Naja, Freunde..... Eher Nachbarin....

Gwenoel meinte:

Nein, ich schaffe das jetzt nicht mehr. Über 70 Jahre Prägung nicht nur durch Eltern, sondern auch durch sog. Freunde, Kinder, Umwelt - egal. Selbst unzählige Theras haben das nicht mehr aufarbeiten können, was mir von Anfang an eingebleut wurde.

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Das ist lächerlich und das weißt du auch. Entweder Du setzt Grenzen, heißt, du lässt dich nicht darauf ein, oder du siehst dich halt weiterhin als hilfloses Opfer.

Kommst du zufällig aus Bremen?

Du kannst auch ehrlich sagen "Sei mir nicht böse, ich möchte heute nicht reden." Und wenn sie dann nachfasst "Es wäre lieb, wenn du das respektieren könntest. Ich muss jetzt auch weiter."

Floridah meinte:

Sie ist doch so einsam, ich kann doch nicht so unfreundlich sein.
Sie hat gerade niemanden sonst zum Reden.

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Das ist einzig und allein das Problem der Nachbarn.

Wenn die sich keine neuen Freunde suchen, ihr Pech. Ich grüße und gehe weiter.

Ich bin nicht für deren Leben verantwortlich.

Also, mir ist mal etwas passiert, nachdem ich mit einem Nachbarn zweimal länger im Hausflur gesprochen hatte, weil ich Mitgefühl hatte.

Er hat COPD, bekommt inzwischen schon längere Zeit Sauerstoff und erzählte mir dann von seiner Krankheit, auch davon, dass er es immer toll fand, alleine zu leben, aber wie schwer das jetzt sei usw.

Als ich dann mal bei ihm klingelte, weil ich vermutete, ein Paket von mir sei bei ihm für mich abgegeben worden, öffnete er mir in Unterhose, überquellendem Bauch.
Das Paket war nicht da, aber er sagte, er wolle mich sowieso mal fragen, bei mir vorbei kommen, um mit mir einen Kaffee auf meinen Balkon zu trinken.

Oh Gott. Ich sagte, naja, in nächster Zeit wäre ich sowieso nicht da oder ähnliches.

Hat jedenfalls gereicht. Er ist nie wieder darauf zurück gekommen.
Einfach distanziert reagieren, sich nicht auf längere Gespräche einlassen, und nicht von sich selbst glauben, man sei der einzige Mensch, der dieser armen Nachbarin eigentlich helfen müsste.

Einfach direkt sein. Kurz Hallo sagen und dann ihr deutlich machen, dass du keine Zeit und Lust hast.

Pfefferminzdrops meinte:

Du kannst auch ehrlich sagen "Sei mir nicht böse, ich möchte heute nicht reden." Und wenn sie dann nachfasst "Es wäre lieb, wenn du das respektieren könntest. Ich muss jetzt auch weiter."

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Jupp. Auch vollkommen wahr und bei den meisten Menschen sollte das absolut ausreichend sein, um keine bösen Gefühle aufkommen zu lassen.

Ist so vielleicht sogar besser in dieser Variante .

Wenn du @Gwenoel deiner Nachbarin gegenüber auf deine Krankheit als Grund für nicht-Aktivitäten verweist, riskierst du sonst am Ende, dass sie bei dir auf der Matte steht und Hilfe anbietet, die du weder willst noch brauchst.

Natürlich könnte es auch umgekehrt so sein, dass sie eine Bitte um Hilfe befürchtet und künftig abtaucht, wenn sie dich sieht.

Kann man vorher nicht wissen, wie sie wirklich drauf ist. Letztendlich haben wir alle nicht die Fähigkeit zur Voraussicht.

Tu einfach das, womit du dich am wohlsten fühlst, @Gwenoel. Du kennst sie wenigstens vom Sehen, wir anderen alle gar nicht.

Wenn du nicht lügen willst, dann sag ihr, dass sie dir auf die Nerven geht.
Es ist nur eine Nachbarin. Keine Freundin, kein Verwandter oder ähnliches.
Wieso kann man da nicht einfach sagen, ich hab keine Zeit, ich muss weiter. Damit tust du dir was Gutes und verletzt sie nicht offensichtlich. Selbst wenn es eine kleine Notlüge ist.
Die Wahrheit würde sie doch noch viel mehr verletzen..

Mein Gott, wenn ich allen Nachbarn immer die Wahrheit gesagt hätte. Die alte Frau, die zunehmen dement wurde und mir allen möglichen Quatsch erzählt hat. Der habe ich kurz zugehört, hab schon durchklingen lassen, dass mir das unwahrscheinlich vorkommt, was sie da erzählt und hab dann höflich distanziert das Gespräch abgebrochen. Ich muss dann mal los.

Hätte ich ihr die Wahrheit gesagt, hätte ich ihr sagen müssen, dass ich glaube, dass sie zunehmend irre und dement wird. Ich denke nicht, dass es ihr damit gut gegangen wäre.