Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

MOBBING: Der Fall "Luise" aus Freudenberg (NRW)

K4P

Mitglied
Tag, ich dachte ich gebe hier auch mal meinen Senf ab, da mich dieses Thema und diese Amoktat in Hamburg letztens auch etwas beschädtigt hat, bzw. thematisiert wurde und ich da eine... naja... eine wahrscheinlich ziemlich extreme/ radikale Meinung bzw. Sichtweise habe, die scheinbar allgemein nicht geteilt wird.

Ich selbst kenne Mobbing und schwere Gewalt vor allem psychisch/emotional selbst nur zu gut. Mich hat sie sogar zu einem ziemlichen Pflegefall gemacht. Zumindest habe ich hauptsächlich durch solche Geschichten einen psychischen Schwerbehindertenstatus und eine lange Reihe an Diagnosen - Erkrankungen, Einschränkungen und massive Probleme.

Zunächst einmal: das hier ist nicht neu. Es gab bereits andere Fälle auch in Deutschland in welcher Teenager Gleichaltrige oder sogar weit jüngere umgebracht haben. Ich meine mich an einen Fall zu erinnern in welchem ebenfalls Mädchen einen weitaus jüngeren Jungen umgebracht haben und das Motiv im Endeffekt Langeweile war. Nur mal soviel. Auch gibt es viele Fälle in welchen Jugendliche um die 14 schwere Gewaltverbrechen und auch Morde begangen haben. Also wie gesagt nicht neu.

Was ich in diesem Fall vermisse ist, dass das Motiv für die Öffentlichkeit komplett unbekannt ist.
So lässt sich nicht sagen, was die Mädchen dazu veranlasst hat.
War es Rache, Eifersucht oder war es reines Sadismus? Wir wissen es nicht. Wie dem aber auch sei, uns steht eigentlich allen kein Recht zu das zu verurteilen, weil wir nicht in der selben Haut stecken. Schön... wir hätte so natürlich nicht gehandelt, aber wir haben alle unsere Leichen im Keller.
Aus Erfahrung kann ich nur sagen, das Kinder absolut Engel sind und teils zu immens bösartigem Verhalten fähig sind und generell die Folgen nicht absehen können und auch Einfindungsvermögen oftmals sehr minimal ist.
Woher ich das weiß? Eigene Erfahrung - ich war selbst kein Engel. Vor allem aber weil ich schon als Kleinkind bis ins Erwachsenenalter schweren Misshandlungen gleichaltriger ausgesetzt war. Und ja... manche dieser Kinder oder insgesamt MENSCHEN würde ich persönlich auch als wirklich BÖSE bezeichnen. Kleine Monster die in einer Monsterrolle aufgegangen sind und nur gelernt haben, das zu perfektionieren und wahrscheinlich jetzt als Erwachsene nicht weniger grausam sind.
Hoffentlich aber irgendwann auch ein Gewissen ausgebildet haben und realisiert haben, was für Folgen das hat.

Nur zu oft werden aber auch Opfer zu Tätern und das finde ich sollte man hier nicht außer Acht lassen.

Wie häufig habe ich selbst den Wunsch gehabt schon als Kind meine Peiniger zu bestrafen und irgendwann tatsächlich auch selbst an dem Punkt stand mich mit Vergeltungs- und Mordgedanken auseinander zu setzen, weil ich einfach am Ende meiner Kräfte war.
Häufig bereue ich es sogar heute noch, dass ich es niemals dazu kommen lassen und mich stets zurückgehalten habe. Man muss dazu sagen, dass ich auch in einer Zeit als die ganzen Schulmassaker und Amokläufe ein riesen Thema waren zur Schule gegangen bin (Erfurt, Winnenden) - kurz mit der ganzen Thematik habe ich mich SEHR VIEL beschäftigt und auch beschäftigen müssen.
In der Hinsicht haben mir diese Taten sogar geholfen, da meinen Peinigern das erste Mal klar wurde, das könnte tatsächlich mal Konsequenzen für sie haben. Andererseits wurden sie dadurch nur vorsichtiger und man ging lieber dazu über mich als Amokläufer darzustellen oder mir vorzuwerfen das ich dazu in der Lage wäre. Was nicht falsch war. In der Lage wäre ich durchaus gewesen, aber von mir aus nicht fähig. Zumindest von meiner Persönlichkeit her war es weniger die Gefahr, aber man kann allgemein sagen, das jeder Mensch an diesen Punkt gebracht werden könnte. Die Frage ist nur wie und wie viel davon nötig wäre.
Mich quält bspw. nach wie vor die Frage, was wäre geworden wenn und mich bekümmert, dass meine Peiniger mittlerweile alle im Leben stehen oder sogar erfolgreich sind, während sie mich im Endeffekt zerstört, mir jegliche Freuden genommen haben und ich stattdessen in stetiger Angst, existentieller Not und eben den Folgen ihrer Taten liegen lassen haben.

Da ich eine gewisse Perspektive bekommen bzw. aufgezwungen bekommen habe, sehe ich diese Ganzen Fälle teils in einem ganz anderen Licht. Zum einen halte ich diese Taten ... diese EVENTS - also das so etwas überhaupt passiert - für logisch und alles andere als verwunderlich. Ich halte es für die logische Folge dessen was in der Welt passiert. Eine im Grunde logische Reaktion.
Die Gründe sind zahlreich lassen sich aber vor allem auf zwei Faktoren zurückverfolgen:
Menschlicher/ gesellschaftlich sozialer Umgang miteinander und moralische Erziehung, was ich mal als eins nehme und (sinkende) Sicherheit/ Geborgenheit als Punkt Nummer 2.

Der Umgang miteinander ist kurz gesagt zum Kotzen und wird immer schlimmer. Wenn wir mal alle offen und ehrlich sind und uns die Gesellschaft als ganzes mal ansehen, solte uns klar werden, dass wir einander wie SCHEIßE behandeln und uns keine Bohne für einander interessieren. Wir kümmern uns nicht wie es dem anderen geht, hauptsache uns geht es besser und wenn es dem anderen nur schlechter geht, dann freut uns das sogar. Wir nehmen keine Rücksicht und statt zu helfen, prangern wir Leute die Hilfe benötigen oder in Anspruch nehmen (wollen) an.
Wenn wir helfen, dann schlachten wir das für uns aus. Wir präsentieren uns als Heilige und Helden und wirtschaften in die eigene Tasche. Teils sogar soweit, dass wir an den Spenden und Hilfen tatsächlich mehr verdienen als zu helfen.

Dann die Sicherheit. Die sinkt immer mehr. Schaut euch und eure Situation an, wir wissen nicht was morgen sein wird, aber wir sind uns sicher es wird eher schlimmer als besser und haben Sorgen.
Wir leben in sehr unsicheren Zeiten. Im Endeffekt bürden wir auch unseren Kindern immer mehr auf und nehmen ihnen immer mehr Unbeschwertheit. Wir hinterlassen ihnen eine kaputte Welt, eine kaputte Gesellschaft und Probleme, aber vermitteln ihnen das auch ganz offen. Selbst die Kleinsten sind mit Themen wie Klimawandel, Energiekriese uvm. vertraut, teils besser als wir.
Wir zwingen im Grunde unserer Kinder in unsere Schuhe und das obwohl sie gar nicht in der Lage sind in diesen zu laufen. Mit ihren Problemen beschäftigen wir uns nicht, keine Zeit und auch im Grunde kein Bock. Wir lassen sie alleine und während wir selbst förmlich am durchdrehen sind, sind sie es auch, wir bekommen es meist nur einfach nicht mit. Und dann wundern wir uns das sowas passiert?
Wir wundern uns generell das Menschen durchdrehen wenn sie in die Enge getrieben sind/ werden, komplett auf sich allein gestellt sind und mit Ängsten, Zwängen und allgemein unter mehr Druck stehen als sie fähig sind auszuhalten? Vielleicht sind es am Ende ja gar nicht sie sondern vielmehr wir und die eigentliche Welt die gestört ist. Wir können doch nicht meinen an allen Ecken Bomben zu bauen und zu platzieren ohne das die ein oder andere hochgeht.

Was mich vielmehr schockiert, ist die verlogene Berichterstattung und insbesondere die gekünstelten Reaktionen. Wer ist hier bitte schockiert? Wer trauert? An sich doch keine Sau... insbesondere niemand von denen die sich dann vor die Kamera stellen. Das ist alles nur Show. Und mit dem Internet und diesen ganzen asozialen Netzwerken Twitter, Facebook und Co hat das im Grunde seinen Höhepunkt gefunden.
Ich prophezeie schlimmes bzw. SCHLIMMERERES für die Zukunft, wenn das alles so weitergeht.

Aber trotz allem, das alles ist weder neu noch verwunderlich.

Und nur noch eins... diese Taten und Tragödien werden mit absoluter Sicherheit nicht dadurch verhindert, indem man die Tatwaffen verbietet und strenger kontrolliert und reguliert. Es geht IMMER um den Menschen der sie bedient und nicht um die Waffe, die nur Werkzeug zum Zweck ist.
Wenn wir uns das nicht begreiflich machen, dann brauchen wir auch nicht glauben, dass sich was ändern wird.
Nehmt Rücksicht aufeinander, behandelt einander anständig, nehmt euch Zeit füreinander, seid ein Team. Dieser ständige Wettbewerb und Konkurenzhaltung ist wie Aufrüstung. Krieg und nicht Friede!
Und wer Krieg lebt, der muss mit Leichen rechnen!
 

cucaracha

Urgestein
Bei Tiktok erfährt man mehr über diesen schrecklichen Mord an Luise.

Ich vermute..dass verschiedene Warnzeichen nicht ernst genommen wurden .
 

ChaosPaula

Mitglied
Das ist jetzt meine erste Antwort, bin neu hier. Habe mir mehrere Youtube Vides bezüglich dieses Falles angeschaut. Carsten Stahl, den mögen nicht alle, aber er setzt sich sehr für Mobbingopfer ein. Es ist wohl ein Problem, das an vielen Schulen nichts gemacht wird damit der gute Ruf bewahrt wird. Auch gucken immer viele Menschen weg oder merken einfach nichts. Mir fällt dazu heute auch nichts richtiges ein weil es mir nicht so gut geht. Gerade hab ich noch über eine Tat in Münster erfahren, da wurde auf einem Kirmes ein Mann erstochen, er war da mit seiner Lebensgefährtin und 8-jährigem Sohn. Aber ich merke gerade das passt nicht zum Mobbing. Wünsche erstmal alles Gute und hoffe auch, das jetzt mal an den Schulen und überall wo Kinder und Jugendliche sind mehr getan wird und dafür auch Geld zur Verfügung gestellt wird.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
jeder, der eine Idee für eine Gesetzesänderung hat,
kann sich wählen lassen oder, wenn er im betreffenden Bundesland lebt, eine Bürgerinitivative gründen;

ansonsten ist bei Kindern die Einstellung zum Thema "Gewalt" mit 8 Jahren durch. Egal, ob dann 9 oder 12 oder 32.
 

Anja1967

Mitglied
Hallo zusammen,

vielen Dank für all Eure bisherige Antworten, Meinungen und Gedanken.

Ein Einzelfall ??? Im Moment vielleicht noch. Denn wenn es nicht zu einem Eingreifen der Justizbehörden kommt, wird es mit Sicherheit nicht dabei bleiben.

Was ich mir erhoffe bei einer Herabsetzung des Jugendstrafalters ? Ganz einfach:
Dass man auch 12- und 13-jährige Menschen schon wegsperren kann - nur so kann man den Personen Anstand beibringen, sie zum Nachdenken bringen.

Denn auch Teenager wissen sehr genau, was sie wann und mit wem anstellen. Es kann mir niemand hier weismachen wollen, dass das nicht der Fall ist. Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist kaltblütiger Mord gewesen.

Und manche, die es so abtun, frage ich hiermit gerne:
Würdet Ihr auch so reden, wenn es Euer Kind gewesen wäre???
Vielleicht sollte man erst einmal selbst nachdenken, bevor man spricht.

Und sollten diese Mädchen nach dieser Tat KEINE Strafen erhalten, und zwar so, dass sie auch wehtun, werden die NachahmerInnen somit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer jünger.

So eine Tat DARF NICHT ungestraft links liegengelassen werden.

Das ist meine ganz persönliche Meinung.
 

Anja1967

Mitglied
Tag, ich dachte ich gebe hier auch mal meinen Senf ab, da mich dieses Thema und diese Amoktat in Hamburg letztens auch etwas beschädtigt hat, bzw. thematisiert wurde und ich da eine... naja... eine wahrscheinlich ziemlich extreme/ radikale Meinung bzw. Sichtweise habe, die scheinbar allgemein nicht geteilt wird.

Ich selbst kenne Mobbing und schwere Gewalt vor allem psychisch/emotional selbst nur zu gut. Mich hat sie sogar zu einem ziemlichen Pflegefall gemacht. Zumindest habe ich hauptsächlich durch solche Geschichten einen psychischen Schwerbehindertenstatus und eine lange Reihe an Diagnosen - Erkrankungen, Einschränkungen und massive Probleme.

Zunächst einmal: das hier ist nicht neu. Es gab bereits andere Fälle auch in Deutschland in welcher Teenager Gleichaltrige oder sogar weit jüngere umgebracht haben. Ich meine mich an einen Fall zu erinnern in welchem ebenfalls Mädchen einen weitaus jüngeren Jungen umgebracht haben und das Motiv im Endeffekt Langeweile war. Nur mal soviel. Auch gibt es viele Fälle in welchen Jugendliche um die 14 schwere Gewaltverbrechen und auch Morde begangen haben. Also wie gesagt nicht neu.

Was ich in diesem Fall vermisse ist, dass das Motiv für die Öffentlichkeit komplett unbekannt ist.
So lässt sich nicht sagen, was die Mädchen dazu veranlasst hat.
War es Rache, Eifersucht oder war es reines Sadismus? Wir wissen es nicht. Wie dem aber auch sei, uns steht eigentlich allen kein Recht zu das zu verurteilen, weil wir nicht in der selben Haut stecken. Schön... wir hätte so natürlich nicht gehandelt, aber wir haben alle unsere Leichen im Keller.
Aus Erfahrung kann ich nur sagen, das Kinder absolut Engel sind und teils zu immens bösartigem Verhalten fähig sind und generell die Folgen nicht absehen können und auch Einfindungsvermögen oftmals sehr minimal ist.
Woher ich das weiß? Eigene Erfahrung - ich war selbst kein Engel. Vor allem aber weil ich schon als Kleinkind bis ins Erwachsenenalter schweren Misshandlungen gleichaltriger ausgesetzt war. Und ja... manche dieser Kinder oder insgesamt MENSCHEN würde ich persönlich auch als wirklich BÖSE bezeichnen. Kleine Monster die in einer Monsterrolle aufgegangen sind und nur gelernt haben, das zu perfektionieren und wahrscheinlich jetzt als Erwachsene nicht weniger grausam sind.
Hoffentlich aber irgendwann auch ein Gewissen ausgebildet haben und realisiert haben, was für Folgen das hat.

Nur zu oft werden aber auch Opfer zu Tätern und das finde ich sollte man hier nicht außer Acht lassen.

Wie häufig habe ich selbst den Wunsch gehabt schon als Kind meine Peiniger zu bestrafen und irgendwann tatsächlich auch selbst an dem Punkt stand mich mit Vergeltungs- und Mordgedanken auseinander zu setzen, weil ich einfach am Ende meiner Kräfte war.
Häufig bereue ich es sogar heute noch, dass ich es niemals dazu kommen lassen und mich stets zurückgehalten habe. Man muss dazu sagen, dass ich auch in einer Zeit als die ganzen Schulmassaker und Amokläufe ein riesen Thema waren zur Schule gegangen bin (Erfurt, Winnenden) - kurz mit der ganzen Thematik habe ich mich SEHR VIEL beschäftigt und auch beschäftigen müssen.
In der Hinsicht haben mir diese Taten sogar geholfen, da meinen Peinigern das erste Mal klar wurde, das könnte tatsächlich mal Konsequenzen für sie haben. Andererseits wurden sie dadurch nur vorsichtiger und man ging lieber dazu über mich als Amokläufer darzustellen oder mir vorzuwerfen das ich dazu in der Lage wäre. Was nicht falsch war. In der Lage wäre ich durchaus gewesen, aber von mir aus nicht fähig. Zumindest von meiner Persönlichkeit her war es weniger die Gefahr, aber man kann allgemein sagen, das jeder Mensch an diesen Punkt gebracht werden könnte. Die Frage ist nur wie und wie viel davon nötig wäre.
Mich quält bspw. nach wie vor die Frage, was wäre geworden wenn und mich bekümmert, dass meine Peiniger mittlerweile alle im Leben stehen oder sogar erfolgreich sind, während sie mich im Endeffekt zerstört, mir jegliche Freuden genommen haben und ich stattdessen in stetiger Angst, existentieller Not und eben den Folgen ihrer Taten liegen lassen haben.

Da ich eine gewisse Perspektive bekommen bzw. aufgezwungen bekommen habe, sehe ich diese Ganzen Fälle teils in einem ganz anderen Licht. Zum einen halte ich diese Taten ... diese EVENTS - also das so etwas überhaupt passiert - für logisch und alles andere als verwunderlich. Ich halte es für die logische Folge dessen was in der Welt passiert. Eine im Grunde logische Reaktion.
Die Gründe sind zahlreich lassen sich aber vor allem auf zwei Faktoren zurückverfolgen:
Menschlicher/ gesellschaftlich sozialer Umgang miteinander und moralische Erziehung, was ich mal als eins nehme und (sinkende) Sicherheit/ Geborgenheit als Punkt Nummer 2.

Der Umgang miteinander ist kurz gesagt zum Kotzen und wird immer schlimmer. Wenn wir mal alle offen und ehrlich sind und uns die Gesellschaft als ganzes mal ansehen, solte uns klar werden, dass wir einander wie SCHEIßE behandeln und uns keine Bohne für einander interessieren. Wir kümmern uns nicht wie es dem anderen geht, hauptsache uns geht es besser und wenn es dem anderen nur schlechter geht, dann freut uns das sogar. Wir nehmen keine Rücksicht und statt zu helfen, prangern wir Leute die Hilfe benötigen oder in Anspruch nehmen (wollen) an.
Wenn wir helfen, dann schlachten wir das für uns aus. Wir präsentieren uns als Heilige und Helden und wirtschaften in die eigene Tasche. Teils sogar soweit, dass wir an den Spenden und Hilfen tatsächlich mehr verdienen als zu helfen.

Dann die Sicherheit. Die sinkt immer mehr. Schaut euch und eure Situation an, wir wissen nicht was morgen sein wird, aber wir sind uns sicher es wird eher schlimmer als besser und haben Sorgen.
Wir leben in sehr unsicheren Zeiten. Im Endeffekt bürden wir auch unseren Kindern immer mehr auf und nehmen ihnen immer mehr Unbeschwertheit. Wir hinterlassen ihnen eine kaputte Welt, eine kaputte Gesellschaft und Probleme, aber vermitteln ihnen das auch ganz offen. Selbst die Kleinsten sind mit Themen wie Klimawandel, Energiekriese uvm. vertraut, teils besser als wir.
Wir zwingen im Grunde unserer Kinder in unsere Schuhe und das obwohl sie gar nicht in der Lage sind in diesen zu laufen. Mit ihren Problemen beschäftigen wir uns nicht, keine Zeit und auch im Grunde kein Bock. Wir lassen sie alleine und während wir selbst förmlich am durchdrehen sind, sind sie es auch, wir bekommen es meist nur einfach nicht mit. Und dann wundern wir uns das sowas passiert?
Wir wundern uns generell das Menschen durchdrehen wenn sie in die Enge getrieben sind/ werden, komplett auf sich allein gestellt sind und mit Ängsten, Zwängen und allgemein unter mehr Druck stehen als sie fähig sind auszuhalten? Vielleicht sind es am Ende ja gar nicht sie sondern vielmehr wir und die eigentliche Welt die gestört ist. Wir können doch nicht meinen an allen Ecken Bomben zu bauen und zu platzieren ohne das die ein oder andere hochgeht.

Was mich vielmehr schockiert, ist die verlogene Berichterstattung und insbesondere die gekünstelten Reaktionen. Wer ist hier bitte schockiert? Wer trauert? An sich doch keine Sau... insbesondere niemand von denen die sich dann vor die Kamera stellen. Das ist alles nur Show. Und mit dem Internet und diesen ganzen asozialen Netzwerken Twitter, Facebook und Co hat das im Grunde seinen Höhepunkt gefunden.
Ich prophezeie schlimmes bzw. SCHLIMMERERES für die Zukunft, wenn das alles so weitergeht.

Aber trotz allem, das alles ist weder neu noch verwunderlich.

Und nur noch eins... diese Taten und Tragödien werden mit absoluter Sicherheit nicht dadurch verhindert, indem man die Tatwaffen verbietet und strenger kontrolliert und reguliert. Es geht IMMER um den Menschen der sie bedient und nicht um die Waffe, die nur Werkzeug zum Zweck ist.
Wenn wir uns das nicht begreiflich machen, dann brauchen wir auch nicht glauben, dass sich was ändern wird.
Nehmt Rücksicht aufeinander, behandelt einander anständig, nehmt euch Zeit füreinander, seid ein Team. Dieser ständige Wettbewerb und Konkurenzhaltung ist wie Aufrüstung. Krieg und nicht Friede!
Und wer Krieg lebt, der muss mit Leichen rechnen!
Hallo KAP,

ganz lieben Dank für Dein tolles Statement, welches mir echt gut gefallen hat.

Ich kann Dir nur in allem zustimmen.
Auch ich kann inzwischen manche Amokläufer sehr gut verstehen. Nicht falsch verstehen bitte: Ich selbst wäre zu so einer Tat nicht fähig. Doch, wer ständig isoliert, ausgegrenzt, gehänselt und schikaniert wird während seines bisherigen Lebens, der "denkt" manchmal darüber nach, sich zu rächen. Doch das löst nicht das Problem, im Gegenteil. Es bringt noch mehr Probleme.

Dennoch, mir gut es sehr leid, was auch Du in Deinem Leben bisher schon alles über Dich so ergehen lassen musstest.

Daher danke für Deinen Mut, auch Deine Gedanken hier mal zu Papier gebracht zu haben.

Alles Liebe und weiterhin viel Durchhaltevermögen

Anja
 

Anja1967

Mitglied
Das ist jetzt meine erste Antwort, bin neu hier. Habe mir mehrere Youtube Vides bezüglich dieses Falles angeschaut. Carsten Stahl, den mögen nicht alle, aber er setzt sich sehr für Mobbingopfer ein. Es ist wohl ein Problem, das an vielen Schulen nichts gemacht wird damit der gute Ruf bewahrt wird. Auch gucken immer viele Menschen weg oder merken einfach nichts. Mir fällt dazu heute auch nichts richtiges ein weil es mir nicht so gut geht. Gerade hab ich noch über eine Tat in Münster erfahren, da wurde auf einem Kirmes ein Mann erstochen, er war da mit seiner Lebensgefährtin und 8-jährigem Sohn. Aber ich merke gerade das passt nicht zum Mobbing. Wünsche erstmal alles Gute und hoffe auch, das jetzt mal an den Schulen und überall wo Kinder und Jugendliche sind mehr getan wird und dafür auch Geld zur Verfügung gestellt wird.
Hallo ChaosPaula,

auch Dir vielen Dank für Deinen Gedankenaustausch.
Es tut mir leid, dass es Dir nicht so gut geht.

Darf ich fragen, was Dich zur Zeit so belastet?
Gerne auch über eine persönliche Nachricht.
 

K4P

Mitglied
Leider kann ich meinen Beitrag nicht nachträglich bearbeiten. Hab leider ein paar Schreibfehler begangen. Aber ich hoffe einfach mal, dass dennoch verständlich geworden ist war ich eigentlich meinte.
U.a. das Kinder KEINE Engel sind. Sollte es nämlich eigentlich heißen.

Unschuldig sind Kinder eigentlich vor allem in der Hinsicht, dass sie noch nicht zuviel Zeit hatten Unrecht zu begehen und eben und das ist der springende Punkt wegen dieser Unschuldsgeschichte, oftmals noch gar nicht fähig sind, ihre Schuld auch entsprechend einzuordnen zu verstehen.
Mal als Beispiel die berühmten Geschichten von Kindern die Insekten oder generell Tiere quälen.
Habe ich glaube ich beispielsweise auch gemacht, irgendwann habe ich aber dann auch begonnen nachzudenken und bin vielleicht sogar weiter gegangen und habe die Insekten vermenschlicht. Bspw. halbtote Biene gefunden und versucht zu pflegen. Also Kinder sind nicht einfach nur böse.
Gibt auch Beispiele da sind die Eltern umgebracht worden und das Kind (okay jünger als 12 aber nicht der Punkt) ist zu seiner toten Mutter und hat nicht verstanden dass die nicht schläft.

Kinder sind einfach bis zu einem gewissen Grad nicht schuldfähig bzw. begreifen ihre Taten noch nicht.
Das macht die Taten nicht besser oder gar zu rechtmäßig, aber die Thematik deutlich schwieriger.
Das ist wie wenn man sagt, man solle Leute die ihm Wahn oder Affekt Taten begangen haben, genau so bestrafen wie Leute die voll handlungsfähig und geplant/gezielt vorgegangen sind.
Das sind einfach Unterschiede. Ich mein gut... wir können auch einfach sagen:
Was interessiert mich der Scheiß? Einfach alle auf den elektrischen Stuhl. Macht keine Unterschiede - hängt sie alle auf!
Gut das wir drüber gesprochen haben...
Wenn man sich schon mit was auseinandersetzt, dann sollte man das auch richtig machen oder GAR NICHT !
Und dazu gehört halt mehr als nur ignorant zu nehmen was man sieht bzw. gezeigt bekommt und auch alle Eventualitäten und Perspektiven auszuleuchten und im Endeffekt... geschehen ist geschehen. Da ändert man nichts mehr dran. An anderen Dingen aber vielleicht schon. Aber mit so einer herangehensweise wohl kaum.
Aber das ist generell alles nicht unsere Aufgabe und gar nicht unser Recht und diejenigen die sich zu regelrechten Lynchjustizen zusammenschließen... wo seid ihr eigentlich bevor solche Taten geschehen? Warum interessiert ihr euch eigentlich immer erst NACHDEM eine Tragödie geschehen ist?
Sparrt euch den Mist! Schaut zu, dass das in eurem Umfeld nicht passiert indem ihr eure Kinder gut erzieht und auch ernst nehmt - also auf sie achtet und sie BEachtet! KÜMMERT EUCH ODER BEKOMMT KEINE KINDER ! Ansonsten sollte man nämlich vielleicht eher euch auf den elektrischen Stuhl schnallen!

Wir wissen auch einfach nicht was passiert ist. Wir wissen das was wir gezeigt bekommen, aber was ist das? Das ist nicht einmal der Bruchteil der Geschichte... das ist die Tat und PUNKT! Wir wissen nicht einmal ob es überhaupt stimmt, wir hinterfragen es nicht einmal. Könnte man ja auch machen.

Ich bin der Letzte der sagt das wäre gerechtfertigter Mord - weil klar... gibts wahrscheinlich nicht, aber ich sehe auch die Möglichkeit, eines Streits der eskaliert ist oder ein Unrecht, welches mit einem ultimativen Unrecht vergolten wurde. Manche Verletzungen die man davon trägt rechtfertigt im eigenen Auge so ziemlich alles. Rache ist süß...

ich sehe aber auch, dass der Jugend immer mehr abverlangt wird, wir sie immer mehr in die Erwachsenenwelt und auch -rolle drängen und das schon ab dem Zeitpunkt ab dem sie laufen können.
An sich gewähren wir ihnen doch gar keine unbeschwerte und sorgenfreie Kindheit mehr und dann noch das Internet, welches Fehler nie vergisst und ganze Existenzen vernichten kann. Überall Medien.
Zu guter letzt teilen wir ihr dann noch mit, dass sie doch eh nichts taugt. Ich mein gut... stimmt vielleicht auch, aber was taugen den bitte wir selbst?
Seit mehreren Generationen schon die große Message: Macht ihr unseren Dreck weg bzw. kümmert ihr euch um die Probleme die wir euch hinterlassen und verursachen. Aber jede Generation macht es wie die letzte...
Was macht den ein Erwachsener wenn er überfordert und mit den Nerven am Ende ist? Er baut Scheiße... dreht durch. Schmiert seinem Lebenspartner eine oder sonstwas. Gibt auch Fälle da hat einer seine ganze Familie erschoßen. Konflikte die eskalieren. Wer fragt da nach dem Alter?

Aber hier ohhh Kinder ... regt man sich auf weil die jemanden umgebracht haben, oder weil die die Traumwelt der Unschuld zum platzen gebracht haben?

In einer kranken Welt geschehen kranke Dinge! Gewöhnt euch daran, die Welt wird immer gestörter.
Ich würde in diese Welt freiwillig eh keine Kinder mehr setzen... ich mein... wie könnte ich etwas lieben und es gleichzeitig einer regelrechten Hölle aussetzen.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ein Einzelfall ??? Im Moment vielleicht noch.
Wieso stellst du es infrage, wenn du es im Anschluss bestätigst?
Was in Zukunft sein wird oder passieren wird, kannst weder du noch ich voraussehen; und ist für mich reine Spekulation.

Dass man auch 12- und 13-jährige Menschen schon wegsperren kann
Ich kenne mich zwar nicht genau mit der Gesetzeslage aus, aber diesbezüglich kann man noch nicht strafmündige Gewalttäter auch in die Jugendpsychiatrie stecken.

nur so kann man den Personen Anstand beibringen, sie zum Nachdenken bringen.
Das sehe ich anders. Das etwas geschehen muss, sehe ich auch so. Aber ob wegsperren der richtige Weg wäre, halte ich für fragwürdig. (auf Mobbing bezogen)

Das ist kein Kavaliersdelikt,
Das behauptet auch keiner.
das ist kaltblütiger Mord gewesen.
Das streitet auch keiner ab.

Würdet Ihr auch so reden, wenn es Euer Kind gewesen wäre???
Vielleicht sollte man erst einmal selbst nachdenken, bevor man spricht.
Ich weiß nicht, was dich an meiner Antwort so triggert, ich bin es jedenfalls nicht.
Und es ging auch gar nicht darum, wessen Kind es ist. Du ziehst in dem Fall Luise Parallelen, die einfach nichts miteinander zu tun haben. Das ist alles, was ich sage.
Du springst von einem Scheinargument zum nächsten. Und just for information....Denken, kann ich.

Und sollten diese Mädchen nach dieser Tat KEINE Strafen erhalten, und zwar so, dass sie auch wehtun, werden die NachahmerInnen somit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer jünger.
Reine Spekulation.
Und auch wenn diese Tat uns alle emotional mitnimmt und schockiert, ich denke nicht das mit Strafen die "wehtun" auch in Zukunft keinen davor schützen, ob es wieder passiert. Ich gehe nicht davon aus, dass sich diese Mädchen oder zukünftige Täter von einer drohenden Haftstrafe, hätten abhalten lassen. Bestes Beispiel sind strafmündige bzw. erwachsene Menschen. Obwohl wir uns unserer Taten und den drohenden Konsequenzen zu 100 % bewusst sind, geschehen trotzdem tagtäglich Verbrechen. Und das passiert auch in Ländern, in denen sogar die Todesstrafe droht. Und wie gesagt, kann eine mögliche Strafe auch die Jugendpsychiatrie sein. Denn als psychisch gesund, wird man sie wohl nicht bezeichnen können. Ich gehe nicht davon aus, dass sie weiterleben können wie bisher. Was genau passieren wird, werden wir erst in der Zukunft erfahren.

So eine Tat DARF NICHT ungestraft links liegengelassen werden.
Das sagt ja auch keiner.

Mich würde es wie gesagt nicht wundern, wenn man hier eine Verbindung findet, der auf dem Fall aus den USA zurückzuführen ist. (Slenderman Case)
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben