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Mutter-Kind-Situation - ist das Ok?

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
ich bin mir nicht ganz sicher, ob das verhalten in folgender situation von der mutter her angebracht ist oder nicht (normal/unbedenklich oder nicht gut), bitte schreibt mir eure meinung dazu. danke!:)
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situation:

eine mutter hat eine tochter. die tochter hat ein paar kuscheltiere, einen weißen bären schon fast seit ihrer geburt, er war ihr erstes stofftier und es ist ihr lieblingsbär. weil sie ihn schon "so lange" hat und v.a. auch schon seit dem säuglingsalter sieht er schon etwas mitgenommen aus, weil er oft gewaschen werden musste. (babys sabbern ja auch oft drauf, beim füttern wurde er vll angekleckert und als die tochter etwas größer war wurde der bär auch oft auf spaziergänge mitgenommen, wo er auch mal in ne pfütze gefallen ist o.ä.)

jedenfalls sieht der bär nun also schon ziemlich mitgenommen aus, das mädchen liebt den bären aber trotzdem wie eh und je.
eines tages dann aber, die tochter ist ca. 3 jahre alt, macht die mutter sie drauf aufmerksam, dass der teddy ja schon so runtergekommen sei, o-ton der mutter:
"mensch juli, schau mal der bärlie, der ist ja jetzt schon so kaputt und alt und abgenudelt und hässlich, wollen wir den nicht endlich wegschmeißen?" - das sagt sie mit einem freundlichen grinsen im gesicht und einer mitleidigen stimme zur tochter, also so "ooohh, der bär ist ja schon sooo alt...."
die tochter ist natürlich erst total dagegen, es ist ja ihr lieblingsbär. die mutter redet aber weiter auf sie ein, ihre argumente sind vorwiegend "der bär sei ja schon so alt und vergammelt und hässlich", "müsse endlich auf den bären-friedhof", "so ein altes, hässliches bärlein brauche doch keiner mehr".

die tochter ist zunächst immer noch dagegen, willigt letztendlich aber ein. die mutter hat sie nicht dazu gezwungen, nur weiterhin ihre argumente wiederholt und, wann immer das kind wiederholt verneint hat, gesagt "was willst du denn mit so einem abgenudelten, stinkenden, alten bärchen?" (aber das hat sie immer in einem netten, mitleidigen ton gesagt un dabei leicht mitleidig die tochter angelächelt, so in etwa als würde sie denken "hach, wie kann so ein kleines dummerchen nur an so nem alten bärchen hängen", das hat sie eigentlich eh auch ausgesprochen fällt mir grad ein).

jedenfalls hat die mutter das kind dann also überzeugt, die mutter steckt den bären in den restmülleimer, der somit voll wird, nimmt den plastikbeutel samt dem darinsteckenden bärchen heraus, die tochter sieht den bären noch aus dem plastiksack zu ihr herauskucken.
zusammen gehen sie hinunter zur mülltonne und stecken den sack hinein.

als die tonne wieder zu ist und beide wieder in die wohnung rauf gehen ist das mädchen schon ziemlich betrübt und zweifelt, ob die entscheidung richtig war.
nach kurzer zeit fängt die mutter dann plötzlich an: (o-ton)
"mensch juli, irgendwie tuts mit jetzt doch leid um den bärli, dass wir den jetzt einfach so weggeschmissen haben, er ist doch eigentlich so ein lieber, alter bärli und sieht trotzdem immer noch süß aus, auch wenn er schon so abgewetzt und vergammelt ist. und du hast ihn jetzt einfach so weggeschmissen, obwohl er doch dein treuer begleiter war, seit du ganz klein warst. kannst du das wirklich übers herz bringen ihn einfach so wegzuschmeißen wie müll? der liegt jetzt sicher in der dunklen, schwarzen, stinkigen mülltonne und weint sich bitterlich die äuglein aus und denkt sich: (verstellt dabei die stimme hoch) "warum will mich die julia jetzt nicht mehr, warum hat sie mich nicht mehr lieb, warum hat sie mich weggegeben?".....
das alles sagt die mutter wiederum mit einem süßlichen, aber auch mitleidigen lächeln.
die tochter ist erst verdutzt und vor den kopf geschlagen, weil die mutter ihr auf einmal genau das gegenteil von dem vorher gesagten suggeriert, bekommt dann aber recht schnell, massive schuldgefühle und fängt an zu weinen und läuft zur mutter, um getröstet zu werden. der tochter tut es aufeinmal total leid, dass sie den bären einfach so weggegeben hat und dass er jetzt alleine und weinend in der dunklen mülltonne vor sich hin schluchzt.
die mutter tröstet das mädchen fürsorglich und sagt ihr, sie können ja wieder runter gehen und den bär wieder raufholen.

die tochter ist sofort dabei und gemeinsam laufen sie wieder hinunter zur tonne.
inzwischen hat eine ältere nachbarin, die mutter und kind (und bär) kennt, weil sie ab und an auf das kind aufpasst, den bär in der tonne entdeckt und befreit ihn gerade aus seinem müllsack, als mutter und tochter an der tonne eintreffen.
die mutter erklärt der frau was vorgefallen ist: "haha, naja Sie wissen ja, sie dachte eben erst dass der alte bär eben schon so abgenudelt ist, dass sie sich davon trennen könnte, aber dann hat sie ihn doch wieder vermisst und jetzt sind wir ihn eben wieder holen gegangen, haha. tjaja, so sind kinder halt, wissen nicht was sie wollen, hoho".

die frau gibt dem kind das bärchen, das mädchen läuft überglücklich mit dem bären wieder hinauf in die wohnung, mutter und nachbarin reden noch eine weile miteinander an den mülltonnen.
als dann schließlich auch die mutter wieder hochkommt sagt sie zu dem kind (wieder in dem gleichen ton wie in den vorigen gesprächen auch):"na juli, jetzt hast du deinen stinkenden, alten, hässlichen, vergammelten bärli ja wieder! bis du jetzt beruhigt? der arme bärli, der hat sich jetzt sicher die augen ausgeweint, weil du ihn einfach weggegeben hast.
nimmt ihr den bären ab und tut so als würde er mit der tochter sprechen "buhu, juli, du hast mich nicht mehr liieeb!! warum hast du mich weggegeben??" die tochter drückt ihn wieder an sich und sagt "nein nein, ich wollte dich doch gar nicht weggeben, ich geb dich nie wieder weg!" die mutter grinst wieder so lieblich-mitleidig.
dann sagt sie noch: "weißt du was mir die oma [=die nachbarin an der mülltonne] erzählt hat? sie hat gesagt, dass sie völlig von der rolle war, als sie gesehen hatte, dass der bär in der mülltonne lag und überhaupt nicht verstehen konnte, warum du den weggeschmissen hast und dass sie, wenn du ihn schon weggeschmissen hast, ihn aber gerade aus der tonne rausholen wollte, als wir gekommen sind, weil sie so was nicht übers herz gebracht hätte"
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ich finde die situation irgendwie ziemlich gemein, weil ich finde, dass die mutter mit den gefühlen des kindes spielt ohne dass das kind es begreift oder sonst jemand merkt.
aber ich wollte v.a. wissen, ob die situation eben normal ist oder nicht?
 
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N

Nickel

Gast
Ich muß sagen, ich war während des Lesens wirklich geschockt... wie kann man so gemein zu seinem Kind sein?

Das arme Ding lernt so natürlich nicht, seiner Mutter zu vertrauen. Ihm wird dieses Grundvertrauen sein Lebtag fehlen. Und später darunter leiden. So sehe ich das.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Ich muß sagen, ich war während des Lesens wirklich geschockt... wie kann man so gemein zu seinem Kind sein?

Das arme Ding lernt so natürlich nicht, seiner Mutter zu vertrauen. Ihm wird dieses Grundvertrauen sein Lebtag fehlen. Und später darunter leiden. So sehe ich das.
hmm, also du findest es eher schlimm?
hmm. also ich weiß, dass das kind da echt mitgenommen war und v.a. auch schuldgefühle hatte, dass es das getan hat. und es hat sich außerdem noch geschämt, dass die nachbarin anscheinend nicht verstehen konnte, warum es das getan hat und dass die nachbarin mehr mitleid und mehr güte mit dem bären gezeigt hat als es selber. und die tochter hatte danach auch ein schlechtes gewissen vor der nachbarin, weil sie jetzt das gefühl hatte, dass die nachbarin vll denkt, die sei herzlos und gemein und böse.
und es hat sich auch selber schuldig gefühlt, weil das kind es ja selber war letztendlich, das mädchen hat ja dann selber das ok zum wegwerfen gegeben, die mutter hat es nur "beraten"/es drauf aufmerksam gemacht, naja, eigentlich mehr oder weniger überredet.

aber das mädchen wollte halt auch das machen, was die mutter gesagt hat, weil die mutter ja sonst wieder gesagt hätte "wie kann man nur an so nem hässlichen, stinkigen bärchen hängen" - und es wieder so "verspottet" hätte quasi.
das mädchen wollte der mutter aus irgendeinem grund auch "gefallen", es wollte, dass die mutter es schätzt und achtet und gut findet wie es ist und was es tut. deswegen hat es das gemacht.

hmm... ich finde es jetzt auch immer schlimmer.
also könnte man zusammengefasst sagen, solche situationen sollte man bei kindern lieber unterlassen, oder?:(
 
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G

Gast

Gast
Wie willst du dich an diese Situation, insbesondere so detailgenau, erinnern können wenn das mit 2 Jahren geschah? Irgendwas kann da aber absolut nicht stimmen.
 
N

Nickel

Gast
Ja richtig Gretchen... ich führ das auch noch ein bißchen aus

Kinder wollen den Eltern IMMER gefallen. Das ist in der Natur der Kinder - so lernen Menschen und wäre es nicht so, wäre die Menschheit schon lange ausgestorben ;) Kinder testen ihre Grenzen nicht aus, indem sie ihr allerliebstes Kuscheltier in den Müll werfen. Und schon gar nicht als eklig und häßlich betiteln ....
Und so wie du es beschrieben hast, hat die Mutter die Kleine zuerst so manipuliert, bis es das zugelassen hat.

Anstatt das Kind dann zu loben, daß es trotz dem tiefen Zuneigungsgefühl losgelassen hat, (sowas verlangt man doch von einem kleinen Kind nur, wenn ein Haustier gestorben ist... und dann ohne Beerdigungszeremonie, sondern im Müll... kann ein Kuscheltier so zerwaschen sein, daß man von dem Kind verlang es wegzuschmeissen? :( In den Müll? dann noch nichteinmal eine Beerdigung? Aber das ist ja noch ein weiteres Thema :) Und selbst wenn sie nicht bewußt manipuliert hat, manche sind ja so gedankenlos, hätte sie diese Wandlung vorhersehen müssen und da auch dann ganz anders mit dem Kind umgehen müssen. )
Also anstatt für das Kind dann eine Stütze zu sein, denn schließlich hat es einen großen Verlust erlitten, wird dann dieses Verhalten was entgegen der eigenen Überzeugung und nur zum Gefallen der Mutter war, plötzlich so gegenteilig bewertet, daß es wahrscheinlich vor Schuldgefühlen und Trauer erstmal ein kleines Trauma erlebt.. da es da ja auch noch allein durchmuss - ohne die Unterstützung der Mutter, ja im Gegenteil, sie verspottet die Kleine ja noch.
Wäre es ein fremder, würde die Kleine weinend zu ihrer Mutter rennen und die würde sie kleine verletzliche Seele beschützen. Sozusagen der sichere Hafen.
Für das kleine Mädchen in deinem Bericht gibt es keinen sicheren Hafen, und sie wird dieses Urvertrauen wahrscheinlich nie lernen können wenn die Mutter sowas öfter startet. Sie scheint keinerlei Feingefühl für die Bedürfnisse des Kindes zu haben oder?

Wie soll ein Kind so lernen, was richtig ist? Wie soll ein Kind so lernen, mit Verlust umzugehen? Die Quintessenz wäre doch: Wenn du bei einem geliebten Gegenstand / Mensch / Tier losläßt, wirst du verachtet weil du es ja einfach wegschmeißt . Wenn du daran festhälst, wirst du verspottet weil es doch so häßlich ist. Also was ist richtig? Wie gesagt, das Kind will gefallen, sitzt aber in einem Dilemma, das einfach unnötig ist, weil von der Mutter kreiert, und wird allein auch keine Lösung finden.

Also zusammengefaßt: Ja, solche Situationen MUSS man unterlassen.

Und ja, ich persönlich finde es sehr schlimm. Kinderseelen sind doch so verletzlich..
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Kinder wollen den Eltern IMMER gefallen. Das ist in der Natur der Kinder
echt, ist das so?! ach deswegen können die eltern die kinder dann also so gut kontrollieren, jetzt geht mir ein licht auf. weil die kinder unbedingt die liebe und zuneigung ihrer eltern wollen, richtig?!

Sie scheint keinerlei Feingefühl für die Bedürfnisse des Kindes zu haben oder?
hmm, keine ahnung, ich habe die denke ich auch nicht, weiß aber darum, und plane deswegen auch erstmal keine zu bekommen.

das Kind will gefallen, sitzt aber in einem Dilemma, das einfach unnötig ist, weil von der Mutter kreiert, und wird allein auch keine Lösung finden.
aber hätte das kind das nicht vielleicht auch selber durchschauen können? vor allem wenn das öfter vorkommt, da muss man doch irgendwann mal das system hinter checken? hmm.. ich frag mich das nämlich immer. also ich mein, wenn es jetzt sagen wir mal noch ein baby gewesen wäre und nichtmal sprechen hätte können, dann bestimmt nicht.
aber mit schon immerhin 3?
wobei, hmm. nee, ich glaube ein dreijähriges checkt das wahrscheinlich wirklich noch nicht, ich wohne in einem bezirk, da gibt es viele kinder und wenn ich mir die so ankucke, nee, die würden das wahrscheinlich nicht merken. die sind irgendwie noch viel zu sehr auf die mutter fixiert. aber scheint wohl so natürlich zu sein!?:(
 
G

Gast

Gast
ich finde das verhalten der mutter völlig krank,es ist keine mutter finde ich,sie verhält sich sehr seltsam und irgendwie selbst wie ein kind.
völlig geschädigt irgendwie.
kann eigentlich garkeine verantwortung für die kindeserziehung übernehmen.


3 jährige können solch dinge nicht merken,sie sind abhängig von der mutter.

du scheinst viel solche dinge erlebt zu haben,kannst du nicht einfach abschliessen mit dieser mutter und echt sagen-das sie grundsätzlich krank ist und nicht fähig war,dich zu erziehen? statt sich ejde situation so anzuschauen und zu hinterfragen,was falsch ist? ich finde es wäre für dich gesünder da einen schlussstrich zu ziehen.....
 

Lúthien Tinúviel

Aktives Mitglied
aber hätte das kind das nicht vielleicht auch selber durchschauen können? [...] aber mit schon immerhin 3?
wobei, hmm. nee, ich glaube ein dreijähriges checkt das wahrscheinlich wirklich noch nicht [...] aber scheint wohl so natürlich zu sein!?:(
Ein dreijähriges Kind kann sowas absolut nicht durchschauen. Ich denke, dass ein achtjähriges Kind wie meine Tochter da auch nicht wirklich hintersteigen würde.

Wie schon jemand anders sagte, wollen Kinder den Eltern gefallen und es ihnen rechtmachen. Die Eltern - in diesem Fall die Mutter - sind ja die primären Bezugspersonen, die für das Wohl des Kindes, sowohl das leibliche wie auch das emotionale, verantwortlich sind. Diesen Personen gefallen zu wollen inst ein ganz natürlicher Instinkt - der dann leider in Situationen wie diesen zur Manipulation benutzt werden kann.

Kinder sind die loyalsten Wesen der Welt. Sie halten wenn sie jünger sind auch zu Eltern, die sie manipulieren oder schlagen, und verteidigen sie.
 
D

DeOx

Gast
Woher kommt der O-Ton? Bist du selber das Kind gewesen?

Ich würde nicht mehr hineininterpretieren als nötig, klingt für mich doch zumindest wie eine fürsorgliche Mutter, die sich Gedanken macht, ob der Bär noch vertretbar ist.

Es könnten ja auch irgendwelche Leute behaupten, der Bär sei eine Bakterienschleuder und kindeswohlgefährdend. Einer war ja hier gleich dabei, die Mutter als unfähig zu deklarieren.:rolleyes:
 
H

Henna

Gast
Woher kennst du die Situation in der Wohnung und bei den Mülltonnen? Wie kannst du das so genau wissen?

Ausserdem kann man ein Kleinkind doch sehr leicht überreden, verführen und ihm dann ein schlechtes Gewissen einreden, erst Recht, wenn man dem Kind einen Schaden zufügen möchte weil man selbst pervers ist.

Jetzt sag lieber mal, wer diese Mutter ist. Nicht zufällig du selbst? oder ist das eine erfundene Geschichte?
 

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