Naja, Freunde..... Eher Nachbarin....

Ist es vielleicht so, dass diese gar so lästigen Gespräche irgendwie auch deinem Ego schmeicheln? Das ist gar nicht böse gemeint, ich halte das für menschlich völlig nachvollziehbar.

In dieser Konstellation bist du die Starke, die der (vermeintlich) Schwachen etwas gibt, nämlich Aufmerksamkeit und Zeit. Und weil du das gegen deinen eigentlichen Willen tust, bringst du ein Opfer, opferst dich auf, tust "etwas Gutes".

Wir sind allzu oft gerne "Wohltäter".

Wenn einem das dann noch von außen lobend attestiert wird, umso besser. Da schwillt die Brust.

Letztlich kannst nur du wissen, was du willst.

Ja, Menschlichkeit ist wichtig. Aber Menschlichkeit heißt nicht, jeder gelangweilten Nachbarin weit über das normale Maß für was auch immer zur Verfügung zu stehen. So angesehen ein "Wohltäter" ist, ein "Ja-Sager" ist es nicht. Lerne, "Nein" zu sagen, wenn du "Nein" meinst.

Die eigene Feigheit, mal "nein" zu sagen hinter einer angeblich guten Tat zu kaschieren, das macht auf Dauer unglücklich.

Gwenoel meinte:

Dann ist sie schon gekränkt.... Das ist ja das Problem.

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Dann ist das ihr Problem und das darfst du ihr auch gern lassen. Dann ist sie halt gekränkt und das ist dann ihre Wahl. Wie weit willst du dich verbiegen, um allen zu gefallen? Und wer bist du dann?

Gwenoel meinte:

es aber nicht wirklich.

Zum einen wohnt ihr Sohn am Ort (den sie aber nur selten sieht, weil er selbst krank ist), zum anderen hat sie hier - sie ist Muslima (gebürtige Türkin), und diese sind hier sehr eng miteinander verbunden -
auch ihre guten Freundinnen, eine wohnt im selben Haus -

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Das ist viel zu viel Info
mit welcher Du Dich beschäftigst und es sollte Dir Wurscht sein , ob Sohn , oder welche Religion oder ob sie einen Furz quer sitzen hat.
Geh vorbei und gut ist .
Du bist nicht die Seelsorgerin

@Suche Was bist du denn für ein sympathischer Gast?

Gwenoel meinte:

@Suche: Schade, dass du nicht angemeldet bist. Mit dir würde ich mich gern per PN austauschen.
Denn du findest irgendwie immer die Worte, die mir oft fehlen, um die Situation zu benennen. Danke, Suche.

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Ich danke dir für deine Worte und dein Dankeschön! Im Moment bin ich nicht dazu bereit, mich hier anzumelden, noch nicht einmal für die Möglichkeit, mich mit dir privat auszutauschen.

Zum einen neige ich ohnehin schon dazu, hier viel Zeit zu verbringen. Wenn ich angemeldet wäre, wäre die Versuchung für mich zu groß, diese Zeit noch mehr auszudehnen. Im Moment habe ich Urlaub, zu anderen Zeiten würde eine allzu ausgedehnte Anwesenheit hier zu Lasten von anderen Aktivitäten gehen, die mir ebenfalls wichtig sind.

Zu deiner Interaktion mit deiner Nachbarin: du wirkst hier auf mich, als wärst du recht zurückhaltend. Vielleicht wäre es gut, wenn du im Gespräch mit ihr einfließen lässt, dass du gesundheitlich eingeschränkt bist.

Da psychische Krankheiten auch in Deutschland immer noch stigmatisiert sind und das in einigen anderen Kulturen noch deutlich schlimmer ist, würde ich es für keine gute Idee halten, ihr zu sagen, was für eine Krankheit du hast.

Aber du könntest ihr sagen, dass du deswegen oft wenig Energie hast, dich kraftlos fühlst...ich habe nämlich den Verdacht, dass deine Nachbarin ernsthaft denkt, dass du gesundheitlich besser dran bist als sie. Schließlich sitzt sie auf dem Rollator und kann sich trotzdem unterhalten. Warum willst du also nicht?

Erstaunlich viele Menschen haben Schwierigkeiten sich vorzustellen, dass andere anderes empfinden oder wollen können als sie. Irgendwie schließt man häufig intuitiv von sich auf andere. Das kann richtig sein, muss aber nicht.

Gerade, wenn du es wirklich mit einer Doppelstrategie versuchen willst: abblocken, wenn du keine Zeit hast oder was anderes tun willst, dafür zusätzlichen Kontakt anbieten, wäre es aus meiner Sicht wichtig, dass du keine falschen Erwartungen bei ihr weckst. Möglichst frühzeitig zu betonen, dass du nicht viel Energie hast und dir manche Aktivitäten schwer fallen, könnte dabei helfen.

Grenzgänger meinte:

Ist es vielleicht so, dass diese gar so lästigen Gespräche irgendwie auch deinem Ego schmeicheln? Das ist gar nicht böse gemeint, ich halte das für menschlich völlig nachvollziehbar.

In dieser Konstellation bist du die Starke, die der (vermeintlich) Schwachen etwas gibt, nämlich Aufmerksamkeit und Zeit. Und weil du das gegen deinen eigentlichen Willen tust, bringst du ein Opfer, opferst dich auf, tust "etwas Gutes".

Wir sind allzu oft gerne "Wohltäter".

Wenn einem das dann noch von außen lobend attestiert wird, umso besser. Da schwillt die Brust.

Letztlich kannst nur du wissen, was du willst.

Ja, Menschlichkeit ist wichtig. Aber Menschlichkeit heißt nicht, jeder gelangweilten Nachbarin weit über das normale Maß für was auch immer zur Verfügung zu stehen. So angesehen ein "Wohltäter" ist, ein "Ja-Sager" ist es nicht. Lerne, "Nein" zu sagen, wenn du "Nein" meinst.

Die eigene Feigheit, mal "nein" zu sagen hinter einer angeblich guten Tat zu kaschieren, das macht auf Dauer unglücklich.

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Wie bitte???

Gwenoel meinte:

Wie bitte???

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Sowas am besten gepflegt ignorieren. Stundenlange 'ja- nein- doch - nein - doch -aber nein, -aber doch ' Gespräche zu führen, hab ich irgendwann aufgegeben.

Sowas ist nur in Filmen lustig, nicht in der Realität:

Mir fällt noch etwas ein was ich als Erfahrung zum Besten geben könnte

Noch eine Variante:
Im Vorbeigehen lebhaft so zutexten, dass sie gar nicht zu Wort kommt.

xpunkt meinte:

Interessante Reihenfolge, aber dann wirst du wohl weiterhin 'leiden' müssen.

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Es gibt nunmal keinen unwichtigeren Menschen als mich, deshalb war die Antort noch die leichteste