@Gismo:
Dein Ex-Mann konnte auch nur nicht richtig mit umgehen, es war seine Art seine Verzweiflung zu zeigen. Meine Ex hat sich sehr tief immer geschnitten, und es ist in dem augenblick besser geworden, als ich auf veranlassung ihrer besten Freundin, härter geworden bin. Sie nicht in dem augenblick mit Mitleid überschüttet habe, sondern ziemlich ignorant drauf reagiert habe. Es gibt bei gewissen Fällen auch einen Weg der so lang führt.
Ich bin halt wirklich der absolut harten Meinung, das es ein quälen der Angehörigen ist, selbstmorde zu versuchen. Jeder merkt doch das sowas Hilfeschreie sind, wenn sich die Person aber z.B. professioneller Hilfe entzieht, nicht in eine Klinik will, steht man als angehöriger sowas meist sehr hilflos gegenüber und reagiert dann ablehnend, es überfordert die Menschen. Und dann macht die Person den Angehörigen damit auch indirekt Vorwürfe, warum habt ihr mir nicht geholfen, so weit ist es schon mit mir...
Die Menschen wollen sich aber meist gar nicht helfen lassen, zumindest nicht auf eine langwierige Art und Weise, wie man an der Ablehnung des Klinikaufenthalts merkt.
Und dann bin ich halt wirklich der Meinung, entweder man sucht sich die Hilfe, weil jeder Mensch ist für sich verantwortlich. Täter und gefühlskalte Angehörige sind Auslöser oder Hintergrund von problemen. Doch Täter wird jeder mal an anderen, man merkts halt meist nicht. Und Menschen sind halt dann schon eher selbst für verantwortlich sich zu helfen/helfen zu lassen, sich zu heilen.
oder man macht halt schluss. Aber so dieses Zwischending, ich merke ich brauche hilfe, lass mir aber nicht helfen, dreh mich selber nicht, aber fang an mit Selbstmordversuchen die Umwelt zu Aufmerksamkeit zu zwingen.
Das "Spiel" find ich ziemlich krass.
Entweder man holt sich hilfe, hilft sich selbst oder man kommt halt mit seinem Leben nicht mehr klar und sollte das auch konsequent so umsetzen.
@Lost_Angel:
Ich hätte dir nichts raten können, in deiner Haut möchte ich nicht stecken. Ich wüsste nicht ob ich nicht schon längst meinen Hut genommen hätte wenn mir sowas passiert wäre. Da ist so ein Schmerz in deinen Texten das ich nur Respekt sagen kann, dass du noch da bist.
Ich finde auch Aussagen wie "es wird irgendwann mal besser sein" sehr fragwürdig. Um einen Therapieprozess zu gehen, müsstest du die Hilfe die man dir anbietet auch wirklich wollen, mit Freude in die Klinik gehen weil es der erste Schritt zur Besserung wäre, du müsstest dich therapieren lassen egal wie schwer es ist, wie lange es dauert und ob du mal dabei stehen bleibst. Und es gibt wahrscheinlich keine Garantie das du die Sache wirklich komplett hinter dich bringst, schließlich warst du teilweise noch sehr jung, es hat sich eingebrannt. Dennoch gibt es natürlich eine ziemlich große Chance das du irgendwann damit leben können wirst, es manchmal sogar vergißt. Es gibt eine Chance, die bekommst du aber nur wenn du Kraft findest.
Du solltest wissen, dass du natürlich keine Schuld dafür hast, und das deine Mutter nur aus unsicherheit so reagiert. Aber dir kann sie nicht großartig weiterhelfen, was soll sie denn tun oder sagen. Klar Trost und Schutz wäre ganz schön, dass wird sie aus irgendwelchen Gründen heraus nicht können. Sie macht es sicher nicht um dich zu verletzen, du wirst dir jemand suchen müssen der gerne diese Rolle bei dir übernimmt. Sie ist auch nur ein hilfloser, fehlerhafter Mensch.
Du brauchst unglaublich viel Kraft und Geduld für die nächsten Jahre, für deinen Weg. Das kann dir niemand wirklich abnehmen. Aber es lohnt sich bestimmt, weil da draußen ein Haufen ordentlicher Kerle durch die Gegend laufen, die sich bestimmt freuen würden, dir Kraft und Schutz zu geben und dich zu trösten. Wenn du nicht mehr da wärst, wäre da einer, der vergebens auf dich wartet.
Wenn ich mir nicht mehr helfen kann, oder hilfe suchen kann, muss ich spätestens meinen Hut nehmen. Man kann ja nicht die ganze Zeit so ein Hundeleben leben ohne Chance auf Verbesserung. Also überlege dir gut, was du willst, Ruhe für immer oder Hilfe, und dann mach es auch konsequent. So ein Freitodversuch kann auch mal schiefgehen, das ist immer blöd wenn man eigentlich nur Hilfe wollte.
Naja vielleicht bin ich auch nur so hart weil ich schon mit 2 Mädchen das "Spiel" hatte, dass sie mir immer wieder erzählten, dass sie sich nach Freitod sehen, sich auch auf UnterarmInnenseite schnitten, man ihnen aber keine Hilfe zukommen lassen konnte. Angebote gemeinsam zum psychologen zu gehen, und ähnliches wurden ausgeschlagen, und dann stand man dem sehr hilflos/verzweifelt gegenüber. Und hat sich mit weiteren versuchen über Freundeskreis was zu machen, immer nur weiter in die Nesseln gesetzt, weil das Rat-suchen unter ihren Freundinnen als Vertrauensbruch gesehen wurde. Bei der einen hat sich dann der Vater erhängt und sie wurde sozusagen von Mutter und Bruder gezwungen zum Psychologen zu gehn. Bei meiner Ex ist es einfach "verschwunden".
Im übrigen würd ich dir wirklich kampfsport empfehlen, auch wenn es im Fall der Fälle vielleicht nicht viel hilft, wenn der andere einfach ein Messer zieht, macht doch die Ausstrahlung viel her. Sogar ich bild mir mittlerweile schon ein bei einigen Mädels ihnen ihre Vergangenheit anzumerken. Wer sich auf sowas "spezialisiert" hat, kann das sicher noch besser. Du musst nach außen aufgeplusterter werden, da kann Kampfsport wie Judo (sehr zu empfehlen) viel helfen.
Zu guter Letzt, muss ich dir nochmal mein größtes Mitgefühl aussprechen, bin immer wieder entsetzt wenn ich von Leuten von sowas höre.
Hast du eigentlich eine Anzeige gemacht? Wenn nicht und es hätte vielleicht eine kleine chance gegeben ihn zu kriegen, macht man sich mitverantwortlich für seine nächsten Opfer.
Schön das es nicht geklappt hat, eigentlich willst du doch Hilfe und keine Ruhe, sonst wärst du nicht hier. Mach das bitte konsequent. Keine Angst vor Klinik. Bei mir waren schon 3 Kumpel für ein paar Wochen weg, das nimmt man aber sehr locker im Umfeld.
Es wünscht dir das Beste, viel Kraft, und das du nicht mehr so einen Quatsch machst,
der Max
PS: Bei einigen Patienten wird in der Notaufnahme erstmal standartmäßig der Magen ausgepumpt, und sonst einiges gemacht damit ihnen der Aufenthalt nicht so schön vorkommt, ist ne erzieherische Maßnahme.