen Unsinn schreibst du gerade? Liegt es an der Nacht oder hast du ein paar Bier zu viel? :confused:

Wenn man einem 17-jährigen vorschlägt, den gewalttätigen Stiefvater der Freundin zu schlagen, dann hat das nix mit Gerechtigkeit zu tun. Mit so einer Aktion ist dem Opfer kaum jemals geholfen. Der meist einzige "Nutzen" bei solchen Aktionen wäre, dass man dabei die eigenen Agressionen abladen kann.
Ich habe gewiss keine Aggressionen und vorgeschlagen habe ich Gewalt anfangs auch nicht, sondern nur die Drohung.

Wenn jemand trotzdem so eine Aktion vorschlägt, dann glaube ich ihm übrigens nicht, dass die Agressionen durch den Stiefvater entstanden sind.
Dir ist aber schon noch klar, dass es hier nicht um mich geht, sondern um den Stiefvater eines Mädchens, oder?

House, ist dir aufgefallen, dass du dich erstmal erkundigt hast, ob der Stiefvater körperlich unterlegen ist? Erst als du die Information hattest, dass du es mit einem Schwächeren zu tun hättest, bringst du Gewalt als "Lösung" ins Spiel.
Ich habe mich nicht erkundigt, ob er unterlegen ist, sondern wie die körperliche Verfassung des Vaters und des Freundes ist? Und natürlich hatte das einen Grund: Ich kann kaum Jemandem vorschlagen, der ein schmächtiger Zwerg ist, auf einen Riesen loszugehen.

Um es deutlich zu sagen: Wäre es meine Freundin, würde das keine Rolle für mich spielen. Wenn ich körperlich unterlegen wäre, würde ich mir Hilfsmittel holen: Ein Messer, eine Eisenstange usw.

Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man es auch einsetzen.
Die Drohung reicht in den meisten Fällen schon aus.

Das ist typisch für Leute, die selbst einmal unterdrückt wurden. Sie definieren die eigene Stärke dadurch, dass sie Gewalt gegen Schwächere ausüben. Das sind meist Problemlösungsstrategien, die sie selbst gelernt haben. Das tragische dabei ist, dass der Stiefvater klassischerweise auch ein ehemals Unterdrückter ist, der seine Agressionen nun an der schwächeren Stieftochter auslässt. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Auch hier wieder: Es geht nicht um mich oder meinen Vater, einen Stiefvater habe ich nicht, sondern um den Freund, seine Freundin und ihren Stiefvater.

Du kennst nur den virtuellen House und nicht die Person, die dahinter steht.

PS: Und bitte, schlaf dich aus!
 
B

Benjamin-29

Gast
Wäre es meine Freundin, würde das keine Rolle für mich spielen. Wenn ich körperlich unterlegen wäre, würde ich mir Hilfsmittel holen: Ein Messer, eine Eisenstange usw.

Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man es auch einsetzen.
Die Drohung reicht in den meisten Fällen schon aus.
Ja, du hast irgendwann mal gelernt, Gewalt als "Lösungsmöglichkeit" zu sehen. Jetzt verwechselst du das mit Gerechtigkeitsempfinden. Tatsächlich lässt du damit aber nur deine eigenen Agressionen raus.
 
D

Dr. House

Gast
Ja, du hast irgendwann mal gelernt, Gewalt als "Lösungsmöglichkeit" zu sehen. Jetzt verwechselst du das mit Gerechtigkeitsempfinden. Tatsächlich lässt du damit aber nur deine eigenen Agressionen raus.
Nein, ganz und gar nicht. Denn ich bin wahrlich kein Mensch, der harte Gewalt leichtfertig einsetzt. Du musst schon sehr viel bei mir tun und ich auch keine andere Hilfe haben, damit ich Gewalt einsetze.

Und natürlich ist es keine Lösung in dem Sinne, dass es ein zugrunde liegendes Problem für beide Parteien löst. Aber es löst im ersten Schritt das Problem, dass Jemand etwas tut, womit ich nicht einverstanden bin und es keine andere Hilfe gibt.
 
B

Benjamin-29

Gast
Aber es löst im ersten Schritt das Problem, dass Jemand etwas tut, womit ich nicht einverstanden bin und es keine andere Hilfe gibt.
Nun, du hättest auch vorschlagen können, mit der Freundin einfach die Wohnung zu verlassen. Dann hätte der Stiefvater dem Mädchen auch nichts mehr tun können. Wäre doch eine denkbare und effektive Lösung gewesen, die du auch hättest vorschlagen können - oder siehst du das anders?
 
D

Dr. House

Gast
Nun, du hättest auch vorschlagen können, mit der Freundin einfach die Wohnung zu verlassen. Dann hätte der Stiefvater dem Mädchen auch nichts mehr tun können. Wäre doch eine denkbare und effektive Lösung gewesen, die du auch hättest vorschlagen können - oder siehst du das anders?
Das ist richtig, aber anscheinend keine Möglichkeit.
Ich gehe davon aus, so wie der TE die Situation geschildert hat, das alles "vernünftige" schon probiert wurde bzw. nicht in Frage kommt.

Sie will/kann nicht mit der Mutter darüber sprechen, mit dem Vater auch nicht, aus der Angst, entweder ihn oder die Mutter nicht mehr wiedersehen zu können. Zum Jugendamt war, falls ich mich recht entsinne, auch keine Lösung und dass sie das schlagen nicht will bzw. schon mit dem Stiefvater darüber gesprochen hat, davon gehe ich mal stark aus.....

Ich schreibe immer wieder davon, dass ein Faktor u.a. die Zeit ist.
Wenn es schnell gehen muss, ist Gewalt bzw. die Androhung in der Regel ein effektiver Weg.

Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, falls die Freundin dem so zustimmt, was ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Vater und die einfache, aber ernste Drohung "Packst du noch einmal meine Freundin an, werde ich dir wehtun", was daran so schlimm sein soll?
 
B

BlueScreen

Gast
Mal ne andere Frage: Wer hat denn schonmal Gewalt ausgeübt? Jemanden mit einem Messer attackiert, jemanden zusammengelatscht, gewürgt, geschlagen?

Interessiert mich mal.



Darkside
Wenn man auf diese Frage mit "Ja" antworten würde, würde man entweder als Angeber, Möchtegern, Idiot oder assozial, dastehen.
Außer man kann nen "guten" Grund nachweisen, wie z.B. einer Person in Not geholfen; Vater der sein Kind beschützt hat usw.

Warum interessiert dich das?

Ich vermute, zum Thema würde es auch nicht viel beitragen ...
 

polgara

Aktives Mitglied
Nein, ganz und gar nicht. Denn ich bin wahrlich kein Mensch, der harte Gewalt leichtfertig einsetzt. Du musst schon sehr viel bei mir tun und ich auch keine andere Hilfe haben, damit ich Gewalt einsetze.
Ich denke schon alleine, dass du den Gedanken so formulierst, signalisiert eine Gewaltbereitschaft.

Ich würde nicht an Gewalt denken, sondern eher wie Benjamin vorausschauend versuchen zu deeskalieren und Gewalt keinen Raum zu bieten.

Ein ganz berühmter Fall von Selbstjustiz ist übrigens der Fall Bachmeier. Die Mutter erschoss den mutmaßlichen Mörder ihrer Tocher im Gerichtssaal. Damals gab es einen riesen Medienrummel und ganz Deutschland war gespalten über die Tat.

Marianne Bachmeier ? Wikipedia

Wenn ich zurückdenke, muss ich auch feststelen, dass sich meine Einstellung zu Gewalt verändert hat. Im Fall Bachmeier fand ich die Tat der Mutter angemessen und mutig und war mir sicher ich würde genauso handeln.

Heute sehe ich es anders.



@ Darkside
Körperliche Gewalt wie du sie beschreibst? Noch nie. Und wurde auch noch nie bei mir angewendet.

EDIT: Ich arbeite an einem Brennpunkt und da ist Gewalt oft das erste Mittel der Wahl und gerade deshalb ist es wichtig hier einen Gegenpol zu setzen und vor allem Kinder zu schützen.
 
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